Earthstorm - Wenn der Mond auf die Erde stürzt
Zeit für die „Armageddon für Arme“-Montage und den Start des Shuttles. Das Shuttle wurde übrigens mit nuklearen Impulsantrieben ausgestattet, damit es zum Mond fliegen kann – ab Werk kann das Teil nämlich nur im niedrigen Erdorbit operieren. Jetzt ist aber selbst das Funktionieren auf der Erde eher ein Glücksspiel, denn wie sich die Pilotin militärisch präzise ausdrückt: „Hier blinkt was rot. Erbitte Anweisungen.“ Mensch, die Amis haben zuerst Affen ins All geschickt, die wirklich nicht komplexer denken konnten als „hier blinkt was rot“. Aber eine Frau sollte doch zumindest zu ein wenig mehr in der Lage sein, oder? Mit ein wenig Herumhacken, Augen zudrücken und dem Hoffen auf den Allmächtigen wird das Shuttle Perseus dann aber doch noch hochgeschossen.
Und die Probleme hören nicht auf. Ein Typ im Kontrollzentrum beweist, dass er auch nicht fähiger zur klaren Kommunikation ist als die Pilotin: „Wir haben hier dreimal rot, Perseus!“ Aber ist nicht schlimm, nur ein Blitzeinschlag. Viel übler ist die Kursabweichung, weil der Wind so furchtbar dolle bläst. Aber auch das kriegen sie hin, indem sie einfach ein bisschen aufs Gas treten und etwas lenken. Seht ihr? Am Steuer ist die Frau gar nicht so übel. Im All muss John anerkennend zugeben: „Das war besser als ein Haus in die Luft zu jagen.“ Wow, du bist ja so cool!
Um zum Mond zu kommen, schalten sie die nuklearen Hilfstriebwerke ein – und landen bald in einem weiteren Asteroidenfeld, welches vom Mond stammt. Kein Problem für jemanden, der Wing Commander gespielt hat, und deswegen manövriert Pilotin Rachel das Shuttle souverän durch die Trümmer. Auf der Erde ist im Kontrollzentrum die Kacke ein bisschen am Dampfen, weil man keine eigene Stromversorgung hat und an die örtlichen E-Werke angeschlossen ist, die gerade dank des Wetters ein paar Probleme haben. Notstromgeneratoren? Klar, aber die müssen per Hand angeschmissen werden, sonst gibt es keine Kommunikation mehr mit dem Shuttle. Jedes Krankenhaus ist besser ausgerüstet, aber Budgetkürzungen treffen halt immer zuerst das Raumfahrtprogramm. Wenigstens hat man Johns Kollegen wiedergefunden, und Bryna ist natürlich sofort zum ASI gefahren. Sofort ist wörtlich zu verstehen, sie hatte offenbar nicht mal die Zeit, sich das Gesicht zu waschen.
Bryna und John plaudern ein bisschen über Funk und bringen sich auf den neuesten Stand („Lebt unser Kollege?“ „Och ja. Kommst du wieder zurück?“ „Och ja.“), und Bryna wird von John daran erinnert, Lana den Meteoriten zu geben. Die freut sich wie eine Schneekönigin und verschwindet im Labor, vermutlich um ganz schmutzige Dinge mit ihm zu tun.
Auf dem Weg zum Mond nehmen die Probleme kein Ende: Die ganze Wackelei hat dafür gesorgt, dass sich die Halterung der Atombombe gelöst hat. Also muss der wackere Captain, der bisher noch gar nichts Nutzbringendes getan hat, nach hinten in den Frachtraum und die Ladung sichern. Und weil für Schwerelosigkeit auch kein Geld mehr da war, ist die Aufgabe auch nicht allzu kompliziert. Zu doof, dass immer noch jede Menge Asteroiden da draußen herumschwirren und Rachel ganz schön den Joystick würgen muss, um da durchzukommen. Ein paar Kollisionen kann sie aber doch nicht vermeiden. (Wir erinnern uns alle mal kurz daran, dass ein Stück Schaumstoff das Shuttle Columbia so stark beschädigte, dass es beim Wiedereintritt zerstört wurde. Und die Perseus hält hier kräftige Rempler mit Stein- und Eisenbrocken aus.) Bei dem ganzen Rumpeln stößt sich der Captain die Birne an der Atombombe, wird ohnmächtig und sorgt so dafür, dass er auch weiterhin nicht wirklich etwas beitragen kann.
Zum Glück ist John da, sichert die Ladung (wer hätte gedacht, dass man zum Sichern von Atombomben einfach nur etwas in der Art von ein paar Spanngurten braucht?) und schnallt den Captain im Bett fest, damit er kein Unheil mehr anrichten kann. Und dann kann er den Anblick des Rima-Defekts auf dem Mond genießen. Wunderschön.
Im ASI steht inzwischen Ärger an, denn die Analyse des Mondmeteoriten ist fertig. Und die bestätigt, was Lanas Papa immer schon wusste: Victor ist eine doofe Gemeinzwiebel und stinkt und hat total unrecht! Der Mond hat doch einen Eisenkern. Und das heißt auch, dass der ganze Atombombenkram für die Katz ist und man einen MAG hatte mitschicken müssen. Wir zeigen jetzt alle mit dem Finger auf Victor und lachen ihn aus. Die ASI-Leute hingegen machen sich an die Arbeit und überlegen, wie man aus den Atombomben an Bord des Shuttles einen MAG macht. MAGGyver, hahaha.
Während Rachel das Shuttle in die Spalte fliegt, darf John die Innereien des Raumschiffs plündern, weil man da offenbar häufiger Krempel eingebaut hat, der eigentlich nicht notwendig ist und ruhig verwendet werden kann, um Atombomben umzubauen. War bestimmt ein interessantes Meeting des Designteams des Shuttles, als das beschlossen wurde. Was John da aus dem Shuttle ausbaut, sieht für mich zwar nicht nach einem Heizstromkreis aus, sondern eher nach einem Bauteil aus einem alten PC, aber ich bin auch kein Luft- und Raumfahrtingenieur. Victor nutzt die Zeit derweil, um fieberhaft zu rechnen. Vermutlich die Mathehausaufgaben seiner Tochter. Was tut man nicht alles, um nicht von der eigenen Brut blamiert zu werden?