Youtube-Amsel, -Drossel, -Fink und -Star
Ich hab mir letztens mal wieder eine "Mädchen"-Zeitschrift geholt, weil ich immer noch die Hoffnung hege, dass Typen wie ich endlich mal als die Traumboys präsentiert werden, die sie sind. (Als ob. ) Jedenfalls fiel mir in der "Frag Gabi"-Rubrik folgende Frage auf:
Nein! Alles, was Jugendschutz.net zu bieten hat, ist Verzweiflung, Bigotterie und ein Hass auf Eigenverantwortlichkeit! Wer da "tolle Infos" erwartet, der würde zum Schlemmen auch nach Nordkorea gehen!
Die dreizehnjährige Pia möchte jedenfalls Bilder von sich ins Internet stellen, um Karriere zu machen, so wie Justin Bieber und andere Mädchen.
Welcher Holzklotzpeter war denn so unverantwortlich, ihr diesen Floh ins Ohr zu setzen? Es ist ja durchaus möglich, im Internet berühmt zu werden (Boxxy!), aber doch ziemlich unwahrscheinlich, besonders mit 13. Außer, man macht Ferkelkram, dann wird es eventuell Stoff für die Tageszeitungen mit großen Buchstaben auf der Titelseite.
Ich blätterte dann jedenfalls eine alte "Bravo" durch. Die Ausgabe mit dem Landschaftsgärtnerazubischlüpferstürmer. *lufthol*
Okay, jetzt habe ich so eine Ahnung, wer den Kids solche Flöhe ins Ohr setzt.
Übrigens gibt es in dieser Woche häppchenweise ein Interview mit mir im druckstelle-Blog.
Gast
Inzwischen kommt man sich ja vor wie eine vom aussterben bedrohte Tierart, wenn man KEIN so dermaßen überbordendes Selbstbewustsein hat, dass man glaubt, man müsse eigentlich ein berühmter Star sein.
Berühmt ist das Schlagwort, was man dazu eigentlich tut, ist egal. Ob man singt, im Internet Titten zeigt oder sich von einem Altersgenossen schwängern und dann verlassen lässt, ist ja nun völlig egal. Hauptsache berühmt. Der Weg? Details. Irgendwas wird man schon finden, um mit denen mitzuhalten, die Talent und/oder Gehirn haben. Notfalls eben mit einer schnellen Amputation des Schamgefühls.
Man fragt sich doch, was da in unserer Gesellschaft schief gelaufen ist. Und natürlich, wie viele Menschenopfer wir dem großen Vulkangott bringen müssen, bis er das wieder ins Lot bringt. WEN wir hingegen opfern müssten... nun, die Liste schreibt sich praktisch selbst.