Fake-Lego: Sailor Moon (+ Donald Trump und Stripper)
Nuff! Ich grüße das Volk.
Wer sich mit Japan beschäftigt, der wird schnell feststellen, dass dies ein sehr geschütztes Land ist. Die Insellage sorgt dafür, dass Invasionen äußerst schwierig sind - und zwar so sehr, dass die Vereinigten Staaten im 2. Weltkrieg in Erwartung dieser Invasion so viele Verwundetenabzeichen für die eigenen Soldaten herstellten, dass die Purple Hearts bis heute nicht nachproduziert werden mussten, trotz Koreakrieg, Vietnamkrieg, den Golfkriegen und dem Einsatz in Afghanistan. Aber natürlich drohen auch andere Gefahren. Zumindest gegen Dämonen ist Japan aber ebenfalls erstklassig geschützt, und zwar durch eine Gruppe von jungen Mädchen in ultrakurzen Röckchen. Genau, ich rede von Sailor Moon und ihren Sailor-Kriegern, was niemanden überraschen dürfte, weil das schon im Titel steht. Aber schließlich mögt ihr doch meine ausschweifenden Einleitungen. Oder? ODER?!
Lego hat, obwohl die Dänen zwischendurch alles Mögliche lizenziert hatten, sich nie an Anime-Franchises herangetraut, vielleicht aus Kostengründen, vielleicht aber auch, weil Lego in Japan nicht so riesig ist wie anderswo? (Stattdessen lizenziert Lego "Trolls". Warum auch immer. ) Die Chinesen haben da weniger Skrupel und lassen sich auch von fehlenden Lizenzen nicht abhalten, weswegen es auch Figuren zu Dragonball, One Piece und Naruto gibt - und natürlich auch zu Sailor Moon, der Serie, die den Manga- und Anime-Boom in Deutschland vor etwa 20 Jahren auslöste. Inzwischen gibt's auch eine Realserie und eine zweite Anime-Serie namens "Sailor Moon Crystal", die übrigens gerade jeden Samstag auf Sixx läuft. Außerdem gibt es den Originalmanga in Deutschland nach der gespiegelten Erstveröffentlichung und der überarbeiteten Version vom Anfang des Jahrhunderts bald auch in einer Hardcover-Schmuckausgabe mit Farbseiten und Gedöns. (Die Blu-Ray-Veröffentlichung der ersten Anime-Serie liegt indes auf Eis, weil mal wieder eine weltweite Lizenzsperre verhängt wurde, was bei Werken von Naoko Takeuchi wirklich zum Standard gehört.)
Das Set mit 7 Figuren (für unter 5 Euro inkl. Versand) umfasst Usagi (Bunny) Tsukino zweimal, einmal als normale Schülerin und einmal als Sailor Moon, dann ihren lausigen Freund Tuxedo Mask sowie ihre Garde, bestehend aus Sailor Merkur, Sailor Mars, Sailor Jupiter und Sailor Venus, also die Kriegerinnen aus dem inneren Zirkel. Besondere Accessoires sind nicht dabei.
Schauen wir uns erst einmal den einzelnen Typen in der Runde an: Tuxedo Mask, bürgerlich Mamoru Chiba, der reinkarnierte Prinz Endymion.
Die Figur trägt zwar nicht den namensgebenden Frack, sondern eine normale Anzugjacke, aber ansonsten ist der Druck recht fein, wenn auch simpel. Beim Kopf (mit zwei Gesichtsausdrücken, von dem mir besonders der etwas verdatterte ohne Maske auf dem vorletzten Foto gefällt) ist natürlich der Gussgrat auffallend, der bei den anderen Figuren nicht vorhanden ist. Die Beine lassen sich ziemlich schwergängig bewegen, auch das ist ein deutlicher Unterschied zu echten Lego-Minifiguren.
Kommen wir zur Heldin der Serie, zunächst in ihrer normalen Schuluniform: Usagi Tsukino, genannt Bunny. (Usagi ist das japanische Wort für Hase; Tsuki no Usagi heißt ungefähr "Hase des Mondes".) Früher war sie Prinzessin Serenity.
Die Chinesen haben für die auffällige Frisur extra eine eigene Gussform angefertigt; ein Lego-Vorbild konnten sie da nicht übernehmen. Ein kleiner Fehler fällt hier trotzdem auf: Diese roten Verzierungen in den Haarknödeln hat sie eigentlich nur als Sailor Moon, nicht in ihrem normalen Leben. Ansonsten ist die Figur (wieder mit zwei Gesichtsausdrücken) gut gelungen, der Druck ist schön klar und sogar die Seiten der Beine sind nahtlos bedruckt. Allerdings sind die Beine auch hier extrem schwergängig.
Die richtige Sailor-Moon-Figur ist qualitativ ungefähr ebenbürtig. Auf dem Foto sieht man zwar, dass der Druck auf dem linken Bein nicht ganz passgenau ist, aber das sieht auf der kleinen Figur wesentlich weniger auffällig aus als auf der großen Abbildung hier. Ein Unterschied zu den bisherigen Figuren: Hier sind die Beine sehr leicht zu bewegen (zu leicht?), aber dafür die Arme ziemlich schwer. Muss eine Hochtechnologie sein, die Minifiguren so herzustellen wie Lego.
In der zweiten Folge jeder Serie trifft Usagi auf die superschlaue, aber schüchterne Ami Mizuno, die sich als Sailor Merkur entpuppt.
Sie sieht aus, als wenn sie einen heftigen Sonnenbrand im Ausschnitt hätte, und der Druck der Haut ihrer Beine kommt nicht gegen den blauen Untergrund an. Ansonsten ist das aber auch eine recht feine Figur. Die Frisur entspricht nicht ganz dem des Vorbilds, aber ist gut genug, um beim Spielen nicht zu negativ aufzufallen. Hier sind's übrigens wieder die Beine, die sehr schwergängig sind.
Die nächste Sailor-Kriegerin, die zur Truppe stößt, ist die hitzköpfige Tempeldienerin Rei Hino alias Sailor Mars.
Auch bei dieser Figur ist die Farbe der Haut nicht deckend genug, um gegen das Rot anzukämpfen, aber der Effekt ist schwächer als bei anderen Figuren. Die Frisur ist ein bisschen welliger als im Original, allerdings immerhin auch wieder nahe genug dran, um beim Spielen nicht zu stören. Die Bewegung der Gliedmaßen ist wieder nicht so geschmeidig wie bei Lego, wenn auch leichtgängiger als bei anderen Figuren.
Makoto Kino, ebenfalls eine Außenseiterin, stellt sich bald als Sailor Jupiter heraus.
Ja, auch diese Figur hat zwei Gesichtsausdrücke. Ich kann allerdings nur einen zeigen.
Der Grund ist simpel: Bei nahezu allen Figuren ist es so, dass der Kopf relativ leicht vom Rumpf abgeht, aber nicht von der Frisur. Bei dieser Figur schaff ich es überhaupt nicht, und ich will ja auch nichts kaputtmachen oder den Druck verkratzen. Also muss ich euch ein Bild davon schuldig bleiben. Ansonsten: Hier fällt es am negativsten auf, dass die Farbe der Beine nicht genug deckt. Die Frisur ist wieder eine Standardfrisur und nicht ganz dem Original entsprechend (die hat grüne Perlen oder so was am Zopfansatz), aber nahe genug. Die Beweglichkeit der Gliedmaßen ist echt gut.
Die Anführerin der Leibgarde der Prinzessin ist Sailor Venus. Minako Aino ist ansonsten ein Idol (also Model/Sängerin) und war in der Neuzeit als Erste der Sailor-Kriegerinnen unter dem Namen Sailor V aktiv, noch bevor Bunny zu Sailor Moon wurde.
Sie guckt etwas treudoof, aber die Figur ist fein. Die Frisur ist nicht ganz passend dimensioniert, daher kann man sie nicht vollständig auf den Kopf stecken, aber an die kleine Spalte zwischen Kopf und Haarteil kann man sich gewöhnen. Das Problem mit der Hautfarbe an den Beinen ist hier nicht relevant, da die Farbe von dem Plastik darunter nicht wesentlich verfälscht wird. Die Beine bewegen sich nicht so gut wie bei Sailor Jupiter.
Damit haben wir die Sailor-Kriegerinnen (und Tuxedo Mask) durch, und wenn es jetzt noch Sets gäbe, die nach Tokyo aussehen, könnte man jetzt prima einige Abenteuer nachspielen, was ich natürlich nie tun würde, weil ich voll erwachsen bin. Aber für Kinder, die auf Sailor Moon stehen, könnte man sich die Figuren ruhig vormerken.
Wie ich mehrmals erwähnte, passen die Frisuren nicht immer ganz zu den Vorbildern. Es gibt auch andere Anbieter, die ebenfalls Sailor-Moon-Figuren anbieten (darunter auch Sailor Neptun und Sailor Chibi-Moon, Usagis Tochter aus der Zukunft, die gerne mit ihrem Papa rummachen würde), und bei denen hat man sich Mühe gegeben, auch dort die Haarteile nachzubilden. Die Frisur von Sailor Moon sieht da allerdings beschissen aus, und noch viel schlimmer: Die Gesichter sind eine Katastrophe.
Bonus
Ein paar Figuren möchte ich euch noch zeigen, die nichts mit Sailor Moon zu tun haben, aber für einen eigenen Beitrag wohl nicht reichhaltig genug sind. Zunächst habe ich hier zweimal den jetzigen und vermutlich auch noch ein paar Jahre länger amtierenden US-Präsidenten Donald J. Trump. Der wird von verschiedenen Anbietern verkauft, aber die gucken auch nur alle voneinander ab. Das ermöglicht allerdings eine bessere Vergleichbarkeit.
Der eine Trump ist wesentlich farbenfroher, und auch wenn ich an der Qualität nichts zu meckern habe, so habe ich doch Schwierigkeiten, mir Trump in so einem babyblauen Anzug vorzustellen. Insofern gefällt mir der dunklere Trump etwas besser. Was ich aber beiden zugestehen muss: Was die Geschmeidigkeit der Bewegung von Armen und Beinen angeht, kommen diese Figuren dem Lego-Original von allen hier vorgestellten Minifiguren am nächsten.
Als Beilagen gab es jeweils eine 1x2-Fliese (einmal in weiß, einmal in grau), was wohl Baupläne oder ein Redemanuskript darstellen soll, und jeweils auch eine "Make America Great Again"-Kappe.
Man sieht, dass die Qualität dort dann doch weit auseinandergeht: Bei dem dunkleren Trump ist der Schriftzug kaum zu lesen.
Übrigens gibt es auch eine Hillary Clinton (mit einem Computer-Buch über sichere E-Mails), aber die habe ich mir (noch) nicht besorgt.
Was ist ein schönerer Anblick als Donald Trump? Zweifellos reizvolle Damen in knapper Bekleidung. Und deswegen habe ich gleich drei davon im (Fake-)Lego-Format! Ob die jungen Damen nun kommerziell agierende Lustbefriedigungsfachkräfte sind oder Models oder einfach für ihre Freunde bzw. Freundinnen mal ein paar heiße Fummel anziehen, ist wohl jedem selbst überlassen. Kinder haben ja viel Fantasie, die denken sich schon was Passendes aus!
Der Druck auf den Figuren ist wirklich beeindruckend gut. Allerdings - und das sollte man bei diesen Damen eigentlich nicht meinen - tut man sich wieder ganz schön schwer, die Arme und Beine in Position zu bewegen. Dennoch sind sie eine schöne Ergänzung für die Figurensammlung.
So, damit habe ich den (Fake-)Lego-Fans unter euch hoffentlich ein paar neue Ideen geben können. Welche Figuren findet ihr besonders interessant und was würdet ihr euch noch für Figuren wünschen? Habt ihr besondere Erinnerungen an Sailor Moon, Donald Trump oder Stripper? Schreibt sie in die Kommentare!
Bis zum nächsten Eintrag!
Premiummitglied
Die Stripperinnen würden bestimmt gut zum Sembo Club passen