Was haben wir letzte Woche gelernt? - Teil 61 (KW 49)
Nuff! Ich grüße das Volk!
Die Weihnachtszeit ist gerade im vollen Gange, aber ich kann mich kaum darauf konzentrieren, dieses "Nichts" zu besorgen, welches die meisten meiner Familienmitglieder sich von mir wünschen. Aus diversen Gründen muss ich in den nächsten Tagen nämlich die vierfache Arbeit erledigen, die ursprünglich für diese Zeit geplant war, daher muss ich leider die Comics heute und morgen pausieren lassen. Dafür können die danach etwas länger ausfallen. (Angesichts dessen, was im Moment so aus den Kalendertürchen plumpst, ist die Pause auch ganz gut.) Immerhin verdiene ich so auch wieder ein bisschen Geld.
Zum Trost gibt's übrigens gleich noch einen Teeniezeitschriften-Quickie. ^^
Was passiert ist:
Ich habe schon häufiger auf dieser Seite lamentiert, dass ich moderne Kunst nicht verstehe. Es gibt allerdings durchaus die Möglichkeit, mein Unverständnis abzumildern, wozu ich hiermit auch alle modernen Künstler aufrufe: einfach ein bisschen nacktes Frauenfleisch dabei zeigen, und schon kann ich eine Art Sinn darin entdecken. Eine Künstlerin aus Japan hat meinen Vorschlag nicht ganz befolgt, kann aber durchaus mit meinem Wohlwollen rechnen: Megumi Igarashi hat ein Muschiboot gebaut. Oder genauer: Sie hat ihr Freudenfeuchtbiotop mit einem 3D-Scanner abtasten lassen und mit diesem Scan dann das obere Teil eines Kajaks geformt, mit dem sie von nun an durch die Gegend paddeln wollte. In den Augen der japanischen Justiz ist die Dame jedoch einfach eine miese Pornografin. Sie ist nun zum wiederholten Male verhaftet worden, weil sie - durch die Darstellung ihres Freudenspenders - verbotenes pornografisches Material verbreitet habe. Denn Japan hat zwar eine enorm kreative Porno-Industrie, aber die tatsächliche Darstellung von Geschlechtsteilen ist immer noch untersagt. Wenn man mich fragt, sollten die Japaner sich eher darum kümmern, ihren Pornodarstellern nötigenfalls auch durch gesetzlichen Zwang ordentliches Küssen beizubringen, denn das was die jetzt in ihren Fickelvideos machen, ist einfach unappetitlich und erektionsfeindlich.
Die türkische Regierung könnte schon seit einiger Zeit mit ihren drolligen Äußerungen ein unerschöpflicher Quell des Amüsements sein, wenn sich nicht im Hinterkopf der unangenehme Gedanke breitmachen würde, dass die tatsächlich ein nicht ganz unbedeutendes Land regieren und den ganzen Stuss auch noch ernst meinen. Aktuell ist mal nicht Erdogan, sondern sein Wissenschaftsminister Fikri Işık der Clown vom Dienst. Der verkündete nämlich stolz, dass 700 bis 800 Jahre vor Galileo bereits muslimische Wissenschaftler entdeckt hätten, dass die Erde eine Kugel sei. Das ist durchaus eine beeindruckende Leistung, wenn man außer Acht lässt, dass die immerhin über 1000 Jahre nach den Griechen darauf gekommen sind, was man wohl nach Logik der Erdogan-Regierung durchaus als Beweis für die Überlegenheit des hellenistischen Polytheismus werten müsste. Eratosthenes von Kyrene berechnete im 3. Jh. vor Christus sogar den Erdumfang recht genau. Noch ein weiterer Schlag für den Bock, den Erdogan zum Wissenschaftsgärtner machte: Galileo hat mit der Erkenntnis über die Kugelgestalt der Erde gar nichts zu tun, der Mann beschäftigte sich mit der Bewegung der Himmelskörper.
Neues aus Klopfers Twitter-Feed:
Vater stellt sein Kind auf den Bahnsteig, rennt dann in den Zug zurück, um das Gepäck zu holen, und der Zug fährt währenddessen wieder ab. Der Mann ist 47. Was für Klappspaten haben in dem Alter noch nicht gelernt, dass man sämtliches Gepäck beim Aussteigen in Griffweite haben sollte?
Rauchen macht weiblich, höhö.
Hippie will ganz auf Plastik verzichten. Besonders schön: "Da sind wir konsequent", wird in der Überschrift zitiert, aber sie benutzen immer noch einen Plastik-Wäschekorb, weil sie die paar Euro für einen geflochtenen Korb vom Flohmarkt nicht haben. Dass das Foto sie auch noch dabei zeigt, wie sie im Bioladen (war ja klar) die Ware aus Kunststoffbehältern holen, ist auch zu köstlich. Generell ist die Idee des konsequenten Plastikverzichts eher dämlich und nicht durchführbar. Erstens macht's keinen Sinn, aus Angst vor Weichmachern Plastikgegenstände zu verbannen, in denen gar keine Weichmacher enthalten sind, und zweitens gibt's Kunststoff einfach überall. Wenn er nicht gerade die Stromleitungen aus der Wand reißt (wegen der Isolierung), ist er nur ein Heuchler. Und ein Wichtigtuer, denn offenbar muss der Kasper sein Vorhaben ja jedem auf die Nase gebunden haben, der nicht bei drei aufm Baum war, sonst hätte die Info nie zu Spiegel Online gefunden.
So, wir sehen uns dann gleich noch mal und dann übermorgen wieder. ^^
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Ich find die Muschibootidee cool. Nein, ich werde es selbst nicht nachbauen.