Klopfers Blog

Als Preußen in den Befreiungskriegen gegen Napoleon knapp bei Kasse war, startete man die Aktion "Gold gab ich für Eisen", bei der die Bevölkerung ihren Goldschmuck an den Staat abgab und dafür Schmuck aus Eisen bekam, der mit dem besagten Spruch verziert war. Mit dem Tragen von Eisenschmuck war ein hohes Sozialprestige verbunden, man zeigte so: ICH habe etwas für mein Land getan. Im 1. Weltkrieg wiederholte man die Aktion.

Die Frühzeit der Weimarer Republik war geprägt von einer immer weiter voranschreitenden Inflation. In den Jahren 1922 und 1923 plagte die Hyperinflation die Bevölkerung, ein Brot konnte über 100 Milliarden Mark kosten. Um die Hyperinflation zu beenden, führte man die Rentenmark ein, bei der 12 Nullen gestrichen wurden. Um die neue Währung zu decken, wurden alle Unternehmer, Grundstücks- und Hauseigentümer verpflichtet, sechs Prozent ihres Grundeigentums an den Staat zu übertragen. Es wirkte: Die Inflation war besiegt, man sprach vom "Wunder der Rentenmark".

1933 verbot US-Präsident Franklin D. Roosevelt in den Vereinigten Staaten von Amerika den Besitz von Gold in Form von Münzen, Barren und Zertifikaten im Inland, wenn sie den Gesamtwert von 100 Dollar überschritten oder nicht für Industrie, Kunst oder Handwerk benötigt wurde. Das Gold musste an den amerikanischen Staat zu einem festgelegten Wechselkurs verkauft werden. 1961 wurde durch Dwight D. Eisenhower auch der Goldbesitz im Ausland durch amerikanische Bürger und Firmen untersagt. Das Verbot bestand bis 1974.

Und heutzutage müssen wir tatsächlich überlegen, ob wir Banken und Einkommensmillionäre in der Krise freundlich überreden könnten, eine höhere Bürde zu schultern, weil sonst Währung und Weltwirtschaft vor die Hunde gehen. Hm. angsthasi.gif

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Veröffentlicht am 17. März 2010 um 19:12 Uhr in der Kategorie "Belanglose Gedanken"
Dieser Eintrag wurde bisher 46 Mal kommentiert.
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Wie kann man Klopfers Web unterstützen?

Text veröffentlicht im
Klopfer erzählt, wie man helfen kann, Klopfers Web zu erhalten und besser zu machen - sowohl ohne als auch mit Geldeinsatz. [mehr]

Anarchist
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Damals waren die Politiker keine Speichellecker der Industrie. Armselig was heutzutage sich so Politiker nennt.

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Geschrieben am
Praeriebaer
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Die Juden wurden damals auch wegen ihren Geldgeschäften geächtet. Ist halt die Frage was einem lieber ist:
Gesamtgesellschaftliche Akzeptanz des Großkapitals oder: Privilegierte Jagen.

Ich wäre ja dafür den Bundestag auszurotten, aber die Schuld an der Krise hat was mit dem Geldsystem an sich zu tun. Also wen sollte man bestrafen, wenn nicht denjenigen der es legitimiert hat?

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Geschrieben am
Sam
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Bist du echt für Enteignung, Klopfer? angsthasi.gif Ich bin ja immer SEHR zurückhaltend bei allem, was mir zu rot vorkommt. ^^ Wenn ich reich wäre, würde ich's auch bleiben wollen (und bei diesen ständigen Rufen nach höherer Reichensteuer etc. leicht panisch werden). Ich will ja auch nicht, dass jemand in mein Zimmer spaziert und mal eben entscheidet, was ich alles nicht brauche und deshalb abzugeben habe.

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Geschrieben am
Saya
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Toller Vergleich smile.gif Hab ich schonmal erwähnt, dass ich deine Seite hauptsächlich deswegen so mag, weil du die Augenwischerei der Medien nicht nur übersiehst, sondern auch anderen diesen Blickwinkel eröffnest und vereinfachst? Scheint mir grade ein passender Moment xD

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Geschrieben am
Christian
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@Sam:
Nach meinem Verständnis läuft es auf freiwillige Spenden hinaus.

@Klopfer:
Ich verstehe nicht ganz, worauf du hinaus möchtest. Letztlich handelt es sich in allen Fällen um eine Art Vermögenssteuer.

Übrigens bin ich skeptisch, ob eine derartige Vorgehensweise sich noch analog auswirken würde:
- psychologische Effekte (obwohl sich formal nichts ändert, hat handelt man anders - betrifft vor allem die Geschäftsführung) spielen inzwischen eine viel stärkere Rolle als damals.
- Buchungsgeld hat im Volumen sehr stark zugenommen. Vor allem wird Buchungsgeld nicht garantiert, während Bargeld vom Staat garantiert wird.
- Das ganze Wirtschafts-/Zahlungssystem hat sich stark geändert.

Hier noch eine kleine Frage zum Nachdenken:
Wer ist bei der Staatsverschuldung eigentlich der Gläubiger und wer der Schuldner?

ps:
Ich muß mir mal einen anderen Nick ausdenken.

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Geschrieben am
H0R57
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@Sam:

Ne hohe Reichensteuer würde ja nicht auf Kapital, sondern auf Einkommen fällig werden.

D.h. was du schon hast, das wird dir auch gegönnt.
Von der Millionen, die du "verdienst", musste dann halt 100.000€ Abgeben und hast dann 'nur noch' 900.000€ übrig.

So prinzipiell mal...

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Geschrieben am
ArmedWombat
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Damals waren Staaten ja auch keine Feindbilder. Heute? Absolut. Wenn was schlechtes kommt, dann heißt es wieder, was anderes wäre nicht zu erwarten. Wenn was gutes kommt, dann sollte das ja wohl nicht der Rede wert sein. Am besten will man ja keinen Staat, aber zum Glück haben die meisten wichtigen Leute eine ungefähre Ahnung davon wie es in Zentralafrika aussieht, und warum dieses "kein Staat"-Geschichte eine dumme Idee ist.

Nee, Patriotismus ist nicht gefragt. In Europa, weil man zu dämlich ist, es von Nationalismus zu unterscheiden... und das dürfe ja nicht sein (okay, und erfahrungsgemäß kennen auch eine Menge Leute nicht wirklich den Unterschied zwischen Nationalismus und Nationaslsozialismus). In den USA schwankt es zwischen fahnenschwenkendem Hurra-Patriotismus und Irren, die sich mit einem Gewehr auf ihrer Farm verschanzen weil sie der Meinung sind, der Staat habe laut Verfassung nicht das Recht, Steuern zu erheben.


Andere Zeiten, andere Politiker, andere Völker. Nicht, dass es früher keine Idioten gegeben hätte (sonst wären Dinge wie der Erste Weltkrieg nicht passiert). Aber manchmal fragt man sich halt, was unterwegs schief gelaufen ist.

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Geschrieben am
Sam
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@ Christian: Freiwillig wäre ja auch kein Thema, was die Leute für sich beschließen, da beschwer ich mich gar nicht...

@ H0R57: Ja, aber um was zu haben, muss man es ja auch erst mal verdienen. (Es sei denn, man erbt es, was auch wieder Steuern kostet, aber das ist eine andere Kiste...) Wenn's wirklich um 10% Steuern ginge, wäre das ja ein Schnäppchen, da würde sicher keiner was sagen.
Aber ein per Definition Reicher gibt ja (wenn er's denn korrekt versteuert) jetzt schon unterm Strich mehr als die Hälfte seines Einkommens ab. Und wenn dann noch rumgenölt wird, das wäre zu wenig, naja...

Ist auch in meinen Augen eine echte Motivationsbremse. Was soll ich mich für ein gutes Gehalt krummlegen, wenn ich dann eh vergleichsweise wenig davon habe?! Gut, hätte ich 10 Millionen, wäre ich selbst nach Abzug der Hälfte noch reich, also könnte es mir mehr oder weniger egal sein. Aber das ist ja eher unwahrscheinlich.

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Geschrieben am
Papier
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@ArmenWombat: Ohje, du ahnungsloser. Geh dich informieren statt hier so nen Stuss zu verbreiten.

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Geschrieben am
Jannis
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Selten so etwas interessantes bei dir gelesen. Weiter so.

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Geschrieben am
Kain
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Ob das so funktionieren würde sei mal dahin gestell. Es fasziniert mich jedoch immer wieder, dass bei gelegentlichen Forderungen nach der Reichensteuer das Wort "Hausbesitzer" mit "reich" gleichgestellt wird.

Wenn ich mir ein Haus mittels Bankdarlehen gekauft habe und das erstmal zwanzig Jahre abbezahlen muss, bin ich keines Wegs reich.
Im Gegenteil: Wenn der Staat meine Einnahmen mittels Reichensteuer noch weiter beschneiden würde, als er es ohnehin schon tut, bin ich dann bald ziemlich arm - da ich nicht nur mit dem Haus, sondern auch mit meinem Privatvermögen für Darlehensbetrag und Zinsen hafte.

0
Geschrieben am
Klopfer
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Erstaunlich, was man dann gleich von mir glaubt. biggrin.gif

@Sam: Enteignungen kommen dir rot vor? Dabei passiert das ständig, auch in den USA. ^^; Ich wollte aber auch gar nicht Enteignungen befürworten (das tu ich eher, wenn es tatsächlich darum geht, dass mit dem Eigentum Schindluder getrieben wird, also z.B. ein Betrieb systematisch seine Angestellten ausbeutet).

@Christian: Eigentlich ging es mir nur darum, dass man früher weniger Skrupel hatte, sich an die Reichen zu wenden und notfalls auch schmerzliche Maßnahmen zu treffen, während man sich heutzutage eher dabei überschlägt, plüschig weich zu sein, wenn es um diese Klientel geht. Selbst wenn man kernig anfängt, am Ende kommt dann bloß etwas heraus, was ihnen gar nicht weh tut. Und das finde ich sehr bedenklich, weil ich schon daran glaube, dass starke Schultern auch mehr tragen sollten und dass Eigentum verpflichtet (so wie es ja auch im Grundgesetz steht). Im Endeffekt kann das ja auch bloß im Interesse dieser Leute sein, denn ein sozialer Ausgleich sorgt für eine Stabilisierung der Gesellschaft und verringert die Gefahr von Aufständen und Revolten. Da genießt es sich mit dem Reichtum nicht, da muss man Angst haben, an die Wand gestellt zu werden. Das war ein wichtiger Grund, weswegen Henry Ford seinen Arbeitern recht gute Löhne gezahlt hat. Ich habe ja überhaupt nichts davon gesagt, dass man dieselben Methoden wie damals anwenden sollte.
Zu den Punkten:
- Auch damals spielte Psychologie eine große Rolle. Psychologie spielte immer eine große Rolle.
- Ja, und? Würde es deiner Meinung nach dazu kommen, dass niemand mehr Giralgeld akzeptieren würde?
- Es gibt eine Verlagerung zur Finanzwirtschaft weg von der Realwirtschaft. Das ist ja eben etwas, wo man gegensteuern sollte.

Geht es bei deiner Frage zum Nachdenken nicht eher darum, wie du die Antwort interpretierst bzw. welche Folgerungen du daraus ziehst (und inwieweit das bei mir anders aussieht), als wie die Antwort aussieht?

0
Geschrieben am
Klopfer
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@Sam: Hast du das schon mal durchgerechnet, ob das wirklich so ist?
Wenn jemand 251000 Euro im Jahr verdient (durch eigene Arbeit), rutscht er damit in die höchste Stufe rein. Dann zahlt er davon mit Soli 102.605,08 Euro.
Wenn jemand 10 Millionen verdient, zahlt er 4.730.942,83 Euro Einkommensteuer + Soli. Auch bei 100 Millionen komme ich nicht darauf, dass jemand mehr als die Hälfte seines Geldes an den Staat abgeben muss.
(Berechnung nach abgabenrechner.de) Effektiv zahlen die Einkommensmillionäre aber deutlich weniger, weil sie natürlich gewisse Steuersparmöglichkeiten haben.

Wenn man bedenkt, dass die USA mal einen Spitzensteuersatz von 94% hatten und bis in die 80er Jahre hinein der immer noch bei über 70 Prozent lag; und dass wir in Deutschland auch schon deutlich höhere Spitzensteuersätze hatten, finde ich das Geflenne heute echt erstaunlich.

0
Geschrieben am
PTA
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@H0R57

bis in die 90er hinein gab es die Vermögenssteuer, die sich auf den gesamten Besitz bezog. Sie wurde dann abgeschafft, weil die Hausbesitzer sich beschwerten, das der Vermögenswert der Immobilien falsch zugrunde gelegt wurde und sie zuviel zahlen mussten. Und diese geplante Reichensteuer würde auch wieder auf deinen gesamten Besitz fällig werden. Den die Steuer auf Einkommen gibts schon, nennt sich Einkommenssteuer.


Meines Erachtens würde es schon sehr viel nützen, wenn man die ganzen Steuerschlupflöcher schliessen würde, die es gibt und von denen reichlich Gebrauch gemacht wird, so das jemand mit einem Jahrenseinkommen im fünfstelligen Bereich oder mehr auch die Steuern zahlt, die er sollte und nicht weniger als seine Sekretärin zahlen muss. Aber da fehlt ja dann der psychologische "Wir haben was getan" Effekt für die Politiker und das Volk :-/

0
Geschrieben am
Christian
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@Klopfer:
Ja, wenn man den Fokus darauf legst, hast du Recht.

- Im Notfall sicherlich. Die "Bankenrettung" war eigentlich nichts anderes als die Angst vor dem Ausfall des Giralsystems (+Lobbyarbeit, etc). Unsere Geldsysteme (Bar + Giral) leben vom Vertrauen.

- Ja, man müßte da gegensteuern. Tut man aber nicht. In den USA hat man 2007 den Dodd-Frank Act durchgedrückt. In Deutschland wurde nichts vergleichbares unternommen.

Das stimmt. Es geht um die Interpretation. Nehmen wir den Fall an, daß ich eine Bundesanleihe für 10k habe und die Staatsverschuldung 10k / Person beträgt. Man kann sich da sehr gut im Kreis drehen.

0
Geschrieben am
Sam
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@ Klopfer: Schlimm genug, dass es passiert, egal ob den USA oder hier. Was aber dein Beispiel mit dem Betrieb angeht, da gebe ich dir Recht. Wenn man sein Eigentum gesetzeswidrig einsetzt, ist das wieder eine ganz andere Kiste, da sollte der Staat wirklich davor sein.

Kommt das hin mit der Rechnung? Ich dachte, 45% wäre der Spitzensteuersatz - aber das ist dann doch nur die Lohnsteuer, dann kommen noch Sozialversicherung, ggf. Kirchensteuer...
Sei's drum, ob man jetzt bei 45 oder bei 52 rauskommt, ich finde beides sehr hoch. Ganz zu schweigen von den asozialen Steuersätzen von früher, die du aufgeführt hast. oO

Ich meine, klar, jeder sollte nach seinen Möglichkeiten etwas für den Staat tun und ein Reicher auch gern etwas mehr als jemand, der eh kaum was hat. Aber diese Einstellung von wegen "der hat's doch" finde ich irgendwie fies.
Mein Vorschlag wäre: Spitzensteuersatz senken und den dafür dann aber auch konsequent eintreiben. Das bringt doch mehr, als für die Unehrlichen lauter Schlupflöcher zu lassen und die entgangenen Einnahmen dann den Ehrlichen aufzubrummen.

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Geschrieben am
TwoG
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@Sam: Hohe Spitzensteuersätze sind ja wohl nicht "asozial", sondern "sozial", immerhin wird hier Geld quasi der Gesellschaft zugeführt. Ich sehe nicht ein, warum jemand, der seine paar Milliönchen im Jahr "verdient" (ich setze das jetzt unter Anführungszeichen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass solche Summen tatsächlich im Verhältnis zu irgendeiner Leistung, die derjenige erbracht hat, stehen können) nicht auch einen ordentlich hohen Steuersatz zahlen soll - immerhin ist zwangsläufig der Anteil seiner Ausgaben, der zum Decken von Grundbedürfnissen notwendig ist, anteilsmäßig wesentlich geringer als beim Durchschnittsverdiener. Solange es Menschen gibt, die froh sind, wenn sie jedes Monat grad und grad über die Runden kommen hält sich mein Mitleid für Millionäre, die da "vom bösen Staat ausgeraubt" werden ziemlich in Grenzen.

0
Geschrieben am
Sam
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@TwoG: Das ist eben Marktwirtschaft - wenn jemand bereit ist, dir für eine Ware oder Arbeit eine Million zu zahlen, dann ist diese Ware oder Arbeit in dem Moment auch eine Million wert. Ich glaub auch, ich kenne keinen, der es ablehnen würde.
Ich habe übrigens auch nicht gesagt, dass es überhaupt keine unterschiedlichen Steuersätze geben sollte. Nur, diese Einstellung, dass Reiche ja eh unmoralisch sind und es verdient haben, dass man sie schön ausnimmt - finde ich nicht gut. Damit provoziert man doch gerade die Situation, dass Reiche ihr Geld beiseite schaffen oder auch ganz auswandern, und schon hat der Staat gar nichts mehr vom Geld.

Ich jedenfalls wäre gern reich und gönne es deswegen auch anderen.

0
Geschrieben am
Praeriebaer
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Mit der Abspaltung der Finanzwirtschaft von der Realwirtschaft wird die Inflationsrate niedrig gehalten, weil das Geld dann nicht auf heimischen Supermärkten, sondern auf Servern in der Welt unterwegs ist. Würde das Geld, welches nur dazu benutzt wird zu mehr Geld gemacht zu werden, morgen in die Girokonten der Leute fließen, dann würde das Kilo Kartoffeln ungefähr zwischen 20 und 50€ kosten.

Nur so als Hausnummer, was man mit "gegensteuern" durchaus anrichten kann.

0
Geschrieben am
Kitschautorin
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Interessante Beispiele aus der Geschichte, von denen ich (bis auf die Rentenmark) noch nichts wusste. Und es ist traurig, dass unsere Politiker nichts ändern.

0
Geschrieben am
DerBazi
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Oha, hier ist ja ganz schön was los. Ich muss wohl leider Sam in soweit Recht geben, als dass das wirklich Marktwirtschaft ist. Zum Glück haben wir ja eine soziale Marktwirtschaft insofern ist eine Erhöhung der Lasten für die "starken Schultern" sicherlich gut verträglich und durchaus sinnvoll im zuge dieses "sozial". Ich finde auch das es ja nicht in so abgefahrene Höhen abgleiten muss.
Ich persönlich hier es eigentlich immer für eine gute Idee, was seinder Zeit von Friedrich Merz und auch einigen anderen angedacht war: Steuererklärung auf dem Bierdeckel. Also eine recht radikale Vereinfachung des gesamten Abgabensystems. So eine Vorgehensweise würde sicherlich auch die meisten Steuerschlupflöcher stopfen.

0
Geschrieben am
Janos
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Wir haben so viele Laternen in unserem Land...

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Geschrieben am
Praeriebaer
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Der Grund warum wir die Bierdeckelsteuererklärung noch nicht haben ist, dass da mittlerweile viel zu viele Jobs dran hängen. Das System verkompliziert sich um selbst zu überleben.

0
Geschrieben am
Sam
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@ Praeriebaer: Hm, kann gut sein. Jetzt, wo du's sagst...
Aber so ist es doch ständig. Sobald irgendjemand eine gute Idee hat, die eine Arbeitserleichterung bedeuten könnte, geht das Geschrei los: "Die Arbeitsplätze!"
Finde ich bescheuert. Genau das ist doch Fortschritt - Arbeitserleichterung! Man stelle sich vor, wie die Welt heute aussehen würde, wenn die Menschen, die das Rad erfunden haben, sich gedacht hätten "Oh nein, lieber nicht, dann werden hunderte fleißiger Lastenträger arbeitslos." patsch.gif

Ich mein, wir können natürlich alle wieder unsere Wäsche im Fluss waschen und die Felder mit dem Ochsenpflug beackern, dann kann sich kein Mensch über zu wenig Arbeit beklagen. Aber wer will das wirklich?!

Meine Meinung: Statt zu versuchen, den Fortschritt künstlich aufzuhalten, sollten wir uns darüber freuen, wenn uns das Leben erleichtert wird, und mittelfristig von dem verkrusteten Denken wegkommen, dass ein "wertvoller" Mensch mindestens 8 Stunden am Tag bezahlte Arbeit leisten muss. Wenn Wohlstand nach und nach mit immer weniger Aufwand machbar ist - umso besser! Das setzt allerdings voraus, dass die Leute lernen, ihren Tag selbstständig rumzukriegen.

Was denkt ihr dazu? Das würde mich gerade wirklich mal interessieren.

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Geschrieben am
Praeriebaer
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Da hier, genau wie im restlichem Internet, sicherlich die Hälfte durch Piratenparteianhänger sein dürfte, sehn das natürlich die allermeisten hier genau so.

Arbeit Nervt! Aber die SPD hats mit ihren Arbeiterkampagnen erfolgreich geschafft in den Köpfen der Meisten Leute einzupflanzen, dass Arbeitslosigkeit was gaaanz schlechtes ist.

Wir sollten den Fortschritt belohnen, in dem wir innovative Erfindungen besser fördern und wir sollten die Welt effizient machen. Wir brauchen auch keine geplante Obsoleszenz, es ist okay, wenn ne Glühbirne 100.000 Stunden läuft!

Meine persönliche Meinung:
Wir müssen auch wirklich nicht unsere Wasserwege mit Windrädern zu bauen, die bei Windstille überhaupt keinen Strom bringen, weswegen wir Kohle, und Kernenergie ohnehin nebenbei ständig laufen lassen müssen. Das Einzige was sich schnell genug rauf und runterregeln lässt sind Gaskraftwerke.

Es ist auch bedeutend preiswerter, alle mögllichen, nicht schützenswerten Daten einfach für jedermann frei im Internet hochzuladen, als eine Verwaltung zu bezahlen, die dann eine Bearbeitungsgebühr verlangt für jede Bürgeranfrage.

Effizienz ist der Schlüssel zur Freiheit.

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Geschrieben am
DerBazi
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Naja, ich halte Arbeit grundsätzlich eigentlich schon für etwas Positives. Letzten Endes ist sie zumindestens für einen Großteil der Gesellschaft wichtig um unser Wirtschaftssystem aufrecht zu erhalten, jedenfalls solange man durch Arbeit mehr hat als ohne Arbeit und das ist wichtig damit die Leute, die arbeiten müssen, weiter arbeiten. Letztlich bedingt so das eine das andere.
Ich denke, deshalb redet man beim Kommunismus wohl auch von der "Weltrevolution" und nicht von der "Weltevolution".

Zum letzten Punkt von Paeriebaer noch kurz: Das ist sicherlich eine tolle Idee, aber wenn ich an "Per Anhalter durch die Galaxis" denke ist mir auch sofort klar warum das nicht gemacht wird wink.gif

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Geschrieben am
Sam
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@ Praeriebaer: Keine Ahnung, ob das was mit den Piraten zu tun hat. confused.gif Ich für meinen Teil beschäftige mich mit denen zu wenig, um von ihnen meine Überzeugungen zu haben.
Das mit den "gaaanz schlechten Arbeitslosen" stimmt echt, aber ich glaube, das ist nicht erst seit den letzten SPD-Reformen so, sondern schon viel länger. War ja auch sinnvoll in einer Zeit, wo alle kräftig mit anpacken mussten, um auch nur das Nötigste zu produzieren. Wenn das heute nicht mehr so ist - und davon gehe ich aus, sonst könnten wir heute nicht Arbeitslosigkeit UND Wohlstand haben - dann sollte sich mit den neuen Bedingungen und die gesellschaftliche Wahrnehmung verändern.
Im Moment ist ja so die offizielle Lehrmeinung: Wer arbeitslos ist, lässt sich nur noch gehen und wird wahlweise depressiv oder aggressiv. Wenn's wirklich so ist, sollten wir da wirklich dran arbeiten, kann doch nicht sein, dass erwachsene Menschen nicht ohne jemand auskommen, der sie permanent bespaßt - wie 5jährige.

@ DerBazi: Naja, noch sage ich ja gar nicht, dass wir ganz ohne auskommen würden. Nur, dass es da eine entsprechende Entwicklung gibt. Verglichen mit vor 150 Jahren haben wir heute einen sagenhaften Wohlstand, müssen dafür aber viel kürzer und weniger hart arbeiten als die Menschen damals. Ich denke, in der Richtung geht's weiter, zumindest wenn nicht zu viele Evolutionsbremsen auftauchen, die bei jedem Verdacht auf Innovation gleich "Die Arbeitsplätze!" heulen. biggrin.gif

0
Geschrieben am
Praeriebaer
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"War ja auch sinnvoll in einer Zeit, wo alle kräftig mit anpacken mussten, um auch nur das Nötigste zu produzieren. "

Grade damals, zum Beispiel zu Zeiten des Wiederaufbaus nachm Krieg, war Deutschland aber grade unwahrscheinlich innovativ. Da wurde JEDE Zeitersparnis mit Kusshand angenommen, die irgendwie machbar war. Wir hatten die modernsten Maschinen, die weltweit anerkanntesten Ingineure, und gute Universitäten. Zu dem Zeitpunkt wurde auf Bildung im Vergleich zum Rest der Welt sehr viel Wert gelegt, aber auch auf Feiertage, Wochenende und Volksfeste.

Also unsere Vorväter haben schon alles ihnen mögliche getan, um Arbeit so gut wie möglich geringer werden zu lassen. Erst ab dem Zeitpunkt, wo sie so effizient und damit knapp wurde, dass nicht mehr jeder sinnvolle Arbeit abbekommen konnte, hat man angefangen die Industrialisierung in der Breiten Bevölkerung als was schlechtes anzusehen.

Die SPD hat uns mit ihrem Arbeiterstaat echt ins Hirn geschissen. Ohne die vielen Gegendemos würden hier moderne Werke und Autobahnen auch nicht 10-40 Jahre brauchen um gebaut zu werden.

Es ist ne Schande, was aus uns geworden ist. Ein Volk von Arbeitsbeschaffungsmaßnehmern...

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Geschrieben am
oilrumsick
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"Ich meine, klar, jeder sollte nach seinen Möglichkeiten etwas für den Staat tun und ein Reicher auch gern etwas mehr als jemand, der eh kaum was hat. Aber diese Einstellung von wegen "der hat's doch" finde ich irgendwie fies."

Die ist nicht fies, die ist Realität. Man braucht keine 20000€ im Monat um zu leben. Da reichen 2000€ auch aus, also kann man ruhig mal 90% abgeben WENN NOT AM MANN IST!. Das ist nämlich der Punkt. Es ging bei diesen ganze Maßnahmen nie um eine dauerhafte Änderung des Systems, sondern um Notfallprogramme zur Rettung der Gesellschaft. Und da sollte jeder soviel abgeben wie er kann ohne zu verhungern oder auf der Strasse zu landen. Das ist reiner Selbsterhaltungstrieb. Was nützt es reich zu sein, wenn das ganze Land bzw Kontinent vor die Hunde geht. Spätestens wenn die halbverhungerte und ausgezehrte Mehrheit mit Fackeln un Mistgabeln vor deiner Tür steht wirst du dir denken "hätt ich mich damals nur nach Kräften an der Rettung beteiligt."

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Geschrieben am
Sam
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@ Praeriebaer: Schon komisch. Da strampeln sich die Menschen eine Ewigkeit ab, um es leichter zu haben. Und wenn sie das dann geschafft haben, sind sie doch wieder nicht zufrieden und denken sich neue Probleme aus. Muss wohl so eine Art Gendefekt sein. ^^

@ ollrumsick: Eigentlich braucht auch kein Mensch Fernsehen, Chips & Kuchen, ständig neue Klamotten oder *hust, hust* Internet zum Leben. Trotzdem fällt mir so spontan keiner ein, der nicht mächtig sauer wäre, wenn man ihm das alles wegnehmen würde, für welchen Zweck auch immer. Das ist es, was mich stört. Wären die Leute wenigstens konsequent in ihrem roten Denken... Aber dieser Gemeinschaftsgedanke reicht ja irgendwie immer nur so weit, dass ANDERE was abgeben sollen.
Man muss auch bedenken: Würde man sämtliche Löhne knapp überm Existenzminimum deckeln, wo wäre dann noch der Antrieb, sich im Job anzustrengen?! Und mit welchem Geld würde die Wirtschaft am Laufen gehalten? Mal ehrlich, Geld ist nun mal für viele Menschen ein starker Antrieb. Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss bzw. kein Mensch tut mehr als unbedingt nötig, wenn er nichts davon hat. Bei Star Trek funktioniert das, dass Menschen nur noch für hehre Zwecke und den Fortschritt der Menschheit arbeiten, aber das ist halt Science Fiction...

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Geschrieben am
oilrumsick
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Es geht um kurzfristige Massnahmen zur Rettung des Landes. Nicht um dauerhafte Systemänderungen.

Und nirgends schreibt hier jemand, dass man Löhne knapp überm Existenzminimum deckeln soll oO Aber ein gewisses Verhältnis sollte schon gewahrt werden, denn ich seh nicht ein, warum manche Chefs das x00-fache ihrer Mitarbeiter verdienen sollten. Mag sein, dass das durch Angebot und Nachfrage wirtschaftstheoretisch begründet werden kann, aber ich finds nicht richtig.

Aber wie gesagt, die ganzen Massnahmen sind kurzfristige und zeitlich begrenzte Aktionen während extremer Krisen.

Ach ja was mich noch stört:

"Aber dieser Gemeinschaftsgedanke reicht ja irgendwie immer nur so weit, dass ANDERE was abgeben sollen."

12 Millionen Menschen (der arbeitsfähigen Bevölkerungsschicht, dazu kommen noch Rentner und Kinder) in unserem Land sind schon soweit, dass sie nichts mehr abgeben können bzw dürfen (Hartz4...). Also tu mal nicht so als ginge es fast allen gut...

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Geschrieben am


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