Titanic II - Die Rückkehr
Das nächste Hindernis ist eine klemmende Stahltür. Hayden schafft es, die Tür mit der Axt aufzuhebeln, aber aus irgendeinem Grund droht sie, sofort wieder zuzuschnappen. Nein, da ist keine Logik dahinter. Es soll nur dramatisch sein. Amy quetscht sich halb durch, aber ihr Arsch ist zu fett. Kelly schiebt sie durch, landet aber selbst im Türrahmen und wird zu Tode gequetscht. Und weil sie auch so eine fette Kuh ist (bzw. war), kann sich Hayden jetzt ganz locker flockig durch den Türspalt quetschen. Amy flennt ein bisschen, aber Hayden kann sie schließlich davon überzeugen, die Leiche liegen zu lassen und endlich weiter zu gehen, damit Kelly nicht umsonst abgekratzt ist. Er verkneift es sich übrigens, wieder seine Kreditkarte an sich zu nehmen.
Inzwischen platscht überall das Wasser von der Decke und macht die Böden so schön feucht. Zu doof, dass sich hinter der nächsten Ecke ein Funken sprühendes Stromkabel auf dem Flur wälzt. Was tun? Nun, mit dicken Sohlen wäre das gar kein Problem. Aber das trauen sich die Helden nicht, also hilft bloß eine kleine Klettertour an einem Rohr, die praktischerweise an der Decke den Flur entlang führt. Hayden schwingt sich männlich drüber, Amy hat aber in der Mitte einen kleinen Schwächeanfall, bei dem Hayden sich wieder zu ihr hangeln muss, um ihre Hand wieder an das Rohr (das an der Decke, ihr Ferkel!) zu führen. Komischerweise hat sie dann auch wieder die Kraft, den Rest der Strecke allein zu bewältigen.
Endlich stehen sie vor dem Raum mit den Taucherausrüstungen. Aber plötzlich bemerken sie Hilfeschreie, was sie wieder vom rechten Pfad abweichen lässt. Der Chefingenieur, der zum Turbinenraum wollte, steckt hinter einer Stahltür in einem brennenden Raum fest und droht zu ersticken. Hayden fummelt verzweifelt an der Stahltür herum, kriegt die aber nicht auf, also geht der Chefingenieur schließlich doch hustend und röchelnd drauf. Hayden ist verzweifelt, denn er hat das Gefühl, schuld an dem Tod der vielen Menschen zu sein. Ganz unrecht hat er wohl nicht, auch wenn Amy ihm das ausreden will. Andererseits dürfte der Tsunami auch alle in New York umbringen, die nicht auf das Schiff gegangen sind, auch wenn wir davon nie etwas hören. Genug mit diesen tragischen Gedanken, ab zur Tauchbasis!
Dort hatten offenbar noch andere Menschen die Idee mit den Taucheranzügen, denn es ist nur noch eine Garnitur da. Hayden drängt Amy dazu, sich in die Taucherpelle zu quetschen, dann steigen beide in den Schrank, in dem der Taucheranzug drin war. Offenbar wollen sie so vermeiden, vom herumfliegenden Mobiliar getroffen zu werden, wenn die zweite Megawelle das Schiff trifft. Und so ist es dann auch: Die Leute in den Rettungsbooten kratzen allesamt ab, die Titanic II nimmt den Stoß allerdings auch nicht ganz so locker hin wie Captain Sturmfrisur es gesagt hat. Sie dreht sich nämlich erst einmal auf den Rücken. Passt ja irgendwie. Tot ist das Schiff schon, also kann es ruhig mit dem Bauch nach oben schwimmen.
Captain Sturmfrisur ist nicht mehr weit entfernt von der Unglücksstelle und studiert eifrig die Konstruktionspläne des Schiffes, die er vermutlich bei Wikileaks gefunden hat. Deswegen hat er eine ungefähre Ahnung, wo er die Wasserleiche seiner Tochter finden kann.
Weil ein anderer Schrank die Schranktür blockiert, sind Hayden und Amy nämlich jetzt gefangen. Hayden stülpt Amy eine Rettungsweste über und aktiviert ein Notsignal, welches auch prompt vom Hubschrauber ihres Daddys empfangen wird. Saubere Leistung, so ein Signal aus dem Bauch eines stählernen Pottes rauszuschicken.
Amy friert im kalten Wasser, aber Hayden tröstet sie damit, dass der Anzug sie warm hält. „Aber was ist mit dir?“ „Die Temperatur ist gerade meine geringste Sorge.“ Harter Kerl. Kurze Zeit später, das Wasser steht schon merklich höher, will sie ihre Rettungsweste ausziehen, aber das kommt ja gar nicht in die Frage. „Hayden, du wirst erfrieren!“ Ja. Allerdings wird die Weste wohl nicht so viel dagegen tun können. „Vorher ertrinke ich.“, stellt Hayden bloß fest. „Dann teilen wir uns den Lufttank, immer abwechselnd!“ Gute Idee, find ich. „Schlechte Idee“, findet Hayden. „Ich erfriere sowieso.“ Ah ja. Langsam hab ich das Gefühl, er WILL sterben. Sein Plan ist jedenfalls, abzusaufen und gegebenenfalls wiederbelebt zu werden, falls sie schnell genug gefunden werden. Und das kalte Wasser hält ihn ja auch frisch: „Die Kälte macht aus meinem Blut Eiswasser!“ Müsste das nicht Eisblut sein? Und ist das nicht schlecht für die Gefäße und so? Und ist „Eisblut“ nicht ein verdammt guter Name für eine Band?
Captain Sturmfrisur hat sich indes selbst in einen Taucheranzug geworfen, bindet sich an ein gelbes Seil, dessen anderes Ende er Doktor Patterson in die Hand drückt, damit er den Weg zurück findet, und springt neben der gekenterten Titanic II ins Meer, just als Hayden bereut, Amy verlassen zu haben, und sie beide einen letzten Kuss teilen. Schnüff. Amy darf sich noch eine Weile an dem Wasserleichengesicht ihres Ex-Lovers ergötzen, denn mittlerweile ist auch oberhalb des Meeresspiegels erneut die Kacke am Dampfen.
Der Hubschrauber von Captain Sturmfrisur hat jetzt nämlich endgültig keinen Sprit mehr. Der Pilot schmeißt Kim Patterson mitsamt ihrem Seil und einem aufblasbaren Rettungsfloß raus, dann stirbt er selbst beim Absturz seiner Maschine. Das war mal ein Held, und wir kannten nicht mal seinen Namen. Patterson schafft es, ins Floß zu klettern, gerade als die Titanic II endgültig sinkt.
Da kommt endlich Captain Sturmfrisur angeschwommen und holt seine Tochter und den kalten Hayden aus dem Schrank heraus. Gerade so schaffen sie es an die Wasseroberfläche und ins Floß. Amy versucht verzweifelt, Hayden wieder zum Leben zu erwecken, während gleißendes Sonnenlicht durch den Einstieg des Floßes scheint. In der Nacht. Nun ja. Jedenfalls: Es nützt nichts, hin ist hin. Hayden ist nicht mehr. Er hat aufgehört zu existieren. Er ist völlig steif, keine Spur von Leben, er ruht in Frieden. Kurz gesagt: Er ist ein Ex-Hayden.
Und schon ist der Film zu Ende. Nein, wirklich. Es gibt keinen Abschluss, keine Trauerrede, kein „zwei Monate später“, nichts. Vermutlich war das Geld alle.