Frag den Hasen

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Ist es eigentlich überhaupt möglich, dass Nordkorea fällt ohne militärischen Eingreifen?
Wenn die Chinesen die Unterstützung komplett einstellen würden, könnte nicht selbst da noch Kim Jong Un unbekümmert weiterherrschen?
Die Präsidentin vom Süden meinte ja, der Bau von Nuklearwaffen könne das Überleben des Regimes nicht verlängern sondern würde es sogar verkürzen (durch die Sanktionen). Ich kann mir einen möglichen Zerfall schwer vorstellen, vielleicht könntest du das hier verdeutlichen...
Nordkorea kann seine Bevölkerung alleine nicht versorgen, daher sind sie angewiesen auf Hilfe von außen. (Ohne Hilfe können sie nicht mal die Infrastruktur so aufbauen, dass sie dann autark leben können. Ein Beispiel: Wegen Kohlemangel fehlt es an Strom, ohne Strom funktionieren die Pumpen nicht, die in den Kohlegruben verhindern sollen, dass sie absaufen, somit kann keine Kohle gefördert werden, was wiederum heißt, dass sie ihre Kraftwerke nicht betreiben können...) Und je mehr Geld sie fürs Militär ausgeben (z.B. für Kernwaffen), anstatt es in die Infrastruktur zu stecken, desto schlimmer wird's.
Viele vermuten sicherlich, dass irgendwann das Volk rebellieren könnte, wenn es ihnen richtig mies geht, aber das glaube ich nicht. Die sind zwar nicht so naiv, wie man es gerne meint (es gibt einen blühenden Schmuggel von südkoreanischen DVDs und Playern über die chinesische Grenze), aber dennoch recht loyal gegenüber der nordkoreanischen Ideologie.
Für viel wahrscheinlicher halte ich es, dass der Rückhalt von Kim Jong-un im Militär bröckeln könnte (insbesondere, wenn er gezwungen ist, das Militärbudget zu senken, um das Volk halbwegs am Leben und bei Laune zu halten). Dass es da sowieso schon knirscht, merkt man an den häufigen Exekutionen hochrangiger Militärs. Es könnte jedenfalls zu einem offenen Machtkampf zwischen dem Militär und Kim-Anhängern kommen, in dessen Verlauf sich Risse in der gesamten Führung und der Verwaltung des Staates auftun könnten, die dafür sorgen, dass System unter internen Querelen zusammenbricht und sich die Akteure quasi mehr mit sich selbst beschäftigen als mit dem gemeinen Volk. Wenn die Verwaltung des einen Dorfs eher zu Kim steht, während die Polizei in diesem Ort eher zu den Militärs hält, allerdings im Nachbarort die Konstellation umgekehrt ist und dazwischen mehrere Armeeeinheiten liegen, die in ihren Loyalitäten auch gespalten sind, führt das entweder zu einem mehr oder weniger offenen Bürgerkrieg oder zur Lähmung der Staatsgewalt, wodurch das Volk gezwungen ist, sich quasi in Anarchie selbst zu organisieren.