Kennedys Kopf
Am 22. November 1963 gingen John F. Kennedy einige Dinge durch den Kopf. „Schönes Wetter“, „Jackie ist heute aber wieder hübsch angezogen“, „Ich bin gespannt, wie diese neue britische Sendung Doctor Who sein wird“ und eine Kugel. Eine weitere ging vorher durch seinen Hals und den texanischen Gouverneur Connally, aber darum geht es hier nicht.
Nach dem tragischen Attentat gab es viele Leute, die die Meinung vertraten, Lee Harvey Oswald hätte unmöglich der Alleintäter sein können. Die Argumente waren vielfältig und mal mehr, mal weniger überzeugend. Eines der augenscheinlich überzeugendsten Argumente wurde schließlich durch die Aufnahme des Attentats durch den Amateurfilmer Abraham Zapruder bestärkt:
Wer sich das Video nicht ansehen kann oder will: Kennedys Kopf bewegt sich durch den Kopftreffer nach hinten, also in die Richtung des Schulbuchlagers, aus dem auf ihn geschossen wurde. Eigentlich würde man intuitiv vermuten, dass der Kopf von der Kugel nach vorne gedrückt werden müsste. Kein Wunder, weswegen so viele Menschen annahmen, es hätte noch einen Schützen auf dem Grashügel vor der Präsidentenkolonne geben müssen.
Das ist aber nicht nötig. Tatsächlich ist die Bewegung des präsidialen Hauptes physikalisch einwandfrei mit einem Treffer von hinten vereinbar. Das liegt daran, wie so ein Kopf aufgebaut ist, nämlich außen knackig und innen soft, wie ein Gürteltier.
Bitte keinen Neid wegen meiner künstlerischen Begabung.
Die schurkische Kugel, abgefeuert aus einem italienischen Gewehr, penetriert den präsidialen Schädel.
Die Kugel übertrug auf den Schädelknochen nicht wirklich viel ihrer Bewegungsenergie. Um sämtliche Energie auf den Knochen zu übertragen und ihn somit nach vorne zu pressen, hätte die Kugel im Knochen stecken bleiben müssen. Das hätte sicherlich auch den Präsidenten gefreut. Stattdessen durchschlug die fiese Kugel ziemlich mühelos die Schale und drang nahezu ungebremst in den Schädel ein.
Die echte Kugel hatte sich zu diesem Zeitpunkt übrigens zerlegt und legte die Strecke durchs Hirn in Einzelteilen zurück.
Der Einfachheit halber zeichne ich nicht mit, dass bei dem Durchschuss auch noch der Kopf rechts hinten oben platzte und das, was nicht wegflog, nur noch von der Kopfhaut halbwegs in Position gehalten wurde. Es gibt aber auch noch ein Bild.
In so einem menschlichen Kopf ist es ziemlich schwabbelig. Und wenn etwas durch eine schwabbelige Masse zischt, tendiert die schwabbelige Masse dazu, davon mitgerissen zu werden. Als die Kugel also auf der anderen Seite des Kopfes wieder den Knochen durchschlug und den Präsidenten verließ, kam jede Menge schlabberige, durchgerührte Hirnmasse mit und schoss im Strahl aus dem Staatsoberhaupt. Und so wie eine Rakete durch den Strahl der Raketendüse in die entgegengesetzte Richtung gedrückt wird, so wurde Kennedys Kopf nach hinten gedrückt, also in die Richtung, aus der die Kugel kam.
Der Schussverlauf sah etwas anders aus, siehe nächstes Bild.
Das große Loch oben im Schädel sorgte dann auch dafür, dass im Krankenhaus das Hirn auf die Trage platschte. Die Ärzte gaben sich keinen Illusionen hin, dass dort noch irgendetwas hätte gerettet werden können.
Die Bewegung dürfte durch einen Reflex von Kennedy noch verstärkt worden sein, aber man hat die rein physikalischen Ursachen auch mit entsprechend präparierten Melonen bestätigen können. Sobald man sicherstellt, dass die Melone nicht einfach auseinanderfliegt, wird sich die Melone in Richtung des Schützen bewegen, wenn man sie beschießt.
So, jetzt habt ihr wieder etwas gelernt und müsst keine Anschläge auf Politiker begehen, um dieses Phänomen experimentell zu bestätigen. Ich hoffe, damit habe ich viele Leben gerettet.