Twilight 4: Breaking Dawn 1 - Bis(s) zum Ende der Nacht
Jacob sitzt indes mit seinen Stammesbrüdern am Strand in Washington und überlegt öffentlich, was die Cullens als Begründung für Bellas Tod angeben werden, wenn sie erwartungsgemäß ins Jenseits gevögelt wurde. Er tröstet sich mit dem Gedanken, dass er dann Edward den Kopf abbeißen dürfte, was ihm Oberindianerwolf Sam allerdings verbietet. Und da Jacob abgelehnt hatte, Alphawolf zu werden, muss er sich nach dem richten, was Sam sagt. (Öh, was? Sam war schon Wolf, als Jacob noch lange Haare hatte und wusste, wie man sich anzieht. Und dann wird der Pimpf gleich gefragt, ob er nicht der Boss werden will? So ein Stuss. Kein Wunder, dass sie gegen die Bleichgesichter verloren haben.)
Jacobs Kumpels geben ihm den Rat, mal ein bisschen gelassener zu sein, weil er schließlich nicht auf Bella geprägt wurde. Das ist Anlass für ihn, eine kleine Hasstirade auf dieses Konzept der Prägung abzulassen, weil die Leute nicht mehr sie selbst wären und ihre Gene sie dazu zwingen würden, glücklich zu sein. Ich finde die Idee ja auch beknackt, aber denen zu verübeln, dass sie es aufgrund ihrer Gene leichter haben, glücklich zu sein, ist ja schon ein bisschen schuftig.
Auf der brasilianischen Insel muss ein Cullen natürlich nicht selbst arbeiten, dafür hat er Personal. Edward stellt Bella das Gesinde vor, einen Mann und eine Frau. Die Frau ist besonders entsetzt, als sie Bella sieht, weil sie irgendeinem obskuren Stamm angehört, in dem es Legenden über blutsaugende Monster gibt, die sich junge Frauen schnappen, und sie deswegen einen gewissen Verdacht hat, was Edward angeht. Fragt sich bloß, warum sie sich dann keinen anderen Job sucht.
Am nächsten Morgen wacht Bella auf und findet einen Zettel von Edward, in dem er schreibt, dass er auf dem Festland ist, um zu jagen, aber er zurück sein wird, bevor Bella aufwacht. Logischerweise heißt das, dass er den Zettel dann gar nicht hätte schreiben müssen, aber da er doch zu spät kommt, war es wohl okay. Bella schnappt sich dann altes Geflügel aus dem Kühlschrank und noch einigen anderen Kram (Erdnussbutter?) und macht sich was zu essen.
Als sie dann an den Hähnchenschenkeln knabbert, wird ihr kotzübel. Sie schafft es aber immerhin bis zum Klo. Auch Edward trifft rechtzeitig ein, um die Opferzeremonie an den Gott des Halbverdauten mitzuerleben. Bella geniert sich ein bisschen, aber das tritt in den Hintergrund, als sie bemerkt, dass sie ihre Periode nicht bekommen hat. Beim Blick in den Spiegel glaubt sie schon etwas zu erkennen, und anscheinend tritt das kleine Wunder des Lebens in ihrem Bauch auch schon. Sorry, ich weiß, es soll bei Vampiren ja sehr schnell gehen (gilt das auch für die Zeugung?), aber das ist nun echt ein lächerliches Tempo.
Prompt klingelt auch Bellas Handy, weil Alice eine Vision hatte. Nach kurzem Geplauder mit Carlisle über den Verdacht der Schwangerschaft schnappt sich der entsetzte Edward das Handy und bespricht das weitere Vorgehen. Bella soll so schnell wie möglich nach Hause. Edward packt blitzartig die Koffer und sieht gar nicht wie ein freudestrahlender, zukünftiger Papa aus. Auch die Haushälterin vermag keinen Optimismus zu verbreiten, schließlich glaubt sie, dass Bella dem Tode geweiht ist. Edward ist allerdings wild entschlossen, „das Ding“ von Carlisle aus Bella entfernen zu lassen, damit es sie nicht umbringt.
Vater Charlie erzählt man, dass Bella noch länger in Südamerika bleiben will, um dort eine Krankheit auszukurieren. Das petzt er natürlich brühwarm Jacob weiter, der seine eigenen Schlüsse daraus zieht. Der schwingt sich auf seinen Bock und fährt rüber zu den Cullens. Dort stürmt er ins Haus und findet die ziemlich ausgemergelte Bella – und ihren Babybauch. Der erste Impuls von Jacob ist es, Edward eine auf die Nuschel zu geben, aber da er daran gehindert wird, fragt er lieber, worum es sich da in ihrem Leib handelt. Carlisle weiß das allerdings nicht, weil die Fruchtblase weder Ultraschall noch Nadeln durchlässt. (Das soll wohl andeuten, dass es sich um Vampirgewebe handelt. Die Haut von Edward und Konsorten ist ja angeblich hart wie Diamant – und glitzert deswegen auch so.) Auch Alice kann nicht weiterhelfen, weil sie Bellas Zukunft nicht mehr sehen kann. Da sieht man mal, was so ein ungeplantes Kind alles anrichten kann.
Es zeigt sich ein kleiner Familienzwist, ob man quasi eine Abtreibung vornehmen sollte. Rosalie ist erstaunlicherweise Bellas Verbündete, da sie das Wesen in Bellas Bauch als Baby ansieht und nicht als womöglich bösartiges Monster oder störenden Fötus. Edward bittet Jacob zu einem kleinen Plausch nach draußen in den Forst.
Bella glaubt wohl, dass Carlisle sie in letzter Minute noch in einen Vampir verwandeln könnte, aber diese Chance wäre wohl extrem gering. Deswegen bittet Edward Jacob, auf Bella einzuwirken, damit sie nicht mehr darauf besteht, das Kind zu behalten, und so ihr Leben gerettet werden kann. Und falls Bella doch sterben sollte, darf Jacob Edward umbringen.
Die Schwangere weiß natürlich sofort, dass Jacob ihr das Kind ausreden soll, obwohl Jacob selbst bitter bemerkt, dass Bella ja sowieso nie auf ihn hört. Trotzdem versucht er ihr klarzumachen, dass das Kind sie umbringen wird. Bella widerspricht und hält das alles für ein Wunder. Mag ja sein, dass es ein Wunder ist, aber der Teil mit dem Umbringen stimmt, möchte ich mal anmerken. Jedenfalls hat auch Jacob keinen Erfolg. Frustriert kickt er sein Motorrad weg und rennt wütend als Wolf durch den Wald.
Fast wird er dabei von einem Auto auf die Haube genommen, aber das beruhigt ihn nicht weiter. Heulend ruft er seine Wolfskameraden zusammen, die sich bei einem Holzlager am Fluss treffen und dank der geteilten Gedanken im Rudel sowieso schon alle Bescheid wissen. (Warum müssen sie sich dann überhaupt treffen, wenn sie was bequatschen wollen?) Oberwolf Sam ist der Ansicht, dass das Kind seinen Blutdurst nicht unter Kontrolle haben wird und man deswegen die Cullens angreifen sollte, um das Kind zu vernichten, bevor es auf die Welt kommt. Jacob wendet nicht ganz zu Unrecht ein, dass Bella als Mensch eigentlich unter dem Schutz der Wölfe stehen sollte, aber das führt nur zu einer kleinen Prügelei. Der Plan des Alphawolfs ist jedenfalls, die Cullens in der kommenden Nacht anzugreifen, und Jacob soll gefälligst mitmachen. Der besinnt sich jedoch auf seine edle Abstammung und sagt Sam durch die Blume, dass er ihm mal den Buckel herunterrutschen und mit der Zunge bremsen kann. Wutentbrannt rennt er zurück zu den Cullens.