Dragonball Z Movie - Super-Saiyajin Son Goku
Und was mag sich der angebliche Herrscher über viele Sternennebel wünschen? Die Unterwerfung von allem, was ihm noch nicht gehört? Ein vier Meter langer Lümmel? Keira Knightley nackt, geil und mit einer flutschifeuchten Scarlett Johansson als Unterlage? (Warum höre ich bei diesem Gedanken „Dreams are my reality“ in meinem Kopf?) Nö. Der eitle Sack möchte einfach wieder jung und knackig werden. Der Drache erfüllt ihm den Wunsch, und Lord Slug – nun wieder mit einer gesunden grünen Gesichtsfarbe – gibt ein Muhahaha-Klischeelachen ab, weil er nun nicht mehr das Mobbing seiner Untergebenen über seine altersbedingten Zipperlein ertragen muss. Mich dünkt, da hat jemand in der Erziehung seines Fußvolkes etwas versäumt und zu wenig körperliche Züchtigung angewendet. Merksatz für galaktische Schurken: Je mehr du sie schlägst, desto eher vergöttern sie dich. (Vergöttern darf man hier wörtlich nehmen. Der olle Jahwe hat den Juden den Respekt vor ihm auch nur mit Gewalt und Terror reingeprügelt. Die geben das aber wenigstens auch zu.)
Da diese dringliche Angelegenheit nun erledigt ist, kümmert man sich darum, die gute alte Mutter Erde etwas heimeliger für Lord Slugs Wehrmacht einzurichten. Dafür ballert man eine Sonde in die obere Atmosphäre, die mit ordentlich Smog dafür sorgt, dass überall auf der Welt eine dicke schwarze Wolkendecke die Sonnenstrahlen davon abhält, auf die Erde zu prasseln und Hautkrebs zu verursachen. (Hey, ich versuche der Sache nur etwas Positives abzugewinnen!) Und nirgendwo eine Spur von Captain Planet, der ja sonst nirgendwo weit entfernt ist, wenn irgendwo Zeichentrickabgase die Luft verpesten und das animierte Leben bedrohen. Allerdings haben die Bösewichte bei Captain Planet üblicherweise (anders als Lord Slug) auch nie einen Grund für ihre Umweltferkeleien, sondern verklappen nur aus Geikel Dünnsäure im Fischtümpel.
Son Goku und Krillin werden indes von einem weiteren alten Weggefährten aus ihrer Ohnmacht geholt, dank derer sie gnädigerweise den halben Film verpennen konnten, nachdem sie was auf die Omme gekriegt haben. Yajirobe ist eigentlich auch ein eher unwichtiger Charakter. Er ist ein fauler, fetter und feiger Samurai, der aber magische Bohnen bei sich trägt, die nicht nur zehn Tage satt machen, sondern auch Verletzungen heilen können. Dank dieser Bohnen können sich Goku und Krillin wieder aufrappeln und angucken, was ihr Versagen der Welt gebracht hat. Ich finde aber, sie schämen sich nicht genug.
Bei Goku daheim erholt sich Chichi inzwischen von der kräftigen Tracht Prügel, die sie ihrem hitzköpfigen Sohn Son Gohan verdankt, indem sie mit Bulma plauscht und ihrem Filius einen Brei kocht. Als sie diesen aber liebevoll servieren möchte, muss sie feststellen, dass der Sohnemann mal wieder aus seinem Zimmer abgehauen ist und diesmal sogar seinen Kampfanzug mitgenommen hat, den er irgendwann mal von Piccolo (dem Typen, dem er am Anfang mit seinem Pfeifen auf den Sack gegangen war) bekommen hatte. Das mit der Kampfkleidung stellt sie übrigens fest, ohne in irgendeinen Schrank zu gucken. Was für ne Mama. Bulma fällt nun auch auf, dass das Schwein Ôlong auch nicht mehr da ist. (Merkt man das nicht, wenn plötzlich nach über zehn Jahren keine Sau mehr im Blickfeld ist?)
Die beiden sind natürlich (mitsamt dem fetten Digimon) in der Nähe des außerirdischen Raumschiffs und spionieren herum. Oder besser gesagt: Gohan spioniert, das Schwein quengelt, weil es viel lieber nach Hause will und sein Schinken langsam kalt wird. Es mag nicht ganz offensichtlich sein, aber ein sprechendes Schwein, ein kleiner Junge und ein fetter Dino sind nicht wirklich unauffällig, und so stehen sie kurze Zeit später einem mittleren Bataillon von außerirdischen Schergen gegenüber. Das Schwein stellt sich tot und wird ignoriert, der Zwerg hingegen fängt wieder eine dicke Schlägerei an.
Die Sturmtruppen von Lord Vader bei Star Wars haben nie was getroffen, die von Lord Slug hier sind marginal besser: Sie ballern Son Gohan ein paar vor den Latz. Bevor sie uns aber endgültig von der Nervzwiebel befreien können, taucht Piccolo auf und verdrischt die Übeltäter, womit er sich den Unmut von einigen höherrangigen Lakaien Lord Slugs zuzieht. Die Aufgaben werden schnell verteilt: Der braune Flügelfurz soll Piccolo verhauen, der grüne Lurch mit Wachstumsdefizit darf sich um Son Gohan kümmern, und ein leicht angeschwulter Elf darf sich die Eier schaukeln, weil für ihn grad kein Gegner da ist. Bei der anschließenden Prügelei fällt mir gleich der nächste Punkt auf:
Superkräfte? Die Faust reicht (nicht).
Sämtliche Superkämpfer haben ganz tolle Angriffsfähigkeiten. Energiekugeln, Energiestrahlen, sonstige Energieformen, die sich der Zeichner irgendwann mal ausgedacht hat, und alle haben so ungefähr die Kraft, eine Sonne zu zerfetzen. Aber was machen die Idioten bei einem Kampf, von dessen Ausgang die Zukunft der Menschheit abhängt? Die kloppen sich wie ordinäre Schuljungen! Da wird geschlagen, da wird getreten, und an keiner Stelle scheint sich da jemand zu denken: „Hey, irgendwie ist das so, als würde ich jemanden mit einer Tüte Gummibärchen schlagen, obwohl ich ne Kalaschnikow geschultert habe.“ Wenn jemand die Welt retten will, dann erwarte ich, dass er gleich alles gibt, anstatt sich gegenseitig erst mal gesittet gegen den Brustkorb zu treten und zu erwarten, dass man mit solchen Spielereien eine Invasion aufhält. Mit dieser Taktik hätten die Dragonball-Protagonisten nicht mal den Ersten Weltkrieg überstanden. Ihr wisst, was das heißt. Ja: Die Dragonball-Charaktere haben weniger drauf als Hitler. So, das musste mal gesagt werden.