Klopfers Blog

Steve Jobs tut alles, damit ich mein Smartphone richtig lieb hab. Neben dem bemerkenswert uninspirierten Funktionsumfang des iPhones gibt es jetzt nämlich noch einen weiteren Grund, sich vor dem iPhone-Erwerb doch noch einmal die schon vorhandenen Kreuzungen zwischen PDA und Handy anzuschauen. In einem Interview gab Steve Jobs bekannt, dass es (trotz MacOS X) nicht möglich sein wird, fremde Software auf dem iPhone auszuführen. Bedeutet auch: kein ScummVM, also keine Runde Monkey Island 2 auf dem Weg zur Arbeit.

Kleiner sinnloser Fakt: In Schweden heißen Handys ficktelefon.

Bei uns werden einfach mal alle ausgegebenen Kreditkarten überprüft, woanders liefern sich Konsumenten von Kinderpornographie selbst ans Messer: in den USA hat ein Student seine Hausaufgabe auf CD abgeben wollen, griff jedoch den falschen Datenträger, auf dem sich Bilder von mehr oder weniger angezogenen Kinder im Alter von 7-14 Jahren in mehr oder weniger sexuellen Posen befanden. Kurz vor seiner Verhaftung bemerkte der 18jährige seinen Fehler und schrieb an seinen Professor eine E-Mail, wonach er versehentlich die gebrannte Musik-CD eines Freundes abgegeben hätte, und er würde sie gern so schnell wie möglich durch die richtige CD austauschen, damit er zu Hause die Musik installieren (sic!) könne. Der Student wurde festgenommen und gegen eine Kaution von 500 Dollar freigelassen. Die Moral: besorgt euch einen Stift, um CDs zu beschriften.

Da der Knabe in Massachusetts wohnt, wird er sich über folgende Meldung wohl nicht freuen können: New Jersey will jetzt auch Idioten das Wahlrecht zugestehen. Gut - nachdem sie nun schon längere Zeit von einem regiert werden, ist es echt an der Zeit. Der Passus der Landesverfassung von New Jersey, der "Geisteskranken und Idioten" das Wahlrecht verwehrte, stammt aus dem Jahr 1844, was zumindest die Interpretation zulässt, dass man in der Mitte des 19. Jahrhunderts noch glaubte, die Mehrheit des Wahlvolkes bestünde nicht aus Idioten. Die Änderung der Verfassung muss noch vom Parlament abgesegnet werden, wobei ich schätze, dass die Politiker nur zu gerne ihre Zustimmung geben. Schließlich wäre es bisher möglich gewesen, Abgeordnete aus ihrer Position zu kicken, wenn sie sich als Idioten herausstellen. (Ja, das ist ein "wenn", kein "falls".)

Vor einigen Tagen hat die Blu-Ray-Association noch gejubelt, der Kampf zwischen HD-DVD und Blu-Ray-Disc wäre zu ihren Gunsten entschieden, und prompt gibt sich Sony alle Mühe, ihr Baby absaufen zu lassen. Sony erlaubt keine Pornos auf Blu-Ray. Presswerken, die dennoch Porno-Blu-Ray-Discs produzieren wollen, wird mit dem Verlust ihrer Lizenz gedroht. Ein bekannter Witz endet mit: "Der Ostfriese tritt zwei Mal auf die Harke", und das tut Sony auch: das technisch eigentlich schlechtere VHS-Format setzte sich in den 80er Jahren durch, weil Sony damals keine Betamax-Pornos erlauben wollte.

Die US-Armee hat eine Soldatin suspendiert, die sich nackig im Playboy räkelte. Die Bilder entsprächen nicht den hohen Maßstäben der US-Luftwaffe (lies: zigtausende Kameltreiber nebst Frauen und Kindern mit Bomben zu belegen, ist vollkommen in Ordnung, aber bei Titten hört der Spaß echt auf).
Drill Sergeant Michelle Manhart ist 30, hat zwei Kinder, sieht aber (zumindest im Gesicht) noch richtig knackig aus. Skandal im Skandal: ich hab bisher nirgendwo Ganzkörperfotos gefunden, und auf Playboy.com kann man die nur angucken, wenn man dafür zahlt. Eine Schweinerei. Das ist jetzt eine Sache öffentlichen Interesses, wir haben ein Recht, die Wahrheit zu erfahren, und Playboy übt mit seiner geldgierigen Geisteshaltung üble Zensur aus. Jawoll!

Den PISA-Solidaritätspreis für mangelndes Textverständnis gewinnt heute der RTL-Teletext für seine Überschrift "Bund baut Schuldenberg ab". Im Artikel steht, dass der Bund nur 27,9 Milliarden Euro neue Schulden gemacht hat, anstatt wie geplant 38,2 Milliarden Euro. Liebe RTL-Text-Redaktion: Wenn ich 10000 Euro Schulden hab und mir dann vornehme, noch 100 Euro zu leihen, aber dann doch nur 50 Euro leihe, hab ich trotzdem mehr Schulden als am Anfang. Da schickt mir die Sparkasse auch kein Glückwunschtelegramm, weil ich meine Schulden verringert hätte.

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Veröffentlicht am 15. Dezember 2008 um 20:51 Uhr in der Kategorie "Meine Sicht der Welt"
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