Twilight 5: Breaking Dawn 2 - Bis(s) zum Ende der Nacht
Die Immobilie sieht tatsächlich recht gemütlich aus, auch wenn ich etwas skeptisch bin, ob sie an die örtliche Kanalisation angeschlossen ist. Geschmeidig weist Edward auf das große Schlafzimmer mit dem Doppelbett hin. „Ich dachte, Vampire schlafen nicht?“, meint Bella, aber Edward ignoriert ihre Dummheit und knutscht an ihrem Hals herum: „Es ist auch nicht zum Schlafen da!“ Das verfehlt nicht seine Wirkung: Bella wird tierisch geil, schmeißt ihn aufs Bett und vergewohltätigt ihn. Ob das so eine gute Idee ist? Ich meine, vor zwei Tagen war sie noch tot und er ist seit über 50 Jahren im Rentenalter.
In der postorgiastischen Nachlese sinniert Bella darüber, dass sie jetzt ja eigentlich dauernd rumpoppen könnten, weil sie ja nicht essen, atmen oder schlafen müssen. Edward petzt grinsend, dass Rosalie und Emmett erst nach einem Jahrzehnt das Knattern auf ein so erträgliches Maß zurückgeschraubt haben, dass sich die Familie wieder in ihre Nähe traute. Bella mag Edwards Familie vermutlich nicht, deswegen verkündet sie stolz, dass sie und Edward bestimmt noch viel schlimmer wären. Gut, dass sie gänzlich ungebunden sind und sich nicht um ein Kleinkind kümmern müssen oder so.
Am nächsten Tag haben sie dann wohl doch schon das Kamasutra durch und trauen sich ins Haus der Cullens, wo sie mit süffisanten Kommentaren wie „Und? Ging viel zu Bruch?“ begrüßt werden. Bevor man jedoch Erfahrungen austauschen kann, klingelt das Telefon, und Bella guckt sehr betroffen. Sie erinnert sich nämlich auf einmal daran, dass sie ja auch einen Vater hat, der immer noch glaubt, seine Tochter wäre in den Flitterwochen sehr krank geworden, und deswegen täglich zweimal anruft. Der arme Kerl, seine Tochter hätte sonst vermutlich erst wieder an ihn gedacht, wenn er schon längst vor Gram gestorben wäre. Die Cullens drängen darauf, ihm endlich zu sagen, dass Bella den Löffel abgegeben hat, damit er trauern kann, aber Bella verschiebt das mal wieder auf morgen, so wie ihre Diät. Als Emmett erwähnt, dass er Forks vermissen wird, wird Jacob hellhörig. Ihm war bisher nicht klar, dass Bella natürlich nicht mehr durch die Wälder rennen darf, wenn jeder glaubt, sie wäre tot, also ist logischerweise wieder ein Umzug angesagt. Der Indianer findet das extrem kacke. Nicht wegen Bella, die ist ihm ja inzwischen egal, aber sie würde ja seine Geliebte mitnehmen, und das kann er so nicht akzeptieren. (War aber auch irgendwie blöd von den Cullens, dem Paar ein Haus zu schenken, in dem sie bloß eine Woche leben würden, oder?)
Er düst zu Charlie und stört ihn beim Holzhacken, um ihm zu erzählen, dass Bella wieder da ist und es ihr besser geht, sie aber ein paar kleine Veränderungen durchgemacht hat. Außerdem soll sich Charlie unbedingt mal etwas ansehen. Und dann macht sich Jacob nackig. Charlie fragt sich vermutlich, wie er seinen Job retten soll, falls irgendjemand zufällig vorbeikommt und den entblößten Knaben vor ihm sieht, aber dann verwandelt sich Jake in einen Wolf, was bei näherer Betrachtung auch nicht unbedingt besser ist.
Das junge Paar ist von Jacobs Eigeninitiative wenig begeistert, auch wenn sie vor den Volturi vermutlich wenig Angst haben müssen, weil Jacob nicht erwähnt hat, dass Bella nun ein Vampir ist. Dafür hat er Charlie von einer frisch adoptierten Nichte erzählt, denn das mit der Schwangerschaft und Renesmees Geburt wäre wohl doch ein zu großer Bär gewesen, um ihn Charlie aufzubinden. Alles Lamentieren von Bella und Edward hilft jedoch nichts, denn es bleiben nur zehn Minuten bis zum Eintreffen des Polizisten.
Prompt muss Bella rasch lernen, wie man sich als Mensch bewegt und hinsetzt, weil sie das ja bloß fast ihr ganzes Leben lang gemacht hat und wegen der ganzen Vampirgeschichte nicht mehr in der Lage ist, ein bisschen krumm auf dem Sessel zu lümmeln. Oh Bella, dass deine Perfektion dich in solche Schwulitäten bringt, wie unangenehm!
Das Gespräch zwischen Bella und ihrem Vater verläuft leicht verkrampft, vor allem, weil Bella sich zurückhalten muss, um ihrem geliebten Paps nicht die Zähne in den Hals zu rammen. Dabei hält er sie vermutlich schon seit ihrer ersten Ankunft in Forks für eine Blutsaugerin, immerhin ist sie ein Teenager und war jahrelang abhängig von seinem Polizistengehalt. Sie kann ihm natürlich auch nicht erzählen, was sie jetzt genau ist. Charlie ist unzufrieden, aber weil er nichts dran ändern kann und seine Tochter nicht wieder verlieren will, knuddelt er sie und alles ist gut. Edward präsentiert ihm dann endlich mal Renesmee, und Charlie hat so eine Ahnung, dass das mit der Adoption nicht ganz stimmt, aber er ist klug genug, nicht weiter nachzufragen.
Nun ist aber mal wieder eine „lustige“ Szene dran, und Emmett hat Hoffnung, in diesem Film mal mehr als fünf Sätze sagen zu dürfen, also fordert er Bella zu einem Wettkampf heraus, um herauszukriegen, ob sie wirklich stärker ist. Seine Hoffnung wird jäh zerstört, denn Bella macht ihn beim Armdrücken platt und zertritt auch noch den Felsen, den er mühevoll angeschleppt hat. Oh Bella, du bist ja so toll.
Die Zeit vergeht nun wie im Flug, sogar ein Hochzeitsgruß von den Volturi trifft ein, nur Renesmee macht Probleme. Sie altert nämlich so schnell, dass sie im Winter bereits wie ein fünfjähriges Mädchen aussieht, weswegen ihre Eltern und der Cullen-Clan leichte Sorgen haben, ob die Kleine eventuell bald als runzlige Oma wieder ins Gras beißen wird. Oje, Bella, du hast doch schon Sorgen gehabt, was das Älterwerden angeht, und nun ist dein Fratz dran, tststs.
Beim Spielen im Schnee wird Renesmee von der grimmigen Zicke beobachtet, die bei der Hochzeit schon Stunk gemacht hat, weil einer der Black-Eyed-Peas-Vampire aus den ersten Teilen ihr Schnuckiputz war. Auch Bella und Jacob sehen die Frau – vermutlich, weil sie so wütend ist, dass der Schnee um sie herum verdampft. Die Tussi rennt weg, Bella sprintet hinterher, aber kann sie nicht mehr einholen, weil das blonde Gift buchstäblich untergetaucht ist. Und so dringend wollte Bella sie dann doch nicht sprechen, dass sie auch ins Wasser gesprungen wäre.