Orales auf der Toilette
Nuff! Ich grüße das Volk.
Der Mai neigt sich langsam dem Ende zu, ich quäle mich noch mit "Kartoffelsalat" und dem Erklärtext zu den Bundestagswahlen herum und versuche, mein Konto trotz Tierarztkosten vor dem Minus zu bewahren, und ansonsten ist weiter nix. Aber keine Nachrichten können ja auch gute Nachrichten sein.
Der neue Server funktioniert - so weit ich das beurteilen kann - im Hinblick auf die Datenbanken prima, ich sehe im Fehlerprotokoll aber immer viele fehlgeschlagene Anmeldeversuche. Bei manchen ist es klar, wieso es nicht funktioniert (E-Mail-Adresse statt Benutzernamen eingegeben), bei anderen kann es eigentlich nur ein falsches Passwort sein, obwohl viele schwören, dass sie es nicht falsch eingegeben haben. Da das bei mir nicht auftritt, hab ich auch keinen Anhaltspunkt, woran es sonst liegen könnte, ebenso bei den gelegentlich auftretenden Fehlern beim Anfordern eines neuen Passwortes.
Sehr schön fand ich die Resonanz auf den letzten Blogeintrag, der nur für erwachsene Mitglieder sichtbar ist. Er wurde zwar "nur" 300 Mal angeklickt, hat aber trotzdem über 30 Kommentare, das freut mich. Ich werde in Zukunft öfter solche Perlen präsentieren und hoffe, dass ihr da auch weiterhin so kommentierfreudig seid. (Ihr solltet natürlich auch bei den normalen Blogeinträgen kommentieren. )
Kommen wir aber endlich zu den Nachrichten:
Ein Toilettenbesuch ist (selbst für nichtreligiöse Menschen) oft ein Moment der Einkehr, der Ruhe und der Besinnung. Eine Möglichkeit zum Durchatmen, wenn man so will, jedenfalls wenn die Atmosphäre nicht allzu pupsig riecht. Für einen Thailänder wurde dieser Moment der Andacht jedoch zum Kampf: Der 38-jährige Attaporn Boonmakchuay hatte sich kaum in die Verrichtungsstellung begeben, als ein Riesenpython aus dem Abwasserrohr schoss und sich in seinem Penis verbiss. Wenig angetan von diesem überraschenden Blowjob wehrte sich Boonmakchuay verzweifelt, schaffte es jedoch zunächst nicht, sein Gemächt aus dem Schlund des drei Meter langen Tiers zu befreien. Schließlich kamen ihm auch seine Frau und ein Nachbar zu Hilfe. (Dabei ist sicherlich der Satz "Warum lädst du nicht gleich die ganze Straße ein?" gefallen.) Nach 30 Minuten schaffte es die Frau, die Schlange mit einem Seil festzubinden. (Wenn der Ehemann hierbei nicht sagte: "Du hast das missverstanden, ich hab nicht Angst, dass sie abhaut, ich will sie von meinem Schwanz wegkriegen, du dumme Kuh!", wäre ich sehr enttäuscht.) Daraufhin konnte der Mann die Kiefer der Schlange auseinanderdrücken und seine eigene Schlange befreien. Der Mann kam schließlich ins Krankenhaus und wird wieder vollständig genesen; nach Demontage der Kloschüssel konnte auch die Schlange befreit und in der Wildnis ausgesetzt werden, zweifellos in der Hoffnung, dass sie sich in Zukunft eher auf andere Würstchen konzentrieren wird.
PS: Ich möchte Anerkennung dafür, dass ich mir im ganzen letzten Absatz eine "Bei mir wäre sie erstickt, höhö"-Bemerkung verkniffen habe.
Über moderne Kunst hab ich mich ja eigentlich schon zur Genüge vor zwei Jahren ausgelassen, aber eine aktuelle Begebenheit aus San Francisco lässt mich doch noch einmal zu dem Thema zurückkehren. Dort besuchten zwei 17-Jährige das Museum of Modern Art und waren von vielen Exponaten eher wenig beeindruckt. Also beschlossen sie, selbst ein wenig zu experimentieren. Während ein an der Wand platzierter Abfalleimer keine Reaktionen hervorrief und auch eine Mütze auf dem Boden nur wenig Interesse bei den Besuchern des Museums fand, änderte sich die Resonanz schlagartig, als sie eine Brille auf den Boden legten. Prompt bewunderten Besucher in stiller Ergebenheit das vermeintliche Kunstwerk oder fotografierten es aus allen Blickwinkeln. Ob die Jugendlichen mit dieser Aktion selbst zu Künstlern geworden sind, sehen sie selbst aber eher skeptisch: Sie wollten ja einfach nur einen Witz machen.
Auch wenn ich Gefahr laufe, mir plumpen europäischen Chauvinismus unterstellen zu lassen, muss ich doch sagen, dass mir Europa besser gefällt als Saudi-Arabien, insbesondere was die Werte und Normen angeht. Einem Mediziner aus Riad dürfte es im Moment vielleicht ähnlich gehen: Er half bei der Geburt eines Kindes mit und wurde dafür vom Ehemann der Kindesmutter über den Haufen geschossen. Der Ehemann, der sich eigentlich eine Ärztin für die Geburt wünschte, war unheimlich wütend darüber, dass der Arzt seine Frau untenrum nackig gesehen hat. Ich vermute, er nahm an, dass der Arzt bei der Prozedur mühevoll eine Erektion unterdrückte, weil der Anblick einer bis zum Äußersten gedehnten Scheide, aus der ein kleines, schleimiges Kind kommt, ja so unheimlich erotisierend ist. Unter dem Vorwand, er wolle dem Arzt für die problemlose Geburt danken, arrangierte der Vater nach der Geburt ein Treffen unter vier Augen, um ihn dann niederzuballern. Der Arzt kam sofort auf die Intensivstation, der Vater wurde nach kurzer Zeit von der Polizei verhaftet.
Während sich die meisten Araber im Internet auf die Seite des Arztes stellten, forderten andere, dass bei Geburten nur Ärztinnen anwesend sein sollten. Ich nehme an, falls gerade keine Ärztin frei ist, sollte dann wohl lieber der Ausgang versiegelt werden, damit das Kind gefälligst wartet, bis die absurden kulturellen Vorstellungen rückständiger Araber berücksichtigt werden können.
Jetzt aber genug von absurden Vorstellungen in Saudi-Arabien, kommen wir nun zu ... *in Papieren blätter* ... absurden Vorstellungen in Saudi-Arabien. Dort hat der Rat der Höchsten Religionsgelehrten klargestellt, dass es verboten ist, Selfies mit Katzen zu machen. Das macht das Internet in dem Land wohl ziemlich überflüssig. Genauer gesagt: Fotos generell sind verboten, außer in wenigen Ausnahmefällen (ich nehme an, für Ausweise und so), also auch Fotos mit Katzen, Hunden, Wölfen oder anderen Geschöpfen oder Dingen. Diese Unsitte aus dem Westen ist also höchst haram. Ich hoffe, der Religionsgelehrte kriegt nicht das Foto von Mesut Özil in Mekka in die Hände, der würde sicherlich toben vor Wut. Am Anfang des Jahres gab es übrigens auch eine Fatwa gegen Schach - das Spiel sei ebenfalls unislamisch und "reine Zeitverschwendung". Diese albernen Saudis, haha! Und dieses Land finanziert wahabitische/salafistische Gemeinden in der ganzen Welt, um diese Auslegung des Islams zu verbreiten, hahaha-...
Zwischendurch noch eine Kurzmeldung: Dresden ist die frauenfreundlichste Stadt Deutschlands. Dass es nicht Köln werden würde, hatte ich nach dem 1. Januar irgendwie im Urin.
Aus der Abteilung "Dinge, die ich nicht wusste und mir auch ziemlich egal sind" haben wir jetzt eine Nachricht aus den Vereinigten Staaten. Der Nationale Hot-Dog- und Würstchen-Rat hat einen Leitfaden veröffentlicht, in dem die korrekte Zubereitung und der Verzehr von Hot Dogs dargelegt werden. Schockierend: Ketchup ist auf Hot Dogs nur erlaubt, wenn man jünger als 18 Jahre alt ist. Es ist quasi eine Ketchup-Fatwa eines amerikanischen Hot-Dog-Vereins. Ich sage nur: Sollte es dazu kommen, dass man auch in Deutschland geächtet wird, wenn man seinen Hot Dog mit Ketchup isst, dann ist dies nicht mehr mein Land.
Ich denke, diese Zurschaustellung meiner kulinarischen Toleranz ist auch ein schöner Schlusspunkt für diesen Beitrag. Schönes Wochenende und unterstützt mich weiter!
Mitglied
Irgendwie kann ich, trotz Anmeldung, den erwachsenen Blogeintrag nich anschauen