Twilight 4: Breaking Dawn 1 - Bis(s) zum Ende der Nacht
Nach dem Telefongesprächen will sich Edward bei Bella dafür entschuldigen, dass er so wütend war und sie mit ihrem Problem allein gelassen hat. Dabei merkt er zufällig, dass er die Gedanken dieses Problems hören kann. In ihm reift die Erkenntnis, dass das Kind rein und gut ist, nicht so wie er. (Ich wusste, dass Edward schmutzige Gedanken hat. Ich wusste es!) Und das Kind liebt Bella. Nun hat also auch Edward seine väterlichen Gefühle entdeckt.
Ein Stockwerk tiefer wird von Carlisle, Esme und Jacob ein anderes Problem gewälzt: Es ist nur noch eine Blutkonserve da, außerdem müssen die Cullens auch dringend jagen, sonst geht ihnen noch die Puste aus. Jacob warnt vor Sam, aber wie Angela Merkel sagen würde, ist der Plan alternativlos.
Die Cullen-Eltern und Emmett prügeln sich also in der Nacht mit ein paar Wölfen durch den Wald, bis sie den Belagerungsring durchbrochen haben, während Jacob mit einigen seiner ehemaligen Stammesgenossen eine kleine Unterredung hält. Dabei fordert er nicht nur, dass Seth und Leah wieder in das Rudel aufgenommen werden, er zeigt auch noch, dass er ganz schön hinterlistig ist: Sam soll die Pfoten stillhalten, bis Bella ihr Kind bekommen hat – und dann will Jacob es töten. Tja, ob das nur eine Finte ist? Durch das Geheule ihrer Artgenossen kriegen Jacobs Gesprächspartner mit, dass da einige Cullens ausgebrochen sind, und verdrücken sich angepisst.
Im Cullen-Anwesen darf sich Jacob die Namensvorschläge von Bella für das kleine tödliche Würmchen in ihrem Bauch anhören. Rosalie findet sie schon mal bescheuert, was nicht ganz unbegründet ist. Falls das Kind ein Junge wird, soll es Ejay heißen, als Portmanteau aus Edward und Jacob. Und wehe, das Blag wird später kein DJ. Der Mädchenname ist deutlich übler: Zusammengewürfelt aus den Namen der Mütter von Bella und Edward, Renée und Esme, soll das arme Kind den Namen Renesmee bekommen. (Am erschütterndsten finde ich, dass man darauf wetten kann, dass irgendwelche bekloppten Twilight-Mütter ihre neugeborenen Töchter so nennen werden, anstatt ihnen einen standesgemäßen Namen wie Jacqueline oder Violetta-Chantal zu geben.) Jacob sieht auch eher minderbegeistert aus, während Edward sich ein Grinsen nicht verkneifen kann, bevor er (absolut durchschaubar) totale Zustimmung heuchelt.
Darauf erst einmal einen kräftigen Schluck Blut, denkt sich Bella. Aber nein, der Becher rutscht ihr aus der Hand, und als sie sich danach bücken will, bricht ihr das Kind das Kreuz. Sie sackt auf den Boden, wobei sich auch ihre Kniescheiben knackend verabschieden. Mich deucht, da läuft gerade etwas schief.
Sie bringen Bella in Carlisles Behandlungszimmer, und Edward jagt ihr eine Elefantenportion Morphium in die Adern, während Alice Carlisle telefonisch um Hilfe bittet. Anscheinend hat sich die Plazenta abgelöst, was – für Nichtmediziner – so viel heißt wie: Die Kacke ist am Dampfen.
Carlisle will sich zwar beeilen, aber es stellt sich schnell heraus, dass sie so lange nicht warten können: Sie müssen das Kind ohne den Arzt auf die Welt bringen, bevor es stirbt. Rosalie greift beherzt zum Skalpell, aber sie muss sich schnell aus dem Zimmer entfernen, als sie Bellas Blut an der Klinge sieht und durchzudrehen droht. So obliegt es nur noch Jacob und Edward, die Situation zu retten. Jacob treibt Edward an, Bella zu verwandeln, allerdings geht das erst, wenn das Kind nicht mehr in ihr steckt. Dummerweise ist ihre Fruchtblase ja so unheimlich hart, mit einem normalen Skalpell kommt man da beim besten Willen nicht durch.