Dragonball Z Movie - Super-Saiyajin Son Goku
you can leave your friends behind
'Cause your friends don't dance
And if they don't dance
well they're no friends of mine
Der Super-Namekianer pumpt sich also auf King-Kong-Größe auf und macht mit der Stadt das, was Godzilla immer mit Tokyo gemacht hat. Son Goku denkt sich: „Lieber fünf Minuten lang feige als ein Leben lang tot“, und versucht sich vor dem Riesen zu verstecken. Weil ihm das aber nicht gelingt, kriegt er wieder was auf den Sack, auch wenn er es kurzzeitig schafft, Slug aufs Kreuz zu legen. (Ich sag’s euch, der hat es nur auf Slugs Knüppel abgesehen.) Gerade als Slug Son Goku zerquetschen will… Okay, es reicht, nächster Punkt:
Wir helfen nur, wenn’s sich gar nicht vermeiden lässt
Ihr habt inzwischen sicher ein Déjà-vu. Das ist nun schon das vierte Mal, dass irgendwer kurz davor ist, den Löffel zu reichen, und im letzten Moment kommt doch noch jemand an, der die schändliche Missetat gerade so verhindern kann. Verdammt, lauern diese Feiglinge alle hinter dem nächsten Holunderstrauch und sagen sich: „Och, ich würde ja gern eingreifen, aber solange der Typ noch steht, kann’s ja nicht so schlimm sein“?! Ich glaube, die könnten die meisten Krisen in zwanzig Minuten lösen, wenn alle mal gemeinsam angreifen würden, anstatt wie beim Staffellauf nur immer dann von dem zu übernehmen, der gerade dem Exitus am nächsten ist. Hat irgendwas von: „Einer für alle, alle anderen nach Hause.“
Der Retter ist diesmal wieder Piccolo, der sich auf den aufgeblähten Kopp von Lord Slug stellt und an den Fühlern des großen Führers herumzerrt. Das ist allerdings auch keine Strategie, mit der man einen Krieg gewinnen kann. Das merkt Piccolo, als er anstelle von Son Goku die innige Umarmung von Slug genießen darf. Dennoch wirkt er recht siegesgewiss – er reißt sich die Ohren ab und brüllt Son Gohan an, der solle doch wieder ne Runde pfeifen und seinen Drachen tanzen lassen. (Das hat übrigens nichts mit „den Drachen steigen lassen“ zu tun. Das ist nämlich ein Euphemismus für „einen Steifen kriegen“ – und Slugs Knüppel haben wir hier genug abgehandelt.)
Piccolos Plan hat allerdings einen winzigen Fehler: Son Gohan liegt nämlich immer noch bewusstlos herum und ist daher eigentlich für Befehle nicht sehr empfänglich. Doch gerade rechtzeitig wacht Son Gohan auf und vernimmt den flehenden Wunsch seines Mentors, den er sofort mit einem enorm hilfreichen „Was? Ich verstehe nicht!“ beantwortet. Okay, wieder ein Punkt…
Wir haben nur noch fünf Sekunden – erkläre es mir bitte!
Warum machen diese Idioten das immer? Immer, wenn irgendwas ganz dringend erledigt werden muss und eine Person die andere darum bittet, wird das nicht ausgeführt, sondern dusslig gefragt: „Warum?“ oder eben „Was?“ beziehungsweise „Ich verstehe nicht!“ Kann die Erklärung nicht warten, bis die ganze Sache vorbei ist und man sich mit einer gemütlichen Tasse Kakao, einem Pornovideo und einer Zweilitertrommel Gleitcreme gemeinsam zu Hause vom Stress erholt? Wenn auf mir ein heißes, nacktes Mädchen liegt und bittet: „Küss mich!“, dann frag ich auch nicht doof, warum sie ausgerechnet mich für diese ehrenvolle Aufgabe auserkoren hat, sondern freue mich, dass ich ihr helfen kann, und steck ihr meine Zunge in den Schlund. Diese alberne Befehlsverweigerung ist übrigens kein besonderes Problem von Dragonball, es gibt hunderte Serien und Filme, die diesen Quatsch durchziehen.
Nachdem Gohan noch ein paar gefühlte Wochen Lebenszeit mit einer Rückblende seines Konzerts am Anfang des Films verbracht hat, rafft er sich endlich zu einem halbherzigen Pfeifen auf, welches ich gerade so noch als ernste Anstrengung tolerieren kann, weil Gohan so aussieht, als wäre seine Haut nur noch dazu da, den Matsch aus Organen und Knochensplittern im Inneren irgendwie in einem leicht entsorgbaren Paket zusammen zu halten. Und auch wenn es lahm ist, Slug wird davon tatsächlich in die Knie gezwungen. (Ganz nervig ist an der Stelle auch der Off-Kommentar von Meister Kaiô, einem weiteren Trainer der Dragonball-Helden, der die ganze „Namekianer mögen menschliches Pfeifen nicht“-Sache für die total Bekloppten noch mal erklärt.)
Und hier tritt Stufe Zwei von Piccolos Plan in Kraft. Er – immer noch in der Umklammerung des nicht mehr ganz so furchteinflößenden Lords – versucht, die Hand von Son Goku zu ergreifen, um ihm seine Kraft zu geben. Dabei stellt er sich aber so dusslig an, dass er es erst im zweiten Anlauf schafft. Die Kraft Piccolos holt Son Goku aus seiner Ohnmacht, und bevor man sich versieht, wird Lord Slug in sein Raumschiff geprügelt, welches spektakulär explodiert. Und der nächste Punkt…
Lieber gemeinsam schwach als gemeinsam stark
Was für eine behämmerte Logik soll denn dahinter stecken, dass ein Typ, der mehrmals kräftig zusammengeschlagen wurde und dem Sensenmann nur um Sackhaaresbreite entkommen ist, auf einmal den Oberbösewicht zu Mus haut, ohne einen Tropfen Schweiß zu verlieren, nur weil er noch etwas Kraft von jemandem gekriegt hat, der auch ein paar Mal verdroschen wurde und dem Gevatter Hein ebenfalls gerade so von der Schippe springen konnte? Das ist etwa so, als würde bei einem Boxkampf derjenige gewinnen, den man gerade mit einem schweren Milzriss und kollabierter Lunge aus einem Autowrack gezogen hat. Diese ganzen Kasper bei Dragonball sind total nutzlose Kämpfer, wenn sie grad keine inneren Blutungen haben. Eigentlich sollten sie sich selbst gegenseitig ordentlich auf die Fresse hauen, wenn mal wieder üble Außerirdische kommen, damit man dieses ganze Vorspiel weglassen kann.
Alle meinen nun, das Gröbste wäre geschafft, und so fliegt Goku durch die Wolkendecke, um sie auch noch zu verdreschen oder so. Slug ist aber noch nicht ganz so tot wie gedacht und fliegt hinterher, hat aber keine Chance gegen Goku, der über den Wolken ein bisschen Sonne tanken konnte. Fazit: Es gibt noch ne Minute Klopperei, die Wolkensonde explodiert, die Wolken verschwinden und alles ist wieder voll in Butter.
Und gerade als Son Goku sich die Welt anschaut (und vermutlich überlegt, ob er sie nicht selbst unterwerfen sollte), kommen auch sein Sohn und Krillin angerannt, obwohl die eben noch total fertig am Boden lagen und keinen Finger mehr rühren konnten. Schweinebande.
Der Megagag am Schluss darf übrigens auch nicht fehlen: Ein grüner Arm ragt aus dem Schutt heraus und packt den fetten Samurai Yajirobe – aber da stellt sich heraus, dass es doch nur der Arm von Piccolo ist, hahaha. Brüller. Und seine Ohren lässt er auch gleich nachwachsen. Hahahaha. Und jetzt bin ich endgültig fix und fertig – und somit vermutlich auf dem Gipfel meiner Kampfkraft. Yeah.