Was haben wir denn eigentlich so gelernt? - Teil 73
Nuff! Ich grüße das Volk.
Ich bin mir vollkommen bewusst, wie wundervoll es sein muss, den Blogeintrag zu lesen und sich zu denken: "Fein, so eine neue Mitteilung von Klopfer. Der 11. September soll von nun an ein Tag der Freude und des Glücks sein." Gern geschehen.
Es sind nur noch ein paar Tage bis zum 15. September, und ich möchte allen empfehlen, an diesem Tag mal reinzuschauen. Ihr dürft (und solltet) auch an allen anderen Tagen reinschauen, aber an diesem eben ganz besonders.
Was wir gelernt haben
Lasst uns über Penisse reden. Meiner ist wundervoll. Damit wäre eigentlich schon alles gesagt. Allerdings kann ich auch nachvollziehen, wenn andere Menschen sehr fasziniert von prächtigen Lümmeln sind. (Ich bin sehr gespannt, was Archäologen in fünftausend Jahren denken, wenn sie einen Sexshop ausbuddeln und all die Plastikpimmel finden. Vermutlich würden sie davon ausgehen, dass unsere Kultur das männliche Geschlechtsteil kultisch verehrte. Wäre ja auch angebracht, zumindest bei meinem.) Ein Däne aus Skorping langweilte sich in der Aalborger Ikea-Filiale so sehr, dass er einen der bereitliegenden Bleistifte dazu verwendete, kleine Lümmel an Möbel und Wände zu malen. Die Ikea-Mitarbeiter waren von dieser überwältigenden Männlichkeit allerdings nicht entzückt und riefen die Polizei. Und obwohl der Mann beschwor, gar nicht alle ihm zur Last gelegten 30 Pimmel gemalt zu haben, wurde er schließlich zu einer Gefängnisstrafe von 20 Tagen auf Bewährung verurteilt. Pfui, sage ich zu so einer Genitalfeindlichkeit. Die Terroristen haben gewonnen.
Heinz: Der Name steht nicht nur für Erotik pur, sondern auch für das beliebteste Tomatenketchup der USA. Auch in zahlreichen anderen Ländern ist Heinz unangefochtener Marktführer für Ketchup - nicht jedoch so in Israel. Genauer gesagt, zählt es dort nicht einmal mehr als Ketchup. Der israelische Marktführer Osem hatte nämlich das Konkurrenzprodukt analysiert und sich dann bei der israelischen Lebensmittelbehörde beschwert, weil der Tomatenanteil von Heinz Ketchup nicht die beworbenen 61 Prozent, auch nicht die gesetzlich erforderten 41 Prozent, sondern gerade mal 21 Prozent betrage. Somit darf der dortige Vertrieb der Heinz-Marke das Produkt nicht mehr als Tomatenketchup, sondern lediglich als Tomaten-Würzmittel anbieten. Anstatt allerdings mit einer eigenen Analyse zu kontern, fordert der israelische Vertrieb nun eine Änderung der Gesetze. Der Rest der Welt kann sich indes fragen, was die restlichen 79 Prozent sind. (Vermutlich zum großen Teil Zucker.)
Es ist schwer, eine Idee zu haben, die nicht bereits schon einmal auf der Welt gedacht wurde. Manch ein Streit um geistiges Eigentum, Markenrecht etc. kommt nur deswegen auf, weil zufällig mal Neuronen auf dieselbe Weise gefeuert haben und Zwillinge von verschiedenen Müttern gebaren. So muss es auch in China passiert sein. Dort eröffnete nämlich eine Bank namens Goldman Sachs, die zwar den gleichen Namen verwendet wie die amerikanische Bank in China, aber ansonsten gar nichts mit der zu tun hatte. Die Namensgleichheit war nämlich komplett zufällig, wie die chinesischen Banker beteuern. Haben bestimmt sehr lachen müssen, als ihnen das irgendwann aufgefallen ist. Immerhin: Wenn die Chinesen ihre Arbeit wenigstens ordnungsgemäß verrichten (anders als die Kollegen einer Bankfiliale in Nanjing), könnte das einer der ersten Fälle sein, in denen ein Plagiator weniger kriminell ist als diejenigen, von denen er abkupfert.
Magnitogorsk ist eine russische Stadt, die genau auf der Grenze zwischen Europa und Asien liegt. Und offenbar ist es dort so furchtbar, dass selbst die kleinsten Russen schon an Flucht denken - aber mit Stil. Genauer gesagt waren es zwei Fünfjährige, die den Entschluss fassten, aus ihrem Gefängnis (= Kindergarten) zu entkommen. In tagelanger Arbeit buddelten sie sich unter dem Zaun in die Freiheit. Den Duft der weiten Welt atmend machten sie sich sofort auf den Weg zum Autohaus, um dort einen Jaguar für ihre Weiterreise zu besorgen. Leider haben sie ihr Geld vergessen, weswegen eine Frau, die die beiden beobachtete, sie in ihr eigenes Auto stecken und zur Polizei verfrachten konnte. Warum der Verkäufer im Autohaus nicht auf die Idee kam, dass die zwei Pimpfe vor ihm eventuell ein Fall für die Gesetzeshüter wären, bleibt allerdings ein Rätsel. Ohne Konsequenzen blieb die Neuinterpretation von "Gesprengte Ketten" allerdings nicht: Eine Kindergärtnerin wurde gefeuert.
Und sonst so?
Mehr Flüchtlinge als Einwohner - und es geht - Ein Bericht aus der Stadt Dohuk im Nordirak, in der 650.000 Flüchtlinge auf 500.000 Einwohner kommen. Aber wie der Autor versichert: Es geht! Viele Flüchtlinge kriegen kaum oder gar nichts zu essen, ein großer Teil von ihnen lebt auf der Straße, die gesundheitliche Versorgung ist zusammengebrochen, sämtliche Bauprojekte der Stadt (inklusive dem Bau von Flüchtlingsunterkünften) mussten wegen Geldmangel gestoppt werden, neue Flüchtlinge werden abgewiesen und der Vizegouverneur gibt zu, dass es wegen der ähnlichen Kultur wohl friedlicher zugeht als zum Beispiel in Deutschland, aber laut Überschrift "geht es". Man mag mich anspruchsvoll nennen, aber es klingt eher so, als wenn die da vollkommen überfordert sind und es eben nicht "geht".
Metastudie im Auftrag der EU und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu weltweiten Auswirkungen der Gentechnik - Das Resultat: Gentechnik hat die Verwendung von chemischen Pestiziden um 37 Prozent verringert, die Ernteerträge um 22 Prozent gesteigert und die Gewinne der Bauern um 68 Prozent erhöht, wobei die Entwicklungsländer mehr profitierten als Industrieländer. Und trotzdem wird sich nichts an dem miserablen Image der Gentechnik in Deutschland ändern. Wir leben halt nicht im Zeitalter der Vernunft, sondern der Emotionen.
Das Vermögen in Deutschland ist extrem ungleich verteilt, auch im internationalen Vergleich - 40.000 Haushalte (also 1 Promille der Deutschen) besitzen 17 Prozent des deutschen Gesamtvermögens. Die ärmere Hälfte Deutschlands besitzt gerade mal 2,5 Prozent des Vermögens. Man muss kein Kommunist sein, um das verheerend zu finden, denn nur der Fluss von Kapital tut der Wirtschaft gut, und das passiert ja nicht, wenn es sich in den Händen weniger akkumuliert. Jemand, der zwanzigmal mehr verdient als der Durchschnittsdeutsche, kauft halt nicht zwanzigmal mehr Kühlschränke. Es verlangt ja auch kein geistig gesunder Mensch, dass das Vermögen komplett gleich verteilt sein muss, aber die Kluft zwischen Arm und Reich sollte nicht so extrem weit auseinandergehen. Meine Mindestforderung an Politik und Gesellschaft wäre, wenigstens dafür zu sorgen, dass ICH zum reichsten Prozent gehöre.
Shinkansen-Icon oder Schulmädchen-Möpse? - Ich muss zugeben, dass ich mich immer noch anstrengen muss, um den Zug zu erkennen.
Pferd beißt Sechsjährigem den Dödel ab - Der Junge soll zu der Zeit auf seinem Fahrrad gewesen sein, und ich habe echte Probleme, mir vorzustellen, wie dieser kulinarische Fehltritt des Huftiers konkret passiert sein soll.
Der Architekt des Todessterns redet Klartext - und er hat vollkommen recht.
Guckt den Frauen doch endlich auf die Titten, verdammt! - Ein Aufruf, der schon längst überfällig war.
So, das war's für heute. Ihr dürft euch jetzt gerne ein bisschen unsittlich berührt fühlen von mir, aber auf die gute Art.
Gast
Natürlich. Kein Klopfers Web Artikel darf ohne die Erwähnung von Klopfers riesigen Genital beginnen. Ist ja fast schon die charakteristische Stilistik dieser Seite .,.