Hasen in Not
Irgendwie geht's mir gar nicht gut. Ich tigere dauernd durch die Wohnung, irgendwie nervös und ständig das Gefühl im Nacken, dass ich eventuell gleich durch den kleinsten Auslöser entweder sehr sauer oder entsetzlich traurig werden könnte. O_o Merkwürdiges Gefühl.
Richtigen Grund zur Muffigkeit hat Stefan Niggemeier. Einerseits hat ihm ein Gerichtsurteil vor einiger Zeit aufgetragen, als Störenfriede bekannte Kommentatoren in seinem Blog vom erneuten Posten abzuhalten (was er mittels E-Mail- und IP-Adresse umsetzte), andererseits motzt nun der Berliner Datenschutzbeauftragte darüber, dass Stefan Niggemeiers Blog nun halt E-Mail-Adresse und IP-Adresse speichert. Bemerkenswert die alberne Logik: Die E-Mail-Adresse könnte ja sowieso erstunken und erlogen sein und wäre daher gar nicht aussagekräftig und somit nicht nötig - aber warum zum Teufel soll dann diese womöglich falsche Mailadresse dann ein schützenswertes, personenbezogenes Datum sein? Was die Sperrung von IP-Bereichen angeht, so sei für den Berliner Datenschutzbeauftragten auch nicht ersichtlich, wieso das eine wirkungsvolle Methode sein soll. Kann ich ihm gern erklären, wenn er mal vorbeikommt. Dann soll er mir aber erklären, warum er sich um solche albernen Dinge kümmert und warum ich z.B. für meine Kurs- und Prüfungsanmeldungen bei der Uni für jeden Furz ne TAN eingeben muss (angeblich aus Datenschutzgründen), anstatt was gegen die Datenkraken à la GEZ und Schufa zu unternehmen.
Die Einführung einer Kulturflatrate, um die sinkenden Einnahmen von Plattenfirmen, Filmstudios, Verlagen und Urhebern abzustützen, ist ja an sich schon eine dusslige Idee (vor allem weil die Verteilung der eingenommenen Gelder garantiert ungerecht sein wird). Es geht aber noch dümmer: Richard Posner, Richter eines amerikanischen Berufungsgerichts, hat nun einen besonderen Vorschlag, um die kränkelnde Zeitungslandschaft am Leben zu erhalten. Seiner Meinung nach sollten nicht nur das Kopieren von Nachrichten, sondern sogar das Paraphrasieren (also umformuliert aufschreiben oder zusammenfassen) und das Verlinken darauf verboten werden. So sollten gerade die Nachrichtenagenturen zu den einzigen professionellen, nichtstaatlichen Nachrichtenquellen werden. Genau! Schafft doch das Internet ab, damit die Zeitungen überleben können! Mann, wer hätte das gedacht? Behämmerte Richter gibt's nicht nur in Hamburg und Hamm, sondern auch in den USA. (Den Irren, der viele Millionen für seine verbummelte Hose haben wollte, haben sie dort wenigstens gefeuert.)
Wenn Playboyhasen in Not sind, wollt ihr sicher alle helfen, ihnen ein Bett bei euch anbieten usw. Vielleicht ist es nun soweit: Sylvilagus palustris hefneri, eine Marschkaninchenart, die nach Playboy-Gründer Hugh Hefner benannt wurde, steht nun kurz vor dem Aussterben. Die Häschen wurden 1984 in den Everglades und den Florida Keys entdeckt und gelten seit 1990 als bedrohte Art. Inzwischen soll es weniger als 300 von den Hoppelhasen geben. Forscher der University of Central Florida wollen nun die genetisch unterschiedlichsten Exemplare suchen und in ein gemeinsames Habitat überführen, um die Langohren vor dem Aussterben zu bewahren. Ich hoffe, sie schaffen es. Und ich find's nett, dass die eine Dame die Häschen an ihrem Busen wärmt. (Bild in der Quelle)
Namen sind Schall und Rauch. Vor allem ich weiß das, weil Namen zu dem gehören, was ich mir am wenigsten merken kann. Wirklich wichtige Namen, die ich nicht im Kopf habe, würde ich mir daher immer aufschreiben, um sie im Bedarfsfall nachgucken zu können. Das Nachgucken hätten auch einige Ärzte und Schwestern in einer schwedischen Klinik lieber mal in ihr Fleisch und Blut übergehen lassen. Ein argloser Patient, der eigentlich nur für eine Prostatauntersuchung in das Krankenhaus marschiert war, verließ es wieder ohne seine Zeugungsfähigkeit. Die Ärzte hatten ihn nämlich mit dem nächsten Patienten verwechselt und ihm flugs eine Vasektomie, also eine Durchtrennung der Samenleiter angedeihen lassen. Eine 1 für Tatkraft, eine glatte 6 für die Zielgenauigkeit - zwei Zentimeter zu weit rechts schneiden, okay, aber gleich einen ganzen Patienten daneben? Der nunmehr verstümmelte Mann dachte sich bei der Operation nichts weiter und hielt es für einen Eingriff, um Gewebeproben zu entnehmen. Was man da vermutlich nicht vom Arzt hören will: "Und dann haben die Schwestern so geklatscht, dass ich ne Zugabe gegeben hab!"
Gut, ich höre ja schon auf mit den Kalauern.
Kleiner sinnloser Fakt: Das Kanji, welches im Japanischen als Abkürzung für Deutschland bzw. Deutsch benutzt wird, heißt auch "allein", "ledig".
Gast
Endlich mal erster