Klopfers Blog

Kategorie: Lästereien

Nuff! Ich grüße das Volk. :hi:

Das Aufkommen an Spam-Mails ist innerhalb des letzten Jahres bei mir deutlich gestiegen. Jeden Tag kriege ich mindestens 20 Mails, die mir ein "kostenloses Auto-Notfallset" vom ADAC versprechen, außerdem gibt's seit Neujahr viele Mails, die mir gratis eine elektrische Zahnbürste versprechen. Und natürlich wird mir seit geraumer Zeit wieder sehr hartnäckig Spray X für eine stahlharte Genusswurzel angeboten. Und wenn ich den erwische, der diesen Leuten erzählt hat, dass ich unbedingt eine Zahnbürste oder Potenzmittel benötige, dann box ich den zu Mus. :ha: Erstaunlicherweise kriege ich seit meiner Lästerei kaum noch Spam-Mails für Abnehmmittel.

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Was mich aber in letzter Zeit unter diesen und zahllosen anderen Spammails angrinste, hat mich doch etwas überrascht, denn es handelte sich um etwas, vor dem ich vorher in Youtube-Videos gewarnt wurde und von dem ich bisher dachte, dass es vornehmlich über Werbeeinblendungen auf mehr oder weniger zwielichtigen Websites beworben wird. Es handelt sich um Stromspargeräte, die man einfach in eine Steckdose steckt und die dann wie durch Zauberhand dafür sorgen sollen, dass der restliche Haushalt 90 Prozent weniger Strom verbraucht. Die Website, auf die man gelockt wird, sieht aber immer ziemlich gleich aus, egal auf welchem Weg man darauf gestoßen ist.

Der Betrug läuft schon seit Jahren, aber jetzt darf natürlich das Schlagwort "Künstliche Intelligenz" nicht fehlen. Und so preist gleich die Website unter dem Namen "EnergyNews" in der Überschrift an:

Künstliche Intelligenz: Ein Ingenieur hat eine Software entwickelt, die die Stromrechnung um 92 % senkt

Laurent Loison - Journalist bei EnergyNews seit 2018, veröffentlicht auf 10/01/2025

Jetzt ist so eine doofe Wandwarze eindeutig eher Hardware, aber gut, tun wir mal so, als würde in dem Ding ein leistungsfähiger Computer stecken, der ein Programm ausführen kann.

Die Autorenzeile ist übrigens nicht nur sprachlich fragwürdig, das Datum selbst ist Stuss: Es wird immer der Vortag angezeigt.

Haben Sie es satt, jeden Monat hohe Summen für Ihre Stromrechnung auszugeben? Möchten Sie dieses Geld lieber anderswo investieren, ohne Ihren Lebensstil zu ändern? Suchen Sie nicht weiter, denn ein brillanter Kopf hat eine legale Lösung entwickelt, die den Stromverbrauch drastisch reduziert und eine erhebliche Menge Geld spart!

Ich hab den Verdacht, irgendwann hat in der Grünen-Zentrale jemand auf so eine Spammail geklickt, und deswegen glauben die weiterhin vehement, die Energiewende würde so klappen, wie sie sich das vorstellen.

Wir hatten die exklusive Gelegenheit, ihn bei EnergyNews nach seiner Rückkehr aus dem Silicon Valley zu interviewen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Stromrechnung legal erheblich senken können.

Das ist vor allem deswegen exklusiv, weil der Mann nur ausgedacht ist und daher kein anderer mit ihm reden kann.

Wer ist Rémy, der Schweizer Genialer, der einen Algorithmus erfunden hat, um seine Stromrechnungen zu senken?

Wer hat noch nicht von diesem Schweizer Genialer gehört? Und wer denkt bei dem Namen eher an die Ratte aus dem Film Ratatouille?

Rémy ist ein Mann, der an Mark Zuckerberg, Bill Gates oder Elon Musk erinnert.

Ob das jetzt so schmeichelhaft ist?

Er schloss sein Ingenieurstudium zwei Jahre früher als seine Kommilitonen ab und zog 2020 ins Silicon Valley, um das nächste Startup zu gründen, das seine Branche revolutionieren würde.

Hm, also keiner von den drei Vorgenannten hat ein Ingenieursstudium abgeschlossen (auch wenn Elon Musk in Südafrika einige Vorlesungen dazu besuchte), die haben andere Sachen studiert (und Zuckerberg und Gates haben abgebrochen). Insofern müsste Rémy ja noch besser auf eine steile Karriere vorbereitet sein als die anderen. Warum hat man aber noch nie was von ihm gehört? Der Typ auf den Stock Photos sieht jetzt auch nicht so jung aus, dass man ihm das Wunderkind abnehmen würde.

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Dort stieß er auf eine Studie von Harvard-Wissenschaftlern, die erklärte, dass über 90 % des Stroms, der von Haushalten verbraucht und bezahlt wird, ist nutzlos. Tatsächlich verbrauchen alle elektrischen Geräte, von Haushaltsgeräten bis hin zu Lampen, erheblich mehr, als sie eigentlich sollten, um normal zu funktionieren.

Wie gut, dass man sich nicht die Mühe macht, diese Studie zu verlinken, denn die Werbung appelliert eindeutig an Leute, die eher was glauben als wissen wollen.

In diesem Moment hatte Rémy seinen Erleuchtungsmoment: Software, die den Strom auf optimale Weise analysiert und verteilt. Er entwickelte seinen Algorithmus und integrierte ihn in ein Gerät, das in eine Steckdose gesteckt wird. Das Ergebnis war erstaunlich: eine Reduzierung der Stromrechnung um 92 %, ohne eine einzige seiner Gewohnheiten zu ändern.

Ich hab keine Ahnung, wie das funktionieren soll. Warum soll es den Strom, der in meinen Computer geht, irgendwie beeindrucken, dass an einer anderen Steckdose so ein olles Ding hängt, und Prozessor und Grafikkarte dazu überreden, deutlich effizienter zu sein? Wenn ich was an meinen Wasserhahn in der Küche anschließe, wird meine Badewanne auch nicht schneller voll.

Dann gründete er sein eigenes Unternehmen, SmartEnergy, und begann, sein Gerät in Deutschland zu vermarkten.

Warum dreht er diesen Plunder dann nicht seinen eigenen Landsleuten an?

Drei Monate später war es ein durchschlagender Erfolg. Zunächst im Süden Englands, dann in den Midlands und schließlich im Norden und Schottland sprachen alle über dieses smarte Gerät, das Tausenden von Haushalten ermöglicht, ihren Stromverbrauch zu senken, ohne ihre Gewohnheiten zu ändern.

Was für ein durchschlagender Erfolg: Er vermarktet seinen Klimbim in Deutschland, aber die Briten kaufen ihn. Dabei passen die Geräte für den deutschen Markt nicht mal in britische Steckdosen.

Was ist dieses Gerät, das Ihre Stromrechnung um 92 % senken kann?

Ja, was würdet ihr sagen?

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Habe ich über eine Stunde in Photoshop gearbeitet, um das Bild so hinzukriegen? Ja.
Habe ich zu viel Zeit auf kleine Details verschwendet, die sowieso keiner mitbekommt? Auch ja.

So sieht das SmartEnergy-Gerät aus. Es ist eine kleine Box, die in jede Steckdose gesteckt wird. Das Schöne daran ist, dass jeder davon profitieren kann, egal ob er in einer Wohnung, einem Haus oder einem Mobilheim lebt. Alles, was man braucht, ist eine verfügbare Steckdose.

Ach so. Wenn man es in jede Steckdose steckt, dann kann da natürlich kein anderes Gerät mehr hängen und Strom verbrauchen. So spart man natürlich Strom, aber ich würde nicht sagen, dass man dafür nicht seine Gewohnheiten ändern müsste.

Das ist übrigens das Bild:

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Diese JPEG-Artefakte, uff. Sagt einem sofort, welchen Qualitätsanspruch die Macher haben.

Sobald das Gerät eingesteckt ist, erkennt es sofort die elektrischen Geräte und analysiert deren Verbrauch. Sobald die Analyse abgeschlossen ist (es dauert weniger als eine Stunde), verteilt der Algorithmus im Gerät den Strom auf alle elektrischen Geräte in einer ultra-optimierten Weise.

Nichts davon kann auch nur theoretisch funktionieren und ich kann mir nicht mal vorstellen, wie wenig gesunden Menschenverstand man haben muss, um darauf hereinzufallen.

Diese optimierte Verteilung reduziert den verschwendeten Strom um 92 %.

Moment, reduziert das den Stromverbrauch insgesamt um 92 Prozent (wie oben behauptet) oder nur den "verschwendeten" Strom? Ich erwarte von Leuten, die mich bescheißen wollen, wenigstens ein bisschen Sorgfalt! :fingerzeig:

Wie genau funktioniert es?

Hier sind die Anweisungen:

  1. Suchen Sie eine ungenutzte Steckdose
  2. Stecken Sie das SmartEnergy-Gerät in die Steckdose
  3. Lassen Sie das SmartEnergy-Gerät rund um die Uhr an die Steckdose angeschlossen und genießen Sie eine Reduzierung Ihrer Stromrechnung um bis zu 92 %, ohne Ihre Verbrauchsgewohnheiten zu ändern

Wenn Sie es bewegen möchten, ziehen Sie einfach das Gerät aus der Steckdose und schließen es dann an der gewünschten Steckdose wieder an. So einfach ist das.

PS: Ein detailletes Benutzerhandbuch wird mit dem Produkt geliefert

Wie "detaillet" kann so ein Benutzerhandbuch eigentlich sein, wenn sich die Anleitung auf "Reinstecken und vergessen" reduzieren lässt? Kriegt man die Autobiografie von Rémy mitgeliefert? Erfährt man dann sogar seinen vollständigen Namen? Ich will Antworten! :wuuut:

Wie viel Geld könnten Sie mit SmartEnergy sparen?

Um Ihnen eine Vorstellung zu geben, haben wir das SmartEnergy-Gerät in zwei verschiedenen Haushalten installiert und die Stromrechnungen von einem Monat zum nächsten verglichen.

Erster Test: eine Zweizimmerwohnung (ein Paar) mit 55 m² (592 sqft):
Durchschnittliche Rechnung der letzten 12 Monate (vor der Installation): 75 €
Durchschnittliche Rechnung nach 3 Monaten Nutzung: 15 € (82 % Reduzierung)
Durchschnittliche jährliche Ersparnis: 720 €

Zweiter Test: ein Fünf-Personen-Haushalt (zwei Eltern und drei Kinder) mit 145 m² (1560 sqft):
Durchschnittliche Rechnung der letzten 12 Monate (vor der Installation): 180 €
Durchschnittliche Rechnung nach 3 Monaten Nutzung: 29 € (91 % Reduzierung)
Durchschnittliche jährliche Ersparnis: 1,815 €

Und der Stromnetzbetreiber steht irgendwann mit Blumenstrauß vor der Tür und bezahlt einen noch dafür, dass man die Güte hat, ans Stromnetz angeschlossen zu sein? Hat der Halunke, der die Seite zusammengezimmert hat, überhaupt schon mal was von Netzentgelten gehört?

Es ist schwierig, genau zu schätzen, wie viel Geld SmartEnergy einsparen kann, da wir alle einen unterschiedlichen Stromverbrauch und unterschiedliche Geräte haben.

Eines ist jedoch sicher: In 100 % der Fälle spart das Gerät Geld. Im schlimmsten Fall liegen die Ersparnisse bei etwa 80 %, und im besten Fall können sie sogar 90 % übersteigen.

Die lehnen sich mehr aus dem Fenster als ein russischer Dissident.

Eine letzte wichtige Anmerkung: Bei Flächen unter 70 m² (750 sqft) reicht eine einzelne SmartEnergy-Einheit aus, aber für größere Räume ist es ratsam, mehrere Einheiten zu verwenden, damit der Algorithmus alle Geräte erkennen kann.

"Gebt uns mehr Geld!" :zugabe:

Ist es gefährlich? Ist es legal?

Wenn eine Seite einen schon so dreist behumsen will, vertraut man natürlich auch ihrer sicherheitstechnischen sowie technischen Analyse, klar.

Bebildert wird die Sektion übrigens hiermit:

Bild 11395

Wie bereits erwähnt, optimiert das Gerät einfach die Stromverteilung, um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden. Es handelt sich nicht um ein Gerät zur Manipulation von Stromzählern. Wäre es nicht legal, dürfte das Unternehmen sein Gerät nicht auf den Markt bringen.

Wäre es illegal, dürfte das Unternehmen es nicht tun. Da habt ihr's. :klarerfall: Tautologisch einwandfrei argumentiert.

Das Gerät ist also zu 100 % legal und risikofrei. Es steht Ihnen völlig frei, es zu kaufen. Wenn Sie die Nutzung aus irgendeinem Grund einstellen möchten, ziehen Sie einfach das Gerät aus der Steckdose.

Und es ist 100 % nutzlos. Aber trotz der Beteuerungen bin ich ziemlich überzeugt, dass Betrug immer noch illegal ist und sich zwar der Käufer nicht strafbar macht, aber dieser Onlineshop ganz sicher.

Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, sind die Stromanbieter nicht begeistert davon, dass dieses Produkt den Markt betritt, und werden alles tun, um sicherzustellen, dass Sie nichts davon erfahren. Sie können jedoch nicht legal verhindern, dass Sie dieses Gerät besitzen und bei Ihrer Stromrechnung sparen.

Was sollen die Stromanbieter machen, um "sicherzustellen, dass Sie nichts davon erfahren"? Internetkabel kappen? WLAN mit Störsendern unbrauchbar machen? Mit Todesschwadronen jeden Kunden besuchen und diejenigen hinrichten, die die Seite in ihrem Browserverlauf haben?

Auch lustig, dass in einem weiteren Bild so getan wird, als hätten die Fernsehnachrichten über dieses Teil berichtet und somit die Geheimhaltungsbemühungen der Stromanbieter einfach mal frech unterwandert.

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Die Text-Einblendung bringt mich auf eine Idee. Ich werde das Bild in Zukunft in erotisch ansprechenden Situationen verwenden, um dezent auf meinen Penis hinzuweisen. :zufrieden:

Was ist der Preis und die Lieferzeit?

Das Unternehmen hat einen Verkaufspreis von 99 € für die SmartEnergy-Einheit festgelegt. Dies mag auf den ersten Blick teuer erscheinen, aber es stellt sich langfristig als sehr kostengünstig heraus, da es Ihnen jeden Monat Geld spart. Für die meisten Haushalte hat sich das Gerät bereits nach zwei Monaten amortisiert.

Wäre diese Seite von Pinocchio erstellt worden, könnte er mit seiner Nase jetzt die ISS aufspießen.

Aber halt: Ein großer gelber Kasten informiert den geneigten Leser über ein besonderes Angebot:

SONDERANGEBOT FÜR LESER

UPDATE: Nach der Veröffentlichung unseres Artikels hat sich SmartEnergy entschieden, den ersten 1.000 Käufern einen Rabatt von 50 % anzubieten – IHR GRÖSSTER SALE BIS JETZT.

Das bedeutet, dass Sie das Gerät nicht für 99 €, sondern für nur 37,94 € (inklusive Lieferung)! Mit Lagern weltweit können sie NÄCHSTEN TAG VERSAND IN DAS VEREINIGTE KÖNIGREICH anbieten.

Super, ihr könnt das Gerät für knapp 38 Euro! Und der Ganove, der die Seite betreibt, kann mich mal kreuzweise. Ist auch schön, dass hier wieder der Versand nach Großbritannien so herausgestellt wird. Sollen wir aus Deutschland Care-Pakete zu den Briten schicken, aber mit Stromsparern statt Nahrungsmitteln? So schlimm war der Brexit aber nun auch nicht.

Wenn Sie eines für sich selbst kaufen möchten, klicken Sie einfach auf den Button unten, um die Verfügbarkeit der SmartEnergy-Einheit zu überprüfen.

PS: Dieser 50 % Rabatt ist nur für die ersten 1.000 Käufer verfügbar. Wenn Sie an diesem Produkt interessiert sind, rate ich Ihnen, sich zu beeilen, da wir täglich über 100.000 treue Leser haben.

Welche Shop-Seite, die nur ein Produkt verkauft, hat überhaupt "treue Leser"? Wer den Tand haben will, der kauft das halt und schaut die Seite nachher nicht mal mehr mit dem Arsch an.

Damit ist das Sonderangebot abgefrühstückt, aber wer sich immer noch nicht entschließen kann, endlich auf die Bestellseite zu gehen, der darf jetzt die voll authentischen Nutzer-Rezensionen lesen.

« Ich bin erstaunt über die Effizienz dieser kleinen Box. Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie nicht bekannter ist; ich hatte noch nie davon gehört, bevor ich sie gekauft habe. Es ist erst ein Monat, seitdem ich SmartEnergy benutze, aber ich habe meine Rechnung bereits um mehr als die Hälfte im Vergleich zum letzten Monat gesenkt. Es ist wirklich unglaublich, dank SmartEnergy kann ich jeden Monat fast 50 € zur Seite legen, und mein Kauf hat sich in weniger als einem Monat amortisiert. »

- Agathe, 44

Agathe, du olle Lügensau. Schäm dich und erzähle anderen nie wieder so freizügig von deiner kleinen Box. :rot:

« Ich habe einen Freund, der bei Total arbeitet, also wusste ich schon, dass Strom- und Gasanbieter eine beachtliche Marge machen, aber ich hätte nie gedacht, dass es so viel ist. Mit nur einer SmartEnergy-Einheit habe ich meine Rechnung im Vergleich zu vorher um 88 % gesenkt, und ein Freund, der auch eine gekauft hat, hat seine um 90 % reduziert. Es ist absolut verrückt, ich rede überall darüber, damit auch andere davon profitieren können. »

- Jean-Marc, 61

Sein Kumpel ist Pförtner bei einem französischen Ölunternehmen, also weiß er natürlich ALLES, was es über den Strommarkt zu wissen gibt. :daumenhoch: Und dabei haben die Franzosen schon billigen Strom.

« Wenn ich dieses Jahr nur ein Produkt empfehlen müsste, wäre es ohne Zweifel die SmartEnergy-Einheit. In weniger als einem Monat hat sie sich durch die Ersparnisse, die wir gemacht haben, amortisiert, und jetzt, wo der Strom günstiger ist, gönnen wir uns mehr als zuvor. »

- Nathalie, 35

Und schon sind die Ersparnisse wieder futsch. :ach:

Fazit: Was sollten wir von diesem smarten Gerät halten, das es jedem ermöglicht, seine Rechnungen zu senken?

Ob es uns gefällt oder nicht, die SmartEnergy-Einheit ist ein echter Wendepunkt in der Energiebranche. Es ist zu erwarten, dass in wenigen Monaten jeder ausgestattet sein wird und erhebliche Einsparungen erzielt (was den Marktgiganten überhaupt nicht gefallen wird).

Unsere Meinung nach ist es ein ausgezeichnetes Produkt, und wir können Rémy nur für seine Genialität loben, die es Tausenden von Haushalten ermöglicht, Geld zu sparen, ohne ihre Verbrauchsgewohnheiten zu ändern.

Ja, also ob's den Leuten, die das Ding verkaufen, nun gefällt oder nicht, es ist wirklich die Wucht in Tüten! (Ich habe den Verdacht, es gefällt ihnen. :angsthasi:)

Wie bekommt man eines?

Wenn Sie jetzt eines bekommen möchten, ist es ganz einfach: Sie können es direkt über die SmartEnergy-Website bestellen, die die einzige ist, die dieses Produkt verkauft.

Das merken wir uns jetzt mal gut für nachher. :soistdas:

Das SmartEnergy kommt mit einer 30-tägigen Geld-zurück-Garantie, sodass es kein Risiko gibt, es auszuprobieren! Wenn Sie jetzt handeln, können Sie möglicherweise von ihrem außergewöhnlichen 50%-Rabatt profitieren. Warten Sie also nicht, um SmartEnergy zu einem Schnäppchenpreis zu genießen!

Die 30 Tage sind jetzt nicht sehr großzügig, immerhin reicht das nicht, um einen Monat lang Strom zu sparen und dann die Stromrechnung zu begutachten.

Okay, Schluss mit dem Quatsch. Das ist natürlich alles vollkommener Humbug, wie ich leicht angedeutet habe.
Fangen wir mal mit der Behauptung am Ende an: Nur die SmartEnergy-Website verkauft dieses Produkt! Und zwar für 99 Euro. Oder 37,94 Euro, wenn man das Sonderangebot nutzt, das immer gilt.
Alternativ bestellt man einen Viererpack davon bei AliExpress für weniger als 13 Euro.

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Bei AliExpress wimmelt es vor solchen Stromsparboxen in diesem und ähnlichen Designs, und man bekommt einen guten Eindruck von der gigantischen Gewinnspanne, die die Betreiber der Seiten wie "SmartEnergy" haben.

Ich hatte erwähnt, dass dieser Beschiss schon seit längerer Zeit läuft, aber der Hinweis auf "Künstliche Intelligenz" neu ist. Aber wie wurde vorher halbwegs plausibel (für Laien) erklärt, wie das Ding funktionieren soll? Krazy Ken vom Computer Clan hatte in seinem Video dazu, das ich weiter unten auch verlinken werde, versucht, eine gewisse Verbindung zur Realität herzustellen, und die werde ich mal kurz anreißen. Wer es genauer wissen will, sollte das Video gucken.

Der Strom, den wir verbrauchen, wird von Kraftwerken oder anderen Stromquellen per Wechselstrom in die Häuser übertragen, weil man mit Wechselstrom lange Strecken überwinden kann. Dabei gibt es in den Leitungen nicht nur den Wirkstrom, also den Strom, den wir in unseren Haushalten tatsächlich benutzen, um Licht zu machen, die Waschmaschine zu betreiben oder Pornhub-Videos anzuzeigen. Es gibt auch einen sogenannten Blindstrom, der prinzipbedingt quasi zwischen Erzeuger und Verbraucher pendelt und ansonsten zu nichts nütze ist. Ein Teil davon entsteht durch Induktion in den Leitungen, angeschlossenen Elektromotoren und so weiter.

Wer nicht mehr weiß, was Induktion ist: Ihr habt vielleicht im Physikunterricht die Enden einer Drahtspule mal an ein Multimeter angeschlossen, einen Stabmagneten durch die Spule geschoben und dabei gesehen, dass das Multimeter immer dann eine Spannung anzeigte, solange ihr den Magneten bewegt und dabei schweinische Witze gemacht habt. Man sagt dazu, dass die Änderung des Magnetfeldes in der Spule eine Spannung induziert. (Die Witze haben leider keinen Einfluss.)

Jedenfalls: Da ist Blindstrom, und der stört, und deswegen ergreift man Maßnahmen, um die Störungen und Verzerrungen zu minimieren. Dafür kann man unter anderem Kondensatoren einsetzen.

Die früheren Versionen dieser Stromsparboxen hatten neben einer kleinen Platine, die hauptsächlich ein paar LEDs zum Leuchten bringt, auch einen Kondensator drin, einen dicken, schwarzen Klotz, mit Kunstharz versiegelt und zwei Drähten, die an die Platine gelötet sind. Offenbar sollte dieser Kondensator den Eindruck vermitteln, dass er den Blindstrom minimiert.

Das ist allerdings, selbst wenn es so funktionieren würde, total sinnlos für die Stromrechnung, denn bei Privathaushalten rechnen Stromanbieter grundsätzlich nur den Wirkstrom ab, nicht den Blindstrom. Es ist also für die Summe auf der Rechnung absolut egal, wie viel Blindstrom da ist und ob da was minimiert wird. Nur bei Industrieabnehmern berechnen die Stromkonzerne den gesamten Strom (also Wirk- und Blindstrom), weswegen die Industrie mit eigenen Mitteln versucht, Blindstrom zu verringern.

So ein dicker Kondensator in dieser Stromsparbox ist also nutzlos. Das scheinen auch die Hersteller begriffen zu haben. Denn wie Youtuber Big Clive herausfand, der bereits mehrere dieser Dinger auseinandergenommen hat: In den neueren Versionen ist der Kondensator ein Fake. Der Plastikklotz ist mit ein bisschen Sand gefüllt und dann mit Kunstharz versiegelt, die Drähte enden innerhalb des Klotzes im Nichts, und selbst auf der Platine haben sie keine sinnvolle Verbindung zum Rest der Schaltung, die ansonsten weiterhin nur dafür da ist, die LEDs leuchten zu lassen. Die Stromsparbox spart keinen Strom, sie verbraucht nur welchen.

Und wenn ihr euch jetzt denkt: Hey, aber immerhin bieten die eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie! Vielleicht wird nicht jeder diesen Beschiss durchschauen, aber es muss doch schon einige geben, die davon Gebrauch machen und so den Gewinn dieser Halunken ganz schön schmälern.

Tja, Pech gehabt: Die Seite ist inzwischen komplett verschwunden. Genauer: Unter jeder Adresse, die in den SmartEnergy-Spammails in meinem Junk-Ordner genannt wird (und es ist immer eine andere), ist jetzt nur noch eine weiße Seite zu finden. Würde mich nicht wundern, wenn ein Großteil der Leute, die dort in den letzten paar Tagen bestellt haben, gar nichts bekommen, nicht mal so eine Betrügerbox. Das ist die übliche Masche: Man setzt so eine Seite auf, zockt einige Leute ab und verschwindet dann mit der Kohle, bevor die Behörden genauer nachforschen können. Und dann setzt man die gleiche Seite unter einer anderen Adresse auf und das Spiel beginnt von Neuem.

Hier ist übrigens das Video von Krazy Ken, das ich oben erwähnt habe und in dem ich zum ersten Mal von diesem Betrug gehört habe:

Mich hat die Sache auch sehr an einen anderen Betrug erinnert, der ebenfalls schon ziemlich lange läuft: Es wird Autofahrern versprochen, dass sie ihren Kraftstoffverbrauch senken könnten, wenn sie ein kleines Gerät in den OBD2-Diagnoseport ihres Autos stecken. Angeblich soll das Teil die Fahrweise analysieren und dann das Motorsteuergerät umprogrammieren, damit der Motor effizienter läuft. Und da wird dann auch mit ziemlich beachtlichen Einsparungen geworben. Auch hier handelt es sich um vorsätzlichen Betrug: Wenn man diese Dongles öffnet und sich genauer anschaut, stellt man fest, dass lediglich etwas Strom aus dem Diagnoseport genuckelt wird, um einige LEDs blinken zu lassen, die anderen Pins des Steckers sind nicht mal mit irgendeiner Schaltung verbunden.

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Und natürlich verkaufen die Scam-Seiten diese Dinger auch über 20-mal teurer, als sie bei AliExpress kosten.

Ich denke, damit habe ich meine aufklärerische Pflicht erfüllt und mein Bestes getan, um die Öffentlichkeit vor diesem Unsinn zu warnen. Herzt und kommentiert bitte fleißig und teilt den Beitrag in den sozialen Medien, wenn ihr helfen wollt, den Betrug einzudämmen. Und ansonsten wäre es schön, wenn ihr mich wieder über Premiummitgliedschaften, Buchkäufe, Amazon oder GetDigital unterstützen könntet. Natürlich sind auch Spenden und Geschenke über meine Amazon-Wunschliste oder Throne gerne gesehen.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Bis dann! :bye:

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Das Anti-Schlappschwanz-Spray

Veröffentlicht am 2. Juni 2018 um 2:59 Uhr in der Kategorie "Lästereien"
Dieser Eintrag wurde bisher 47 Mal kommentiert.
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Wie kann man Klopfers Web unterstützen?

Text veröffentlicht im
Klopfer erzählt, wie man helfen kann, Klopfers Web zu erhalten und besser zu machen - sowohl ohne als auch mit Geldeinsatz. [mehr]

Der Elch
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Ich finds erstaunlich, dass so viele Leute auf "Die wollen nicht, dass du weißt, wie du Geld sparen kannst" anspringen.
Erstens wäre es sofort landauf, landab bekannt, ob die das wollen oder nicht. Und ich glaube nicht, das Vattenfall oder E-on osteuropäische Schlägerbanden finanzieren, die jeden armen Tropf der drüber getwittert hat oder einen Facebookpost absetzt, aufsuchen und nach dem Brechen der Nase dazu zwingen den Beitrag wieder zu löschen. Im Grunde müsste man die Story verbreiten, dass die großen Konzerne selbst hinter diesem Betrug stec..


Oh, wartet, es klingelt gerade.

SIE FUNKTIONIEREN WIRKLICH, ICH HABE ES SELBST AUSPROBIERT!
MEIN NACHBAR KONNTE 95% SEINER STROMKOSTEN SPAREN! DIE GROSSKONZERNE HASSEN DIESEN TRICK! KOMMT IN DIE GRUPPE!

- Vera-Irmgard, 12

3
Geschrieben am
mischka
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Durchschnittliche Rechnung der letzten 12 Monate (vor der Installation): 75 €
Durchschnittliche Rechnung nach 3 Monaten Nutzung: 15 € (82 % Reduzierung)
Das wäre eine Reduzierung um 80%.
Durchschnittliche Rechnung der letzten 12 Monate (vor der Installation): 180 €
Durchschnittliche Rechnung nach 3 Monaten Nutzung: 29 € (91 % Reduzierung)
Das waren knapp 84%.
Das bedeutet, dass Sie das Gerät nicht für 99 €, sondern für nur 37,94 € (inklusive Lieferung)!
Das sind knapp 62% Rabatt, nicht 50%.

Herzlichen Glückwunsch, die haben wirklich jedes einzelne Mal bei der Prozentrechnung verkackt. Das ist eine Anklage gegen das amerikanische, britische, deutsche, schweizerische Bildungssystem.

Über diesen Hintergrund korrigiere ich Mal:
In 0 % der Fälle spart das Gerät Geld. Im schlimmsten Fall liegen die Ersparnisse bei etwa -5 %, und im besten Fall können sie sogar -1% übersteigen.
Negatives Ersparnis kriegt das Ding hin, es verbraucht zusätzlichen Strom.

5
Geschrieben am
Knallcharge
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Ja, das Ding ist echt toll, aber mal eine Frage, wer rechnet seinen Strom monatlich ab? Ich bekomme eine Jahresabrechnung, wie wahrscheinlich jeder hier...

Und im letzten Jahr konnte ich meinen Stromverbrauch von etwas über 5000 kwh auf nur noch rund 1250 kwh senken. Aber nicht mit so einem Blödsinn, sondern mit einem ganz legalen Trick, der so geheim ist, das ich jeden Tag davon Werbung bekomme. Kennt garantiert NIEMAND! Daher, nicht weitersagen... !! Photovoltaik! Aber psst... lass es die Stromkonzerne nicht wissen! Damit es auch niemand erfährt, erweist mir der Netzbetreiber heimlich Geld, nennt es geheimnisvoll "Einspeisevergütung"

1
Geschrieben am
Gast
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Weiter aus dem Fenster lehnen als ein russischer Dissident xD Danke, da musste ich herzlich lachen.

Ansonsten ist schon alles gesagt, die Prozentrechnung ist einfach nur grausam falsch und Privathaushalte bekommen in der Regel jährlich ihre Rechnung... aber solange Gier frisst Hirn existiert, lohnen sich solche Websites...

2
Geschrieben am
Klopfer
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Ich hatte erst diese Woche was in der Zeitung gelesen, was man beachten soll, wenn man einen dieser neuen Stromtarife mit flexiblen Preisen je nach Marktlage abschließt, und da hieß es, man sollte einen Anbieter suchen, der einen nicht für ein Jahr binden will, sondern möglichst kurze Kündigungsfristen hat. Ich nehme an, da gibt's dann die Stromrechnung in kürzeren Abständen. (Ich selber hätte ja keine Lust, den Hausmeister öfter als einmal im Jahr bitten zu müssen, den Zähler abzulesen.)

1
Geschrieben am
Gast
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Ich weiß nicht, ob je nach Marktlage so günstig ist, klar, kann runtergehen, kann aber auch hochgehen. Wenn man seinen durchschnittlichen Verbrauch kennt, kann man immerhin stabil mit den Kosten kalkulieren. Ich würde da mal gerne die Kurven der letzten Jahre sehen, wie die Preise schwanken, um das besser beurteilen zu können.
Was den Amis ja reihenweise das Genick gebrochen hat, dass die dort teils Kredite nach Marktlage abschließen, also der Zinssatz variabel ist. Wenn dann die Zinsen kräftig anziehen, werden die Raten teurer, das kann dann nicht mehr jeder mitmachen. Also im Sinne der Planungssicherheit finde ich ja eine gewisse Zusage nicht verkehrt. Aber klar, wenn man gerade auf einer Hochphase ist, kann es auch besser sein, erstmal flexibel zu sein, um dann später bei gesunkenen Preisen für eien längerfristige Bindung zuzuschlagen.

Was das ganze oben mit KI zu tun haben könnte, dass die sich ihre Bilder inzwischen mit der KI generieren, statt Stockphotos zu kaufen...

1
Geschrieben am
Klopfer
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Ist ja wohl auch so eine EU-Vorgabe, wenn ich mich recht erinnere, dass die Stromanbieter solche flexiblen Tarife einführen müssen, weil man in der Politik die Vorstellung hat, dass das voll super wäre, weil dann die Leute nur dann viel Strom verbrauchen, wenn es viel davon gibt (also insbesondere Wind oder Solar liefern). Aber ich denke, das stellen sie sich auch zu einfach vor. Die Leute werden nicht warten mit dem Kochen und Backen, bis das Wetter mitspielt. Und auch sein Elektroauto lädt man vermutlich dann auf, wenn man weiß, dass man es am nächsten Tag unbedingt benutzen will, anstatt immer drauf zu warten, dass die Preise sinken.

2
Geschrieben am
(Geändert am 13. Januar 2025 um 0:09 Uhr)
mischka
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@Klopfer: Das stimmt so nicht ganz. Ein guter Freund hat eine PV Anlage mit Stromspeicher zu Hause. Wenn der Strom besonders günstig wird der Stromspeicher geladen, sofern er leer ist.

Das E-Auto benötigt pro Fahrt zur Arbeit ca 10% des Akkus. Wenn der Strom teuer ist (und die Sonne nicht scheint) wird das Auto nur auf 20% geladen, wenn der Strom einen mittleren Preis hat, wird das Auto mehr geladen, ist der Preis günstig, wird voll aufgeladen. Seine Anlage berücksichtigt dabei die Wetterprognose und Strompreisprognose.

Wenn der Strom besonders günstig ist, wird die Temperatur des Hauses um 1-2° erhöht sodass er dann eine Zeit lang die Heizung abschalten kann.

Alles in allem spart er dadurch eine Menge Geld. Er heizt mit Strom, lädt sein Auto damit und zahlt gerade Mal ~600€ im Jahr. Denn Rest erledigt die PV Anlage.

Natürlich kann das nicht jeder und man braucht gewisse finanzielle Möglichkeiten dafür, aber es gibt einige in Deutschland die damit einer Menge sparen können. Das sind diejenigen, die eher besser verdienen, also die, die eher mehr CO2 freisetzen. So können sie ihren CO2 Fußabdruck senken.

2
Geschrieben am
Gast
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Okay, dann ahbe ich da was falsch verstanden. Ich dachte, man bekommt jeden Mnat einen neuen Strompreis, weshalb auch monatlich abgerechnet wird. Also im Januar gab es wenig Solarstrom, es mussten viele Kohlekraftwerke dazugeschlatet werden, da war der Strom teurer, also zahlt man im Januar für seinen Strom pro kWh mehr Geld, als im Juni wo die Sonne satt schien und die Windräder nicht stillstanden.

Aber es ist so, dass man quasi tageszeitabhängig mehr oder weniger bezahlt? Ich meien es gab schon vor 50 Jahren die Nachtstromtarife, bei denen man Nachts wenig gezahlt hat, weil man die Grundproduktion abgefedert hat (weil man Kernkraftwerke am besten durchlaufen lässt, anstatt Nachts abzudrehen. Deswegen gab es eine zeitlang Nachspeicherheizungen. Da wurden nur nachts Wärmespeicher geheizt, die dann den ganzen Tag die Wärme abgegeben haben. Da konnte man aber nicht mal eben die Heizung aufdrehen oder abdrehen, da musste man schon etwas im Voraus planen.
Naja, also flexible Tageszeitentarife? Muss man zuhause sein oder mit smarten Geräten richtig schalten.

0
Geschrieben am
Klopfer
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@mischka: Du glaubst gar nicht, wie froh es mich macht zu hören, dass Wohlhabende noch mehr Möglichkeiten kriegen, auch noch Geld zu sparen und sich nebenbei weniger an den Erhaltungskosten für das Stromnetz beteiligen zu müssen. :dry:

2
Geschrieben am
Gast
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Ich hab auch nur 600 Euro Stromkosten bei vierköpfiger Familie im Jahr. Ohne Stromspeicher oder E-Auto. Stromsparende Geräte, LED Beleuchtung, schaltbare Steckdosen... was habt ihr denn für Stromkosten ?_O

0
Geschrieben am
mischka
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Naja, also flexible Tageszeitentarife? Muss man zuhause sein oder mit smarten Geräten richtig schalten.

Genau, die Preise sind flexibel, aber nicht täglich identisch. Bei viel Sonne/Wind wird es günstiger. Die Preise werden dann für die nächsten 60 Minuten festgelegt.
Der Freund hat ein smart Home mit Home assistant, was ich ihn eingerichtet habe (inklusive individueller Programmierung von ein paar Funktionen).
Du glaubst gar nicht, wie froh es mich macht zu hören, dass Wohlhabende noch mehr Möglichkeiten kriegen, auch noch Geld zu sparen
Wohlhabende verbrauchen pro Kopf mehr co2, das sollte gemindert werden. Ferner können sie es sich leisten, die Investitionen zum Sparen zu tätigen, daher ist es clever, wenn die Politik die Rahmenbedingungen dafür schafft. Und du bekommst immerhin einen weniger aufgeheizten Planeten.

0
Geschrieben am
Klopfer
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@Gast: Ich hab aktuell ne Abschlagszahlung von ca. 80 Euro im Monat. Und hier ist kaum Licht an, hier wird kein E-Auto geladen und gar nicht mit Strom geheizt, der Stromverbrauch ist unterdurchschnittlich. Das Netzentgelt beträgt hier in Berlin 39,70 Euro brutto im Jahr, zusätzlich gibt's einen Arbeitspreis von 11,86 Cent pro kWh (wobei es für Wärmepumpen, Elektromobilität etc. einen niedrigeren Arbeitspreis gibt). Das fällt also auf jeden Fall an, egal welchen Anbieter man wählt. Da ist der Strompreis selbst noch gar nicht berücksichtigt. Im Durchschnitt verbraucht eine 4-köpfige Familie jährlich 4000 kWh, das wären allein an Netzentgelten hier schon leicht über 514 Euro. Würdest du hier wohnen, kämst du mit 600 Euro im Jahr vermutlich nicht sehr weit.

@mischka: Die CO2-Ersparnis hat da aber wohl noch eher was mit der einen PV-Anlage aufm Dach zu tun als mit den flexiblen Stromtarifen.

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Geschrieben am
mischka
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@Klopfer: Nicht wirklich: Wenn ein Überangebot Strom da ist, fängt seine Waschmaschine das werkeln an, sofern gefüllt, etc. Durch das gezielte Verlegen von hoher Last zu den Zeiten, wenn viel Strom durch Wind und/oder Sonne vorhanden ist, hilft dabei, fossile Kraftwerke einzusparen. Der Sinn hinter diesen Stromtarifen ist ja nicht zu verzichten, sondern die Last intelligent zu verschieben, sodass man seinen Luxus halten kann ohne die Umwelt zu sehr zu schädigen. Und dann motiviert der aktuelle Preis, genau das zu tun.

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Geschrieben am
Klopfer
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Aber wenn viel Sonne da ist, liefert doch eh seine eigene PV-Anlage den Strom, oder nicht? Da braucht er ja keinen flexiblen Stromtarif, um genau dann seine Waschmaschine anzuwerfen.

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Rhodan
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@Klopfer
80€ im Monat als Single?
Meine Frau und ich zahlen für unser Haus 80€.
Und dann nochmal 110€ für Warmwasser und Heizung, weil wir eine Wärmepumpe haben.

Ab 01.01. geht das sogar noch runter, weil der Versorger die Preise gesenkt hat.

Nachtrag: Wir sind mit unserem Stromvertrag immer beim lokalen Anbieter. Also z. B. den Stadtwerken.

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Geschrieben am
(Geändert am 14. Januar 2025 um 5:18 Uhr)
mischka
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@Klopfer: In diesem Beispiel hast du teilweise recht, aber man kann derartige Tarife ja nicht nur dann nutzen, wenn man eine PV Anlage besitzt. Davon abgesehen, erzeugen wir in Deutschland fünf mal mehr Strom durch Wind als durch Solar. Das bedeutet, dass auch der beschriebene Freund der Umwelt durch eine intelligente Verteilung der Last einen Gefallen tut (gerade im Winter), weil er die hohen Lasten zu Zeiten ausführt, wenn der Wind kräftig weht. Bei seiner Wäsche ist es beispielsweise so, dass die Waschmaschine erst angeht, wenn sie einen bestimmten Punktestand erreicht hat. Jede Stunde gibt es Punkte, und aus dem aktuellen Strompreis wird noch mal ein Punktestand berechnet (je günstiger, desto mehr Punkte). Irgendwann geht das Teil so oder so an.

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Geschrieben am
Gast
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80 Euro Stromkosten, als Single? Das ist aus der Ferne schlecht zu beurteilen, aber hast du schonmal so einen verbrauchszähler genutzt? Kann man oft von der Verbraucherzentrale leihen, um da auf die Spur zu kommen, was deinen Verbrauch so anheizt? Hast Du mal alles, wirklich alles ausgemacht und kontrolliert, ob der Zähler dann auch wirklich stillsteht? Oder mal geschaut, welche Anbieter es noch gibt?

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Geschrieben am
Der Elch
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Du kannst ja im Grunde jeden Stromtarif von überall nehmen, sodass deine monatliche Grundgebühr nicht so hoch ist.
Ich war lange Zeit bei den Stadtwerken in Flensburg (obwohl gut 300km zwischen mir und Flensburg liegen), weil die sehr gute Tarife hatten.

Aber seit der Liberalisierung des Strommarktes ist da ja ein regelrechter Preiskampf ausgebrochen und nur die örtlichen Stadtwerke, die darauf setzen, dass der Verbraucher die nimmt, weil die halt der örtliche Anbieter sind, können sich noch absurde Mondpreise leisten.

Allerdings wohnst du ja auch in Berlin und das ist ein failed state.
Bei mir läuft der Strom über den Vermieter und der hat mehr PV-Module auf den Dach als ich T-Shirts im Schrank, also bezahl ich pauschal 50 Euro und das wars. Egal wie viel ich verbrauche.

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Geschrieben am


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