Was haben wir die letzte Woche gelernt? - Teil 50 (Kalenderwoche 31)
Nuff! Ich grüße das Volk.
Ich verkünde: Ich gebe es erst mal auf, einen Hund zu malen fürs Update. Werde dann doch erst mal eine andere Textidee umsetzen. Menno. Aber in den nächsten Tagen muss ich noch mal kurz Geld verdienen.
Danke auch noch mal für die Witze. ^^ Wenn euch noch welche einfallen, einfach unten reinschreiben. Außerdem wüsste ich gern, ob euch in den letzten Tagen aufgefallen ist, ob die Website schneller lädt als vorher.
Mir ist letzte Woche zum wiederholten Male klar geworden, dass viele Menschen keine Ahnung haben, wie man vernünftig Diskussionen führt. Es gibt natürlich Dinge, über die man schlecht diskutieren kann, persönliche Geschmäcker und Vorlieben zum Beispiel. Aber wenn man gewisse Ansichten zu einem Thema hat oder (um mal konkreter zu werden) bei irgendeinem Medium denkt, dass es auf einer Website gesperrt oder verboten gehört, sollte man in der Lage sein, seine Ansicht vernünftig zu begründen und auch bereit sein, sich alternative Meinungen anzuhören. Wenn man nach einer Weile merkt, dass man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, kann man die Diskussion dann immer noch beenden und hat dann wenigstens etwas über die andere Seite gelernt.
Stattdessen erlebe ich immer wieder, dass viele Menschen anscheinend absolut gar nicht verarbeiten können, wenn jemand nicht ihrer Meinung ist, und noch weniger in der Lage sind, ihre eigenen Standpunkte zu begründen und verständlich zu machen. "Wie, reicht es denn nicht, dass ich einfach eine ganz starke Emotion habe, wenn dieses Thema aufkommt?", scheint als Frage in ihrem Hirn aufzukommen, und gleichzeitig beantworten sie diese offenbar mit einem trotzigen "Nein!"
Und dann beginnen die üblichen Abwehrreaktionen.
- Greife irgendwelche Nebensächlichkeiten wie Tippfehler an.
- Wenn der andere versucht, seinen Standpunkt mit einem Rechenbeispiel zu verdeutlichen, bemängele an den von ihm gewählten Zahlen, dass die vorher niemand anderes genannt hätte und somit die ganze Rechnerei hinfällig wäre. Versuche aber nicht, selbst plausiblere Zahlen zu nennen.
- Nicht auf inhaltliche Argumente eingehen.
- Keine Fragen beantworten, selbst wenn es nur Verständnisfragen sind. Ziehe dich auf ein unverbindliches "Informiere dich!" zurück. Warum sollst du den anderen von deinem Standpunkt überzeugen, das könnte er doch auch ruhig selbst machen?
- Greife die Person an sich an. Bezeichne ihn als Unwissenden oder als Troll und beleidige seinen Geschmack, seine Bildung oder seine Herkunft.
- Behaupte, der andere wolle ja nur deine Aufmerksamkeit und das wäre der einzige Grund, warum er was schreibt.
- Wenn er deine Taktiken durchschaut und entlarvt, heule ausgiebig herum, wie unfair man dich behandelt. Ganz wichtig! Benutze den Satz: "Das muss ich mir hier nicht anhören/bieten lassen", als ob der andere unsachlich geworden wäre und nicht du selbst.
- Wenn du dein letztes Wort gesprochen hast, verkünde lautstark, dass jede weitere Wortmeldung gelöscht wird, denn damit hast du ausdrücklich gewonnen!
- Als Bonus: Versuche denjenigen bei den Betreibern der Website anzuschwärzen und sperren zu lassen.
Diesmal gab es wohl keine versuchte Sperrung, aber auch das habe ich schon hinter mir. Dafür gab es natürlich den "Du willst ja nur meine Aufmerksamkeit"-Satz, der mich tatsächlich mal kurz auflachen ließ. Meine Gedanken waren ungefähr: "Genau, du bist so ein ganz besonderes Schneeflöckchen, dass sich alle Welt danach sehnt, deine Aufmerksamkeit zu erlangen."
Ich finde es jedenfalls frustrierend und zum Kotzen, wenn ich mir Mühe gebe, sachlich etwas zu kommentieren und eine andere Seite zu beleuchten, und es kommen dann nur persönliche Angriffe zurück. Gelegentlich ist es sogar so, dass ich nicht mal eine andere Ansicht habe als diejenige Person, aber die von ihr gewählten Beispiele sind schlicht und einfach nicht überzeugend und leicht zu entkräften. Und wenn man darauf hinweist, kommt nur eine bockige Reaktion wie von einem trotzigen Kleinkind zurück. Das sind erwachsene Menschen, die für gesellschaftliche und politische Anliegen eintreten, aber sie sind so unfähig, für ihre Sache zu argumentieren, dass sie ihrer jeweiligen Bewegung eher einen Bärendienst erweisen. Aus dieser Geisteshaltung kommen dann aber auch so schwachsinnige Traktate, in denen es tatsächlich als Entgleisungsversuch verunglimpft wird, wenn man versucht, sachlich und nicht emotional zu argumentieren.
Ich zwinge auch niemanden zu diskutieren. Aber wenn man nicht will, kann man das auch einfach sagen oder gar nicht reagieren, anstatt persönliche Angriffe abzulassen.
Meh, hab jetzt genug meinen Frust ausgekotzt. ^^
Was passiert ist:
Ein Langstreckenflug in der Economy Class gehört zu den Erlebnissen, aus denen Alpträume gemacht werden. Man sitzt so beengt, dass man lieber zehn Stunden lang an einen Heizkörper gekettet wäre, das Flugzeugfutter schmeckt dank der betäubten Sinne wie Kotze und von zehn Mitpassagieren kann man neun bestimmt nicht leiden, einfach nur weil sie existieren. Bei einem Flug der Delta Airlines von Peking nach Detroit gab sich eine chinesische Familie aber redliche Mühe, den Hass aller Anwesenden auf sich zu ziehen. Der kleine Junge der Familie hatte nämlich ein gewisses Bedürfnis der rektalen Art. Anstatt den Knaben aber zur Toilette zu bringen, breiteten die Erwachsenen, mit denen der Kleine reiste, Zeitungspapier auf seinem Sitz aus. Die entsetzten Mitpassagiere, in der Ahnung, was da vorbereitet wurde, flehten den Großvater an, den Knaben zum Abort zu begleiten, aber selbst die Bitten der Flugbegleiter konnten den Opa nicht von seinem Plan A abbringen. Und so seilte der Knabe unter der Aufsicht seines toleranten Großvaters einen ordentlichen Schiss aufs Zeitungspapier ab, und der stechende Geruch der Rektalfrucht waberte durch die Kabine, um sämtlichen Menschen an Bord die frohe Botschaft von der Kotgeburt zu verkünden. Eine taiwanesische Airline-Angestellte erläuterte später auf Nachfrage eines Radiosenders, dass es keine Gesetze gäbe, die Kindern das Kacken auf den Sitz verbieten würden, weswegen die Flugbegleiter nur unverbindliche Empfehlungen geben könnten. Heißt also: Man darf zwar keine Nagelfeile an Bord mitnehmen, aber mit voller Absicht die Kabine vollzuscheißen, ist kein Problem. Das sind mal Prioritäten.
Dämlichkeit ist dann am zerstörerischsten, wenn sie mit Tatkraft und krimineller Energie gekoppelt wird. Das bewies ein 16-Jähriger in Meppen, dem sein Handy in den Fischteich eines örtlichen Anglervereins gefallen war. Da der Verein nichts unternahm, um das Gerät aus den Fluten zu bergen, wurde der Bengel selbst aktiv: Er verlegte zwei Abwasserpumpen, die den ganzen Teich leerpumpem sollten. Der eine Schlauch endete auf einem Acker, der zweite jedoch im Klo des Vereinsgeländes. Und da der Fäkalientank des Stillen Örtchens nur 1000 Liter fasste, schwappten bald Teichwasser und Kacke über und auf das Grundstück. Geschätzter Schaden: 4000 Euro. Und das für ein Samsung Galaxy S3 mini, was man im Moment für knapp 150 Euro neu kaufen kann.
Der Jugendliche wurde dann auch erwischt und soll den Schaden zumindest teilweise abarbeiten. Zunächst gestellte Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Vandalismus wurden zurückgezogen. Sat.1 hat inzwischen einen Taucher angeheuert und ihm sein Handy wiederbeschafft. Ich bin nicht sicher, ob das erzieherisch so sinnvoll ist, wenn man ihm zeigt: Wenn die Scheiße, die du baust, nur groß genug ist, kriegst du am Ende das, was du willst. Nach wirklicher Reue klingen seine bisherigen Aussagen jedenfalls nicht.
Die Meinungen über Rap-Musik gehen weit auseinander, gerade wenn es um Gangster-Rap geht. Dave Barry meinte mal, es klinge so, als wenn sich Leute streiten würden, weil der Typ, der die Melodie schreiben sollte, nie aufgetaucht ist, und so ganz falsch liegt er damit wohl nicht. Dass Konflikte beim Rappen über normales Dissen hinausgehen, wurde letzten Samstag mal wieder in der New Yorker Bronx bewiesen. Dort drehten etwa 30 Leute ein Low-Budget-Rap-Video, als zwei der Beteiligten sich über die äußerst essenzielle Frage in die Haare gerieten, wer von ihnen besser und der Star des Videos sei. Der Streit verlagerte sich bis in einen Feinkostladen, wo man sich noch anspuckte, bis einer der beiden Streithähne offenbar glaubte, er bräuchte einen Meinungsverstärker. Er zog eine Pistole und feuerte auf den anderen Mann, der nach Zeugenaussagen einer seiner besten Freunde gewesen sein soll. Eine Kugel landete in der Brust, die Beine bekamen auch jeweils eine ab, und der Kopf wurde zum Glück nur gestreift. Vermutlich um nicht noch mehr Munition zu vergeuden, fing der verkannte Rap-Künstler an, seinen langsam ausblutenden Kumpel mit der Wumme zu verdreschen. Bevor er aber verhaftet werden konnte, verduftete er. Sein wohl nun eher Ex-Partner kam schwer verletzt ins Krankenhaus, wird aber voraussichtlich überleben. Bleibt nur zu hoffen, dass aus ihm nicht so eine Pussy wie Fifty Cent wird.
Links aus Klopfers Twitter-Feed:
16-Jährige enthauptet Klassenkameradin in Japan. Das geschah in der Stadt Sasebo, wo 2004 bereits eine 11-Jährige eine Klassenkameradin mit einem Teppichmesser wegen angeblichem Cybermobbing abschlachtete. Das Mädchen damals wurde (wegen ihrer Kleidung auf einem Klassenfoto) als Nevada-tan bekannt. (Dass eine deutsche Rockgruppe später aus Vermarktungsgründen den Namen "Nevada Tan" bekam, war für mich schon damals eher beknackt.)
Eine wütende Ehefrau zerstört mal eben Foto-Equipment im Neuwert von etwa 4000 Euro. Zur Einordnung: Für 4000 Euro kann man einen Fischteich ins Klo abpumpen.
Eine Sailor-Moon-Folge, animiert von über 250 verschiedenen Künstlern. Sind einige lustige Ideen bei.
Erdogans Stellvertreter würde Frauen gerne das Lachen verbieten. Inzwischen dürfte Disneyland bessere Chancen auf eine EU-Mitgliedschaft haben.
Und dann war da noch der Bankräuber, der versuchte, sein Gesicht mit Zitronensaft unsichtbar zu machen. Er hatte gehört, dass man Zitronensaft als unsichtbare Tinte benutzen kann. Immerhin inspirierte er einige Psychologen zur Erforschung von Selbstüberschätzung. Den nach diesen Forschern benannten Dunning-Kruger-Effekt habe ich in "Sexpanzer und Babytod" auch beschrieben. ^^
Kakaobauern kosten zum ersten Mal Schokolade. Hoffentlich verstehen sie jetzt, warum wir sie notfalls versklaven müssen, wenn es darum geht, die europäische Versorgung mit Kakao sicherzustellen.
Amerikanische Frau schleicht sich zum Löwenkäfig, um das Tier zu streicheln, verliert eine Fingerkuppe und will nun den Zoo verklagen. Kurze Zeit später gab es eine Meldung aus Brasilien, dass dort ein Vater im Zoo seinen 11-jährigen Jungen über eine Barriere hat klettern lassen, um einen Tiger zu streicheln und zu füttern. Der Junge hat jetzt einen Arm weniger. Wie bescheuert sind die Leute?
Schließlich weiß jeder, dass Großkatzen wie ihre kleinen Verwandten selbst signalisieren,
wann sie gestreichelt werden wollen. Und ansonsten muss man Löwen und Tigern mit einem
Nasenküsschen zeigen, dass man es gut mit ihnen meint.
Mädchen will nicht, dass ihr kleiner Baby-Bruder größer wird. Irgendwie ja süß. (Sorry Jungs, wenn bei euren Freundinnen durch den Anblick des Videos der Eisprung einsetzt. )
So, fertig.