Alibifrage: Woher glaubst du, kommt der Mythos, Frauen würden total oft nein sagen, aber doch nein meinen (Im Bezug auf "nein heißt nein")? Ich kann mir das ehrlich gesagt kaum vorstellen. Klar, wenn ich sage, "du, ich hab heut Kopfschmerzen und darum nicht so sehr Bock auf Sex", dann aber später beim Kuscheln doch Lust bekomme und sage "Duuu, vielleicht können wir jetzt doch...", aber in dem Fall ändert sich ja meine Meinung (und evtl. auch mein körperlicher Zustand). Oder ein anderer möglicher Kontext wäre Rape Play, Rollenspiele und andres BDSM-Gedöns, aber dort ist, damit man trotzdem ein Stoppsignal senden kann, ein Safeword ausgemacht und es ist vorher abgeklärt, dass ein nein in dem Fall nicht "ich will nicht" heißt (und die Kerle, die das "nein meint ja"-Argument anbringen, sind eher diejenigen, die sowas total pervers finden würden). Und wenn ich zb gekitzelt werde und dann kichernd sage, "nein, hör auf", ist es was andres, als wenn ich das mehrmals mit ernstem Ton sage, oder nicht? Wenn ich einigermaßen intelligent bin, kann ich auch mit meiner Liebsten kommunizieren, wenn sie sich uneindeutig mir gegenüber verhält, anstatt "sie hat nein gesagt, aber ich vögel sie jetzt trotzdem, weil gestern hat sie sich ja auch nach paar Stunden umentschieden"
Meinst du "aber doch ja meinen"?
Ich denke, das kommt daher, dass Frauen das blöderweise total oft machen. Ich hab das selbst mehrfach erlebt (und ich hab nicht mal sooo viele Frauen gedatet) und kenne es auch von anderen: Das Mädel sagt nein, man zieht sich zurück, und dann ist sie total sauer, weil sie eigentlich gar nicht wollte, dass man aufhört, sondern sich eher gewünscht hat, dass man es noch ein bisschen hartnäckiger versucht. Das ist für Jungs wirklich extrem verwirrend, weil wir natürlich inzwischen "nein heißt nein" für normal halten.
Ich hab auch mit Frauen schon drüber geredet, und da heißt es halt meistens, dass sie a) nicht als "leicht rumzukriegen" rüberkommen wollen, b) sehen wollen, wie viel Mühe sich ein Mann um sie gibt, und c) er einfach männlicher und leidenschaftlicher rüberkommt, weil er sich nicht so leicht entmutigen lässt.
Vermutlich ist es Frauen gar nicht so klar, weil sie bei dem Thema eben immer nur an die Vorkommnisse denken, bei denen sie tatsächlich nein meinte und das dann ignoriert wurde. Aber wenn sie wirklich wollen, dass "nein heißt nein" ernstgenommen wird, müssen sie eben auch aufhören, in bestimmten Situationen zu erwarten, dass er ein Nein ignoriert. Der Rat "Wenn du einen Typen gewinnen willst, mach dich rar und lass ihn zappeln, damit sein Jagdinstinkt geweckt wird" an Frauen, der kommt selten von Männern, der wird aber immer wieder und wieder und wieder von Frauen gegeben, in Mädchen- und Frauenzeitschriften, im Freundeskreis, im Internet oder sogar im Fernsehen.
Wenn ein Nein mit entsprechender Betonung und korrespondierender Körpersprache vorgebracht wird, dann sollte es natürlich kein Problem sein, die Ernsthaftigkeit zu erkennen. Aber wenn Frauen ganz ehrlich sind, müssen sie schon zugeben, dass bei ihnen ein Nein eben doch nicht immer einfach ein Nein ist, und das nicht nur als Antwort auf die Frage: "Hast du was?"