Die Argumentation find ich auch so interessant, weil dieselben Leute, die darin kein Problem sehen, sie in leicht anderen Zusammenhängen kategorisch ablehnen würden.
In den USA gibt es fünfmal mehr Weiße als Schwarze. Dennoch haben Schwarze zwischen 1980 und 2008 mehr Morde begangen als die Weißen. 93 Prozent der schwarzen Opfer wurden auch von Schwarzen umgelegt, während 84 Prozent der weißen Opfer auch von Weißen umgebracht wurden. Nach der Logik des Artikels ist somit grundlegende Vorsicht gegenüber Negern angebracht.
Oder schauen wir nach Deutschland: Wir haben derzeit ungefähr einen Ausländeranteil von ungefähr 9 Prozent an der Bevölkerung. In den Kriminalitätsstatistiken beträgt der Ausländeranteil bei den Tatverdächtigen für 2015 aber 27,9 Prozent (ausländerrechtl. Vergehen nicht mitgerechnet). Laut dem PKS-Jahrbuch 2014 war der Ausländeranteil der Tatverdächtigen bei Mord/Todschlag, Vergewaltigung/sexuelle Nötigung, Raubdelikten und Diebstahl bei über 30 Prozent. Nach der obigen Logik müssen Ausländer also zwingend unter Generalverdacht gestellt werden.
Bei Zuwanderern ist es (nach den Statistiken von 2015) übrigens noch schlimmer: Die sind bei Straftaten gegen das Leben fünf Mal krimineller, als sie eigentlich laut Bevölkerungsanteil sein dürften. Am besten zieht man gleich Stacheldraht um die Flüchtlingsheime und stellt Wachtürme drumherum auf.
In Berlin sind über 30 Prozent der Tatverdächtigen bei Taschendiebstahl aus Rumänien, also höchstwahrscheinlich Roma. Nach der Logik des Artikels ist es voll korrekt, Zigeuner grundsätzlich wie Aussätzige zu behandeln. (Der Gesamtanteil nichtdeutscher Tatverdächtiger bei Taschendiebstahl liegt in Berlin übrigens bei 86,7 Prozent.)
Boah, da kann man so richtig abhitlern, wenn man sich diese Denkweise erst mal gemein gemacht hat.