Der Fluch der Schönheit
Der Sommer ist toll. Hoffentlich kommt er irgendwann auch mal wieder nach Deutschland. Immerhin habe ich aus dem Wetter eine Schlussfolgerung ziehen können. Warme Temperaturen, ständiger Niederschlag: Der Regenwald stirbt nicht, er zieht nur nach Mitteleuropa um. Die Bäume gegenüber von meinem Haus gucken schon so niederträchtig.
Es gehört vermutlich zum Allgemeinwissen, dass sich früher angeblich massenweise kleine Jungs von Häusern stürzten, weil sie dachten, sie könnten wie Superman fliegen. Zynische Naturen wie ich zucken bei solchen Geschichten nur mit den Schultern und denken sich, dass der knackige Platsch auf den harten Beton im Endeffekt ja doch nur zum Wohle der Fortentwicklung der Menschheit ist. Darwin und so halt. Und so geht es mir auch bei der folgenden Geschichte aus China: Ein 14-jähriger Junge aus Shanghai soff seit fünf Jahren Benzin, um so zu werden wie der Autobot-Häuptling Optimus Prime aus dem Transformers-Universum. Zunächst war es Feuerzeugbenzin, später stieg er auf das Benzin aus Motorrädern um, bis er schließlich täglich zwei bis drei Flaschen vertilgte. Nun brachten ihn die Eltern endlich ins Krankenhaus, wo eine Benzinsucht und eine durch den Kraftstoff (und das Blei darin) ausgelöste geistige Störung festgestellt wurde. Den Eltern blieb der geistige Verfall des Jungen über die Jahre nicht verborgen: Am Ende konnte der Bengel nicht mal einfache Rechenaufgaben lösen. Vorher war er laut dem Vater aber ein kluger Bursche, der sogar den Fernseher reparieren konnte. Ich möchte den nun nicht mehr ganz so stolzen Vater ja nicht verletzen, aber: Wenn ein neunjähriger Knabe anfängt, Benzin zu saufen, ist er eindeutig nicht klug. Erst recht nicht, wenn er ein Transformer werden will. Die laufen schließlich nicht mit Benzin, sondern mit Energon. (Nerdwissen...) Und sowas will klug sein. Tststs...
Zerstreutheit ist mir nicht fremd, und so frage ich mich gelegentlich: "Wo hab ich nur meinen Kopf?" Vielleicht sollte ich dann einfach mal bei den Holländern nachfragen, die haben anscheinend so einige auf Halde. Die Niederlande (früher mal eine bedeutende Kolonialmacht) gab nämlich kürzlich den Kopf eines ghanaischen Häuptlings an seine Nachkommen zurück. Die Omme lag seit knapp 170 Jahren in einem Glas mit Formaldehyd, welches der Uniklink Leiden gehörte. Die Rübenrückgabe konnte allerdings die Vertreter des Ahanta-Stammes nicht so recht glücklich stimmen. Erst mal ist der Ururenkel des enthaupteten Stammeskönigs Badu Bonsu II immer noch tief verletzt (ja klar...), und zweitens sollten die Entsandten den Kopf eigentlich nur identifizieren und empfanden es als Bruch des Protokolls, dass sie das Haupt nun auch noch gleich mitnehmen sollten, ohne Rücksprache mit ihrem aktuellen König zu halten. (Wie irgendwelche Afrikaner einen Mann identifizieren sollen, der seit 171 Jahren tot ist, weiß ich übrigens auch nicht.) Also man merkt: Da ist auf Seite der Ghanaer jede Menge Wut, und so fordern die Afrikaner, dass die Holländer zur Wiedergutmachung gefälligst Schulen und Krankenhäuser in Ghana bauen sollen. Allerdings sollte man vielleicht doch noch wissen, warum man damals den Stammeskönig von seinem Haupt befreite. Es war nämlich eine Vergeltungsaktion, nachdem dieser Stamm zwei niederländische Gesandte ermordete und ihre Köpfe auf dem Thron des besagten Monarchen zur Schau stellte. Nach meiner Rechnung müsste also die Niederlande noch was bekommen (zwei Köpfe), anstatt den Ghanaern etwas zu bezahlen. Aber gut, so läuft das ja immer in dieser Region: Je mehr man gibt, desto mehr wollen sie in Zukunft. Man gibt ihnen einen Kopf, und schon wollen sie ein Krankenhaus, um ihn wieder zum Leben zu erwecken, und Schulen, um dem Kopf dann auch was beizubringen. Ich bin empört.
Kleine Überraschung für die Mitarbeiter eines kleinen Fernsehsenders in Aspen, Colorado: Ein Bär marschierte nachts in ihr Studio, fraß den Kühlschrank leer, kippte die Mülleimer um und warf einen Aktenschrank durch den Raum. Außerdem entleerte er sich noch gründlich, bevor er den Sender wieder verließ. Ehrlich gesagt: Das ist eigentlich genau das, was die Finanzinvestoren mit Sat.1 machen, nur ohne den Bärenbonus.
Während bei uns Minderjährige nach läppischen 40 Tequila aus den Latschen kippen, gibt es in anderen Ländern offenbar ein besseres Training. Das beste Beispiel ist wohl Mailand, wo einem Bericht zufolge bereits ein Drittel aller 11-Jährigen Alkoholprobleme haben soll. Zum Glück bleibt uns die größte Schmach wohl erspart: Die italienische Stadt hat nun den Verkauf und Ausschank von alkoholischen Getränken an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verboten. Damit ist der größte Standortnachteil in Deutschland ausgeglichen. Prost!
Apple ist böse. So böse wie das FBI, das St. Louis Police Department und ein KFZ-Mechaniker. Diese Meinung hat George McKenna aus Beverly Hills, und deswegen geht er jetzt sogar vor Gericht und verklagt all die genannten Institutionen und noch einige Leute mehr. Das Grundproblem ist wohl seine Attraktivität: Der Mann muss so schön sein, dass drei Leute der italienischen Mafia ihn in einem Nachtclub in St. Louis dazu zwingen wollten, für die New Yorker Agentur Bossmodels zu arbeiten, wenn er nicht verfrüht aus dem Leben scheiden wolle.
Nach einigen Wochen tauchten die Männer sogar vor seinem Haus auf, jedoch tat die Polizei angeblich nichts (obwohl die Mafiosi den armen George sogar mit Pistolen bedroht haben sollen) und ermöglichte so die fortgesetzte Terrorisierung des Adonis. Auch das FBI weigerte sich, etwas zu unternehmen - denn das sei schließlich eher eine Aufgabe für die Polizei. Doch die Mafia begnügte sich angeblich nicht mit direkten Drohungen. Sie versteckte (laut McKenna) sogar "illegale Kommunikationsgeräte in seinem Haus, seinem Auto, seinem Arbeitsplatz, seiner Kirche und anderen Orten", die eine Detektivagentur sogar gefunden haben soll. Nur zu doof, dass die Detektive davon plötzlich nichts mehr wussten, als McKenna sich wieder wegen der Wanzen an die Polizei wendete. Eine Verschwörung, sagt ihr sicherlich! Es kommt noch besser.
Jetzt kommt nämlich der Automechaniker ins Spiel. Zweifellos ein Werkzeug des organisierten Verbrechens, identifizierte dieser nämlich ein Geräusch im Auto des Opfers als ein gelockertes Radlager und nicht etwa als eine Wanze der Mafia. Diese schändliche Vertuschung entlarvte McKenna, als er das gleiche Geräusch auch in anderen Autos vernahm und schließlich mit einem selbstgekauften Wanzendetektor seine totale Überwachung bestätigte.
Und was hat Apple ihm getan? George McKenna kaufte auf Ebay einen iPod shuffle, musste aber auch hier feststellen, dass Apple (offenbar mit der Modelmafia unter einer Decke) das Gerät mit einem Empfänger ausgestattet hatte. Auch ein iPod nano und ein iPod touch waren von Apple auf diese niederträchtige Art modifiziert worden und spielten den Gassenhauer "Ich werde ihn töten", um McKenna einzuschüchtern. Ebenfalls Werkzeuge der Mafia: diverse Apple-Computer sowie die Radios in seinen Autos und in dem seiner Mutti. Die Mafia - nie um verabscheuungswürdige Methoden verlegen - modifizierte einen Rapsong von Mike Jones gar so, dass dieser das Wort "Herpes" enthielt. Herpes! Wie grausam!
Tatsache ist jedoch, dass sowohl Apple als auch die Polizei ihn seit 9 Jahren ignorieren, und dafür müssen sie jetzt zahlen. Insgesamt möchte George McKenna 9 Millionen Dollar - eine Million von jedem Angeklagten - und zusätzlich noch Zahlungen für jeden Tag seines Leidens, entgangene Einnahmen und Schadenersatz. Und alles, um die Qualen wieder gut zu machen, die er erleiden musste, weil er so wunderschön ist.
Kleiner sinnloser Fakt: Das Erdbeben Mitte Juli in Neuseeland hat die Insel 30 Zentimeter näher an Australien herangerückt. Eine andere Naturkatastrophe hat aber die ganze Erde beeinflusst: Bei dem Seebeben im Indischen Ozean, welches den riesigen Tsunami im Dezember 2004 auslöste, wurde die Erdachse um 2,5 Zentimeter verschoben und der Tag um 3 Mikrosekunden verkürzt. Eine Verschiebung der eurasischen Platte um einige Zentimeter war dagegen nur von kurzer Dauer.
Gast
*ePeins-mode* ERSTER!