Ich find's etwas unglücklich, dass so etwas als Kampfbegriff verwendet wird, um einerseits eine bestimmte Agenda zu vermuten und andererseits Leute, die der Einwanderung kritisch gegenüber stehen, in eine radikalere Ecke zu stellen, als vll. angebracht ist.
Das Phänomen, dass eine indigene Bevölkerung durch Einwanderer nach und nach immer mehr ihre eigene Identität verliert, kulturellen Einfluss einbüßt und schließlich von der neuen Kultur dominiert wird, ist historisch ja keine Fiktion. Das haben wir bei den Germanen gesehen, die in England irgendwann die Kelten dominierten, das haben wir im Römischen Reich gesehen, wo Stämme und Völker romanisiert wurden, und es ist etwas, was bei den indigenen Völkern in Amerika und Australien beobachtet werden kann. Das war auch der Plan hinter den Ansiedlungen von Russen in den nichtrussischen Mitgliedsstaaten der UdSSR, woraus sich jetzt auch Konflikte wie in der Ukraine ergeben. Und im Kleinen sehen wir so was z.B. in Stadtteilen von Berlin, wo das Deutsche nicht mehr dominiert. Insofern ist "Umvolkung" keine Wahnvorstellung.
Was in Deutschland passiert, ist aber wohl keine gezielte "Umvolkung" durch unsere Regierenden, sondern einfach ein Resultat daraus, dass man Leute hergeholt hat, ohne den eigentlich nötigen Anpassungsdruck für die Integration auszuüben. (Sicherlich fehlten auch gerade bei der ersten Generation die Angebote dafür, da die ja eigentlich nach den Gastarbeiterabkommen vertragsgemäß wieder hätten gehen müssen.) Es ist aber sicherlich nicht aus der Luft gegriffen, wenn man sich vorstellt, dass in Ländern wie Saudi-Arabien oder der Türkei die wachsende Zahl der Muslime in Europa als Chance begriffen wird, die jeweils bevorzugte Spielart des Islams in der westlichen Welt zu verbreiten. Ohne Grund werden diese Staaten nicht so viele Moscheen oder Islamverbände hierzulande unterstützen, das hat sicherlich auch damit zu tun, eigenen Einfluss auszuweiten.