Twilight - Bis(s) zum Morgengrauen
Auf einem Waldsee wird ein Typ auf einem Boot von ein paar Leuten umgelegt, die ihn als ihr Essen bezeichnen. Ist aber vermutlich nicht wichtig für die Handlung.
Bella forscht noch ein wenig im Internet nach dieser Legende und – offenbar nicht mit dem Konzept des Versandhandels vertraut – schreibt sich die Adresse einer Buchhandlung auf, die ein Buch über diese Sagen haben soll. Am nächsten Tag in der Schule wartet sie vergeblich auf die Cullens. Es scheint nämlich die Sonne, und da kommen die Cullens nie aus dem Haus. Klingt nach WoW-Süchtigen.
Bei einem Shoppingtrip mit ihren „Freundinnen“ kauft sie das Buch, wird auf dem Weg zurück aber von einer Horde Gruppenvergewaltiger angegriffen. Neun von zehn Beteiligten mögen Gruppenvergewaltigungen, Bella aber ist davon gar nicht angetan.
Zum Glück kommt Edward mit dem Auto angedüst, rettet Bella und knurrt die Typen so grimmig an, dass sie Angst kriegen. Dann fährt er aber doch mit Bella weg, obwohl er den Leuten gerne die Köpfe abgerissen hätte, was ich durchaus als nobles Unterfangen einschätze. Dann kümmert er sich um Bellas leibliches Wohl, indem er sie zum Essen einlädt, wobei aber nur sie futtert. Bella möchte gerne wissen, woher er wusste, wo sie steckt, und er gesteht ihr, dass er den Drang verspürt, sie zu „beschützen“. Uh, Stalker Edward, wie romantisch. Außerdem kann Edward fremde Gedanken lesen, was bei „Was Frauen wollen“ mit Mel Gibson irgendwie lustiger war. Lediglich die von Bella kann Edward nicht lesen, was wohl auch damit zu tun hat, dass die Frau keine Persönlichkeit hat. Ein Tisch hat schließlich auch keine Gedanken.
Bei der Heimfahrt kommen sie an der Polizeiwache vorbei, an der aus irgendeinem Grund lauter Streifenwagen mit aktivierter Festbeleuchtung stehen – und das Auto von Edwards Papi. Den treffen sie dann auch, als dieser das Gebäude verlässt. Von ihm erfahren sie, dass der Typ von vorhin auf dem Boot von einem Tier angefallen und getötet wurde. Er war offenbar ein enger Freund von Bellas Vater, der deswegen ziemlich durch den Wind ist und Bella etwas Pfefferspray aufschwatzt.
Daheim guckt Bella kurz in das Buch rein, was sie gekauft hat, liest die Wortgruppe „The Cold One“ und recherchiert nur noch im Internet. Schon mal was von Sparsamkeit gehört, Tussi? Wegen drei Wörtern kauft man doch kein Buch (außer es sind „Klopfer“, „Christian“ und „Schmidt“)! *hmpf* Soll keine Kritik sein, ich meine ja nur. Sie findet jedenfalls heraus, dass Edward offenbar ein unsterblicher Vampir ist, und träumt unzüchtig von seinem Biss.
Am nächsten Tag latschen Bella und Edward in den Wald nahe der Schule, wo Bella Edward mit ihrem Verdacht konfrontiert und ihn fragt, wie alt er eigentlich ist. Ausweichend antwortet er, dass er schon eine Weile siebzehn Jahre alt ist. Schließlich packt er sich Bella auf den Buckel und sprintet wie ein Derwisch auf einen Hügel, um ihr zu zeigen, wie Vampire im Sonnenlicht aussehen. Ihr wisst es schon, also bringen wir es hinter uns: Edward blinkt und glitzert wie die Fassade eines Freudenhauses auf der Reeperbahn. Bella findet es wunderschön, was einmal mehr zeigt, dass die Frau keinen Geschmack hat. Edward hält sich wiederum für das gefährlichste Raubtier der Welt und gibt ein bisschen mit seiner Stärke und seiner Schnelligkeit an, um Bella vor sich zu warnen. Er begehrt das Blut von Bella, will dem Drang aber nicht nachgeben. Vermutlich schämt er sich ein bisschen dafür, scharf auf jemanden zu sein, der die Persönlichkeit einer Scheibe Toastbrot hat. Bella ist das alles egal, sie hat gar keine Angst und ich hab die starke Vermutung, dass sie auf das kleinste Zeichen von ihm die Beine breitmachen würde. Sie liegen dann beide im Gras und schmachten sich an, während ich mir den Würfelhusten verkneifen muss.
In der Schule wird das leichenblasse Paar zwar von allen angestarrt, aber offenbar wusste man nicht, wohin die Szene gehen soll, also laufen Edward und Bella wieder durch die Landschaft. Bella will unbedingt herausfinden, seit wann Edward ein Vampir ist und wie man das wird und ob die Wartezeit lang ist und wie die Bezahlung aussieht und ob es Weihnachtsgeld gibt etc. Die wesentliche Information: Edward ist seit 1918 ein Vampir, sein Pflegepapi rettete ihn mit einem Biss davor, an der Spanischen Grippe zu verrecken. Er muss also 1901 geboren worden sein. Glückwunsch, Bella. Dein neuer Freund ist Stalker, 25 Jahre älter als Hugh Hefner und geht immer noch zur Schule. Oh, und er will dein Blut trinken. Er schwärmt noch ein bisschen von seinem Vampirpapa, der seinen Blutrausch unter Kontrolle halten musste, um Edward nur zum Vampir zu machen, statt ihn auszulutschen wie eine Sache, die man komplett auslutschen kann (der Film ist nicht gut für meine Eloquenz). Er will nämlich kein Monster sein, und so geht’s der ganzen Cullen-Familie, die ihren Blutdurst nur an Tieren löscht und sich deswegen als Vegetarier bezeichnet. Verdammte Hippies.