Was habt ihr im September 2017 verpasst?
Nuff! Ich grüße das Volk.
Zeit für den Rückblick auf den letzten Monat! Und der Herbst ist bereits ausgebrochen. Wann ist das denn passiert?
Aber ehrlich: Ich kann kaum fassen, wie schnell der September schon wieder vorbei war. Wir hatten doch (zumindest in Deutschland) so viel Spaß mit dem Wahlkampf! Und nach der Bundestagswahl hatte ich so viel Spaß mit all den Medien, nach deren Gezeter zu urteilen am Erfolg der AfD quasi ausschließlich die Ostdeutschen Schuld waren, und das bei einer Partei, die über zwei Drittel ihrer Stimmen in Westdeutschland geholt hat. Selbst wenn zwischen Kreidefelsen und Fichtelberg kein Mensch für die AfD gestimmt hätte, wäre sie trotzdem locker in den Bundestag gekommen. Aber klar, die blöden Ossis waren das Hauptproblem. Was erlauben die sich auch, da hat man denen großzügig Freiheit und Demokratie gebracht, und knapp über 21 Prozent von denen haben tatsächlich die Stirn, eine zugelassene Partei zu wählen, obwohl die von den derzeitigen Eliten im Parlament nicht gemocht wird. Unerhört. Da ist es ja auch wirklich gerechtfertigt, die restlichen 78 Prozent mit denen in einen Topf zu werfen und sie alle total undankbar und beschissen zu finden.
Ich hab die AfD nicht gewählt, aber dieses bizarre Demokratieverständnis (gerne gepaart mit einer "Alle AfD-Wähler sind stramme Nazis!"-Pauschalisierung, die dieselben Leute nie akzeptieren würden, wenn es um Flüchtlinge oder Muslime geht) find ich dann doch arg heuchlerisch. Wenn man eine Partei nicht mag und ihr Wähler abspenstig machen will, sollte man sich inhaltlich mit ihr auseinandersetzen und vor allem nicht aus falsch verstandener Rücksicht Themenbereiche aussparen, in die solche Parteien mit einfachen Antworten reinstoßen können. Und man sollte seinerseits nicht versuchen, den Erfolg der AfD mit simplen Antworten wegzureden. "Die sind alle Ausländerfeinde, weil sie ja eh wenig Kontakt mit Ausländern haben" mag vielleicht eine bequeme Erklärung für Sachsen sein (wobei ich denke, dass auch dort die Gründe komplexer sind), aber eben nicht für die bayerischen Wahlkreise, die Endpunkte der Fluchtrouten über den Balkan waren, in denen die Bevölkerung jede Menge Erfahrungen mit Ausländern gesammelt und trotzdem die AfD mit knapp 20 Prozent gewählt hat.
Die AfD selbst wird sich innerparteilichem Gezänk zerlegen, da hab ich keinen Zweifel. Den Nationalkonservativen in der Partei wird sie zu rechts sein, den Nazis noch zu links, allgemein werden sie sich zerreißen über die Frage, ob sie sich jetzt eher für die Armen oder die Wohlhabenden einsetzen sollen, für oder gegen Israel, und von der harten Politik abgesehen werden sie sich darum kloppen, wer alles an die nun prall gefüllten Fleischtöpfe darf. Das Blödeste, was die anderen Parteien machen können, ist das dumpfe Einprügeln auf die AfD und ihre Anhänger ohne inhaltliche Auseinandersetzung (und zwar mit Inhalten, die tatsächlich von der AfD vertreten werden, nicht mit welchen, die man ihr einfach unterstellt, weil man sie für die zweite NSDAP hält), da sie die Partei damit nur noch interessanter für die machen, die den Etablierten eins auswischen wollen.
Genug mit Politik! Schließlich gab es ja auch ein paar neue Dinge auf Klopfers Web, das in diesem Monat seine Volljährigkeit feiern durfte.
Zunächst gab es den zweiten Teil eines Blogeintrags für Premium-Mitglieder. Für die hab ich noch einmal 15 Pärchenprobleme aus der Bravo herausgesucht und das Volk entscheiden lassen: Wer von den beiden Partnern hat denn nun recht und sollte auf der bedingungslosen Unterwerfung des anderen bestehen? (Ganz erstaunlich: Obwohl es ein Premium-Eintrag war, wurde er häufiger angeklickt als viele Blogeinträge, die von allen gelesen werden können. )
Kurz nach dem Seitenjubiläum durftet ihr eure Augen auf die vermutlich schon lang erhoffte Lästerei zum Kinofilm "Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen" werfen. Und trotzdem durfte ich danach noch Nachfragen beantworten, ob ich mir genau diesen Film irgendwann mal vornehmen würde. Irgendwie muss ich an meiner Werbung arbeiten.
Kurz danach habe ich im Blog noch einmal rekapituliert, was eigentlich so alles in den letzten 18 Jahren noch passiert ist. In den Kommentaren wurde gewünscht, dass ich Screenshots von den alten Designs zeige, die Klopfers Web so hatte. Die sind allerdings im Beitrag zum 10. Geburtstag schon drin - jedenfalls die, von denen es noch alte Sicherheitskopien gab. (Beschreibbare CDs haben wirklich eine sehr begrenzte Haltbarkeit. )
Kulturell gesehen hatte der September für mich viel zu bieten, denn es starteten gleich zwei neue Science-Fiction-Serien. Die eine wollte den Optimismus früherer Star-Trek-Serien mit Humor verbinden: "The Orville" von "Family Guy"-Erfinder Seth MacFarlane. Und die andere erzählt eine durchgehende, düstere Geschichte über einen Krieg gegen die Klingonen zehn Jahre vor den Abenteuern von Captain Kirk und Mr. Spock: "Star Trek: Discovery". Sowohl von "The Orville" als auch "Star Trek: Discovery" habe ich mir die ersten paar Folgen angeguckt und dann im Blog meinen Mostrich dazugegeben.
Inzwischen sind jeweils noch ein paar Folgen erschienen, die ich mir auch zu Gemüte führte. "The Orville" hat schneller die Witzedichte zugunsten von Sci-Fi-Geschichten zurückgefahren, als ich es erwartete (ich hatte erst für die zweite Staffel damit gerechnet), aber es tut der Serie ganz gut, zumal sie immer noch sehr viele Witze hat.
Bei "Discovery" muss ich mich noch dran gewöhnen, wie sehr man eigentlich (durch die Erzählweise) als Zuschauer im Dunkeln tappt, was die Gesamtsituation angeht, in der die Serie spielt, aber es ist schon sehr spannend, wenn nicht gerade Klingonen miteinander reden. Ich frage mich nur, warum jeder (inklusive der Protagonistin) in der dritten Folge davon überzeugt scheint, dass sie den Krieg ausgelöst hätte. Hoffentlich ist das nicht wieder so ein Fall wie bei Voyager, wo selbst die Autoren nach der Pilotfolge vergessen hatten, dass es nicht Janeways Schuld war, dass sie im Delta-Quadranten gestrandet waren, und ihr dann deswegen auch noch Selbstvorwürfe einpflanzten.
Zum Abschluss des Monats hatten auch die erwachsenen Premium-Mitglieder wieder etwas zu lesen, denn ich kramte aus einem älteren Schmuddelheft eine tolle "Reportage" zum Thema "Sex am Arbeitsplatz" raus. In den Kommentaren gab es dann auch für mich schöne Anekdoten zu lesen.
Fragen bei "Frag den Hasen" hab ich im letzten Monat nicht beantwortet (mea culpa ), aber dafür gab es einige lustige Links und Bilder neu in der Link- und Lichtbild-Deponie.
Im September schrieb ich auch einen Text für Fieselschweif.de, der vor einigen Tagen veröffentlicht wurde. Das Lustige Taschenbuch feiert nämlich gerade den 50. Geburtstag, und Fieselschweif.de hatte die Idee, Leser darum zu bitten, Texte über die LTB-Bände zu schreiben, mit denen sie eine besondere Verbindung haben. Meiner ist der zu Band 48 - Volltreffer für Micky. Der ist schon recht persönlich geworden und kein Spaßfeuerwerk, aber vielleicht findet ihr ihn ja trotzdem lesenswert.
Bedanken möchte ich mich übrigens auch so bei allen Lesern, die hier so fleißig meine Texte und Blogeinträge durchschmökern. Vielen vielen Dank! Ich hoffe, ihr macht das weiterhin so wunderbar und lasst auch in den letzten Monaten des Jahres nicht nach. Wie ihr wisst, entscheiden eure Klicks auch darüber, wie viel Geld ich aus dem Topf der VG Wort für Texte im Internet kriege, und für das letzte Jahr sind es nun (dringend ersehnte) 975,80 Euro geworden. Angesichts der Einbußen in anderen Bereichen ist das schon sehr erfreulich.
Vielleicht habt ihr ja jetzt wieder festgestellt, dass ihr wirklich im letzten Monat etwas verpasst habt, vielleicht hat euch dieser Monatsrückblick auch einfach nur dazu angestiftet, wieder in diesen älteren Sachen zu schmökern. Wie es auch sei: Wir sehen uns!
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OMG! Ich habe mal nichts verpasst! Habe mir auch sehr Mühe gegeben