Klopfer ist neugierig
Nuff! Ich grüße das Volk.
Nachdem ich ein bisschen in Autorenforen herumgestöbert habe, um zu prokrastinieren zu sehen, wie andere an die Vermarktung ihrer Bücher herangehen, sind mir einige Fragen in den Kopf geschossen, über die ich ein bisschen nachdachte, nur um dann zu dem Schluss zu kommen, dass ich einen Blog und einen Facebook-Account und Twitter habe und auch mal in größerem Maßstab herausfinden könnte, was denn andere Leute denken, was zweifellos ein vielfältigeres Meinungsbild ergibt, als wenn ich nur mich selbst frage. Außerdem überrasche ich mich selbst so selten und könnte mich langweilen.
Wie dem auch sei, ich möchte gerne folgende Dinge von euch wissen.
- Habt ihr Autoren, von denen ihr jedes Buch kauft? Und kauft ihr sie dann sofort oder wartet ihr zum Beispiel auf billigere Taschenbuchausgaben?
Ich habe früher jedes Buch von Walter Moers gekauft, aber nachdem ich bei den letzten Büchern kaum zum Lesen kam (sind ja auch relativ dick), schiebe ich den Kauf der neuesten Werke doch eher auf die lange Bank. Von Douglas Adams habe ich fast alle Bücher gekauft, die auf Deutsch bis etwa 2010 erhältlich waren. Ich bin ziemlich sicher, so viel kommt von ihm nicht mehr. Und ich habe einige Zeit die Kolumnensammelbände von Dave Barry gekauft. Aber der macht seine Kolumne ja auch nicht mehr. - Wenn ihr solche Autoren habt, von denen ihr alle Neuerscheinungen kauft, was würde euch dazu bringen, damit aufzuhören? Oder habt ihr das bereits erlebt?
Meine Gründe habe ich ja bereits erläutert, aber ich habe auch nachgedacht, was mich sonst dazu bringen würde. Am wahrscheinlichsten wäre das bei mir wohl noch, wenn sich der Autor mit seinen Büchern thematisch in eine Richtung entwickelt, die mir nicht gefällt, oder alles nur lieblos heruntergeschrieben wirkt. Einfach nur gesellschaftliche oder politische Ansichten des Autors, die er privat äußert und die ich nicht teile, wären mir hingegen wohl nicht genug. (Gibt ja jetzt viele, die nichts mehr von J.K. Rowling kaufen wollen, und vermutlich auch nicht wenige, die deswegen inzwischen alles von Felidae-Autor Akif Pirinçci meiden.) - Anderes Thema: Interessiert euch der Verlag, in dem ein Buch erscheint? Kriegt ihr das überhaupt bewusst mit, ob irgendwas von Heyne, Knaur, TOR, Piper, Rowohlt etc. veröffentlicht wird, oder ist euch das schnurz?
Buchhandlungen und Wikipedia ist so was ja schon ziemlich wichtig, ob etwas in einem renommierten Verlag erscheint, gerade wenn es nicht von einem etablierten Autor kommt, auch der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller ließ bis im letzten Jahr keine Autoren zu, die selbst publizierten. Auf der anderen Seite gibt es natürlich viele Autoren, die die Möglichkeiten von Self-Publishing und On-Demand-Herstellung nutzen. "Der Marsianer" und "Fifty Shades of Grey" fanden das Interesse von Verlagen, nachdem sie sich schon als E-Book und per Print On Demand glänzend verkauften, Amanda Hocking und Meredith Wild haben Millionen Bücher ohne Verlage abgesetzt, Margaret Atwood druckte und verkaufte ihren ersten Gedichtband schon Anfang der 60er Jahre selbst. Und "Die Abenteuer des Stefón Rudel" waren anscheinend so erfolgreich, dass sich der Autor offenbar zur Ruhe setzen konnte. Aber mal abgesehen vom womöglich schmerzhaft vermissten Lektorat oder Korrektorat: Nehmt ihr als Leser den Verlag überhaupt wahr? - Kauft ihr Bücher eher online oder ganz traditionell im stationären Buchhandel? Was könnten Buchhandlungen tun, um Onlinekäufer zu locken?
Ich gebe zu, dass ich meist online kaufe, weil es bequemer ist und die Bücher, die ich will, meist sowieso nicht vorrätig, weswegen es sich nicht viel nimmt, ob die Buchhandlung ein Buch bestellt und ich es am nächsten Tag abholen kann oder ob ich es gleich direkt online bestelle und am nächsten Tag im Briefkasten habe. Ich kann mich erinnern, dass es vor zehn Jahren mal Ideen gab, dass sich Buchhandlungen kompakte Druck- und Binde-Automaten anschaffen sollten, wodurch der Kunde in einem Online-Katalog ein Buch auswählen und zehn Minuten später als frisch gedrucktes Exemplar in der Hand halten könnte. Sicherlich sind auch Events ein Anreiz (wie Lesungen oder Autogrammstunden von Autoren), andererseits muss eine Buchhandlung dafür aber auch den Platz und die Kundschaft haben. (Als Autor ist es auch extrem deprimierend, wenn man eingeladen wird, so etwas zu machen, und keine Sau kommt.) - Die meisten kaufen online Bücher bei Amazon - aber was müsste ein Mitbewerber oder auch ein Self-Publishing-Autor bieten, damit ihr bei ihm bestellt?
Müsste eine bestimmte Zahlungsart vorhanden sein, irgendwelche "Ganz sicher kein Beschiss"-Prüfsiegel, oder würden exklusive Goodies euch locken, euer Geld nicht beim großen A auszugeben? (Im Zusammenhang mit der Frage eben: Wären solche Goodies auch etwas, um Leute in die Buchhandlungen zu locken?) - Online hat man oft Leseproben und Rezensionen zu Büchern, die eine Entscheidung für oder gegen den Kauf beeinflussen können. Welches von beiden hat bei euch mehr Gewicht? Wenn euch die kleine Leseprobe anspricht, würdet ihr euch von schlechten Rezensionen abschrecken lassen?
Ich gebe zu, dass es mich wohl schon beeinflusst, wenn ich viele Rezensionen sehe, von denen ein beträchtlicher Teil schlechte Noten gibt, selbst wenn die Leseprobe selbst mich anspricht. Aber wenn es nur fünf oder zehn Rezensionen gibt, gebe ich nicht sehr viel drauf, obwohl oder gerade weil dort wenige negative Rezensionen die Gesamtwertung sehr heftig nach unten ziehen können. Wie geht's euch damit? Und sollten stationäre Buchhandlungen auch einen Weg finden, Kundenmeinungen zu zeigen, etwa per Barcode-Scanner in Verbindung mit einem Bildschirm ("Scan den Strichcode und wir zeigen dir Rezensionen unserer Leser")? - Wie viel Zeit nehmt ihr euch, um ein dickes Buch zu lesen?
Was ich damit meine: Manche Bücher sind ja sehr umfangreich. Und wenn sie sehr spannend sind, liest man 1000 Seiten vielleicht innerhalb kurzer Zeit durch. Andere Bücher wiederum greift man nur immer mal wieder, wenn man gerade Zeit hat, und liest dann wieder ein Kapitel. Aber wenn ihr so einen 1000-Seiten-Wälzer nun schon seit einem halben Jahr halb gelesen auf dem Nachttisch habt und gerade ein ganz neues Buch euch lockt, sagt ihr euch dann: "Ach, scheiß drauf, den Brocken lese ich jetzt eh nicht mehr fertig"? Und erinnert ihr euch an das längste Buch, das ihr gelesen habt, und wie viele Seiten das etwa hatte? - Und zum Abschluss: Kennt ihr Bücher, bei denen euch die Verfilmung besser gefiel?
Starship Troopers ist keine direkte Verfilmung des Romans (der Film war schon in Entwicklung, bevor man ihn mit dem Buch von Heinlein verband), aber er gefiel mir besser als die Nicht-ganz-Vorlage. Den Film "Die Zeitmaschine" von 1960 mag ich auch mehr als das Buch von H.G. Wells, obwohl ich objektiv wohl nicht begründen könnte, dass er wirklich besser wäre. Bei "M.A.S.H." sind sich die Kritiker meist einig, dass der Film besser ist als die Buchvorlage; was "Die Feuerzangenbowle" angeht, sind Buch und Film sehr dicht aneinander, aber wer kennt heutzutage noch das Buch?
Ich hoffe, ihr habt Lust, euch ein paar Minuten Zeit zu nehmen und meine Neugier zu befriedigen.
Vielen Dank und bis dann!
Gast
1. Stephen King, Andreas Eschbach(Kaufe meistens nur Taschenbuch, Kindle)
2. Bis jetzt habe ich nur einen Stammautor aufgehört. Dieser ist verstorben.
3. Verlag ist mir egal.
4. Kaufe seit knapp 2 Jahre, Kindle Bücher. Ich mag das man Stellen markieren kann(bei Papier hatte ich Hemmungen) Und es verbraucht kein Platz im Bücherregal. Und Kindle unlimed ist echt nice wenn man viel liest.
5. Generell probiere ich einen Autor aus. Und wenn er mir gefällt lese ich weiter. (Siehe oben unlimed)
6. Ich lese vieles an. z.Z. lese ich Christine Sherpard bin beim 5 Buch und finde sie recht gut.
7. Ich lese so 60 - 90 Seite pro Stunde. Wenn es normal geschrieben ist. Wenn es kompliziert ist so 30 - 60 Seiten pro Stunde. (Dies war bei "Rad der Zeit" der Fall, ich habe es bei Band 7 abgebrochen) Mein persönlicher Rekord ist 1100 Seiten am Tag Zwar Stephen King Es. Von Morgens 8 Uhr bis 2 Uhr Nacht. Mit Pausen
8 Robinson Crusoe (Ich kenne zwei Versionen von den Büchern, und x Verfilmungen, und paar sind recht gut)