Belle, Buchhonorar, Bravo, Bär und Backpack
Nuff! Ich grüße das Volk.
Auch wenn man es manchmal kaum mehr glauben kann: Auf der Welt gibt's gerade noch andere Themen als Trump und Corona. Ich werde den Blogeintrag deswegen dazu nutzen, mal ein paar andere Nachrichten zu erwähnen und meinen Senf dazu abzugeben. Keine der Neuigkeiten muss dazu besonders aufsehenerregend oder wichtig sein, es sind einfach nur Dinge, die ich mal kommentiert haben will.
Den Anfang macht Belle Delphine. Die britische Influencerin mit dem bürgerlichen Namen Mary-Belle Kirschner hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt mit aufreizenden Fotos und Videos, dem Verkauf ihres Badewassers, einigen Troll-Clips auf Pornhub und einem Musikvideo auf ihrem inzwischen gesperrten Youtube-Kanal. Zwischendurch war sie auch mal komplett vom Erdboden verschwunden, was ihre Patreon-Zahlen nicht so sehr sinken ließ. Inzwischen ist aber ein OnlyFans-Account ihre Haupteinnahmequelle. Bei allem Teasing: Bisher hatte sie immer artig die Nippel abgeklebt und den Blick auf ihr Freudenfeuchtbiotop zensiert, wodurch es natürlich komplett jugendfrei war, wenn sie sich einen Dildo reinschob. Nun aber hat sie angekündigt, am 25. Dezember tatsächlich ein unzensiertes Hardcore-Pornovideo auf Onlyfans zu veröffentlichen. Um das zu unterstreichen, hat sie auf Twitter sogar ihre Brüste pur gezeigt, ohne Klebeband oder Finger auf den Nippeln.
Jetzt sprudeln natürlich die Spekulationen. Wird sie es wirklich tun oder ist das doch nur wieder ein Trollversuch? In einem Interview vor einiger Zeit erwähnte sie mal, dass sie diese Belle-Delphine-Nummer nicht ewig durchziehen will und ein Pornovideo ein schöner Knaller zum Abschluss wäre. Könnte sie also nun durch die Blume ihr Karriereende angekündigt haben? Hungern wird sie jedenfalls auch danach nicht: Sie ist durchaus clever und hat schon diverse Unternehmen gegründet, um ihr Geld zu investieren und zu hohe private Einkommensteuern zu vermeiden. Und das Geld kommt im Moment kräftig rein: Auf Onlyfans hat sie derzeit über 247.000 Abonnenten. Jedes Abo kostet 35 Dollar pro Monat, 80 % davon (also 28 Dollar) landen bei Belle. Sind mal eben 6,9 Millionen Dollar monatlich, und vermutlich kriegt sie noch Geld für zusätzliche Sets obendrauf. Auf Patreon hat sie über 700 Fans, die jeweils zwischen 1 und 24 Euro im Monat einbringen. Die Dame macht also aktuell einen riesigen Reibach. Das mache ich ihr nicht mal zum Vorwurf. Sie bedient einen Markt, der offensichtlich sehr begierig auf Material von ihr ist. Sie ist begabt dabei, sich zu vermarkten (was natürlich etwas leichter ist, wenn das zu vermarktende "Produkt" ein hübsches Mädel ist, das ein bisschen Haut zeigt und einsamen Jungs erzählt, was sie alles für die Jungs tun würde, wenn sie ihre Freundin wäre).
Und als Kerl gebe ich zu: Ich finde sie attraktiv, auch wenn ich ihre Bilder nicht kaufen würde. Und wenn ich ordentlich Geld damit verdienen könnte, meinen nackten Hintern in eine Kamera zu halten und dabei süß zu lächeln, würden sowohl KW als auch mein Lebensstil sehr viel anders aussehen, das könnt ihr mir glauben.
Jemand anderes macht gar nicht viel Geld: ich. Und ich vermute, dass es an den aktuellen Umständen liegt.
Aber noch jemand hat Probleme: Der bekannte Science-Fiction-Autor Alan Dean Foster hat Schwierigkeiten mit dem Haus der Maus. Disney hatte nämlich durch den Kauf von Lucasfilm die Rechte am Roman zum ersten Star-Wars-Film und der Buchfortsetzung erhalten und durch den Kauf von 20th Century Fox die Rechte an den Romanen zur Alien-Filmreihe. Nur weigert sich Disney jetzt offenbar, die vertraglich vereinbarten Autorenhonorare für die Bücher zu bezahlen. Nach ihrer Meinung hätten sie nur die Veröffentlichungsrechte gekauft, aber nicht die Pflichten. (Man bedenke nur, was das für Auswirkungen hätte, wenn das tatsächlich so wäre: Jeder Verlag könnte sich die Autorenhonorare sparen, indem er die Veröffentlichungsrechte einfach an eine Schwesterfirma verkauft.) Foster beklagt auch, dass Disney darauf besteht, dass er ein NDA unterschreibt, bevor sie überhaupt mit ihm über das Thema reden wollen. (Ein NDA ist quasi ein Maulkorb.)
Die ganze Sache entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Eine frühe Zeichentrickserie von Disney war "Oswald, der lustige Hase", die man ab 1927 für Universal Pictures produzierte. Universal beanspruchte dann aber die Rechte an der Figur, warb Zeichner von Disney ab und produzierte selbst alleine die Reihe weiter, ohne dass das Walt Disney Studio irgendetwas davon hatte. Enttäuscht erschuf Disney dann im Anschluss Mickey Mouse und achtete seitdem penibel darauf, die Rechte an seinen Figuren auch zu behalten.
Schlechte Nachrichten gibt's auch für die Bravo-Redaktion: Sie ist ab 2021 überflüssig. Bauer Media gibt den Redaktionsstandort München auf, die Produktion der Bravo (und der Bravo Girl) wird an ein Redaktionsbüro in Würzburg ausgelagert. Die Redaktionsleiterin darf sich dann um die digitalen Kanäle der Bravo kümmern (also in erster Linie Instagram und Bravo.de), die restliche Redaktion soll Angebote für andere Arbeiten innerhalb des Unternehmens kriegen, aber dafür müssten sie natürlich umziehen. Also ist es vermutlich einkalkuliert, dass man so auch einige Mitarbeiter loswird. Auch wenn ich sehr viel über die Bravo lästere: Ich finde es schade, dass die Mitarbeiter so stiefmütterlich behandelt werden (zumal die Bravo trotz starker Auflageneinbrüche immer noch vergleichsweise erfolgreich ist und sicherlich nicht Miese macht). Das haben sie und das Magazin bestimmt nicht verdient. Bei der Redaktion der "Cosmopolitan" gibt es übrigens auch Veränderungen: Die zieht von München nach Hamburg.
Vor einigen Monaten hatte Bauer Media schon woanders einen Kahlschlag vorgenommen: Der Pabel-Moewig-Verlag in Rastatt wurde dichtgemacht, dessen Zeitschriften zogen auch nach Hamburg, lediglich eine Tochtergesellschaft mit wenigen Mitarbeitern verbleibt in der Stadt, um sich noch um die Perry-Rhodan-Reihe zu kümmern. Auch die verlagseigene Druckerei in Rastatt wurde geschlossen.
Wir sollten auch über Bären reden. Für die waren die letzten Tage und Wochen auch kein Vergnügen: Eine Boeing 737 der Alaska Airlines kollidierte in Yakuta beim Start mit einer Bärin, die die Kollision leider nicht überlebte. Ihr zweijähriges Junge wurde nicht verletzt. Auch nicht gut lief es für Bären bei den Russen: Bei ihrem U-Boot-Stützpunkt auf Kamtschatka kletterten eine Bärin und ihr Junges auf eins der U-Boote. Offenbar waren die Russen nicht auf den Besuch ihres Nationaltieres eingestellt und haben die pelzigen Inspektoren lieber erschossen. Ein Skandal! Da kann man sich wenigstens auf die Kanadier verlassen: Eine junge weibliche Bärin aus Alaska wollte das Land an der Grenzübergangsstelle Hyder-Stewart in British Columbia überqueren, hatte aber nicht die nötigen Papiere dabei. Die Kanadier nahmen das Tier trotzdem auf und päppeln das jetzt groß, denn es war ihnen aufgefallen, dass es viel zu dünn war, um alleine den Winter zu überleben. Man muss also der Welt eindeutig sagen: Wenn es um Bären geht, seid mehr wie Kanada! Klopfer findet Bären gut.
Ein Kopfschütteln hat bei mir folgende Meldung verursacht: Ein 32-Jähriger fand in Friedrichshafen einen Rucksack mit 130.000 Euro sowie Gold und Silber und gab ihn bei der Polizei ab. Den Rucksack hatte ein Geschäftsmann vergessen, der den Rucksack wiederbekam; ob der Finder einen Finderlohn kriegte, konnte die Polizei nicht sagen. Mal davon abgesehen, dass man einen rechtlichen Anspruch auf Finderlohn hat: Finde nur ich es merkwürdig, dass sich offenbar niemand dafür interessiert, was für ein "Geschäftsmann" mit 130.000 Euro und Edelmetallen im Rucksack umherläuft? Bei jedem Geldtransfer über 1000 Euro müssen die Finanzdienstleister kontrollieren, wer 10.000 Euro in bar annimmt (ob Banken oder Händler), ist ebenfalls zur Prüfung verpflichtet, bei Edelmetallhandel beträgt die Schwelle sogar nur 2000 Euro, und bei Überweisungen von 12.500 Euro ins Ausland besteht eine Meldepflicht an die Bundesbank. Man muss sich also ziemlich nackig machen, wenn man mit größeren Geldbeträgen hantiert. Und hier trägt jemand den Gegenwert eines Hauses im Rucksack mit sich herum (und ist offenbar so daran gewöhnt, dass er den einfach irgendwo liegen lässt)? Haben die wenigstens geguckt, ob der Kerl Remmo mit Nachnamen heißt?
Das war es dann für dieses Mal! Denkt an die Buchbestellungen, unterstützt mich bitte per Premium-Mitgliedschaft oder Einkäufe bei Amazon oder GetDigital und bleibt gesund!
Gast
Hallo Klopfer,
Hast du angesichts deiner finanziellen Situation schonmal darüber nachgedacht in ähnlichen Outfits wie die Bella Fotos zu machen? Ich weiß du bringst dieser Idee wenig Optimismus entgegen, aber unter Umständen solltest du es einfach mal versuchen?
Ich würde es auf jeden Fall feiern und danach ein Glas Badewasser von dir kaufen.