Die Bachelorette - Staffel 4 Episode 1
Franzose Alexandre bringt ihr auch was zum Anziehen mit, nämlich ein Strandkleid. Dummerweise muss er auch erwähnen, dass er keine Ahnung hat, wie man so einen Fummel anzieht. Und ich dachte, Franzosen sind von Natur aus geschmeidig, wenn sie mit Frauen reden, die sie gerne mal in die Koje ziehen würden.
Cleverer stellt sich David an, der als einziger Kandidat Jessica tatsächlich dank ihrer Bachelor-Zeit erkennt und total aus dem Häuschen ist, als wenn er eine alte Freundin wiedersehen würde, die er immer schon mal anbumsen wollte. Jessica fühlt sich offensichtlich sehr gebauchpinselt.
Der vorher rasurmäßig etwas herausgeforderte Martin sieht ein bisschen verloren, aber dadurch auch naiv-unschuldig aus, als er – seine Muskelberge dezent unterm Hemd verborgen – die Bachelorette begrüßt.
„Hi, was machst du so?“, fragt Jessica, und Martin gibt bereitwillig Auskunft: „Ich bin im Versicherungsvertrieb im Außendienst, und meine Funktion… Ich bin da Kundenberater und … berate da meine Kunden.“
Da hätte man fast selbst drauf kommen können, aber es ist gut, jede Unsicherheit gleich von selbst auszuschließen.
Nachdem die ganze Grüßerei abgeschlossen ist, geht es natürlich zum frohen Kennenlernen, bei der zwei Leute ein Gespräch führen und der Rest in der Nähe auf seine Chance lauert.
Einer der ersten, die mit der Dame reden dürfen, ist Michael, der ihr offenbart, dass er mit 25 Jahren schon drei Kinder gezeugt hat. Sie sollte das als Warnung verstehen. Vielleicht ist dieser Mann ja so potent, dass der Wäschekorb schwanger wird, wenn er da seine Unterwäsche reinschmeißt. Abschreckender als die freigiebige Verbreitung seiner Gene scheint Jessica aber eher zu sein, dass die Trennung von der Mutter seiner Lendenfrüchte erst 10 Monate her ist.
Bei Schornsteinfeger Alex entwickelt sich das Gespräch dann in eine etwas ungemütliche Richtung, als sich ein paar andere Kerle danebensetzen und Alex offenbar meint, verbal ein wenig forscher zu sein, um gegenüber seinen Nebenbuhlern Dominanz zu zeigen. Ich würde dazu ja die Frau anpinkeln, aber ich bin ja auch ein unverbesserlicher Romantiker. Ich denke aber mal, da dürfte auch der seit dem Mittag in Massen konsumierte Alkohol seine Wirkung zeigen.
Alex: „Und was machst du so?“
[…]
Jessica: „Ich bin selbstständige Unternehmerin.“
Alex: „Und was machst du dann? Ein bisschen modeln?“
Jessica: „Modeln nicht… Also ich bin jetzt auf keinem Laufsteg, dafür bin ich einfach zu klein.“
Alle lachen.
Alex: „Hast du Kurven?“
Jessica: „Ich… ich weiß nicht. Vielleicht…“
Alex: „So’n bisschen, wa? So ein ganz klein bisschen vielleicht.“
Sebastian (zu Alex): „Kurven? Mit wem hast du geredet die ganze Zeit?“
Alex (zu Sebastian): „Mit ihr! Hat sie Kurven?“
Alex (als Erklärbär zu allen): „Der moderne Begriff von Kurven ist eigentlich ‚fett‘!“
Sebastian: „Nee, nee, nee, nee, nee!“
Alex: „Aber SIE ist einfach nur geil.”
Alle lachen peinlich berührt.
Jessica (reißt verblüfft die Augen auf): „Okay…“
Alex: „Ja, das war vielleicht too much.“
Alex (zu Jessica): „Das war too much. Du bist hübsch.”
Jessica: „Alles gut. Alles klar.“
Alex: „Geil bist du nicht.“
Klopfer:
Ich stimme zwar Alex durchaus in der Beobachtung zu, dass das Wort „Kurven“ seit einiger Zeit als Euphemismus für „fett“ verwendet wird, aber an seinen Komplimenten muss er noch arbeiten. Wenn etwas deutlich schlimmer ist, als einer Frau zu sagen, dass sie geil ist, ist es, ihr zu sagen, dass sie nicht geil ist. Die Bachelorette findet solche Proletenwitze also gar nicht lustig. Hat Alex nun verschissen?
Eher Grund zur Freude bietet das anschließende Gespräch mit Domenico, der aus Italien stammt. Und aus Polen. Auch Jessicas Familie stammt aus Polen, und daher ist sie sehr verzückt, als er sie später auf Polnisch anredet. Also spricht er drei Sprache: Italienisch, Polnisch und Proletendeutsch. (Mir fällt gerade auf, dass der letzte Bachelor ebenfalls polnische Wurzeln hatte. Werden wir Zeuge einer schleichenden Polonisierung?) Ebenfalls beim Gespräch dabei ist Julian (der mit den Augen), der allerdings hauptsächlich die Fresse hält und daher keinen tieferen Eindruck hinterlassen kann. Außer vielleicht auf dem Sofa.