Fifty Shades of Grey 2 - Gefährliche Liebe
Ana will aber gar nicht mit Taylor weg. Sie geht stattdessen nachdenklich durch Seattle spazieren, bis es dunkel ist und regnet. Als sie dann doch nach Hause geht und Donald sie wütend fragt, wo zum Teufel sie so lange gesteckt hat, antwortet sie nur schnippisch, dass es ihr leidtut, dass sie nicht das macht, was er ihr sagt, und vielleicht brauche er doch jemanden, der immer auf ihn hört. Und sorry, aber in dem Zusammenhang ist das echt megavorderfotzig von ihr. Sie wäre fast erschossen worden, und er hat sie weggeschickt, damit er sich ordentlich darum kümmern kann, dass die Stalkerin versorgt wird. Und dann zickt sie auch noch rum, wenn er sich Sorgen um sie macht. Wird die dumme Nuss auch pampig, wenn ihr in einem Notfall die Polizei sagt, wie sie sich zu verhalten hat? In dem Augenblick ging’s ja nicht mal darum, ob eine Frau stark und eigenständig sein kann, sondern ob sie zu doof zum Überleben ist. Gaaah, ich reg mich schon wieder auf. Wo ist mein Notfallmarzipan?
Ana schwafelt davon, dass sie gesehen hat, wie Donald mit Leila umging. Donald weist darauf hin, dass das Mädel eine Waffe hatte und er alles gemacht hätte, um sie zu überwältigen. Ana fragt dann tatsächlich, ob Leila hier im Penthouse wäre. Für eine Frau, die dauernd davon redet, dass ihr Freund ihr vertrauen soll, hat sie verdammt wenig Vertrauen in ihn. Ich habe ja schon Schwierigkeiten damit, Mitleid für Donald zu entwickeln, aber wenn die eigene Freundin einem zutraut, dass man die Frau, die gedroht hat, besagte Freundin umzubringen, danach erst mal als Fickspielzeug nach Hause bringt, dann hat man echt den Bodensatz der Beziehungskrisen ausgekratzt. Donald guckt auch wirklich fassungslos und erklärt, dass Leila natürlich in eine psychiatrische Klinik gebracht wurde.
Egal, Ana ist gerade voll emo und erzählt, dass Donald sie mehr erschreckt habe als Leila, als sie die beiden in dieser Dom-/Sub-Stellung sah, und dass sie selbst Donald diese Unterwerfung ja niemals geben könne. Donald will Ana in den Arm nehmen, aber sie zickt wieder rum, weil sie Abstand brauche. Ja genau, stoße denjenigen weg, der dir zeigen will, wie liebevoll er sein kann, damit du deine Ängste behalten kannst. Donald fleht Ana an, ihn nicht zu verlassen, und sinkt verzweifelt auf die Knie.
Ana textet ihn wieder zu, wie wenig sie ihn versteht und dass er doch diesen Drang zur Dominanz hätte, doch er widerspricht schließlich: Er ist nicht dominant. Er ist ein Sadist, es erregt ihn, Frauen zu bestrafen, die aussehen wie seine leibliche Mutter. Ihm ist klar, dass das abgefuckt ist, und deswegen schwor er sich, damit aufzuhören, um Ana wiederzukriegen. (Gut, dafür hat er sie dann doch ganz schön bereitwillig verhauen auf dem Maskenball.) Weil Ana ihm immer noch nicht glauben kann, greift er ihre Hand und legt sie auf seine Brust, die sie sonst nicht berühren durfte. Und wenn ich die Hand von Frauen auf meine Genitalien führe, um ihnen zu zeigen, dass ich es voll ernst mit ihnen meine, komme ich vor Gericht. Die Welt ist ungerecht.
In der Nacht steht Ana auf und geht nachdenklich auf den Balkon. Da fängt Donald an, im Traum zu schreien, weswegen sie zu ihm rennt, ihn weckt und beruhigt. Aufgewühlt bittet er Ana, seine Frau zu werden. Sie antwortet allerdings nur, dass er träumt.
Das scheint gar nicht so verkehrt zu sein, denn wie er Ana am nächsten Morgen nach dem Frühsport auf Nachfrage erzählt, hat er die ganze Nacht wie ein Stein geschlafen und ist auch gar nicht aufgewacht – bis auf den kleinen Moment, wo er sie fragte, ob sie seine Frau werden möchte. Er beteuert, dass er das ernstgemeint hätte und den Rest seines Lebens mit Ana verbringen möchte. Das könnte aber ganz schön lange sein, also muss Ana noch drüber nachdenken.
Im Verlag macht Ana nicht ihre Arbeit, sondern telefoniert mit Donalds Schwester, die durch die Läden streift und sich fragt, was sie Donald am Sonntag zum Geburtstag schenken soll. Das ist eine Überraschung für Ana, denn die wusste gar nicht, dass Donald Geburtstag hat. (Ich vermute zwar, sie hatte eine Ahnung, dass der irgendwann im Jahr sein könnte, allerdings ist mein Vertrauen in ihre Geistesgaben dann doch nicht allzu hoch, um das mit Sicherheit sagen zu können.) Die Eltern geben dann wieder eine Party, und Mia verspricht, Ana notfalls mit Gewalt hinzuschleifen. Vorsicht, je nach Laune könnte die dabei geil werden.
Nun ist auch Ana in Zugzwang und sucht bei einem kleinen Kiosk etwas Kleines für ihren Milliardärsfreund aus, bevor sie sich mit ihm trifft. Besagter Freund eröffnet ihr, dass er gleich nach Portland müsse für eine Geschäftsreise und erst am nächsten Abend wieder heimkehren würde. Und außerdem mag er seinen Geburtstag nicht besonders, allerdings besteht Ana darauf, ihn mit Donald zu feiern.
Die Nacht muss daher per Textnachrichten bewältigt werden, aber am nächsten Tag geht’s für Donald und seine Vizepräsidentin im eigenen Hubschrauber wieder nach Hause. Oder auch nicht: Das Triebwerk versagt und der Heli schmiert irgendwo in den Wäldern Nordwestamerikas ab.