Klopfers Blog


Angezeigt werden nur Einträge der Kategorie "Besserwisserei"
Zurück zur Ansicht aller Einträge

Nach Kategorie filtern:


Kategorie: Besserwisserei

Nuff! Ich grüße das Volk. :hi:

In letzter Zeit werde ich auf Youtube häufig von mehreren Werbespots zu einer bestimmten Sache belästigt, die mich aus zwei Gründen unheimlich nerven. Das erste Problem ist die Länge, denn das sind um die 4 Minuten. Wenn ich einen Youtuber unterstützen will und vorhabe, beide Werbespots am Anfang laufen zu lassen, dann wird dieser Vorsatz schnell pulverisiert, wenn der erste der beiden Spots über 4 Minuten lang ist. Wenn ich dann aber die Werbung überspringe, dann eben auch den zweiten Spot, der vielleicht wesentlich erträglicher wäre.
Die zweite Sache ist inhaltlicher Natur, denn es sind Bettelspots eines Startups namens LivingPackets, die normale Menschen zu einem Investment verführen sollen.

Bild 8720

Der Text geht noch weiter! Hier klicken, um den ganzen Eintrag zu lesen


Kategorie: Besserwisserei

In den Medien wirft man die Begriffe gerne zusammen und formt einen schönen Katastrophenbrei. Deswegen nur eine kurze Klarstellung.
GAU - Der Größte Anzunehmende Unfall ist das größte Unglück, mit dem die Sicherheitsvorkehrungen eines Kraftwerks noch fertigwerden können. Wenn ein GAU passiert, ist es nicht schön, aber es ist ebenso wenig eine Katastrophe wie ein Autounfall, in dem alle Beteiligten dank Airbags und Sicherheitsgurten überleben.
Super-GAU - Das ist ein Unfall in einem AKW, bei dem die Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr ausreichen. Das ist übel, denn es heißt, dass radioaktives Material des Reaktors in die Umwelt gelangt.

Momentan ist man in Fukushima I noch im Bereich eines GAU. Selbst wenn es einen Super-GAU geben wird, heißt das nicht unbedingt, dass weiträumige Bereiche schwer verstrahlt werden (wie in der Umgebung von Tschernobyl). In Tschernobyl lief die Kernreaktion weiter, es brannte der Reaktor, die ganze Chose explodierte und verteilte das Material weiträumig in der Luft.
Wenn in Fukushima eine Kernschmelze eintritt, ohne dass ein Reaktor explodiert, geben womöglich der Druckbehälter und der Sicherheitsbehälter irgendwann nach, und die ganze radioaktive Pampe frisst sich in den Boden. Das ist wirklich schlecht (auch fürs Grundwasser), aber lokal eng begrenzt und könnte nach dem Erkalten des Kerns noch vergleichsweise gut zu beherrschen sein.
(Moderne AKWs sollten eigentlich einen Auffangbehälter haben, der so entworfen ist, dass er einen geschmolzenen Kern aufnehmen kann und so lange durchhält, bis er abgekühlt und fest geworden ist. Die in Fukushima I haben so etwas aber anscheinend nicht.)

Um zu verhindern, dass die Reaktoren explodieren, wird regelmäßig Dampf abgelassen, das verringert den Druck und hat auch abkühlende Wirkung. Dieser Dampf ist radioaktiv. Normalerweise ist diese Radioaktivität nur von kurzer Dauer; wenn aber die Kernbrennstäbe beschädigt sind, können radioaktives Cäsium und Iod in die Luft und somit in den Dampf übergehen. (Außerdem wird das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten, wenn die Hülle der Kernbrennstäbe mit der Luft Kontakt hat. Der Wasserstoff war es, der nach dem Ablassen aus dem Reaktor zu den Explosionen geführt hat.)
Wie bei allem gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Die Grenzwerte sind zum Glück recht vorsichtig gesetzt, es muss also nichts heißen, wenn man kurzzeitig einem Vielfachen des Grenzwertes ausgesetzt ist. Die meisten dürften nicht mehr abbekommen haben als das, was ein Pilot in einem Jahr aufnimmt.

Was ich sagen will: keine Panik bitte. Die Situation ist schlecht, aber selbst wenn eine Kernschmelze passiert, muss das kein zweites Tschernobyl werden. Je länger man es schafft, die Kühlung durchzuhalten, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze, weil die Restwärme langsam abnimmt.

Nachtrag gegen 1.40 Uhr: In den Kommentaren hatte ich erhöhte Radioaktivitätswerte in der Präfektur Ibaraki erwähnt, inzwischen dürfte die Ursache auch klar sein: Es gab eine Explosion, der Druckbehälter von Reaktor 2 ist beschädigt, nachdem vorher schon ein paar Schäden am Containment gefunden wurden. Das ist sehr übel, denn nun kann man den Austritt radioaktiver Gase nicht mehr regeln. Mit Tschernobyl ist die Situation immer noch nicht vergleichbar, aber sie ist zweifellos sehr schlecht. Man muss jetzt sehen, wie viel Radioaktivität entweicht, welche Stoffe entweichen, in welche Richtung sie sich bewegen werden und welche Gesundheitsgefährdung davon ausgeht.
Zumindest in Ibaraki sind die Werte jetzt wieder gesunken (die Werte für Fukushima stehen nicht zur Verfügung), und es klingt so, als wenn im AKW selbst das Strahlenniveau auch wieder niedriger ist.
Wenn Tokyo aufgrund des Wetters von den Gasen getroffen wird, wird die Stadt bestimmt nicht entvölkert. Ich gehe nicht einmal davon aus, dass es unmittelbar Strahlenkranke in der japanischen Hauptstadt geben wird. Man wird vermutlich dann so einige Straßen dekontaminieren müssen und schauen, ob in den nächsten Jahrzehnten die Krebsraten steigen werden.
Ein entvölkertes Japan dürfte aber immer noch nicht drohen.


Kategorie: Besserwisserei

Der Gründer der Spielefirma Valve, Gabe Newell, war früher Chefentwickler von Microsoft BOB, einer furchtbar gefloppten Benutzeroberfläche für Windows 3.1. Valve hingegen ist bekannt für die Half-Life-Reihe, Portal, Left4Dead, die Vertriebsplattform Steam und die gemächliche Erscheinungsweise seiner ausgezeichneten Spiele.

Schon mal gewundert, warum sich Arielle aus dem Disney-Film die Haare aus dem Gesicht pustet? Disney benutzte für Arielle und für Belle aus "Die Schöne und das Biest" eine echte Schauspielerin als Vorlage, nämlich Sherri Stoner. Die Zeichner übernahmen dabei ihre Eigenarten, wie etwa das Wegpusten der Haare und das Beißen auf die Lippen. Sherri Stoner könnte Zeichentrickfans auch aus anderen Gründen ein Begriff sein: Sie war Autorin für Animaniacs, erfand den grantelnden alten Cartoonfilmstar Slappy Squirrel und sprach die Rolle in der amerikanischen Originalfassung.

Die Bundesstraße 199 gibt es zweimal in Deutschland. Die eine B 199 ist in Schleswig-Holstein, die andere in Mecklenburg-Vorpommern.

Das Lied Der Typ, der bei der GEMA die Titel eintippt, ist ein ganz blöder Penner von Eure Mütter steht in der GEMA-Datenbank nicht mit dem vollständigen Titel drin.

Kotztüten mit Plastikbeschichtung wurden 1949 vom US-Amerikaner Gilmore Schjeldahl erfunden.

Für Veganer gibt es laut Wikipedia Kondome, die ohne Tierversuche entwickelt wurden. Ich überlasse es eurer Fantasie, ob es in normalen Kondomfabriken Leute gibt, die Labortiere bumsen müssen.


Zwei Dinge, die ich noch loswerden möchte:
1. Vielen vielen Dank an Andreas für die PSP! *_*
2. Nachträglich herzlichen Glückwunsch an Hubbiflubbi. Ein Informant hat mir gezwitschert, dass er während meiner Reise volljährig geworden ist, also hoffe ich, dass er nett gefeiert hat. ^^


Kategorie: Besserwisserei

Okay, das wird jetzt ein langer (und vermutlich langweiliger) Eintrag. Wer Deutschunterricht richtig scheiße findet, sollte besser nicht weiterlesen.

Während ich mich in Kassel vergnügte, lief im WDR die "Bastian-Sick-Schau", eine halbstündige "Sprachcomedy" mit Bastian Sick. Gestern habe ich dank Youtube die Gelegenheit wahrnehmen können, die Sendung doch noch anzuschauen.
Ich mag Bastian Sick nicht. Dass man Bastian Sick bei jedem Satz anmerkt, dass er ihn genau so auswendig gelernt hat, ist dabei nicht das Problem, wenngleich das die Illusion nimmt, er würde auf sein Publikum reagieren. Mein Problem ist Sicks Lehre von der deutschen Sprache. Er macht dicke Fehler, die einem richtigen Germanisten (anders als einem Romanisten mit Identitätskrise wie Sick) nicht unterlaufen würden. Das fängt schon dabei an, überhaupt Leuten vorschreiben zu wollen, was falsches und was richtiges Deutsch wäre, und so ein schlechtes Gewissen in anderen hervorzurufen, die sich schämen, angeblich falsches Deutsch zu reden. Und es geht weiter damit, dass er ziemlich oft einfach nur Unsinn redet.

Ein Beispiel aus der Sendung (ab 7:55): Bastian Sick fragt sein Publikum, was denn richtig wäre. "A [Der Kritiker ist] mir wohlgesinnt" oder "B [Der Kritiker ist] mir wohlgesonnen"? Die allermeisten Leute im Publikum wählen Antwort B, Sick sagt, dass es "überall in Deutschland" so aussähe, und behauptet dann, dass Antwort B falsch wäre. Die Begründung, die er dazu liefert, kann man auch in einem Zwiebelfisch nachlesen. "Wohlgesonnen" sei falsch, weil "wohlgesinnt" ein Adjektiv und kein Partizip II wäre, da es kein Verb "wohlsinnen" gibt. Es gibt zwar tatsächlich kein Verb "wohlsinnen", aber trotzdem hat Bastian Sick unrecht.
Dafür gibt's zwei Begründungen, eine kurze und eine lange.

Die kurze: Wenn über 90% der Deutschen dialektübergreifend der Meinung sind, es hieße "wohlgesonnen", dann heißt es auch "wohlgesonnen". Was immer gerne von diesen Sprachhütern vergessen wird: Deutsch wird nicht definiert von wenigen Sprachlehrern, sondern von den Sprechern. Was sich allgemein im Sprachgefühl durchsetzt und als richtig empfunden wird, ist dann auch richtig.

Die lange: Hier muss ich etwas ausholen und einiges zur Flexion von deutschen Verben sagen. Es gibt im Deutschen (unter anderem) die Unterscheidung zwischen starker und schwacher Beugung von Verben. Dieser Unterschied äußert sich darin, wie die Vergangenheitsformen gebildet werden. Schwache Verben haben in den Vergangenheitsformen Endungen mit -t, die an den Wortstamm angehängt werden.

Stammform1. Ps. Sing. Prät.Partizip IIAnmerkungen
gehenich ginggegangenstarkes Verb
fummelnich fummeltegefummeltschwaches Verb


Als Faustregel kann man sagen, dass alle starken Verben im Deutschen aus alter germanischer Zeit stammen, da neue Verben grundsätzlich schwach gebildet werden (es gibt aber auch alte germanische Verben mit schwacher Beugung, z.B. brennen - ich brannte - gebrannt). In der Sprachentwicklung des Deutschen gibt es aber auch seit langem die Tendenz, dass viele starke Verben mit der Zeit in die schwache Flexion wechseln:
Stammform1. Ps. Sing. Prät.Partizip IIAnmerkungen
siedenich sottgesottenstarkes Verb
siedenich siedetegesiedetschwaches Verb

Sieden ist ein schönes Beispiel dafür, dass das Wort "gesotten" heute nur noch als Adjektiv oder substantiviert in festen Wendungen auftritt ("Gebratenes und Gesottenes"). Es zeigt sich generell auch, dass sich das Partizip II am längsten weigert, in die schwache Flexion zu wechseln, was zu Mischformen zwischen starken und schwachen Verben führt:
Stammform1. Ps. Sing. Prät.Partizip IIAnmerkungen
backenich bukgebackenstarkes Verb
backenich backtegebackengemischt stark/schwach

Irgendwann wird "gebacken" vielleicht auch nur noch als feste Adjektivform existieren und von "gebackt" als Partizip II abgelöst werden. Das werden wir dann eventuell in 100 Jahren sehen.
(Übrigens: Dass ein Verb von der schwachen in die starke Flexion wechselt, ist sehr sehr selten, allerdings beobachten wir das zum Teil gerade bei "winken", welches immer häufiger das starke Partizip "gewunken" bekommt statt "gewinkt".)

So, jetzt kommen wir mal zum Wort "wohlgesinnt"/"wohlgesonnen". Das Verb "sinnen" kennen wir noch, es wird stark flektiert und hieß im Althochdeutschen "sinnan".
Stammform1. Ps. Sing. Prät.Partizip IIAnmerkungen
sinnenich sanngesonnenstarkes Verb

Bereits in althochdeutscher Zeit gab es eine verstärkte Form von "sinnan", nämlich "gisinnan", aus dem später das Verb "gesinnen" wurde. Auch gesinnen wurde stark gebeugt:
Stammform 1. Ps. Sing. Prät. Partizip II Anmerkungen
gesinnen ich gesann gesonnen starkes Verb

Die Partizip-II-Form ist identisch mit der von "sinnen". Auch wenn das Verb "gesinnen" heutzutage wohl so ziemlich ausgestorben ist, kennt man immer noch die Gesinnung, die aus dem Verb entstanden ist. Im Neuhochdeutschen entwickelte sich zur starken Flexion auch parallel eine schwache Flexion von "gesinnen":
Stammform 1. Ps. Sing. Prät. Partizip II Anmerkungen
gesinnen ich gesinnte gesinnt schwaches Verb

Die Bedeutung ist die gleiche wie beim starken Verb. Aus dem (etwas altertümlich wirkenden) Satz "Ich gesinne ihm wohl" konnte man also gut "Ich bin ihm wohlgesonnen" (nach der starken Flexion) als auch "Ich bin ihm wohlgesinnt" (nach der schwachen Flexion) bilden. Beides absolut korrekt, weil grammatisch korrekt aus den Verbformen gebildet. Wie gesagt, ist das Verb "gesinnen" heutzutage ausgestorben, aber erinnern wir uns an das "Gesottene": Oft bleiben ehemalige Partizipien als Adjektive, substantivierte Adjektive oder in festen Formen im Sprachschatz erhalten, wenn das ursprüngliche Verb bereits ausgestorben ist.
Offenbar ist "wohlgesonnen" im kollektiven Sprachgedächtnis erhalten geblieben. (Eine zweite Möglichkeit ist, dass die Menschen es immer noch als Partizip erkennen und analog zum Partizip von "sinnen" bilden, da kommt ja das Gleiche heraus.)

Und deswegen ist "wohlgesonnen" ebenso korrekt wie "wohlgesinnt" und Sick ist eine Lusche.


Kategorie: Besserwisserei

Der ProSieben-Text stellt eine neue Rechtschreibreform in Aussicht.

ProSieben-Meldung

Aha, Spaghetti ohne h. Nun, das ist ja nun wirklich ein edles Ziel. Allerdings...

Duden 96 Das ist ein Scan aus dem Duden von 1996. Mir scheint, dem Herrn Zehetmair lag schon damals viel an den Spaghetti.
Duden 06 Und das hier ist aus dem Duden von 2006, nur damit niemand sagen kann, dass das in der Reform der Reform wieder zurückgenommen worden wäre.

Im Endeffekt hat entweder Zehetmair selbst keine Ahnung von seinen eigenen Rechtschreibreformen, oder die Schreiber vom Merkur haben da was verbockt...


Kategorie: Besserwisserei

Das hier wird nur so ein kleines Lebenszeichen meinerseits, während ich am Update arbeite. (Habt ihr mal einen fertigen Text, der schon ins Layout eurer Seite eingebunden war, komplett gelöscht, weil ihr einige Zeit nach dem Schreiben total unzufrieden damit wart? Nein? Probiert es mal aus.)

Man sagt, dass die deutsche Sprache extrem schwierig wäre. Vermutlich liegt das zum Teil an der Grammatik (wir haben zwar nur vier Fälle, aber die Flexion von Wörtern ist für Fremdsprachler sicher eine Qual), aber die größten Schwierigkeiten scheinen bei der Interpunktion zu bestehen, denn selbst deutsche Muttersprachler haben so ihre Schwierigkeiten mit der Kommasetzung.
Deswegen will ich hier mal einige Fehler auflisten, die mir immer wieder begegnen (selbst in angeblich exzellenten Artikeln der Wikipedia), vielleicht lernt ihr ja etwas und könnt euch die jeweilige Regel leichter merken. Ich gebe dann immer auch eventuelle Ausnahmen oder dem Anschein nach ähnliche Situationen an, die anders als die Beispielsätze behandelt werden.

Beispiel 1
Falsch: Sie sah aus, wie ein Pferd.
Richtig: Sie sah aus wie ein Pferd.

Das Komma ist ein Zeichen, mit dem man einen komplexen Satz gliedert und Stellen kennzeichnet, an denen man beispielsweise Luft holen könnte, um seinen Satz fortzusetzen. "wie ein Pferd" kann man hier nicht mit einem Komma abgrenzen, da es kein vollständiger Nebensatz ist (die Wortgruppe hat kein Verb) und auch kein nachgestellter Zusatz ist (man kann "wie ein Pferd" nicht weglassen, weil der Satz seinen Sinn verliert). Also auch bei "Du kämpfst wie ein dummer Bauer" darf kein Komma vor "wie" gesetzt werden, denn obwohl "Du kämpfst." ein korrekter Satz ist, ist seine Bedeutung eine andere. Und natürlich ist "wie ein dummer Bauer" auch kein Nebensatz.
Sie sah, wie ein Pferd durch den Garten trabte.
Huftiere, wie beispielsweise Pferde, dürfen nicht durch den Garten traben. (auch möglich: Huftiere wie beispielsweise Pferde dürfen nicht durch den Garten traben.)

Im ersten Fall leitet "wie" einen Nebensatz ein, da muss also ein Komma hin. Im zweiten Fall ist "wie etwa Pferde" ein nachgestellter Zusatz, wobei man frei entscheiden kann, ob man Kommas setzt oder nicht.


Beispiel 2
Falsch: Sein wuscheliger Plüschhase, ist sein liebstes Kuscheltier.
Richtig: Sein wuscheliger Plüschhase ist sein liebstes Kuscheltier.

Muss ich das noch erklären? "Sein wuscheliger Plüschhase" ist das Subjekt des Satzes, und das Subjekt trennt man nur dann mit dem Komma ab, wenn es ein Nebensatz oder ein (erweiterter) Infinitiv mit "zu" ist (siehe dazu auch nächsten Punkt).
Dass er keine Mohrrüben mehr hatte, ärgerte ihn.
Seinen wuscheligen Plüschhasen zu kuscheln, ist seine liebste Beschäftigung.

Das ist doch einfach, oder? ^^


Beispiel 3
Falsch: Er ging leise um die anderen Leute nicht zu stören.
Richtig: Er ging leise, um die anderen Leute nicht zu stören.

Infinitivgruppen, die mit "als", "anstatt", "außer", "ohne", "statt" oder "um" eingeleitet werden, trennt man mit einem Komma ab. Und auch alle, die von einem Substantiv abhängig sind ("Ich fasste den Plan, Tanja zu küssen"). Oder die angekündigt werden ("Er hatte vor, Tanja zu küssen"). Also im Prinzip sollte man vorsichtshalber bei allen "zu + Infinitiv"-Konstruktionen ein Komma setzen. Das gliedert den Satz und erleichtert das Lesen. Der Beispielsatz ist nämlich bis zum Wort "Leute" zweideutig, wenn man vor "um" kein Komma setzt. Es gibt aber eine Ausnahme von der Kommaregel:
Er versuchte zu gehen. (auch möglich: Er versuchte, zu gehen.)

Wenn die Gruppe nur aus "zu + Infinitiv" besteht, kann man das Komma auch weglassen.
(Es gibt noch eine Regel im Duden, die die ganze Sache noch komplizierter macht. So muss man etwa bei dem Satz "Ich weigerte mich ihn zu schlagen" kein Komma setzen (man kann aber), obwohl es kein einfacher Infinitiv mit "zu" ist. Meine Empfehlung: Komma setzen, so macht man nichts falsch.)


Beispiel 4
Falsch: Er ließ eine Brücke bauen. Da er wusste, dass der Fluss viel zu tief war.
Richtig: Er ließ eine Brücke bauen, da er wusste, dass der Fluss viel zu tief war.

Das ist der Fehler, den man erschreckend häufig in der Wikipedia liest, wenn irgendwelche Schlaumeier Informationen zu bekannten Fakten hinzufügen. "da" leitet einen untergeordneten Nebensatz ein, es muss also einen übergeordneten Hauptsatz geben, sonst fehlt etwas im Satz.
Mit "weil" ist es ähnlich, allerdings gibt es da eine Ausnahme, wenn man nämlich die Antwort auf eine Frage mit "weil" einleitet.
Warum hat er eine Brücke gebaut? Weil er wusste, dass der Fluss viel zu tief war.

Dieser Satz ist problemlos möglich, weil die Antwort die Ersetzung des Frageworts "Warum" aus der Frage darstellt.
Warum hat er eine Brücke gebaut?
Weil er wusste, dass der Fluss viel zu tief war, hat er eine Brücke gebaut.

Wenn es allerdings keine Frage gibt, verhält sich "weil" ebenso wie "da".
Falsch: Er ließ eine Brücke bauen. Weil er wusste, dass der Fluss viel zu tief war.
Richtig: Er ließ eine Brücke bauen, weil er wusste, dass der Fluss viel zu tief war.

Ich hoffe, man kann verstehen, was ich sagen wollte.


Beispiel 5
Falsch: Er liebt Frauen, die hübsche Brüste haben und Katzen.
Richtig: Er liebt Frauen, die hübsche Brüste haben, und Katzen.

Es soll gesagt werden, dass er Frauen und Katzen liebt, nicht dass er Frauen mit Katzen liebt. Eingeschobene Nebensätze werden mit Kommas abgetrennt, das ist Standard. Da sollte man auch das abschließende Komma nicht vergessen. Wenn man doch sagen will, dass er Frauen mit Katzen liebt, sollte der Satz natürlich besser heißen: "Er liebt Frauen, die hübsche Brüste und Katzen haben." Die Grammatik muss ich wohl nicht erklären.


Beispiel 6
Falsch: Ich weiß ich nerve euch aber ich will das jetzt wissen.
Richtig: Ich weiß, ich nerve euch, aber ich will das jetzt wissen.
Grammatikalisch geschmeidiger: Ich weiß, dass ich euch nerve, aber ich möchte das jetzt wissen.

Eigentlich sollte klar sein, warum dort Kommas gesetzt werden müssen, aber aus irgendeinem Grund werden sie gerade in Foren immer wieder vergessen. Meistens vergessen die Leute dann auch den Punkt am Satzende sie schreiben dann einfach so weiter ohne punkt und komma warum tun sie das nur so sind sie doch nur schwieriger zu verstehen und man kann ihnen nicht mehr so einfach helfen?????

Ich weiß, der Beitrag kommt sehr zwiebelfischig rüber (dabei mag ich Bastian Sick nicht einmal), aber ich will nur ein wenig Hilfe leisten, weil das Thema wirklich komplex ist.

Kleiner sinnloser Fakt: Die Engländer siezen einander. Die englischen Äquivalente zu du, dein und dir/dich (also thou, thy/thine und thee) sind inzwischen sehr veraltet und werden sogar als sehr förmlich angesehen, obwohl sie eigentlich die gleiche Funktion wie im Deutschen erfüllten.


Kategorie: Besserwisserei

Für die bezaubernde Reami wollte ich mal aufschreiben, wie man RSS-Feeds benutzen kann, um bei den Lieblingsblogs auf dem Laufenden zu bleiben. Vielleicht interessiert es ja auch andere, daher mache ich das mal öffentlich. Ich gehe am besten mal die bekanntesten Browser durch.
Zunächst was ganz Allgemeines: RSS-Feeds sind XML-Dateien, die von Browsern oder speziellen Feed-Readern übers Internet ausgelesen werden können. Da die Feed-Dateien bei jeder Änderung oder jedem Neueintrag in einem Blog von der Blogsoftware geändert werden, sind diese Dateien immer aktuell. Bei einem Vergleich mit dem letzten bekannten Stand bekommt ein Feed-Reader also heraus, ob sich etwas geändert hat.

Internet Explorer

Der Internet Explorer 7 hat von Haus aus die Fähigkeiten, Feeds zu abonnieren. Zunächst muss man auf die entsprechende Webseite gehen (im Beispiel also Reamis Blog).

Dort muss man oben rechts auf den orangenen Feed-Button drücken oder auf den kleinen Auswahlpfeil daneben, und RSS anwählen. (Warum die Auswahl? Es gibt noch einen RSS-Nachfolger namens Atom, aber das ist eigentlich unwichtig.)
Bild IE Schritt 1

Danach springt der Browser zur Feed-Ansicht. Die sieht nicht so bunt aus, hat aber die wichtigsten Informationen drin. (Was zu den wichtigen Informationen gehört, ist je nach Blog verschieden. Der Feed zum Aktuellen auf Klopfers Web hat z.B. keine Bilder drin, der Feed von Myblog.de aber schon.)
Jedenfalls klickt man auf den Link "Feed abonnieren".
Bild IE Schritt 2

Diese kleine Dialogbox bestätigt man.
Bild IE Schritt 3

Und wenn man nun auf den Favoriten-Stern klickt und die Feeds anzeigen lässt, findet man auch Reamis Blog darin. Dass der Titel fett geschrieben ist, heißt, dass dort neue Inhalte drin sind (klar, der Feed ist gerade neu eingetragen worden).
Bild IE Schritt 4

Wenn man auf den Blogtitel klickt, kommt man wieder zur Feed-Ansicht. Dort kann man aber leicht auf die jeweiligen Einträge oder auf das gesamte Blog wechseln, indem man auf die Überschriften klickt.

Der Internet Explorer guckt automatisch entsprechend seiner Einstellungen nach Neuigkeiten, da kann man auswählen, ob er z.B. alle Viertelstunde nachgucken soll oder nur jede Woche einmal. Jedenfalls weiß man, wenn man seine Feedliste öffnet und dort Blogs fett gedruckt stehen, dass es in diesen Blogs etwas Neues gibt.

Firefox

Anmerkung vom 21. Januar 2010: Sowohl Sage als auch Sage-Too funktionieren nicht mehr unter Firefox 3.6, und es sieht auch nicht so aus, als ob sie weiterentwickelt werden. Daher kann ich diese beiden Erweiterungen nicht mehr empfehlen. Momentan verwende ich die Erweiterung Brief, die natürlich anders aussieht und auch etwas anders funktioniert. Das folgende Tutorial ist daher von der Zeit überholt; der Vollständigkeit halber ändere ich es aber nicht.

Der Firefox hat ebenfalls eingebaute Fähigkeiten zur Verarbeitung von RSS-Feeds, aber ich benutze einen anderen Weg: Eine Firefox-Erweiterung namens Sage. (EDIT: Sage funktioniert unter Firefox 3 nicht mehr. Es gibt aber eine Erweiterung namens Sage-Too, die genauso funktioniert, aber noch ein paar Funktionen mehr bietet.) Die Sage-Too-Erweiterung findet man unter diesem Link. Einfach installieren, Firefox neu starten, und schon sind wir bereit.

Zuerst geht's wieder zu Reamis Blog. (Bei mir steht das Blog natürlich schon lange in der Liste, aber für dieses Tutorial habe ich es gelöscht und wieder reingenommen.) Dort klickt man oben auf den neuen "Sage"-Button, um die Sage-Leiste am linken Rand zu öffnen.
Bild Fx Schritt 1

Bei der offenen Leiste wählt man die Lupe an. Damit sucht Sage nach eventuell vorhandenen Feeds auf der Seite.
Bild Fx Schritt 2

In dieser Dialogbox zeigt Sage die gefundenen Feeds an (in diesem Fall nur einer). Man wählt ihn aus, klickt auf "Nachrichtenkanal hinzufügen" und schließt die Dialogbox.
Bild Fx Schritt 3

Am Ende der Feedliste (bei einer jungfräulichen Feedliste ist es natürlich auch der Anfang) taucht jetzt der Titel von Reamis Blog auf. (Eigentlich wieder fett gedruckt, aber ich doofe Nuss hab raufgeklickt, bevor ich einen Screenshot gemacht hab.)
Bild Fx Schritt 4

Wenn man dort raufklickt, gibt's die Feedansicht von Reamis Blogeinträgen. Die funktioniert im Prinzip genauso wie die im Internet Explorer: Klickt auf die Überschriften und ihr landet auf der Blogseite.
Wenn man also in Zukunft wissen will, ob es was Neues in den Lieblingsblogs gibt, öffnet man mit dem Klick auf den "Sage"-Button die Seitenleiste und klickt auf den Button "Nachrichtenkanäle auf Aktualisierungen prüfen". Sage geht dann alle eingetragenen Blogs durch, und wenn es in einem Blog was Neues gibt, schreibt Sage den Blogtitel fett.
Bild Fx Schritt 5

Opera

Opera hat auch einen Feedreader eingebaut, man muss also nichts installieren. Wieder geht's zu Reamis Blog. In der rechten Seite der Adressleiste sieht man wieder den orangen RSS-Button, wenn es einen Feed auf der Seite gibt.
Bild Opera Schritt 1

Wenn man den anklickt, wird man gefragt, ob man den Feed des Blogs abonnieren will. Natürlich will man.
Bild Opera Schritt 2

Opera führt einen dann in seine Feedansicht des Blogs. Dort sieht man oben eine Liste der Einträge und unten den Text des angewählten Beitrags. Opera ist ein wenig umständlich in der Hinsicht, dass man die Beiträge per Hand als "gelesen" markieren muss. Wenn man fertig ist, kann man den Tab mit der Feedansicht schließen.
Bild Opera Schritt 3

Wenn man nun wissen will, ob es bei Reami Neues gibt, kann man oben im Menü Feeds klicken und schauen, ob Reamis Blog in den Feeds fett gedruckt wird. (Unter "Feeds verwalten" kann man übrigens für jedes Blog einstellen, wie oft Opera nach neuen Einträgen gucken soll.)
Bild Opera Schritt 4

Safari

(Zunächst möchte ich eine Bitte äußern. Falls jemand Safari unter Windows tatsächlich benutzt, beantworte mir eine Frage: Wieso!?)
Auch in Apples Browser führt der erste Weg zu Reamis Blog. Am rechten Rand der Adressleiste sieht man wieder einen RSS-Button, aber diesmal auf langweilig getrimmt. Dort raufklicken.
Bild Safari Schritt 1

Nun kommt man zur Feedansicht des Safari-Browsers, die so ähnlich aussieht wie beim IE und auch etwa so funktioniert. Auf der rechten Seite ist eine Leiste, bei der wir ganz unten auch den Link "Lesezeichen hinzufügen" finden.
Bild Safari Schritt 2

Nach dem Klick darauf kommt eine kleine Dialogbox (von der ich keinen Screenshot machen konnte). Der Einfachheit halber klickt man auf "Hinzufügen". Nun erscheint in der Lesezeichenleiste ein neues Lesezeichen mit dem leicht vergewaltigten Titel des Blogs und der Zahl 10 in Klammern. Die Klammern sagen, wie viele neue Einträge der Feed vorzuweisen hat.
Bild Safari Schritt 3

Wenn man auf das Lesezeichen klickt, landet man in wieder der Feedansicht, und die Zahl verschwindet. Will man also wissen, ob es bei Reami was Neues gibt, muss man nur gucken, ob in der Lesezeichenleiste eine Zahl in Klammern hinter dem Blogtitel angezeigt wird. In den Einstellungen von Safari kann man auch festlegen, wie oft nach Aktualisierungen geguckt werden soll.

PS: Nicht nur Blogs bieten Feeds an, auch bei Newsseiten oder bei diversen Cartoonseiten trifft man immer wieder auf RSS-Feeds. Das Tutorial funktioniert natürlich bei diesen Seiten genauso.


Kategorie: Besserwisserei

In den letzten Tagen wird man vollgespamt mit einem bestimmten Link. Auf der verlinkten Seite, die wohl absichtlich ziemlich unprofessionell aufgemacht ist, verspricht ein gewisser Sven, dass eine Freundin von ihm beim WM-Finale nackt über das Spielfeld rennen würde, wenn seine Seite bis dahin 5 Millionen Besucher hätte. Beim Überqueren jeder vorherigen Millionengrenze gibt's ein Bild von dem Mädchen in diversen Stadien der Unangezogenheit (das voll bekleidete Bild ist mittlerweile online). Und unheimlich viele Leute sind offenbar ganz begierig darauf, sie zu sehen. Kann ich durchaus verstehen, sie sieht recht lecker aus. Und trotzdem bin ich gegen diese Aktion, die meiner Meinung nach Beschiss ist.

  1. Auf der Seite ist eine Werbung von Layer-Ads. Layer-Ads bezahlt für 1000 gültige Einblendungen mindestens 3 Euro. (Eine gültige Einblendung ist dann gegeben, wenn eine Werbung länger als 5 Sekunden offen bleibt, aber doch irgendwann geschlossen wird.) Nehmen wir an, dass nur die Hälfte der 5 Millionen Besucher gültige Einblendungen verursacht (weil die andere Hälfte etwa Blocker wie Adblock benutzt oder die Werbung früher schließt) und nur die Mindestvergütung ausgezahlt wird, dann hat der Webmaster dieser Seite nach 5 Millionen Besuchern 7500 Euro gemacht.
  2. Der Webmaster "Sven" verspricht Fotos von der Freundin. Kann jemand nachprüfen, ob er nicht einfach nur Bilder aus einer Fotoserie einer Erotikseite genommen hat, auf denen sich Mädchen Bild für Bild von ihren Kleidungsstücken trennen? Andererseits könnte er aber auch ein preiswertes Fotomodell bezahlt haben - es bleibt immer noch Geld genug übrig, und je amateurhafter die Bilder wirken, desto besser sind sie für den zweck geeignet.
  3. Der Einsatz der Wette an sich: Sie rennt beim WM-Finale nackt über's Spielfeld. Nehmen wir an, dass die Beiden wirklich Karten für das Finale hätten. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie es nackt bis aufs Spielfeld schafft? Immerhin müssten die Plätze dafür sehr nahe am Spielfeldrand sein, da das Sicherheitspersonal sicherlich nicht schläft. Darüber hinaus wurde angekündigt, dass Flitzer extrem hart bestraft werden sollen (warum, erschließt sich mir auch nicht ganz), mit Geldstrafen bis zu 100000 Euro und womöglich auch Gefängnis. Wie viele Mädchen kennt ihr, die so etwas wegen einer simplen Internetwette machen würden?
  4. Die Domain wurde über einen Dienst namens "Domains by Proxy" registriert, welcher ausschließt, dass man herauskriegt, wer eigentlich hinter der Seite steckt. Es gibt keine E-Mail-Adresse, und auch das Impressum fehlt. Ob der Webmaster wirklich Sven heißt, bleibt unbekannt.
  5. In letzter Zeit gibt es häufiger derartige Linkaktionen, bei denen insbesondere Aktfotos oder -videos bei Erreichen eines bestimmten Zählerstandes versprochen wurden. Teilweise sind diese nachweislich von Online-Erotikanbietern initiiert worden, und bei anderen Aktionen ist das bereitgestellte Material bereits woanders veröffentlicht worden und stammte nicht aus dem Umfeld des Webmasters. Irgendwie fehlt mir der Glaube, dass die Geschichte diesmal authentisch sein soll.

Ich wette, dass das gezeigte Mädchen nicht beim Finale nackt übers Feld rennen wird. Und ich hoffe, dass ich nicht mehr mit diesem Link zugeschissen werd.