Daytime-Krise bei den Privaten
Nuff! Ich grüße das Volk.
Ich muss mich doch in diesem Monat noch einmal melden, weil ich über diesen DWDL-Artikel gestolpert bin.
Wer hätte das gedacht: Die Scripted-Reality-Formate am Nachmittag funktionieren bei RTL und Sat.1 nicht mehr so dufte, deswegen werkelt man bei Sat.1 an neuen Sachen. Aber ich könnte schon wieder kotzen, wenn ich das hier von der "Vice President Reality Daytime" des Senders, Katja Bruhnke-Kircher, lese:
"Bei allen Entwicklungen sind uns drei Aspekte besonders wichtig: der Service-Gedanke, eine größtmögliche Authentizität und die Nähe zur realen Welt der Zuschauer."
Warum sollten Zuschauer, die offenbar nicht mehr sehen wollen, wie irgendwelche Leute Laienschauspielern in pseudo-realen Situationen helfen, sich den Quark angucken, wenn es echte Menschen in realen Situationen sind?
Vielleicht haben die Zuschauer auch einfach keine Lust mehr, echtes Elend zu sehen, welches nahe an ihrer realen Welt ist? Vielleicht wollen die Leute inzwischen wieder aus ihrem Alltag entfliehen und haben keinen Bock mehr auf diesen Reality-Krempel? Ist es nicht möglich, dass die Zuschauer inzwischen wieder die Arbeit von Profis sehen möchten und nicht so billig heruntergekurbelten Dreck, den die Macher selber nicht freiwillig gucken würden?
Auch wenn in den Sendern mit der Nase über die Idee gerümpft wird, seinen Nachmittag nicht mit Eigenproduktionen zu füllen: Eventuell bleibt ihnen nichts anderes übrig, als dann doch wieder eingekaufte Serien zu bringen, falls sie überhaupt noch Zuschauer behalten wollen. Wenn sie auf Risiko stehen, können sie da ja gerne mal in den Keller gehen und nach Serien schauen, die nicht in den letzten 15 Jahren schon zweihunderttausend Mal gesendet wurden, sondern welche, die man eventuell seit Jahrzehnten nicht mehr im Fernsehen gesehen hat.
So, fertig gezetert. Bis dann!