Tränen lügen manchmal doch
Gina-Lisa ist ein verlogenes Stück.
Das ist seit einigen Tagen quasi amtlich, gewusst hat man es schon vorher, wenn man sich ein bisschen umgesehen und Artikel gelesen hat, in denen haarklein erklärt wurde, wieso das Gericht ihre beiden schmierigen Hobbyfilmer nicht wegen Vergewaltigung verurteilt hat.
Auf den Videos, die dem Gericht vorlagen, war zu sehen, wie sie lacht, herumscherzt, den Computer eines der Beschuldigten benutzt, das Zimmer verlässt - alles ohne irgendwelche Anzeichen, dass sie zu was gezwungen wurde oder mit K.O.-Tropfen abgefüllt worden wäre. Sie rief noch bei den Typen ihre Managerin (und nicht die Polizei) an und sagte nichts darüber, dass ihr irgendwas Schlimmes passiert wäre. In der Nacht danach verabredete sie sich glatt noch mal mit Pardis F. (der "Bruder", der sie fickte, "was sie braucht") und knatterte mit ihm. (Ob Deutschlands Lieblingsnachbar Boateng dann dabei war oder sich vorher verpisste, ist unklar.)
Vor Gericht erzählte sie, ihre Ärztin wäre entsetzt gewesen vom Anblick ihrer kaputtgefickten Muschi. Kurz vor Verkündung des Urteils wegen falscher Verdächtigung zog dann der Verteidiger widerwillig das verlangte Gutachten der Frauenärztin von damals aus der Tasche, in dem zu lesen war, dass keine Verletzungen, Hämatome etc. feststellbar waren. Am Ende versuchte der Verteidiger sogar, eine Verurteilung abzuwenden, indem er sagte, Gina-Lisa hätte ja niemals gesagt, dass sie vergewaltigt worden wäre - das hätte sie aber auch viel eher klarstellen können, zum Beispiel im Prozess wegen Vergewaltigung gegen die beiden Typen.
(Zunächst zeigte sie die beiden Typen ja wegen der Veröffentlichung einiger Videos an (wofür sie auch verurteilt wurden), da hatte sie tatsächlich noch nichts von einer Vergewaltigung gesagt. Das kam dann danach.)
Die einzige Sache, wegen der sie sich in der Nacht aufregte, war, dass sie gefilmt wurde. Das war aber offenbar auch nicht so schlimm, dass sie sich angezogen und verpisst hätte. Die Frage, wieso zwei Vergewaltiger mit Videos ihrer Tat bei Boulevardmedien hausieren und sich so selbst belasten würden, kam ihr vor ihrer Anschuldigung offenbar auch nicht in den Sinn.
Und trotzdem gibt's immer noch genug Leute, die jetzt davon schreiben/reden, wie skandalös das Urteil wäre, weil doch Gina-Lisa immer so schön im Sat.1-Frühstücksfernsehen geheult hat und die Verurteilung einer erwiesenen Lügnerin angeblich bedeutet, dass echte Vergewaltigungsopfer seltener Anzeige erstatten werden. Das ist ein verqueres Gerechtigkeitsempfinden.
Ich bin froh, dass wir hier nicht amerikanische Verhältnisse haben, bei denen Richter und Staatsanwälte vom Volk gewählt werden und daher dem Pöbel immer aufs Maul schauen müssen. Auf der anderen Seite wird auch bei uns holterdipolter ein neues Sexualstrafrecht mit heißer Nadel gestrickt, was nichts außer Rechtsunsicherheiten bringt. Die neuen Empfehlungen für den Zivilschutz (weswegen jetzt auch jeder freidreht) wurden in vier Jahren erarbeitet, die Reform des Sexualstrafrechts war in einem halben Jahr durch.
Angesichts dessen, dass die Richterin darauf hinwies, dass auch schon Typen allein aufgrund einer Aussage wegen Vergewaltigung verurteilt wurden, kann man wohl nur empfehlen, ab sofort jeden Geschlechtsverkehr zu filmen.
Und sonst so? Nächsten Monat wird in Berlin gewählt, und ich hab noch keinen blassen Dunst, bei wem ich meine Kreuze machen soll.
Mitglied
Vergewaltigung muss geahndet werden. Falsche Beschuldigungen aber auch.
Der Fall der Vergewaltigung wurde doch überprüft.
Es wurde ihr also zugehört, man hat es untersucht und vor Gericht gebracht.
Der Vorwurf, man würde anderen Vergewaltigungsopfern das Gefühl geben, kein Gehör zu finden, ist also in diesem Fall zumindest mal nicht gegeben. Die Beweislage sieht nun mal anders aus. Ein Gericht muss Recht sprechen, nicht das was die Gesellschaft gerne hören will.
@Klopfer:
Herzlichen Glückwunsch. Du bist in der komfortablen Lage, zwischen Pest und Cholera wählen zu dürfen.