Earthstorm - Wenn der Mond auf die Erde stürzt
Lana hat mittlerweile beim ASI herausgefunden, dass der Mond leichter geworden ist. Garth ist ganz doll überrascht, obwohl die Physiker beim ASI aus der Umlaufbahn … vergesst es, mir war entfallen, dass da keine Physiker arbeiten.
In Baltimore lehnt ein Haus wegen des Meteoriteneinschlags ganz kuschelig an seinem Nachbarn. Das ist nicht gut, weil beide zusammenbrechen könnten. Und deswegen soll John da rein und Sprengungen durchführen, damit beide zusammenbrechen können. Gegenüber liegt nämlich das Krankenhaus, in dem die Verletzten behandelt werden. Es wäre vermutlich eine dufte Idee, das Krankenhaus zu evakuieren, wenn das in der Gefahrenzone liegt, aber in dem Film denkt ja niemand auch nur irgendeinen logischen Gedanken.
Garth bringt Lana (und die Zuschauer) auf den neuesten Stand: Man arbeitet fieberhaft an dem, was Lana vorhin ausgerechnet hat, und außerdem hat man das Weiße Haus informiert, was da eigentlich los ist. Nur der Öffentlichkeit sagt man nicht, dass da ein Stück vom Mond auf eine Stadt gestürzt ist (und nicht etwa nur ein schnöder Meteorit), weil die Öffentlichkeit ja doof ist, den merkwürdig aussehenden Mond schon wieder vergessen hat und nicht eins und eins zusammenrechnen kann. Lana kriegt noch einen Einblick in die neuesten Daten und weiß schon beim Überfliegen des Berichts, dass sie externe Spezialisten brauchen werden.
Und offenbar gibt es im Adressbuch des ASI unter „Spezialist“ nur einen Eintrag, weswegen sofort nach John geschickt wird. Der ist eigentlich gar nicht so begeistert, von seinem Arbeitsplatz weggeholt zu werden, aber es geht schließlich nicht nur um die Menschheit, sondern auch um Amerika!
Bei einer Besprechung erklärt Lana ihre Theorie vom Auseinanderbrechen des Mondes und vom bevorstehenden Weltuntergang, der nur durch konkrete Rettungsmaßnahmen verhindert werden könnte. Ebenfalls anwesend ist der Typ, der ihren Papa geschasst hat, Victor Stevens. Er ist nun Abgesandter des US-Präsidenten und soll sicherstellen, dass beim ASI kein Blödsinn angerichtet wird, wenn man die Erde retten will. Außerdem war er mal Starbuck im Kampfstern Galactica und Face beim A-Team, und seien wir ehrlich: So jemanden würde jeder von uns sofort einstellen, wenn man Präsident wäre. Er ist gar nicht so begeistert von den Weltuntergangstheorien, aber darf noch nicht vollends in die Unsympathenrolle schlüpfen. Das kommt erst noch, denn zunächst müssen Lana und Garth ihren Spezialisten empfangen.
Der wird mit einem schnuffigen Modell des kaputten Mondes erst einmal auf den aktuellen Stand gebracht und mit seiner Rolle in dem Plan vertraut gemacht: Keiner auf der Erde weiß so gut wie er Bescheid darüber, „wie etwas in sich zusammenfällt“, also soll John die Wände des Risses sprengen, ihn in sich zusammenfallen lassen und so dafür sorgen, dass der Mond nicht auseinanderbricht. Warum der Mond überhaupt auseinanderbrechen sollte, anstatt von seiner eigenen Schwerkraft zusammengehalten zu werden (schließlich ist er so mal entstanden), ist wieder mal ein Rätsel, was wohl nur durch Filmphysik erklärt werden kann. Damit wir uns aber verstehen: John soll gar nicht selbst auf den Mond fliegen, sondern nur dem Team helfen, die richtigen Sprengpunkte zu finden.
Das war jetzt alles wieder viel zu undramatisch, also ist Zeit für etwas Action! Ein Asteroid ist im Anflug auf die Erde! Und nur die tapferen Männer der US Air Force können die Stadt darunter retten! Ein paar Kampfjets steigen auf und schießen das Teil mit ein paar Raketen ab. In der Realität würde das zwar so ziemlich gar nichts bewirken (ganz zu schweigen davon, dass die Piloten nicht mal genug Zeit zum Abfangen hätten), aber die Filmleute mussten ja irgendwie noch ein Lob an die bewaffneten Organe der Vereinigten Staaten von Amerika einbauen, um nicht als dreckige Pazifisten zu gelten.
Zurück zum Helden: Der hat schon mal ganz fachmännisch entschieden, dass man hier mit Atombomben arbeiten müsste. Doch da fährt ihm jemand in die Parade. Es ist Victor, der diese ganze Idee schwachsinnig findet, weil schließlich auch der Uranusmond Miranda mal so einen Wumms mitgekriegt hat und sich selbst reparierte. Und wenn der das konnte, dann der Erdmond ja wohl auch, jawoll! Lana ist ganz anderer Meinung, weil hier die Sachlage komplett anders ist, und außerdem hat der Mond einen Eisenkern, wie ihr Papa gesagt hatte, ätschibätsch! (Offenbar gibt es in diesem Universum wirklich weder Physiker noch Geologen. Kepler und Newton rotieren sonst in ihren Gräbern.) Und schließlich hätten die Leute ja vor 500 Jahren auch geglaubt, die Erde wäre flach, deswegen hätte Lanas Papa recht und Victor nicht. Geschichte ist offenbar auch nicht ihre Stärke. Victor sitzt als Abgesandter des Präsidenten am längeren Hebel, aber Garth hat trotzdem schon mal eine zweiköpfige Shuttlemannschaft bestimmt, die im Fall des Falles den Mond retten/sprengen soll.
Damit niemand vergisst, wie ernst die Lage ist, gehen einige dicke Meteoriten auf Mexico City runter, und in den südlichen Bundesstaaten der USA brechen spontane Freudenfeiern aus. John erzählt Lana unterdessen, dass er das Manuskript ihres Vaters auf ihrem Schreibtisch gefunden und gelesen hat. Lana schüttet ihr Herz darüber aus, wie ihr Vater diese Abhandlung schrieb, Victor Stevens Wege gefunden hat, die Theorie unglaubwürdig zu machen, und sie ihren Papa im Stich ließ, weil sie sich von dem Streit distanzierte. Dem Glauben des Drehbuchautors nach scheinen Meinungsverschiedenheiten in naturwissenschaftlichen Diskussionen ausschließlich auf persönlichen Angriffen zu basieren und nicht auf falsifizierbaren Theorien, die bei widersprechenden Erkenntnissen entweder verworfen oder verbessert werden. Aber der Drehbuchautor kennt ja auch keinen Physiker. John ist jedenfalls wegen dieser herzzerreißenden Geschichte total berührt und fragt, ob er ihr irgendwie helfen könne. Klar, sagt sie im Scherz, sie bräuchte ein paar Gesteinsproben von dieser Rima-Verwerfung auf dem Mond. Und während sie zu einem Meeting gerufen wird, kriegt John einen ganz verschmitzten Blick, denn anders als all die Eierköppe im Institut hat er sich nämlich daran erinnert, dass die ganzen Meteoriten allesamt Bruchstücke des Mondes sind und in Baltimore direkt am Arbeitsplatz seines Teams so ein Trumm herumliegt.
Beim Meeting selbst muss Victor ein bisschen demütig zugeben, dass der Mond sich nicht reparieren wird, und deswegen der Plan mit der Kernwaffensprengung durchgeführt werden soll. John ist ein bisschen besorgt, weil sich die optimalen Sprengorte dauernd ändern werden, und hat eine neue Idee: Wie wäre es, wenn man die eine Seite des (wie wir ja nun wissen) eisenhaltigen Risses magnetisieren würde, damit diese die andere Seite anzieht und den Riss so verschließt? Natürlich findet Victor den Plan total lächerlich. Der Knabe, der zuerst mit der Atomwaffensprengung angefangen hat, kommt jetzt plötzlich mit einer neuen Idee. Erst hü, dann hott. Er würgt diesen Plan also ab, aber insgeheim überlegen Lana, Garth und John trotzdem, wie man ihn mit einem MAG (was immer das ist) realisieren könnte. Der Technikfuzzi Albert ist zwar extrem skeptisch, aber hält es prinzipiell für möglich. Sein dringenderes Problem ist allerdings, dass die veränderte Mondumlaufbahn das Wetter aus dem Gleichgewicht gebracht hat und ein riesiger Sturm den Start des Shuttles gefährdet. (Ich hör schon die ganzen enttäuschten Weltraumbegeisterten: „Wenigstens dürfen die noch eines hoch schicken!“)
John ruft bei seinem Team an und befiehlt ihnen, mit der Sprengung in Baltimore aufzuhören, weil hat ja eh keinen Sinn und so. (Außerdem sollen sie ein Stück von dem Meteoriten besorgen, um es zum ASI zu schicken.) Gesagt, getan. Gerade als sie sich verdünnisieren wollen, stürzt aber das Gebäude ein, was sie sprengen wollten. Moment, einstürzen? Nein, es explodiert. Nein, ich weiß auch nicht wieso. Auf jeden Fall scheint ein Einsturz gefährlicher zu sein als die Sprengung am Anfang, denn die beiden Lakaien von John werden noch zig Meter von der Kollision entfernt von der Trümmerwolke verschluckt.
Im ASI hat man sich derweil dazu entschlossen, John doch ins All zu schicken, weil es schließlich viel einfacher ist, einen Sprengmeister zu einem Astronauten zu machen, als einem Astronauten, der im Allgemeinen einige Doktortitel und oft auch eine militärische Ausbildung hat, etwas über Sprengungen beizubringen. Technik-Albert erklärt ihm und seinen Kollegen dann auch noch, wie man aus einer Atombombe eine MAG-Ladung machen kann: Man nimmt einfach das zerstörerische Element aus der Bombe heraus, sodass nur noch der EMP bleibt! Wow, das ist ja einfach. Prompt kommt aber Victor herein und verbietet jede Modifikation an den Atombomben. Das wird sich bestimmt nicht rächen.
Das schlechte Wetter zwingt die ASI-Leute dazu, alle Sicherheitsprotokolle zu ignorieren und das Shuttle trotz aller Widrigkeiten ins All zu schicken. Bei der Gelegenheit sagt Garth John auch, dass seine Leute in Baltimore dank des einstürzenden Gebäudes vermisst werden. Super, das wird ihn sicher gar nicht nervös machen. Er zieht sich dann für eine ruhige Minute in ein einsames Labor zurück und wird von Lana gestört, der er dann von seiner verstorbenen Ehefrau erzählt und sich fragt, ob er auch an Bord des Shuttles gehen würde, wenn sie noch da wäre. Lana ist da ganz zuversichtlich.