Klopfers Jahresrückblick 2016
Nuff! Ich grüße das Volk.
Ich weiß, dass ich das Schicksal ganz schön herausfordere, wenn ich vor dem Ablauf des Jahres einen Jahresrückblick mache, aber ich will es einfach mal versuchen. Was kann jetzt noch passieren, hm?
Januar
Der Januar fing schon mal gut an: Meldungen von massenhaften sexuellen Übergriffen und Raubdelikten während der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof machten die Runde, und diejenigen, die das zunächst als Falschbehauptungen von rechten Propagandisten abtaten, mussten schon bald so tun, als hätten sie es schon immer ernstgenommen. Wie überfordert die Polizei war und wie sie auch von der Politik im Regen stehengelassen wurde, kam erst so nach und nach heraus. Da die Täter blöderweise fast alle Migranten waren, sich aber viele in der Öffentlichkeit stehenden Feministinnen (anders als Alice Schwarzer) nicht dazu durchringen konnten, sie zu kritisieren, dachten sie sich einfach mal absurd überhöhte Dunkelziffern für sexuelle Belästigungen auf dem Oktoberfest aus, um so der Aussage Nachdruck zu verleihen, dass deutsche Männer ja noch viel größere Schweine wären. War Quatsch, aber interessanterweise spielt diese Behauptung in der im Jahr noch folgenden Debatte um Fake News überhaupt keine Rolle. Ebenso gerne wurde eine Studie über angebliche Gewalt gegenüber Frauen in der EU vorgezerrt und kritiklos zitiert - außer von mir, denn das Niveau dieser Veröffentlichung war eher durchwachsen.
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Monatsrückblick: Was hast du im Januar 2016 auf Klopfers Web verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- Achim Mentzel
- Maja Maranow
- Hansrudi Wäscher
- David Bowie
- Alan Rickman
- Artur Fischer
Februar
Im Februar einigten sich die EU und Großbritannien auf eine Reihe von Extrawürsten, die die Briten bekommen sollten, damit sie nicht aus der EU austreten. Das Referendum wurde aber trotzdem angesetzt, dennoch war man zuversichtlich, dass die Bevölkerung des Königreichs sich der Erkenntnis stellen würde, dass sie doch irgendwie zu Europa gehört.
In Clausnitz hingegen zeigten etwa 100 Einwohner ihre hässliche Fratze, als sie einen Bus mit 150 Flüchtlingen belagerten, ausländerfeindliche Parolen grölten und die Insassen - tw. auch Kinder - in Angst versetzten. Auch die Polizisten bekleckerten sich nicht mit Ruhm, als sie die Flüchtlinge, die sich angesichts des Mobs natürlich nicht trauten auszusteigen, mit Gewalt aus dem Bus zerrten. Die Meldung, dass der zu dem Zeitpunkt zuständige Heimleiter in Clausnitz AfD-Mitglied ist und die Proteste von seinem Bruder organisiert wurden, passte natürlich wie der Arsch aufn Eimer.
Auch bei den Amis passierte was: Es begann die Vorwahlzeit, und *prust* Donald Trump wollte tatsächlich ernsthaft der republikanische Präsidentschaftskandidat werden, hahaha! Der größte Teil der Presse war sich einig, dass er keine Chance hätte und die Republikaner-Basis lieber einen aussichtsreicheren Kandidaten wie etwa Jeb Bush erwählen würde. Der Tenor war ungefähr: Solange Trump im Rennen bleibt, ist es ein famoser Witz, dass dieser Typ mit dem toten Viech auf dem Kopf tatsächlich glaubt, er könne Präsident werden!
Ich persönlich verbrachte den Monat damit, ein Jahr älter zu werden. (Gut, das ist nicht die ganze Wahrheit. Das Älterwerden war am 14. schon abgeschlossen.)
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Monatsrückblick: Was hast du im Februar 2016 auf Klopfers Web verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- Edgar Mitchell
- Roger Willemsen
- Boutros Boutros-Ghali
- Umberto Eco
- Peter Lustig
- Ekki Göpelt
März
In Deutschland gab es drei Landtagswahlen, bei denen die AfD relativ erfolgreich abschnitt. In der Presse und der Politik erklang großes Wehklagen, weil das dumme Volk einfach nicht so wählen wollte, wie man es gerne hätte, aber man gab sich relativ wenig Mühe, die Leute zu verstehen und sich mit ihren Anliegen auseinanderzusetzen, um sie so von der AfD wegzubringen. Man könnte auch einfach mal auf mich hören, aber nööö...
Die EU schloss mit der Türkei einen Flüchtlingspakt, der besagt, dass die Türkei versuchen soll, die Flüchtlinge an der türkischen Küste vor dem Übersetzen nach Griechenland abzuhalten. Für jeden illegal eingereisten Syrer, den die Türkei zurücknimmt, will die EU den Türken einen anderen Syrer aus ihren Lagern abnehmen. Außerdem bekam die Türkei mehrere Milliarden Euro, eine Aussicht auf Visafreiheit für die Einreise von türkischen Bürgern in die EU und das Versprechen, dass die Beitrittsverhandlungen zur EU wieder ein bisschen energischer fortgesetzt werden. Bald zeigte sich jedoch, dass der Pakt eine Farce ist: Die Zahlen der Leute, die nach Griechenland kommen, veränderte sich zunächst nicht wesentlich, außerdem weigern sich die Griechen oft, Leute in die Türkei zurückzuschicken. Die Türkei wiederum schickte nur die Syrer nach Europa, die schlecht ausgebildet sind und somit eher eine Dauerbelastung darstellen werden. Zudem gab es wieder eine Reihe von Terroranschlägen in der Türkei (tw. von Kurden, tw. von Islamisten), die die Voraussetzung für den Fortschritt der EU-Beitrittsverhandlungen, nämlich die Entschärfung der Antiterrorgesetze der Türkei, für die Türken nicht akzeptabel machten.
Terroranschläge von Islamisten trafen auch ins Herz Europas: Am Brüsseler Flughafen und einer Brüsseler U-Bahn-Station kam es zu Selbstmordattentaten, bei denen 35 Menschen starben.
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Monatsrückblick: Was hast du im März 2016 verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- George Martin
- Keith Emerson (Emerson, Lake and Palmer)
- Guido Westerwelle
- Lothar Späth
- Roger Cicero
- Hans-Dietrich Genscher
April
Empörung im Vereinigten Königreich: Ein Polarforschungsschiff soll in einer Online-Abstimmung einen Namen erhalten, und der Gewinner ist "Boaty McBoatface". Noch mehr Empörung gibt es dann einen Monat später, als die Stimme des Volkes ignoriert wird. Das Schiff soll "Sir David Attenborough" heißen. Eine weitere Petition bittet den echten David Attenborough, seinen Namen doch bitte aus Solidarität in Boaty McBoatface zu ändern. Immerhin ein kleines Trostpflaster: Der vom Volk gewünschte Name soll für eins der kleinen Mini-U-Boote an Bord des Forschungsschiffs verwendet werden, aber ein Sieg für die Demokratie sieht anders aus.
In anderen Ländern sorgten die Panama-Papers für Aufsehen, die enthüllten, dass viele stinkreiche Leute - unter anderem viele Promis und Politiker - ihre Kohle zu Steuervermeidungszwecken in diversen Steueroasen gebunkert hatten. In diversen Ländern traten Politiker von ihren Ämtern zurück; hierzulande war die Reaktion eher kühl. Diverse Leute schworen, dass man Briefkastenfirmen doch bräuchte, und die Berenberg-Bank, die Geldwäscher für Drogenkartelle und paramilitärische Gruppen zu ihren Kunden zählt, kultivierte die Scheißegal-Haltung sogar so weit, dass der Vorstand sich dennoch zum Präsidenten des Bundesverbands Deutscher Banken ernennen ließ.
Deutschland wurde mehr erschüttert von der Satire eines Fernsehkaspers: Jan Böhmermann wollte Ende März mit einem Schmähgedicht auf den türkischen Präsidenten Erdoğan zeigen, wo die Grenzen zwischen satirischer Äußerung und verbotener Schmähung sind (anlässlich eines Extra3-Beitrags, für den sich der deutsche Botschafter in der Türkei persönlich Schimpfe abholen durfte), womit er einen außenpolitischen Eklat anzettelte, in dessen Verlauf wirklich jede Seite beschädigt rauskam. Erdoğan reagierte empört (anders geht bei ihm auch nicht), zeigte Böhmermann privat an und verlangte gleichzeitig eine Verfolgung nach dem Majestätsbeleidigungsparagrafen 103 des Strafgesetzbuches. Das bedurfte aber der Erlaubnis unserer Regierungschefin, die in bemerkenswerter Zurschaustellung ihrer Rückgratlosigkeit diese Erlaubnis gab, aber gleichzeitig davon redete, dass man den Paragrafen doch abschaffen sollte, weil er nicht mehr zeitgemäß wäre. Böhmermann zeigte seine eigene Rückgratlosigkeit, indem er sich einfach mal verdrückte und versteckte, so als wäre Aufmerksamkeit für einen Fernsehmacher was Schlimmes. Dieter "Ich war mal gut" Nuhr, der selbst früher auch Zensurforderungen und Anzeigen ausgesetzt war (als er noch Dinge sagte, die ein bisschen Mut erforderten), applaudierte dem ganzen Prozedere, weil ein Satiriker sich natürlich erst das Okay vom Staat holen sollte, bevor er etwas Kontroverses sagt. Am Ende wurde das Verfahren wegen § 103 eingestellt, im Zivilverfahren gab es eine Einstweilige Verfügung gegen Böhmermann vom LG Hamburg (wo das Gerechtigkeitsempfinden zum Sterben hingeht), ein Urteil wird für Februar 2017 erwartet. Erdoğan hatte zwar inzwischen angekündigt, alle Beleidigungsklagen zurückzuziehen, aber das galt nur für die in der Türkei.
Auf Klopfers Web wurde im April die Registrierfunktion freigeschaltet, die Mitgliedern erlaubt, den Spamcheck zu überspringen, ihre eigenen Kommentare zu editieren und auch Einträge zu lesen, die für das Besuchervolk normalerweise nicht sichtbar sind. Unter anderem.
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Monatsrückblick: Was hast du im April 2016 verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- Hendrikje Fitz
- Wolfgang "Wölli" Rohde (Die Toten Hosen)
- Prince
- Arne Elsholtz
- Wolfgang Hess
- Uwe Friedrichsen
Mai
Österreich kriegte mit Christian Kern einen neuen Bundeskanzler, für mehr Aufsehen sollte jedoch noch die Stichwahl bei der Wahl zum Bundespräsidenten sorgen. Am 22. Mai gewann zwar der grüne Kandidat Alexander Van der Bellen knapp vor FPÖ-Kandidat Norbert Hofer, allerdings wurde die Wahl bald wegen kleinerer Unregelmäßigkeiten für ungültig erklärt und musste wiederholt werden. Bei dieser Wiederholung am 4. Dezember gewann Van der Bellen mit deutlichem Vorsprung, allerdings aber auch unter Aufbietung aller Kräfte.
Mir persönlich versetzte der Mai einen ganz heftigen Tiefschlag: Meine arme Katze musste wegen Organversagens eingeschläfert werden.
Auf der anderen Seite fand Klopfers Web im Mai auch ein neues Zuhause auf einem eigenen Server, was einerseits für größere Stabilität sorgte und mich andererseits im nächsten Jahr von den obszön hohen Zahlungen an meinen alten Hoster 1&1 befreit (aufgrund der Kündigungsfristen musste ich trotz Umzug noch bis Ende November dafür zahlen). Ich bin immer noch sehr dankbar, zumal mir der neue Platz kostenlos zur Verfügung gestellt wird und mir somit für den Betrieb der Seite derzeit nur Kosten für die .de-Domains entstehen. (Andere Dinge, z.B. Fixkosten für die Verfügbarkeit der Bücher oder den Onlineshop, sind dennoch recht beträchtlich.)
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Monatsrückblick: Was hast du im Mai 2016 verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- Stoppelchen/Mauzi
- Margot Honecker
- Erika Berger
- Alan Young
- John Berry (Beastie Boys)
- Rupert Neudeck
Juni
Der Bundestag beschloss, Erdoğan ein wenig zu ärgern, und verabschiedete eine Resolution zum Gedenken an die Opfer des Völkermords an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten durch das Osmanische Reich während des Ersten Weltkriegs. Die Türkei war natürlich kollektiv tödlich beleidigt, die deutsche Regierung kniff wieder demütig den Schwanz ein und wies darauf hin, dass das ja nicht ihre Meinung wäre und sowieso komplett unverbindlich und so. Bundestagsabgeordnete mit türkischen Wurzeln bekamen Hassbotschaften und Morddrohungen aus der alten Heimat, und das in einer Heftigkeit, die sie bislang nicht mal von Nazis kannten, die ihnen irgendwelche "Liebesbriefe" schickten.
Am 24. Juni trat das in den Hintergrund, denn im Vereinigten Königreich wurde das Referendum zum Verbleib in der Europäischen Union durchgeführt. Zur Überraschung der Meinungsforscher und der Presse verlor die "Remain"-Kampagne relativ deutlich, obwohl sie in Schottland und Nordirland die Mehrheit hatte und auch London mehrheitlich gerne in der EU bleiben würde. In Frankfurt/Main knallten bei Immobilienmaklern schon die Korken, weil sie erwarten, dass viele Firmen der Finanzbranche aus der City of London wegziehen und ihre europäischen Aktivitäten in der hessischen Metropole konzentrieren werden. Junge Briten protestierten ganz sauer dagegen, dass die alten Zausel ihnen mit ihrem Votum die Zukunft in Europa schwerer machen, obwohl die Sache ganz anders ausgesehen hätte, wenn die meisten jungen Briten überhaupt mal zur Wahl gegangen wären. Die Krönung war, dass sich die heftigsten Verfechter eines Brexit erst einmal dünne machten. David Cameron kündigte erwartungsgemäß seinen Rücktritt an (wenn auch mit einigem Hin und Her, was den Zeitpunkt des Rücktritts anging), die neue Premierministerin Theresa May ist eigentlich auch gegen den EU-Austritt, aber schwor nun erst mal, die Sache durchzuziehen. Boris Johnson, einer der Vorkämpfer der Leave-Kampagne, der optisch Trump nicht ganz unähnlich ist, wurde sogar neuer Außenminister, obwohl der Knabe von Diplomatie gar keine Ahnung hat und lediglich ein erstaunliches Talent, in irgendwelche Fettnäpfchen zu treten.
Klopfers Web konnte man ab Juni durch den Kauf von Premium-Mitgliedschaften unterstützen, als Dank gibt's gelegentlich exklusive Inhalte.
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Monatsrückblick: Was hast du im Juni 2016 verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- Muhammad Ali
- Götz George
- Anton Yelchin
- Manfred Deix
- Bud Spencer
- Sascha Lewandowski
Juli
Weltweit gab es ein großes Thema, welches hüben wie drüben die Menschen beschäftigte: Pokémon GO schaffte es endlich, dass die Leute sich mal freiwillig nach draußen begeben, um Pokémon zu sammeln. Der Hype flammte auf und verglühte dann aber wieder binnen weniger Monate, was für all die Verlage tragisch sein dürfte, die dann am Jahresende eigens Pokémon-GO-Bücher veröffentlichten, als sich schon längst keine Sau mehr dafür interessierte.
In Frankreich leckte man sich noch die Wunden, weil man das EM-Finale gegen Portugal verloren hatte, da schockierte ein Anschlag die Grande Nation: Ein Tunesier raste in Nizza mit einem LKW in eine Menschenmenge, die dort auf der Promenade den Nationalfeiertag gefeiert hat. 86 Menschen starben bei dem Anschlag, und wieder musste Frankreich nach Charlie Hebdo und Bataclan einen islamistischen Terrorakt ertragen.
Schon am Tag danach kamen am Abend erstaunliche Nachrichten aus der Türkei: Ein Putsch des Militärs sollte Erdoğan entmachten. Der Putschversuch wurde rasch niedergeschlagen und es begann die Zeit der Säuberungen im türkischen öffentlichen Dienst. Tausende von Richtern, Staatsanwälten, Militärs, Polizisten, Lehrern und Professoren und sonstigen Staatsdienern wurden entlassen. Im Nachhinein wirkt der Putsch schon sehr merkwürdig: kaum vorbereitet, viele beteiligte Soldaten wussten gar nicht, worum es ging, und die Gegendemonstranten schwenkten schon in der Putsch-Nacht gedruckte Transparente gegen die Putschisten. Dass die Schuld an dem Putsch dem ehemaligen Erdoğan-Freund und Islamistenprediger Fethullah Gülen zugeschoben wird, ohne wirkliche Beweise dafür zu liefern, sorgt auch nicht unbedingt für Vertrauen in die türkische Regierung und lässt Vergleiche mit dem Reichstagsbrand 1933 aufkommen. Der Putsch wird auch als Anlass genommen, eine Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei zu diskutieren; ein Schritt, der den EU-Beitritt auch formal unmöglich machen würde.
Schon kurze Zeit später herrschte auch in Deutschland wieder Alarmstufe Rot: In München erschoss ein jugendlicher Amokläufer neun Menschen und verletzte 13 weitere schwer. Zunächst wusste man nicht, ob es sich um einen Terroranschlag handelte, erst im Nachhinein gab es zumindest in dieser Hinsicht Entwarnung. Ein Mann, der den Amokläufer von seinem Balkon aus beschimpfte, bekam kurze Zeit später noch eine Anzeige von einer Youtuberin wegen Beleidigung und fahrlässiger Tötung.
Nur zwei Tage später gab es einen richtigen Terroranschlag in Ansbach: Ein syrischer Flüchtling wollte zunächst ein Musikfestival angreifen, wurde jedoch mangels Eintrittskarte abgewiesen und sprengte sich vor einem Weinlokal selbst in die Luft. Zum Glück kam nur er selbst ums Leben, es wurden allerdings 15 Menschen verletzt.
Währenddessen wurden im Juni Hillary Clinton und Donald Trump zu den Präsidentschaftskandidaten ihrer jeweiligen Parteien ernannt, wobei sich die Presse und der Großteil der Meinungsforscher wieder einmal relativ einig waren, dass Donald Trump kaum eine realistische Chance hätte.
Gambia und Tansania verabschiedeten in diesem Monat ein Verbot von Kinderehen: Bis zu 20 Jahre Haft erwartet Männer, die Mädchen unter 18 Jahren heiraten. Noch am Jahresende wird dagegen in Deutschland diskutiert, ob ein Verbot von Kinderehen nicht furchtbaren Schaden anrichten würde.
Ich hab in dem Monat übrigens mein Schlafzimmer renoviert und endlich ein neues Bett besorgt: der allerbeste Kauf des Jahres! Endlich kann ich seit Jahren wieder ohne Schmerzen schlafen.
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Monatsrückblick: Was hast du im Juli 2016 verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- Lothar Dräger
- Miriam Pielhau
- Jana Thiel
- Jerry Doyle
- Jack Davis
- Thomas Wagner
August
Die Olympischen Spiele im brasilianischen Rio de Janeiro verliefen zunächst für Deutschland wenig erfreulich, man kam gerade so mit Hängen und Würgen ungefähr auf die Medaillenvorgabe für die deutschen Sportler. Die deutschen Fußballer schafften gegen die Brasilianer nur die Silbermedaille, aber ob das wirklich ein Trost für die Demütigung im Halbfinale der WM 2014 war?
Das deutsche Bundesinnenministerium zählt die türkische Regierung insgeheim zu den Unterstützern vom Islamischen Staat und der palästinensischen Terrororganisation Hamas, wie eine von der ARD veröffentlichte geheime Antwort auf eine Anfrage der Linken enthüllte. Dennoch hält man nach außen stur weiter zur Türkei, auch wenn die mittlerweile bei jedem Fliegenschiss damit droht, den Flüchtlingspakt aufzukündigen.
In den USA machte sich Donald Trump indes viele Freunde, indem er bei einer Rede ankündigte, eine Mauer an der Südgrenze der USA bauen zu lassen, um das kriminelle Mexikanerpack abzuhalten - und Mexiko soll das alles auch noch bezahlen. Mit dem Ausbau der Grenzschutzanlagen zu Mexiko hatte allerdings schon in den 90ern jemand anderes begonnen: Bill Clinton, der Ehemann der demokratischen Präsidentschaftskandidatin.
Eine Blondine heulte sich zudem in die Herzen von allerlei Leuten, die nicht ganz so genau auf die Fakten guckten, und Deutschland hatte wieder eine überflüssige Diskussion darüber, ob Frauen lügen könnten, wenn sie sagen, dass sie vergewaltigt wurden; als wären Frauen körperlich gar nicht in der Lage, die Unwahrheit zu sagen, um persönliche Vorteile aus der Tatsache zu ziehen, dass unsere Gesellschaft schon sehr geneigt ist, Frauen zu beschützen (so viel zum bösen Patriarchat). Ich konnte bei der Gelegenheit auch einen Beitrag leisten, indem ich eine Studie auseinandernahm, die behauptete, in Deutschland wären nur drei Prozent der angezeigten Vergewaltigungen Falschbeschuldigungen.
Bei mir gab's im August immerhin einen kleinen Triumph: Ich konnte mir den "Klopfer" endlich als Künstlernamen im Personalausweis eintragen lassen.
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Monatsrückblick: Was hast du im August 2016 verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- Kenny Baker
- Ernst Nolte
- Lothar Kusche
- Walter Scheel
- Gene Wilder
- Lou Pearlman
September
In Mecklenburg-Vorpommern wurde ein neuer Landtag gewählt, in Berlin das Abgeordnetenhaus. Und wieder war großes Jammern über die Wahlerfolge der AfD. Immerhin wagten inzwischen manche Leute (auch nach dem Eindruck des Brexit-Votums) zu überlegen, ob es tatsächlich reicht, den Menschen zu erzählen, dass die AfD und ihre Wähler dumm wären, um sie davon zu überzeugen, lieber eine von den anderen etablierten Parteien zu wählen. Aber weil das an Selbstkritik grenzen würde, hielt das dann auch nicht so lange vor.
Für die Berliner Piraten war nicht nur das Wahlergebnis ein Hammer, ihr Abgeordneter Gerwald Claus-Brunner sorgte auch für Schlagzeilen, weil er einen Typen, der seine romantischen Gefühle nicht erwiderte, einige Tage vor der Wahl ermordete, in seine Wohnung schaffte und sich dort selbst umbrachte.
In den USA gab es dann auch das erste TV-Duell zwischen Hillary Clinton und Donald Trump, welches (ebenso wie die anderen beiden Duelle im Oktober) von Clinton gewonnen wurde und somit ihren sicheren Sieg noch zementierte.
Viel mehr bewegte die Welt dann allerdings die Trennung von Angelina Jolie und Brad Pitt, und Millionen von Menschen fingen an, sich wieder besser anzuziehen und um ihre Frisur zu kümmern, nun wo sie wieder eine Chance wittern können. Der Anlass für die Trennung ist übrigens die Behauptung, Pitt hätte ein Kind seiner Sippe auf einem Flug geschlagen, weil es nicht gehorchen wollte. Zeugen stellten zwar klar, dass er das gar nicht gemacht hatte, aber es war der Beginn eines heftigen Rosenkriegs.
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Monatsrückblick: Was hast du im September 2016 verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- Jutta Limbach
- Donald Arthur
- Schimon Peres
- Edward Albee
- Curtis Hanson
- Hagen Liebing (Die Ärzte)
Oktober
Einem mutmaßlichen syrischen Terroristen gelang es zunächst, vor der sächsischen Polizei zu fliehen, die immerhin größere Mengen Sprengstoff sicherstellen konnte. Einige Tage später wurde er von Landsmännern gefesselt und den Behörden übergeben. Pflichtgemäß erhängte er sich in der U-Haft und ersparte so dem deutschen Staat einen langwierigen Prozess und die Kosten für die Unterbringung, aber aus irgendeinem Grund wurde die Polizei trotzdem kritisiert. Einige Häme löste die Bemerkung aus, dass man bei dem verhinderten Selbstmordattentäter keine Anzeichen für Suizidgefährdung gefunden hätte; allerdings ist das tatsächlich extrem ungewöhnlich, dass sich Islamisten selbst einfach so umbringen, wenn sie dabei nicht andere in den Tod reißen können. So ein Selbstmord ist nämlich im Islam eine Sünde und der direkte Weg in die Hölle.
Viel mehr diskutierte Deutschland aber noch über eine andere Sache: Sarah Lombardi (alias Sarah Engels) war so dusslig, beim Fremdgehen Selfies mit ihrem Lover zu machen, und die gelangten an die Öffentlichkeit. Selbst ein Intelligenzallergiker wie ihr Mann Pietro konnte das nicht lange ignorieren oder schönreden, und so trennte sich das Paar, obwohl sie damit die Dreharbeiten für die neue Staffel ihrer eigenen Doku-Soap auf RTL II torpedierten. Tja. Deutschland konnte immerhin aufatmen: Söhnchen Alessio geht's wohl trotzdem gut.
In den USA regte man sich derweil über ein altes Video von Donald Trump auf, wie er einem jungen Angehörigen des Bush-Clans Tipps beim Aufreißen vom Frauen gibt. Wenn man ganz ehrlich ist, muss man allerdings zugeben, dass er wohl nicht ganz zu Unrecht sagt, dass man als Promi bei Frauen mit vielen Sachen durchkommt, für die man als Normalo was auf die Fresse kriegen würde. Aber man muss ja trotzdem nicht gleich an die Muschi greifen. Jedenfalls war spätestens mit diesem Skandalvideo klar: Trump hat kaum eine Chance, die Wahl zu gewinnen.
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Monatsrückblick: Was hast du im Oktober 2016 verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- Tamme Hanken
- Bhumibol Adulyadej, König von Thailand
- Manfred Durban
- Manfred Krug
- Pete Burns (Dead or Alive)
- Karl Heinz Oppel
November
Nach einem ewig langen Wahlkampf fand endlich die US-Präsidentschaftswahl statt, und was soll man sagen: Donald Trump gewann. Das Resultat war natürlich allgemeines Entsetzen, gerade auch bei den Journalisten, Unternehmern und Politikern, die Trump in Erwartung einer Niederlage beleidigten oder sich über ihn öffentlich lächerlich machten. Endlich schien es, dass die Botschaft, wieso das normale Volk entgegen der Erwartungen der Eliten und trotz einer ellenlangen Liste von Gegengründen für solche Sachen wie Brexit, AfD oder Trump stimmt, langsam mal durchdringt: Dass man sich viel zu wenig um diese Leute und ihre Interessen gekümmert hat, dass man sich viel zu sehr in seiner Wohlstandsblase wohlfühlte und sich überhaupt nicht mehr darum kümmerte, ob die Globalisierung, so wie sie momentan abläuft, bei den normalen Bürgern überhaupt spürbare positive Auswirkungen hat. Dummerweise hielt das nur kurz vor, und relativ schnell hatte man sich im Journalismus- und Politikzirkus eine viel bequemere Lösung zurechtgelegt: Nicht man selbst ist im Unrecht, die Schuld haben Fake News, und deswegen ist es unumgänglich, die sozialen Netzwerke zu zensieren!
Die vermutlich wichtigste Nachricht für Deutschland: Youtube und die GEMA einigten sich endlich auf eine Urhebervergütung und jede Menge bislang gesperrter Videos mit Musik darin konnten nun im Reich wieder ohne Hängen und Würgen und 7 Proxies angeschaut werden.
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Monatsrückblick: Was hast du im November 2016 verpasst?
Tote des Monats (Auswahl):
- Leonard Cohen
- Hans-Joachim Wolfram
- Andrew Sachs
- David Hamilton
- Fidel Castro
- Florence Henderson
Dezember
Die deutsche Willkommenskultur wurde im Dezember ganz besonders auf die Probe gestellt. Zunächst stellte sich heraus, dass ein afghanischer Flüchtling, der schon in Griechenland wegen versuchten Totschlags im Knast saß, in Deutschland eine 19-jährige Medizinstudentin vergewaltigt und dann in einen Fluss geworfen hatte, wo sie dann ertrank.
In Berlin wurden Überwachungsaufnahmen von einem Vorfall im Oktober veröffentlicht, bei dem eine Frau in einer U-Bahn-Station die Treppe heruntergetreten wurde und sich dabei den Arm brach. Der Täter war ein bulgarischer Roma.
Ebenfalls in Berlin entführte ein Tunesier einen polnischen LKW, erschoss den Fahrer und raste mit dem Laster auf einen Berliner Weihnachtsmarkt, wobei er weitere 11 Menschen tötete und 56 verletzte. Zunächst verdächtigte man einen Pakistaner, der sich in dem Fall als unschuldig erwies, aber selbst auch schon wegen einiger Delikte polizeibekannt war. Der tatsächliche Täter wurde einige Tage später in Mailand von der italienischen Polizei erlegt.
Und wiederum in Berlin versuchte eine Gruppe junger Leute in einem U-Bahnhof, einen Obdachlosen anzuzünden, der lediglich durch das beherzte Eingreifen von Passanten und einem U-Bahnfahrer gerettet werden konnte. Die Täter sind sechs Syrer und ein Libyer.
Auch in anderen Ländern erschütterten Gewalttaten die Bevölkerung, und das am gleichen Tag wie der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt. In Zürich gab es eine Schießerei in einer Moschee, bei der drei Menschen schwer verletzt wurden. Der Täter, ein Schweizer ghanaischer Herkunft, hatte am Tag vorher offenbar schon einen Menschen erstochen und beging noch in der Moschee Selbstmord. Und in Ankara erschoss ein türkischer Polizist den russischen Botschafter und schrie islamistische Parolen, bis er von seinen Kollegen getötet wurde.
Rechtzeitig zu Weihnachten hat daher so ziemlich jeder nur einen Gedanken: Wird Zeit, dass das Jahr vorbei ist.
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Tote des Monats (Auswahl):
- John Glenn
- Alan Thicke
- Bernard Fox
- Zsa Zsa Gabor
- George Michael
- Carrie Fisher
- Debbie Reynolds (Carrie Fishers Mutter)
Vermutlich kommt rechtzeitig zu Silvester noch ein dicker Asteroid runter und löscht mindestens eine Stadt aus, keine Ahnung.
Mitglied
Danke für den Beitrag.
Die Fake News Sache bezüglich Trump finde ich immer noch besonders lustig, wenn man bedenkt, über wen der beiden Kandidaten die normalen Medien mehr berichtet haben. Und die dürften wohl immer noch eine größere Reichweite als Facebook und Co. haben.