Goethe und seine Ferkelverse
Nuff! Ich grüße das Volk.
Deutschland rühmt sich immer noch, das Volk der Dichter und Denker zu sein. Im Wesentlichen ruht man sich da auf alten Lorbeeren aus, gedacht wird nicht mehr so viel, weil das Minderheiten unterdrückt, die das nicht können, und die meisten heutigen Dichter sind beschissen. Und deswegen denkt man gerne an den guten alten Goethe zurück (und an seine Zeitgenossen).
Nun war Goethe aber auch eine olle Sau. Leider wird der säuische Teil seines Werks selten offen präsentiert und ist auch niemals Schulstoff. Skandalös. Zum Glück gibt es Bücher, mit denen man solche Bildungslücken im Nachhinein schließen kann. Und wenn heute schon Studenten einen Shitstorm starten, weil an einer Hauswand ein Gedicht steht, in dem angedeutet wird, dass eine Frau ganz hübsch anzusehen ist, kann man sich vorstellen, dass die bei einigen von Goethes Versen vermutlich gleich empört das ganze Haus sprengen würden.
Ich möchte daher eine kleine Auswahl seiner schmutzigen Werke präsentieren, um das kulturelle Erbe unseres Landes zu stärken. Und beim Lesen muss man sich gar nicht schmutzig fühlen:
Wundern kann es mich nicht, daß unser Herr Christus mit Huren
Gern und mit Sündern gelebt, gehts mir doch eben auch so.
Mohammed bestimmt auch. Oh, Moment, da klingelt ein Lkw an der Tür ...
Goethe schrieb viele seiner erotischen Epigramme auf seiner Italienreise, und besonders beeindruckte ihn offenbar Venedig, da er dieser Stadt so einige Verse widmete.
In den engsten der Gäßchen, es drängte sich kaum durch die Mauern,
Saß mir ein Mädchen im Weg, als ich Venedig durchlief.
Sie war reizend, der Ort - ich ließ mich Fremder verführen -
Ach, ein weiter Kanal tat sich dem Forschenden auf.
Hättest du Mädchen wie deine Kanäle, Venedig und Vötzchen
Wie die Gäßchen in dir, wärst du die herrlichste Stadt.
"Wäre geil, wenn dort die Frauen genauso feucht und eng wären wie die Stadt; ich hab da nur eine Schlampe getroffen, und mit der war's, als wenn man eine Wurst in den Flur wirft."
Der Herr Goethe hat offenbar nicht die besten Erinnerungen an die italienischen Mädchen.
Goethe wollte offenbar auch klarstellen, dass er nicht homophob war - aber Mädels dann doch bevorzugte.
Knaben liebt ich wohl auch, doch lieber sind mir die Mädchen,
Hab ich als Mädchen sie satt, dient sie als Knabe mir noch.
Ein Mädchen ist halt vielfältiger einsetzbar als ein Knabe und ebenfalls für anale Freuden empfänglich.
Es ist allerdings wichtig zu wissen, dass Goethe zwar ein Freund von Analverkehr war, doch nur als aktiver Part...
Gib mir statt "der Schwanz" ein ander Wort, o Priapus,
Denn ich Deutscher, ich bin übel als Dichter geplagt.
Griechisch nennt ich dich Phallos, das klänge doch prächtig den Ohren,
Und lateinisch ist auch Mentula leidlich ein Wort.
Mentula käme von Mens, der Schwanz ist etwas von hinten,
Und nach hinten war mir niemals ein froher Genuß.
So ein Jammerlappen. Als wenn es im Deutschen nicht genug poetische Wege gäbe, das Gemächt zu bezeichnen. Und so was will ein Dichterfürst sein.
Eine Bekannte(?) machte offenbar besonderen Eindruck auf Johann Wolfgang.
Was ich am meisten besorge: Bettine wird immer geschickter,
Immer beweglicher wird jegliches Gliedchen an ihr;
Endlich bringt sie das Züngelchen noch ins zierliche Fötzchen,
Spielt mit dem artigen Selbst, achtet die Männer nicht viel.
Bettine ist sehr gelenkig, und sie hält sich an den Vorsatz: "Wenn du willst, dass es ordentlich gemacht wird, mach es selber." Tja, Pech für die Männer.
Immerhin genierte sie sich offenbar nicht, wenn der Johann sie so sehen durfte. Das ist positiv, denn wenn der liebe Goethe etwas nicht leiden konnte, dann schamhaftes Verhüllen.
Nackend willst du nicht neben mir liegen, du süße Geliebte,
Schamhaft hältst du dich noch mir im Gewande verhüllt.
Sag mir, begehr ich dein Kleid? begehr ich den lieblichen Körper?
Nun, die Scham ist ein Kleid! zwischen Verliebten hinweg!
Oder kurz: "Mach dich nackig, ich bin geil!"
Selbst ein schon zu Lebzeiten äußerst erfolgreicher Künstler wie Goethe hatte offenbar so seine Probleme mit der Damenwelt.
Alle Weiber sind Ware, mehr oder weniger kostet
Sie den begierigen Mann, der sich zum Handeln entschließt.
Glücklich ist die Beständige, die den Beständigen findet,
Einmal nur sich verkauft und auch nur einmal gekauft wird.
Passend dazu:
Lange sucht ich ein Weib mir; ich suchte, da fand ich nur Dirnen;
Endlich erhascht ich dich mir, Dirnchen, da fand ich ein Weib.
Einfach ausgedrückt: Alles Schlampen außer Mutti.
Damit habe ich meinen kulturellen Auftrag für heute vermutlich auch erfüllt. Vielen Dank fürs Zuhören und einen schönen Heimweg!
Premiummitglied
Schwere Kost am Abend, danke für die "deutsche" Übersetzung was es eigentlich bedeuten soll.
Martin Luther lies es auch "Krachen", und hat ein paar Zitat von dem Schlag auf Lager.