Einschub
Um die paar Tage bis zum Update zu überbrücken, schreib ich doch mal wieder einen Blogeintrag. (Das Update wird aber wirklich super. Ganz ehrlich. Find ich zumindest. Macht sich jedenfalls ganz gut, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, weil es so lange dauert.)
Ich hab am Sonntag indes kaum am Update gearbeitet. Stattdessen hab ich endlich meine Steuererklärung gemacht. Jetzt weiß ich ganz sicher, dass ich im letzten Jahr nur gut die Hälfte von dem verdient bekommen hab, was ich 2005 an Einnahmen hatte. Immerhin krieg ich meine Steuervorauszahlung wieder. Ich habe zur Vorbereitung meiner Mittellosigkeit (die gar nicht so lange auf sich warten lässt, wenn das so weitergeht) beschlossen, die Wände meiner Behausung schön feucht und warm zu halten, damit ich ein paar Moose und Pilze ablecken kann, wenn mich der Hunger überkommt.
Sat.1 ist seit einigen Jahren schon ziemlich beschissen. Inzwischen ist das auch im Sender aufgefallen. Also diskutiert man über 60 neue Konzepte und wird mindestens 11 Pilotfolgen neuer Sendungen produzieren, um den Kanal aus dem Dauertief herauszuholen. (Ich hoffe nur, die kommen nicht wie die ARD auf die Idee, den Pocher irgendwo reinzustopfen, wo er garantiert nicht passt.) Senderchef Matthias Alberti hat im Interview mit dem Medieninformationsdienst kress aber schon bekanntgegeben, wo seiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg liegt: "Wir wollen Sat.1 im übertragenen Sinne ein bisschen tiefer legen, damit der Zuschauer unsere Nähe wieder spüren kann." Jetzt haben wir's. Das Sat.1-Programm war den Leuten bisher einfach zu hoch. Was immer der Alberti nimmt: ich will auch was davon.
Während bei uns Leute gegen den G8-Gipfel protestieren, weil sie noch nicht gemerkt haben, dass dort sowieso nichts Weltbewegendes gemacht wird (außer unser Geld zu verschwenden), kontert Mali auf eine andere Weise: Das Land veranstaltet einen Gipfel der ärmsten Länder der Welt. Das ist einerseits logisch, weil Mali selbst so arm ist, dass Äthiopier dort hinfahren, um sich über die armen Schlucker lustig zu machen. Andererseits hört sowieso keiner auf eine Versammlung von armen Ländern. Die armen Länder kritisieren unter anderem, dass die Kohle, die der G8-Gipfel vor zwei Jahren in Schottland versprochen hat, immer noch nicht da ist. Denn es ist nichts schlimmer, als kein Geld von reichen Ländern geschenkt zu kriegen, gerade wenn man sich in den letzten 40 Jahren so daran gewöhnt hat, Entwicklungshilfe in Milliardenhöhe so zu verjubeln, dass sich überhaupt nichts ändert. Manchmal frage ich mich, wie die Afrikaner überhaupt überlebt haben, bevor die Europäer sie kolonialisierten... Der Arme-Länder-Gipfel möchte unter anderem eine Alternative zur Weltbank anstoßen. Ich glaube, das ist gut durchdacht. Länder, die kein Geld haben, gründen eine Bank, um sich von ihr Geld zu leihen. Was könnte da schief gehen?
Apropos Armut: In einem der ärmsten Provinzen Indiens wird ein 8jähriger Junge des dreifachen Mordes verdächtigt. Der Bengel hat bereits zugegeben, ein sechs Monate altes Baby in der Schule gewürgt, zu Tode gesteinigt und dann begraben zu haben. Bereits vorher soll er seine acht Monate alte Schwester und einen neun Monate alten Cousin getötet zu haben, was seine Familie offenbar verschleierte. Ich bin entsetzt über diese Tat und ich denke, wir wissen alle, was diese Teufelsbrut zu dieser Tat gebracht hat: Killerspiele. Vermutlich saß der Knabe die meiste Zeit in seiner ärmlichen Hütte vor seinem High-End-Computer und spielte Counterstrike und Final Fantasy VII. Ein gefährlicher Computer-Inder sozusagen.
Ähnlich kriminell war ein 15jähriger aus dem schönen Valhalla im US-Bundesstaat New York. Er wurde in Haft genommen, nachdem entdeckt wurde, dass er in den Ketchupspender der Cafeteria seiner High School gepieselt hat. Der Pisser zeigte nach seiner Freilassung deutliche Reue und begründete die Tat damit, dass er seine Freunde beeindrucken wollte. Was mich zu der Frage führt, was das für widerliche Freunde sind, die man damit beeindrucken kann, in Lebensmittel zu pinkeln. Wenn jemand aus meinem Freundeskreis mit so einer Tat prahlte, würde ich ihn mit der Nase in seine Unappetitlichkeiten stupsen und ihn dann feierlich aus dem oben erwähnten Freundeskreis hinauswerfen.
Einige wissen es schon, andere erfahren das jetzt so nebenbei: ich hatte Englisch als Leistungskurs. In diesem Leistungskurs haben wir unter anderem Ray Bradburys "Fahrenheit 451" gelesen, als Beispiel für ein Stück Literatur, welches vor staatlicher Zensur warnt und so weiter. Ich wette, wenn ihr das in der Schule behandelt (habt), habt ihr das auch gelernt. Und über 50 Jahre nach Veröffentlichung stellt sich heraus: Ist alles Quatsch. Ray Bradbury selbst hat nun klargestellt, dass es in dem Buch eigentlich darum geht, dass das Fernsehen den Menschen die Lust zum Lesen nimmt. Ich hoffe, die Leute, die ihre Abiklausuren über das Buch schrieben, können ihre Zeugnisse behalten.
Lutschbumsblondchen Paris Hilton sitzt nun endlich im Knast. Dummerweise wird sie wohl irgendwann wieder rausgelassen. Zumindest einige ihrer geschäftlichen Termine werden vom Haftaufenthalt wohl nicht beeinträchtigt, zum Beispiel die bezüglich ihrer Gesangskarriere. Das Plattenlabel Warner Brothers hat die "Stars are blind"-Sängerin nämlich rausgekickt, da man nach über 10 Monaten gemerkt hat, dass sie scheiße ist. (Nun ja, eigentlich ging es um horrende Kosten für das Musikvideo und die Promotour rund um die Welt für ein Album, was sich kaum verkauft hat.) Mein Mitleid hält sich allerdings in Grenzen - als Pro7 das Lied eine Zeitlang für ihre Trailer benutzte, stieg mein Aggressionslevel deutlich an.
McDonald's hat einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Produktqualität getan, indem zwei Produkte umbenannt und somit dem weltweiten Standard angepasst wurden. Der Big Mäc heißt nun Big Mac (versucht euch das zu merken!), während der Fischmäc jetzt Filet-o-Fish genannt wird. Mir kann's egal sein, ich ess beides nicht. Hauptsache, die benennen die Juniortüte nicht um. Oh, Moment...
Die Pornoindustrie steckt in der Krise. Der Grund: Amateure filmen sich selbst und stellen die Filme gratis ins Internet, was dafür sorgt, dass immer weniger Profibumsfilmchen gekauft werden. Nun hab ich sowieso nie für Pornos bezahlt und trotzdem dank langer Interneterfahrung einen guten Überblick, was die Erzeugnisse der Industrie angeht. Die hat nämlich ein viel größeres Problem. Viele Pornofilme sind Gonzos oder Nummernfilme, also reine Vögeleien ohne Handlung. Wahnsinnig öde - da guck ich mir auch lieber ein Amateurpärchen an, welches zwar auch ohne Handlung vögelt, aber bei dem wenigstens rüberkommt, dass sie sich wirklich liebhaben. Andere Pornofilme geben vor, eine Handlung zu haben. Und die ist dann aber so bescheuert und unglaubwürdig, dass der Film am Ende eher als Komödie denn als Wichsvorlage geeignet ist. Und dann gibt's Filme, die bauen ganz stark auf Handlung und Atmosphäre auf, aber die Darsteller sind so miserabel, dass sie nicht einmal schlechte Schauspieler spielen könnten. Im Endeffekt ist das Problem der Pornobranche also ähnlich gelagert wie das der Musikindustrie: bessere Qualität würde sich bestimmt auch in den Verkaufszahlen niederschlagen.
Ach ja, ihr habt sicherlich von dem Polen gehört, der in bester "Good Bye, Lenin"-Manier die letzten 19 Jahre im Koma gelegen haben soll und dabei mal eben das Ende des Kalten Krieges verpasst hat (und pünktlich zum Anfang eines neuen Kalten Krieges wieder aufwachte)? Tja, Pustekuchen. Der 65jährige Eisenbahner, der 1988 bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt wurde, lag lediglich vier Jahre im Koma und war die restliche Zeit einfach nur gelähmt. Besonders amüsant ist für mich ja jetzt, die früheren Berichte zu lesen, in denen von wundersamer Heilung die Rede war und die unterschwellig ausdrückten, dass studierte Mediziner ja alles Vollidioten und Nichtskönner wären.
Kleiner sinnloser Fakt: Ein slowenischer Höhlenkäfer mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Anophthalmus hitleri (1933 von seinem Entdecker nach Adolf Hitler benannt) ist inzwischen vom Aussterben bedroht, weil viele Sammler von Nazi-Andenken unbedingt so ein Viech haben wollen. Die Sammlerpreise liegen inzwischen im vierstelligen Bereich. Der Käfer ist bisher nur in 5 Höhlen entdeckt worden und dementsprechend selten.