Klopfers Blog

Vor einem Jahr löste ein riesiges Erdbeben vor der Küste Japans einen Tsunami aus, der große Landstriche der japanischen Hauptinsel verwüstete und über 20000 Menschenleben kostete. Außerdem wurde das Kernkraftwerk Fukushima I durch das Beben und noch mehr durch den Tsunami schwer beschädigt, was zu einer längeren Zitterpartie mit glimpflichem Ausgang führte.

So ein Jubiläum ist natürlich für Fernsehsender immer wieder ein Anlass zur Rückschau, und was man da sehen durfte, waren mal wieder Glanzpunkte journalistischer Qualität. Für RTL stapfte Ullrich Klose durch eine japanische Ortschaft und wunderte sich, dass die Menschen nach der Katastrophe tatsächlich angefangen haben, die ganzen Trümmer wegzuräumen und sich eine neue Existenz aufzubauen. Weder er noch die RTL-Redakteure haben sich offenbar mal in einer ruhigen Minute gefragt: Was zur Hölle haben wir eigentlich von den Japanern erwartet? Dass die sich alle kollektiv das Leben nehmen? (Ich weiß, man sagt den Japanern gerne einen gewissen Hang zum Suizid nach, aber daran hat man bei RTL vermutlich nicht gedacht.) Konnte niemand mal seine Oma fragen, wie das so als Trümmerfrau früher war? Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich die Deutschen nach dem Krieg beim Wiederaufbau irgendwann mal gefragt haben, ob sich das alles überhaupt lohnt. Es hat mich schon vor einem Jahr immer genervt, dass die deutschen Nachrichtenredaktionen alle total fassungslos darauf reagierten, dass die Japaner es tatsächlich wagen, gegen die Havarie in Fukushima I anzukämpfen, anstatt die Sinnlosigkeit ihres Tuns einzusehen und pflichtgemäß den Löffel abzugeben.

Und wo ich gerade dabei bin: Natürlich musste anlässlich dieses Jahrestags auch mal wieder über die Kernkraftwerke und den deutschen Ausstieg aus der Atomenergie geredet werden. Im NDR berichtete man erstaunt, dass in Deutschland zwar die Mehrheit der Menschen gegen die Atomkraft sind, aber in den Nachbarländern Belgien und Frankreich die Ablehnung der Atomkraft bei weitem nicht so stark ist. Man besuchte Belgien, und anstatt mal herauszufinden, warum man in unseren Nachbarländern anders denkt, suchte man sich lieber einen belgischen Atomkraftgegner, der den Deutschen für ihren Ausstiegsbeschluss ordentlich Zucker in den Arsch pustete und darüber jammerte, dass seine Landsleute nicht so anti wären. Wo blieb da der journalistische Ehrgeiz?

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Klopfer über Star Trek Discovery - Staffel 3

Veröffentlicht am 24. Mai 2021 um 1:41 Uhr in der Kategorie "Belanglose Gedanken"
Dieser Eintrag wurde bisher 22 Mal kommentiert.
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egal
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Erster! *scr*
Ich lehne mich einfach gemütlich zurück und warte auf die Atomdiskussion in den Kommentaren. Und um selbst was dazu beizusteuern:
Ich finde Atomenergie aktuell noch notwendig, weil es keine großen und effektiven Speichertechnologien gibt.

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Geschrieben am
Leo Hammer
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Lieber nen AKW als 2 oder 3 Kohle oder Gaskraftwerke die so richtig schön die Luft verpesten und ja ich weiß auch das der ganze Atommüll auch irgendwo verbuddelt werden muss.

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Geschrieben am
Xeledon
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"...längere Zitterpartie mit glimpflichem Ausgang..."

Sorry, aber was hast du denn bitteschön an Folgen erwartet? Soweit ich weiß, wird der Unfall von der internationalen Atombehörde nach wie vor als "Super-GAU" eingestuft - das als "glimpflichen Ausgang" zu bezeichnen, ist schon arg zynisch. Zugegeben, der Kill-Count ist nicht sonderlich beeindruckend (zumal der Tsunami vorher im Umland schon ordentlich aufgeräumt hatte, da konnten ja gar nimmer viele Lebende verstrahlt werden - und ja, hier werde nun ich selbst zynisch), aber mich würde schon mal interessieren, wie in deinen Augen denn dann ein "nicht-glimpflicher" Ausgang der Fukushima-Katastrophe ausgesehen hätte? Fehlt dir die große Nuklearexplosion mit hunderttausenden von Toten? Oder hätte womöglich ganz Japan für die nächsten Jahrhunderte zu einer unbewohnbaren Wüste werden müssen? Hätte binnen Jahresfrist Godzilla aus dem Meer kommen und in japanischen Großstädten anfangen müssen, Domino-Rally zu spielen? Ungeachtet dessen, wie man selbst zur Atomkraft stehen mag, begehst du hier genau denselben Fehler, der auch die deutsche Medienlandschaft dominiert: Man schürt die Erwartungshaltung mit völlig überzogenen Vorstellungen vom möglichen Ausmaß einer solchen Katastrophe, ist dann tierisch enttäuscht, dass sich die unrealistischen Horror-Szenarien gar nicht erfüllen und versagt dann darin, das Ausmaß der Katastrophe überhaupt einschätzen zu können.

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Geschrieben am
Monsterkater
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@Leo Hammer: Word & Signed! Ich bin für die Weiterentwicklung der Fusionsenergie, da kann wirklich was draus werden!

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Geschrieben am
Änni
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Was kann man denn auch noch groß von RTL erwarten?
Da läuft 24/7 nur noch Mist!

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Geschrieben am
Ich
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Wahrscheinlich vergessen da auch alle wieder das Erdbeben und den Tsunami und konzentrieren sich auf das AKW... Ich mein, natürlich war das schlimm, aber wars das Erdbeben denn nicht?
BTW: Super Nachricht heute auf Radio DRS3: In Frankreich wollen Atomgegner eine ^zum Fukushima-Jahrestag eine Menschenkette im frz. Rhonetal bilden, um gegen AKWs zu protestieren. WTF?!

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Geschrieben am
griffin
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xeledon ist hoffentlich nur ein troll ^.^

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Geschrieben am
Nova
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@Xeledon: Die Sache ist ganz einfach: Wie Klopfer bereits sagte, wurde das ganze in den Medien als "ultimative Katastrophe mit 13 Billionen Toten" bezeichnet. Im Gegensatz zu beispielsweise Tschernobyl war das in Fukushima aber wirklich "glimpflich", es hätte ja auch viel mehr passieren können. Es ist keine "Strahlenwolke" über das Land gezogen und hat Ackerland und Vieh stark verstrahlt. Auch die Anzahl der Todesopfer durch die Strahlung dürfte sich an einer Hand abzählen lassen (genaue Zahlen fehlen mir da).
Alles in allem also recht "glimpflich" ausgegangen.

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Geschrieben am
Leo Hammer
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@Monsterkater Fusionsenergie wird leider noch eine ganze Weile dauern, da man momentan mehr Energie braucht umd die Fusion in Gang zu bringen, als an Energie rauskommt.

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Geschrieben am
Klopfer
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@Nova: Die genaue Zahl der Strahlentoten durch Fukushima beträgt 0. smile.gif

@Xeledon: Nova hat es ganz gut beschrieben. Atomkraftgegner haben, als die Katastrophe passierte, prophezeit, dass riesige Landstriche auf ewig unbewohnbar sein würden, womöglich sogar der gesamte Norden der japanischen Hauptinsel. Man hat gewarnt, es könnte eine hoch radioaktive Wolke von Fukushima nach Tokio ziehen und schwerste gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Die Arbeiter im Kraftwerk hatte man eh schon abgeschrieben, es galt für viele als sicher, dass sie von Tepco geopfert wurden und ganz sicher sterben würden. Im Falle einer Kernschmelze wurde davon geredet, dass sich der geschmolzene Kern durch das Erdreich zum Grundwasser durchfressen würde und es bei Kontakt zu einer Explosion kommen würde, die einen großen Teil des radioaktiven Materials in die Luft blasen würde. Passierte auch nicht.

Im Endeffekt haben wir eine kontaminierte Region in der Größe eines deutschen Landkreises und bisher keine Opfer der Strahlung. Wenn du dir nicht vorstellen kannst, dass es wesentlich schlimmer hätte werden können, dann musst du offenbar vor einem Jahr die ganzen lustigen Katastrophenszenarien verpasst haben, die durch die Medien gezerrt wurden. (Alternativ: Lies dir "Die Wolke" von Gudrun Pausewang durch. Was da drinsteht, ist zwar totaler Humbug, aber eben das, was viele von einer zünftigen Atomkatastrophe erwarten.)

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Geschrieben am
Jaster
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Ich erkenne irgendwie keine Satire in diesem Artikel, wohl erkenne ich aber wiederholte polemische Wetterei gegen Aktivisten in diesem Fall mal wieder Atomkraftgegner. Irgendwie nicht lustig.

Gruß

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Geschrieben am
Gil
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@Jaster: Beleidigter Kernkraftgegner? smile.gif

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Geschrieben am
SaschaP
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Also eines muss ich sagen: Der "glimpfliche Ausgang" der Fukushima-Krise, den TEPCO am 17. Dezember verkündet hat, ist genauso ein Ausgang wie die Verkündung des Endes der Kampfhandlungen im Irak durch George W. Bush auf einem Flugzeugträger 2004 das Ende des Irakkriegs war! Ich wüsste nicht, inwiefern die Krise beendet sein soll, wenn die Reaktoren noch immmer viel zu heiß sind (nur halt unter 100 Grad, aber erhöhte Temperatur ist auch fiebrig, nicht nur der 42 Grad Todesstoß), die Sicherheitsmaßnahmen bis heute nicht fertig gebaut sind, noch immer nachweislich Staub (siehe ein Youtube video von der Webcam vom 28.1.2012!) und Strahlung austritt und vor allem:

Solange die liebe TEPCO-Industrie immer noch nicht jeden Journalisten einfach akkreditiert und sich den Reaktor anschauen lässt, wenn dort alles so supi wäre, würden sie die Journalisten auch reinlassen, allein um zeigen zu können, dass alles supi ist, denn ob man als Journalist jetzt die zweifache Strahlendosis abbekommen will oder nicht, dass kann man dann doch schon selbst entscheiden (nur als Vergleich: Mit der selben Behauptung wie TEPCO und die Regierung versucht unabhängige Journalisten vom Berichten abzuhalten, hätten die Russen der NASA über die WHO verbieten können, ihre Astronauten ins All zu schicken, von wegen "Der arme Armstrong kriegt doch total viel Strahlung ab, wenn er zum Mond fliegt, wie kann man dem das erlauben, dass der das tun will"wink.gif.

Nenene, solange dort nicht wie mittlerweile in Tschernobyl man bei Führungen in die Nähe des Reaktors darf, ist da immer noch Krise, denn TEPCO wäre es ja dran gelegen, dass unabhängige Journalisten da rumlaufen und vermelden "alles ok", bei dem was sie letztes Jahr an Kritik und Mißtrauen sich erarbeitet haben.

@Leo Hammer: Dürfen wir in deinem Vorgarten mal bohren, vielleicht hast ja Granit unter deinen Füssen, ideal für ein Endlager. Oder willst dus lieber dem Wendland vorschreiben, dass sie das Zeugs in brüchiges Salzgestein packen sollen?

Ach so, und rein statistisch mal ein Tipp, Klopfer: Zieh nicht nach Frankreich! Die sind als nächstes dran. A. ein französischer Atomphysiker hat im ARTE-Talk echt gesagt: "Unfälle sind bei diese Technologie nicht zu vermeiden". Ergo wirds zum Unfall kommen. Und die anderen 4 großen Länder mit Atomkraft (GB, USA, Russland, Japan) hats schon erwischt, die nächsten sind also Frankreich! Und dann wird das verstrahlte Material über Deutschland hinwegziehen, ob wir wollen oder nicht, da wir genauso wie Japan in der Strömungszone liegen, wo die Luft von West nach Ost weht. Für Japan Glück, für uns pech.

Da versteh ich dann schon den NDR, wenn sie sich über die Franzosen aufregen... denn wenn in Ostfrankreich ein AKW eine schwere Havarie hat, erwischt es eben nicht Frankreich... sondern uns!

Nebenbei, Land mit dem schnellsten Atomausstieg? Japan, im April werden dort die letzten zwei verbliebenen aktiven Reaktoren für Wartungen heruntergefahren... und die Gouverneure und Gemeindechefs in allen Präfekturen weigern sich die Betriebserlaubnisse wieder zu erteilen wink.gif

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Geschrieben am
Alp
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ja und wenn der strompreis sich deutlich erhöht, meckern wir wieder biggrin.gif der dummdusslige durchschnittsbürger der dafür ist hält dann hoffentlich die fresse.

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Geschrieben am
Nova
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Das angeführte Zitat von dir SaschaP ist dämlich. "Unfälle sind bei diese Technologie nicht zu vermeiden" << Zum einen sind Unfälle bei KEINER Technologie zu vermeiden, zum anderen würde kein ernstzunehmender Wissenschaftler etwas anderes behaupten. Dass das sonst von niemanden gesagt wird hat einen einfachen Grund: Jeder weiß das.
Es geht darum, Unfälle so gut wie unmöglich zu machen. Vollständig sicher kriegt man Atomkraftewerke eben nicht. Auch ein Kohlekraftwerk kann explodieren, da dann aber höchstens eine Hand voll Mitarbeiter stirbt, die Landschaft aber nicht für Jahrzehnte verstrahlt wird, ist das uninteressant.

Tja, Atomkraft ist halt so eine Sache...

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Geschrieben am
Nova
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Achja, zu dem Buch "Die Wolke": Das habe ich auch (durch die Schule) gelesen. Ich mag das Buch nicht, das hat aber mehr mit der Art und Weise, wie es geschrieben wird, weniger damit, was in ihm passiert.
@Klopfer: Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass in dem Buch größtenteils Humbug steht. Wirklich auf die Technik, oder was tatsächlich passiert wird gar nicht eingegangen, der Großteil besteht nur aus Drama und Geschichte.
Man merkt aber, dass das Buch schon recht alt ist...

Und ich möchte, da die Hauptfigur in dem Buch "Janna-Berta" heißt, noch mal etwas erwähnen: Ich hasse Doppelnamen und finde es unverantwortlich, wenn Eltern ihr Kind so bestrafen! Hach, wie schön, dass ich meine ungefragte, idiotische Meinung einfach so rausposaunen kann! ^_^

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Geschrieben am
Xeledon
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@Klopfer:
Also bestätigst du genau das, was ich dir bereits oben vorwerfe und weichst dem Kern meiner Kritik lediglich aus: Das "glimpflich" bezieht sich auf den Vergleich mit unrealistischen Horror-Szenarien, nicht aber auf realistische Einschätzungen derartiger Katastrophen. Da fallen dann aber auch alle abfälligen Beurteilungen, die du über die deutsche Medienberichterstattung vom Stapel lässt, direkt auf dich selbst zurück. Süß ist insbesondere auch die Relativierung, dass ja "nur" die Fläche eines deutschen Landkreises betroffen ist. Ich stell mir das grade so hier um die Ecke in Neckarwestheim vor - meinst du, du könntest das dann den Leuten auch als "glimpflich" verkaufen...?

Das gemeine an radioaktiver Strahlung ist ja auch, dass sie nicht so schnell und effektiv Opfer fordert wie beispielsweise der vorangegangene Tsunami. Deswegen ist ein Jahr danach eine Argumentation mit dem Kill Count auf reichlich dünnem Eis gebaut. Interessanter dürften da in fünfzig Jahren die Krebsstatistiken sein, aber die sind halt nicht so plakativ wie der unmittelbare Kill Count.

Nö, das Reaktorunglück von Fukushima ist nicht "glimpflich" abgelaufen, bereits ein Blick in die Einstufung der internationalen Atomenergiebehörde spricht da eine hinreichend deutliche Sprache. Es ist eben genau das passiert, womit man rechnen muss, wenn man Atomkraftwerke betreibt, auch wenn viele militante Kernkraftgegner vielleicht darüber enttäuscht sein mögen, dass es sich dabei eben nicht um den Weltuntergang handelt. Ob dieses Risiko dann als akzeptabel angesehen wird oder nicht, muss eben jede Gesellschaft für sich entscheiden und in politische Entscheidungen umsetzen. Wie man dann dazu stehen mag, soll jeder selbst entscheiden. Das ganze zu verharmlosen - und das tust du bereits seit einem Jahr immer wieder - ist genauso hilfreich wie die große Panikmache und wird auch nicht dadurch besser, dass es sich als Gegenreaktion genau darauf versteht.

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Geschrieben am
SaschaP
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Klopfer, nur um dich auch mal zu berichtigen: Wir haben keine TODESopfer der Strahlung. Es gab aber schon partizielle Verstrahlungen oder hast du die TEPCO-Arbeiter, die ne Stunde in kontaminiertem Wasser standen, vergessen? Die haben zwar nicht auf den ganzen Körper 1 Sv abbekommen, aber wer weiss was die in den nächsten Jahren bei den Füßen kriegen könnten. (Könnten, weil ja alles Statistik ist.)

Und von wegen "Nur die Fläche eines deutschen Kreises"... ähm, erstens sind nicht alle Kreise so groß wie in Brandenburg, zweitens weisst du doch als Japan-Kenner selbst, wie wertvoll in Japan jeder Flecken Erde ist, das nicht eine Durchschnittsneigung von 25%/m hat. Und auch wenns doof klingt: "Auch ein Landkreis ist schon ein Landkreis zuviel!" Und der Landkreis ist es auch nur darum, weil die Japaner Glück hatten und 90% des radioaktiven Materials den Pazifik verstrahlt hat. Wenn die nur ein paar Tage länger die Nordströmnung gehabt hätten, hätten sie am Ende womöglich noch Saitama oder Utsonomiya evakuieren müssen... oder am Ende sogar TOKYO!

Ganz ehrlich, ich frag mich manchmal echt, wieso du wenns um die Atomkraft geht ewig es verharmlost! Ja, verharmlost, ich sag nix gegen eine kritische Haltung auch gegenüber den Kernkraftapokalyptikern, bei denen jeder Auslegungsstörfall Stufe 0 gleich der Weltuntergang ist, aber du könntest echt tw. PR-Berater für E-On, Areva und TEPCO machen, von deinen Aussagen her. (Und TEPCO ist immerhin eine Firma, die mal eben 3 Tage lang nimmal den Premierminister darüber aufklärte, dass sie da grade nix unter Kontrolle haben in Fukushima, wie Naoto Kan ja in einem NYT-Interview mittlerweile erläutert hat.)

Und Nova, im Falle des Zitats dieses Atomphysikers wars besonders krass, weil er wurde ja gefragt von der Moderatorin, was die Industrie und Forschung gegen diese Gefahr unternimmt und der echt lapidar "naja, unfälle passieren immer"... Danach war der Typ für mich unten durch, denn auch wenn jede Technologie ja Unfälle verursachen kann, reden wir hier von einer Technologie, die bereits bei Auslegungsstörfällen der Stufe 3 oder 4 Menschenleben kosten kann. Und ja, auch ein Kessel eines Kohlekraftwerkes kann explodieren. Das verseucht aber weder die Umgebung auf Jahrtausende noch ist es danach unkontrollierbar. Ein Kohlekraftwerk brennt danach und ein paar Tage Wasser reinspritzen löscht das Feuer. Wie "gut" ein Kernkraftwerk in gleichem Zustand zu Kühlen ist, hat man ja gesehen.

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Geschrieben am
Jaster
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Ich bin kein frustierter Aktivist wie oben vorgeworfen sondern eher schlecht gewissig weil ich mich nicht engagiere.

Allerdings kommt halt eben der Artikel nicht wie Satire rüber sondern eher wie frustrierter Zynismus.

Und eben das nehme ich mir heraus zu kritisieren, als Besucher der vornämlich auf die Seite kommt um clevere Satire zu lesen. Das tue ich seit ein paar Jahren schon, nur nerven mich vermehrt diese art von Texten die sich so frustig, super zynisch und unlustig lesen. Ich habe das Gefühl das der Autor seine komplette Energie auf die Polemik verbrennt.

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Geschrieben am
Megalomon
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Ich glaube der Schreibstil des Artikels war reine Absicht. Das was sich hier in den Kommentaren finden lässt übertrifft den Artikel bei weitem. Entweder ist es so, oder es liegt daran, das ich ein Menschenleben "nur" als "ein weiteres Menschenleben" betrachte ^^ (oder beides?)

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Geschrieben am
Klopfer
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@Sascha: Erwartest du etwa noch irgendwelche bösen Überraschungen in der Hinsicht? Auch wenn die Aufräumarbeiten Japan noch einige Jahrzehnte beschäftigen werden (was bei auch bei nicht havarierten Kernkraftwerken keine ungewöhnliche Zeitspanne ist), das Kraftwerk wird nicht plötzlich wieder hochgehen. Auch wenn dir die Temperatur in den Reaktoren zu hoch ist, zitiere ich mal den Physiker Ulrich Walter, der bei Günther Jauch auch gefragt wurde, was da noch passieren kann: "Ja nix mehr." Die Begründung: Die ganzen Reaktionen, vor denen man Angst haben müsste, finden erst bei Temperaturen über 100 Grad statt. Ich denke, da vertraue ich einfach mal dem Physiker. Eine Verschlimmerung der Lage ist nicht zu erwarten, ab jetzt kann es eigentlich nur bergauf gehen.

Und klar lässt Tepco keine Journalisten rein. Das Kraftwerk ist immer noch stark kontaminiert und es laufen immer noch intensive Arbeiten dort.
Bei Tschernobyl hatte es auch wesentlich länger gedauert, bis man da wieder Leute in die Nähe gelassen hat, das heißt aber nicht, dass die Situation ein Jahr vor dieser Möglichkeit wirklich schlimmer gewesen wäre als ein Jahr danach.

Ich weiß auch nicht, warum Leute immer so tun, als würde man behaupten, Unfälle wären in Kernkraftwerken unmöglich. Natürlich wird es wieder zu Unfällen kommen. Das ist bei jeder Technologie so. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Das ist aber gar nicht entscheidend, entscheidend ist, ob man das Risiko minimieren kann und im Fall der Fälle derartige Unfälle einigermaßen unter Kontrolle halten kann. Und je mehr wir aus Tschernobyl, Fukushima, Three-Mile-Island etc. lernen, desto besser können wir das. In anderen Ländern gibt es Grüne, die ihre Meinung zur Kernkraft aufgrund des Unfalls von Fukushima geändert haben, weil sich in ihren Augen gezeigt hat, dass wir mit solchen Unfällen doch relativ gut umgehen können. (http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2011/mar/21/pro-nuclear-japan-fukushima)
Vom NDR hätte ich mir gewünscht, wenn man da mal versucht hätte, andere Ansichten verständlich zu machen. Stattdessen gibt es hier weiterhin die allgemeine Sicht: "Wer nicht gegen Atomkraft ist, der ist entweder von der Atomlobby gekauft oder hat keine Ahnung." Und das finde ich einfach überheblich. Es wäre für die gesellschaftliche Diskussion sicherlich gut, wenn man da ein bisschen Sachlichkeit reinbringen würde.

"Nebenbei, Land mit dem schnellsten Atomausstieg? Japan, im April werden dort die letzten zwei verbliebenen aktiven Reaktoren für Wartungen heruntergefahren... und die Gouverneure und Gemeindechefs in allen Präfekturen weigern sich die Betriebserlaubnisse wieder zu erteilen"
Und? Was soll mir das jetzt sagen? Es ist hierzulande vielleicht ein bisschen untergegangen, aber es gibt in Japan durchaus Probleme mit Stromengpässen. Und knapp die Hälfte der japanischen Bevölkerung kann sich durchaus wieder vorstellen, kurzfristig Kernkraftwerke wieder ans Netz gehen zu lassen, um akute Stromengpässe zu beseitigen.


"Wir haben keine TODESopfer der Strahlung. Es gab aber schon partizielle Verstrahlungen oder hast du die TEPCO-Arbeiter, die ne Stunde in kontaminiertem Wasser standen, vergessen? Die haben zwar nicht auf den ganzen Körper 1 Sv abbekommen, aber wer weiss was die in den nächsten Jahren bei den Füßen kriegen könnten. (Könnten, weil ja alles Statistik ist.)"
Die haben eine erhöhte Krebsgefahr (auch wenn man wohl nie herausfinden wird, ob der Krebs dann tatsächlich auf diesen Unfall zurückzuführen ist). Aber es kam bei den Arbeitern zu keinem Ausbruch der Strahlenkrankheit. Insofern sehe ich nicht, wieso man sie jetzt schon als Opfer der Strahlung bezeichnen sollte?

Komisch, erst meckerst du, weil ich schreib, wie glimpflich das abgelaufen ist, weil die beeinflusste Fläche nicht sonderlich groß ist (ein Vergleich, den ich gelesen hab, sagte etwas von der Größe des Landkreises Ansbach), und dann erzählst du mir wieder, wie viel schlimmer es doch hätte werden können. Das war doch der Punkt: Es hätte ein viel größeres Gebiet treffen können.

Ich weiß auch nicht, wo du da eine PR für Tepco siehst. Tepco ist offenbar ein Sauverein, schließlich haben die über Jahrzehnte offenbar ganz bewusst Sicherheitskontrollen verschleppt, was nun wirklich unverzeihlich ist. Und das Verhalten nach der Katastrophe war unterirdisch. Heißt aber für mich trotzdem nicht, dass ich Sachen dramatischer darstellen muss als sie sind. Die meisten Gesundheitsprobleme in der Bevölkerung nach solchen Unfällen (war in Tschernobyl so, wird auch nach Fukushima so sein) sind erwiesenermaßen psychischer Natur, gerade weil die Angst vor der Radioaktivität schlimmer ist als die dann tatsächlich eingetretene Verstrahlung. Und da stellt sich für mich auch einfach die Frage, ob dieser höchst emotional geführte Kampf gegen die Atomkraft nicht im Endeffekt mit dafür sorgt, dass es diese gesundheitlichen Auswirkungen gibt.

@Nova: Nun ja, erst einmal ist die Auswirkung des Unfalls stark übertrieben. Ich glaube, es ist eher eine Herausforderung als eine tatsächliche Gefahr, im AKW Grafenrheinfeld so einen riesigen Unfall auszulösen, wie er im Buch beschrieben wird, mit tausenden Strahlentoten und so. Darüber hinaus ist die Reaktion von Politik und Wirtschaft in dem Buch so hanebüchen, dass man einfach nur den Kopf schütteln kann. Da wird verschwiegen und unter den Tisch gekehrt - und die Wirklichkeit? Es gibt einen Unfall in einem 9000 Kilometer entfernten AKW, und hierzulande steigt man aus der Atomkraft aus. Es stimmt also weder die Prämisse noch ein großer Teil der Reaktion von Politik und Wirtschaft. Dadurch bricht aber so ziemlich die ganze Botschaft des Buches zusammen.

@Xelodon: Auf einmal sind die Horrorszenarien unrealistisch? Das klang damals aber ganz anders, und es war ja - muss man offen zugeben - auch nicht völlig ausgeschlossen, dass so etwas Schlimmes passieren könnte.

Die Krebsstatistiken werden sicherlich interessant sein, da bin ich auch durchaus gespannt. Man kann aber jetzt schon sagen, dass die Auswirkungen weitaus weniger schlimm sein werden als in Tschernobyl, weil man eben weder die Strahlentoten hat noch diesen Ausbruch an Schilddrüsenkrebs. Und selbst bei Tschernobyl streiten sich ja die Gelehrten, wie viele Opfer die Spätfolgen bisher gefordert haben. Die Krebsstatistiken bisher zeigen ja meines Wissens keine wesentlich höhere Krebsrate als in anderen Regionen der ehemaligen Sowjetunion. (Allerdings ist Krebs - muss man auch sagen - verdammt häufig. Jeder vierte von uns wird ganz ohne Atomunfälle Krebs bekommen. Die Zahl der Leute, die ihren Krebs dann tatsächlich Tschernobyl, Fukushima etc. zu verdanken haben, wird statistisch gesehen in der Masse der Millionen Menschen, die einfach so Krebs kriegen, total untergehen.)

Die Einstufung der IAEA lässt in meinen Augen nicht immer einen Rückschluss darauf zu, wie schlimm der Unfall für Mensch und Umwelt war. Ich würde zum Beispiel behaupten, dass Fukushima (INES 7) in den Auswirkungen hinter dem Kyschtym-Unfall (INES 6) zurückbleiben wird. (Würde man den Unfall mit dem heutigen Wissen einstufen, würde er vermutlich INES 7 bekommen, aufgrund der freigesetzten Menge an radioaktivem Material.) Anderes Beispiel: 1987 wurde in Goiânia ein Strahlentherapiegerät aus einer alten Klink geklaut, das radioaktive Material (Cäsium-137) wurde mangels Wissen von der Bevölkerung ohne Schutzmaßnahmen angefasst. Es gab 4 Strahlentote, 28 Leute hatten Strahlenverbrennungen. Das war INES 5. Aber würdest du wirklich sagen, dass dieser Vorfall von den Auswirkungen her genauso war wie die Kernschmelze 1969 in der Schweiz (ebenfalls INES 5), die überhaupt keine Opfer forderte?

@Jaster: Sorry, wenn dir der Eintrag nicht gefällt. Aber manchmal benutz ich den Blog eben auch, um Sachen zu schreiben, die mich persönlich beschäftigen.

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Geschrieben am
Michael
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RTL? Journalismus? Ehrgeiz?
NDR? Journalismus? Ehrgeiz?

Das sind Sachen, die einfach nicht zusammen passen...

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Geschrieben am
WWEdeadman
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Ich finds immer toll wenn alle auf einen auf Atomkraftgegner machen, und dann bei der Frage wie man denn dann den benötigten Strom erzeugen soll keine Antwort parat haben.

Ehrlich: wenn jetzt alle Atomkraftwerke abgestellt werden, muss man den verlust durch Kohle-oder Gas-Kraftwerke, oder ähnliche Verbrennungsmaschinen ersetzen. Miot sogenannter "erneuerbarer" Energie wirds da nix. Solar bzw. Photovoltaik sind in Europa gerade mal im Sommer effektiv einetzbar, und da nur am Tag. Wind geht nicht überall genug um Windräder als effektiv zu sehen, und gegen Wasserkraftwerke gehen die Umweltschützer ja fast genauso sehr auf die Barrikaden, wie gegen AKWs.

Bevor nicht jemand nen rentablen Fusions-reaktor baut, is die Atom-ausstiegs diskussion sinnlos.

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Geschrieben am
Xeledon
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Natürlich sind die teilweise geäußerten Horrorszenarien unrealistisch, genau darum geht es mir ja! Da hab ich niemals was anderes behauptet. Und in dem Vorwurf, dass die Medien mit ihrer apokalyptischen Berichterstattung da völlig abstruse Erwartungen an ein Kernreaktorunglück wecken bin ich auch völlig bei dir. Das ändert aber nix dran, dass man eine Kernschmelze im allgemeinen als den "Größten Anzunehmenden Unfall" bezeichnet, der in einem Atomkraftwerk passieren kann - und genau das ist in mindestens zwei Reaktorblöcken in Fukushima passiert. Insofern kann von "glimpflich" absolut keine Rede sein, das ist schlicht eine unangebrachte Verharmlosung, die du da betreibst. "Glimpflich" wäre die Sache ausgegangen, wenn die Notstromversorgung der Kühlsysteme funktioniert und der Reaktorkern nicht außer Kontrolle geraten und damit auch die Kernschmelze verhindert worden wäre.

Die Ereignisse von Fukushima haben zwei gefährliche Reaktionen bei den meisten unbedarften Beobachtern zur Folge gehabt. Die militanten Kernkraft-Gegner haben sich darin bestätigt gefühlt, dass schon der Gedanke an einen Kernreaktor zur Energiegewinnung uns alle in die Hölle bringen wird und werden nicht müde, hier fundamentalistische Missionierungsarbeit zu betreiben, wie man sie hierzulande wohl nur bei unerwünschten Bahnhofsbau-Vorhaben beobachten kann. Die andere Reaktion auf Fukushima war ein absurdes Kleinreden und Abwiegeln von Leuten, die daraus gerne den Schluss gezogen hätten, dass man doch eigentlich noch viel mehr Kernreaktoren bauen müsste und man es mit den Vorsichtsmaßnahmen auch nicht übertreiben braucht, weil so schlimm wird das ja alles gar nicht. In diesem Spannungsfeld einen vernünftigen Standpunkt zu vertreten und damit Gehör zu finden, ist wohl nicht möglich, aber ich bin schon ein wenig enttäuscht von dir, dass du es nicht einmal ernsthaft versuchst, sondern dich recht schnell der zweiten Fraktion anschließt.

Dass Leute Fukushima als Beispiel für einen geglückten Umgang mit und die Kontrollierbarkeit eines atomaren GAUs ansehen, ist ähnlich absurd, wie der Standpunkt, wir sollten uns über den Klimawandel freuen und munter mehr CO2 in die Atmosphäre blasen, weil wir damit ja einer Eiszeit gegensteuern würden. Wenn das die Vorbilder sind, an denen man sich orientieren und die man in die Diskussion einbringen möchte...

Was die Einstufung der IAEA angeht, so will ich mir nicht anmaßen, denen zu unterstellen, sie würden ihr Handwerk nicht verstehen. Denn die haben definitiv mehr Ahnung davon. Aber im Gegensatz zu dir beurteilen die völlig zurecht nicht alles stur nach dem Kill Count, der zudem natürlich ganz erheblich von dem vorhergehenden Tsunami verfälscht wird, der hier weitaus eindrucksvollere Zahlen liefert. Insofern hab ich schon ausreichendes Vertrauen in die Herrschaften, dass eine Unfall der Stufe 7 nicht mit dem Wörtchen "glimpflich" vereinbar ist und sich nicht so billig kleinargumentieren lässt, wie du es hier versuchst.

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Geschrieben am
beep
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ich gebs ganz ehrlich zu: ich hab keine ahnung von der materie, insofern kann ich nicht viel zur diskussion beitragen..
dass atomkraft nicht ungefährlich ist und es probleme mit der entsorgung des atommülls gibt, nehme ich einfach mal als gegeben an. solang es aber keine geeigneten alternativen gibt, kann man nur versuchen soviel des bedarfs wie möglich mit solar/wind/wasser.. -energie oder anderen umweltfreundlichen alternativen abzudecken. Bzw. generell den stromverbrauch so weit wie möglich minimieren.
insofern halte ich diese schwarz-weiß malerei "atomkraft ist böse/die lösung für alles"wink.gif für ziemlich sinnlos.
soweit das was ich aufgrund meines hausverstandes dazu zu sagen habe...

zu dem beitrag: deine meinung in allen ehren klopfer, wirklich lustig fand ich den text allerdings nicht. dass rtl (oder eigentlich alle sender) die sachlichkeit der emotionalität unterordnen, ist ja nicht gerade eine überraschung.. so bleiben die leute vorm bildschirm und davon leben die.

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Geschrieben am
WWEdeadman
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*wenn alle einen auf Atomkraftgegner machen

*Mit sogenannter...

kommt davon wenn man den Kommentar 3 mal überarbeitet, und dann nicht noch mal durchliest, bevor man ihn absendet.

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Geschrieben am
Aerex
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@Xeledon mich wundert es bisschen wie du dich auf das wort glimpflich hier etwas einschießt
du hast natürlich recht das glipflich das ganze verharmlost aber wenn du es mal von Klopfers Argumentation aussiehst passt das wort doch
>>es ist glipflich abgelaufen in anbetracht wie schlimm es hätte sein könnte (tausende Tote, großflächige Verstrahlung etc.)<<
aber es ist dennoch katastrophal abgelaufen wenn man es mit dem ideal Scenario vergleicht, in dem die Sicherheitsmaßnahmen gegriffen hätten und keine Strahlung ausgetreten wäre

sogesehen würd ich deine Argumentation nicht an diesem Wort festmachen weil aus der Perspektive wie Klopfer es hier schreibt hat er mit seiner Wortwahl absolut ins schwarze getroffen

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Geschrieben am
Craban
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Ich bin mir nicht ganz so sicher, ob der Fernsehsender Sixx sich an einem Tag wie gestern, ein Jahr nach der Katastrophe in Japan, sich einen so großen Gefallen getan hat, Filme wie " Killerwave- Die Todeswelle" zu zeigen.

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Geschrieben am
Tom
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Also mal angenommen, Atomkraft ist alternativlos (...I love it!), wat machen wa, wenn uns das Uran ausgeht? Soll´s ja wohl auch nicht ohne Ende geben? Gibt es denn Schon Prognosen, wann der Peak-Uran erreicht ist?

@ Klopfer: Schön, dass es Dir wohl wieder besser geht!

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Geschrieben am
moses
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bis uns das uran ausgegangen ist haben wir die fusion...^^
hoffe ich zumindest smile.gif

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Geschrieben am
moses
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nachtrag:
uran reicht noch für 30-70 jahre
es wird also knapp mit der fusion 2050.
allerdings hinkt der vergleich weil die aus fission gewonnene energie hrade mal 2% am energieverbrauch der welt ausmacht.

ich befürchte allerdings (und das ist reines bauchgefühl) das wir nicht auf die fusion warten können.

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Geschrieben am
Nova
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Was man aber nicht vergessen sollte: Auch Fusionsenergie erzeugt gering strahlenbelastete Teile, jedenfalls bei den momentanen Reaktoren.


@Klopfer: Naja, so genau kenne ich das Buch nicht mehr, ist schon ein paar Jahr her... Allerdings muss man auch beachten, dass das Buch schon etwas älter ist.


" 'Glimpflich' wäre die Sache ausgegangen, wenn die Notstromversorgung der Kühlsysteme funktioniert und der Reaktorkern nicht außer Kontrolle geraten und damit auch die Kernschmelze verhindert worden wäre." << Nein, das wäre nicht glimpflich gewesen. Jedenfalls nicht so, wie ich das Wort verstehe. Das ist, als wäre es beinahe zu einem Autounfall gekommen, aber eine Person konnte noch gerade bremsen, sodass kein Schaden entstanden ist. "Glimpflich" bedeutet meiner Ansicht nach, dass zwar etwas passiert ist, aber sich der Schaden in Grenzen hält. Das Wiktionary vergleicht "glimpflich" schön mit dem umgangssprachlichen "mit einem blauen Auge davonkommen": Zwar hat man ein blaues Auge, aber der Übeltäter hätte mich ja auch abstechen können.


Allgemein: Das ganze ist eine Grundsatzdiskussion über nur ein Wort.

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Schens
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Immer wieder geil! Ernsthaft. Zuerst mal an die "Die Strompreise werden explodieren/Wie sollen wir nur Energie erzeugen"-Fraktion: Nach dem Super-GAU in Fukushima wurden in Deutschland mehrere Atomkraftwerke einfach mal so abgeschaltet, einige mehr waren schon vorher abgeschaltet aufgrund von Wartungsarbeiten - es liefen damals glaube ich weniger als die Hälfte der deutschen Reaktoren. Auf den Stromengpass, der daraus resultieren sollte, warte ich übrigens heute noch... Wir hatten immer noch genug Strom, so daß wir sogar immer noch Nettostromexporteur waren. Darüber hinaus gibt es ein Gutachten des Bundesumweltamtes, das zu dem Schluß gelangt ist, daß wir bis 2017 ohne Atomstrom auskommen können und bis 2050 sogar komplett mit erneuerbaren Energien. Und daß wir irgendwann einmal tatsächlich ein Fusionskraftwerk zu sehen bekommen, halte ich mittlerweile für ein Gerücht.

Das Strompreisargument ist auch Unsinn, es ist viel mehr so, daß der Preis für Atomstrom künstlich niedrig gehalten wird. Zum einen ist kein AKW haftpflichtversichert, so wie jedes andere Kraftwerk, die Zeche im Fall des Falles bezahlen wir Steuerzahler. Die Suche nach einem Endlager wird massiv vom Staat subventioniert, müßten das die Betreiber alles selber zahlen, DANN wäre Strom erst wirklich teuer und jeder würde sehen, daß Atomstrom eben alles andere als billig ist. Das Märchen vom billigen Atomstrom ist schon immer nichts anderes gewesen als eben genau das - ein Märchen.

Und zu guter Letzt @Klopfer: Es hat mir mal sehr viel Spaß gemacht, deine Seite zu besuchen, aber in letzter Zeit wirst du einfach nur grottenschlecht. Sorry, daß ich so hart sein muß, aber es ist wirklich nur noch grottenschlecht. Gerade was solche Themen angeht, kotzt du bestenfalls noch Halbwahrheiten in die Welt. Und das ganze dann noch als glimpflich zu bezeichnen, ob man sich jetzt an dem Begriff aufhängen will oder nicht, ist einfach nur zynisch.

So, und jetzt @all: Viel Spaß beim mich steinigen und mit Dreck bewerfen!

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Geschrieben am
Joster
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@xeldon: Meinst Du das mit dem CO2 ernst? Naja, wenn das wahr ist, sollen alle Leute, die daran glauben und der Umwelt etwas Gutes tun wollen, die CO2-Emissionen reduzieren, indem sie aufhören zu atmen. Damit würde man wirklich eine Menge Co2 und heißer Luft sparen. biggrin.gif

Ich bin auch gegen Atomkraftwerke und für nachhaltiges Wirtschaften. Mit ein bisserl zentrifugieren bekommt man aus den Resten garantiert noch genug spaltbares Material für die eine oder andere Atomwaffe. Da die natürlich nur zum Schutz da ist, werden Nachbarländer ohne diese Option sicher bereitwillig für unseren Schutz etwas Strom geben...oder die eine oder andere Ressource...oder ihre Erstgeborenen.
So umgeht man es sogar Kohlekraftwerke oder hässliche Windmühlen bauen zu müssen. Das nenne ich umweltbewußt. XD

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Geschrieben am
Jemand
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@Schens

niemand steinigt dich hier für deine Meinung, hoffe ich doch (ich hab den eindruck das geht andersrum viel schneller)

grundsätzlich sind erneuerbare energien ja eine tolle sache, man macht sich komplett unabhängig von energieträgern aus dem ausland.
problematisch ist gerade bei der windkraft die unberechenbarkeit des "outputs"- das hat ab und zu schon zu solchen blüten wie einem negativen strompreis geführt, damit die netze nicht kollabieren- auch muss für windkraft ein stabiles grundnetz stehen, weil das anwerfen der räder immer eine belastung ist.

nebenbei sieht das "konzept" der regierung (soweit ich weiß, korrigiert mich im zweifel) vor, dass wir in zukunft größere mengen strom improtieren- also die versorgungssicherheit des industriestandorts von unseren nachbarn abhängig machen, die uns (wenn sie böse sind) auch den preis diktieren können- ganz ehrlich: WER macht sich freiwillig vom Exporteur zum Importeur?

zur Atomdebatte noch:
Ob man im tektonisch aktivsten Teil der Erde unbedingt ein leicht modifiziertes AKW aus den USA an die Küste bauen muss, handelt in meinen Augen zumindest grob fahrlässig(ob man in Japan generell auf Atom setzen musste außen vor gelassen)

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Geschrieben am
Reami
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Ich bewundere deine Geduld, Hasi. *flausch*

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Geschrieben am
Xeledon
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@Jester:
Was heißt da "meinst du das ernst"? Ich meine es ernst, dass es Leute gibt, die zwar sagen, dass der Mensch durch erhöhten CO2-Ausstoß für eine Erderwärmung verantwortlich ist, dass es aber gut so sei, weil wir damit ja einer Eiszeit entgegenwirken würden. Ich finde nicht, dass man diese Leute ernst nehmen sollte, aber das ändert nix an ihrer Existenz.



Das Problem an der Atomkraft ist eher, dass man sich da entscheiden sollte, ob man komplett auf sie verzichtet oder sie konsequent als Methode zur Stromgewinnung nutzen möchte. Bei ersterem ist ein schneller Ausstieg konsequent, der ist teuer und bringt Probleme mit sich, aber dieses Problem ist zu bewältigen und wenn Deutschland sich hier selbst gerne international als Vorreiter für eine nachhaltige Energiewirtschaft profilieren möchte, dann ist das ein Weg, den man sich zu gehen entscheiden kann.
Der andere Weg bedeutet, dass man dringend ein paar neue Reaktoren bauen und Kohle, Gas und Öl komplett aus der Stromgewinnung entfernen sollte. Das wird aber auch keine "billige" Energie, denn der Grund dafür, dass aktuell Atomstrom als "billig" gilt, ist, dass man das Ganze gerne schönrechnet, indem man Kosten für Entsorgung, Reaktorsicherheit und Haftung für Störfälle anderweitig auf die Steuern umlegt. Bei den aktuell noch stehenden Kraftwerken ist ein Großteil dieser Kosten bereits gezahlt, die Reaktoren sind "abgeschrieben" und der laufende Betrieb relativ günstig. Lediglich bei der Entsorgung des spaltbaren Materials wird nochmal ein ordentlicher Batzen an Kosten entstehen - aber den müssen wir so oder so irgendwie stemmen.
Wenn man zukünftig mit Atomkraft weitermachen möchte, bedeutet das große Investitionen in Forschung und Entwicklung, sowohl was die Reaktortechnik und -sicherheit als auch was die Entsorgungsmöglichkeiten angeht. Man wird dann auch nicht umhin kommen, sich mit "fortgeschritteneren" Reaktoren wie Schnellen Brütern und dergleichem auseinanderzusetzen. Der Gedanke, mit Atomstrom Geld zu sparen, ist insofern fatal, weil man hier direkt an Sicherheit und dringend nötiger Forschung spart, was das Risiko insbesondere für spätere Generationen ziemlich unverantwortlich in die Höhe treibt. Das soll nun keineswegs heißen, dass Atomkraft keine ernsthafte Option für die Stromgewinnung wäre - man muss diesen Weg nur dann auch konsequent verfolgen und sich vor halbgaren Spar-Lösungen in Acht nehmen. Aber auch vor Fukushima wäre das in Deutschland undenkbar gewesen, kein Politiker hätte sich getraut, ernsthaft den Bau eines neuen AKWs vorzuschlagen, wenngleich ich vermute, dass Frau Merkel im Grunde genau das wollen würde, und ich ihr auch prinzipiell genügend Sachverstand und Intelligenz zutraue, sowas auch konsequent und vernünftig anpacken zu wollen.
Eine ganz andere Frage ist natürlich der Umgang mit bereits existierenden Reaktoren (Stichwort: "Brückentechnologie"wink.gif. Diese vorzeitig abzuschalten ist in gewisser Weise politischer Aktionismus, was man nicht zwingend negativ sehen muss, aber natürlich kann. Ich sehe da durchaus Argumente für, sowie auch gegen einen schnellen Atomausstieg, da muss man eben politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Faktoren berücksichtigen und sich überlegen, zu welcher Entscheidung man letztlich kommen will.

Wer übrigens Angst hat, Strom aus anderen Ländern importieren zu müssen (und ich bin mir sicher, dass auch das nur eine "Brückenlösung" ist und wir über kurz oder lang auch über regenerative Energiequellen unseren Bedarf decken können), der sollte sich auch überlegen, woher wir das Uran für AKWs nehmen. Denn auch da sind wir von Importen abhängig. Letztlich ist eine autonome Energiewirtschaft in Deutschland tatsächlich nicht mit den klassischen Energiequellen möglich, wenn das das Ziel sein soll, muss der Weg tatsächlich in Richtung regenerativer Energieformen gehen.



Aber nochmal zum Wörtchen "glimpflich" (vor allem, weil mir die Autounfall-Metapher gefällt): Wenn die Notstromgeneratoren ein Außer-Kontrolle-Geraten des Reaktors verhindert hätten, dann wäre trotzdem durch den Tsunami das primäre Kühlsystem beschädigt worden und der Reaktor hätte unplanmäßig heruntergefahren werden müssen. Das wäre durchaus bereits ein erwähnenswerter Störfall, aber es wäre höchstwahrscheinlich kein radioaktives Material dabei freigesetzt worden. Das ist das, was ich unter "glimpflich" verstehe. Wie bei einem Tanklaster, der gegen einen Laternenpfahl saust, ohne dass der Fahrer verletzt wird oder die Ladung ausläuft. Der Laster ist futsch, also war es ein Unfall. Aber in dem Moment, wo der giftige Schmodder aus dem Tank ausläuft und ins Grundwasser gelangt, ist das nicht mehr glimpflich ausgegangen, ungeachtet dessen, ob der Fahrer nun überlebt oder nicht und ungeachtet auch dessen, ob die ganze Ladung in einem großen Hollywood-reifen Feuerball explodiert oder nicht (was nebenbei bemerkt ein von vielen erwartetes, aber trotzdem völlig unrealistisches Szenario eines solchen Unfalls wäre).

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Geschrieben am
Markus
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Nun habe ich aber eine Frage an dich, Xeledon, weil du scheinbar unnachgiebig (und absolut ohne Alternative) auf Klopfer's Wortwahl rumhacken willst: Mit welchem Wörtchen, wenn nicht mit "glimpflich" würdest du denn beschreiben: "Es ist zum Glück nicht die maximal mögliche Katastrofe eingetreten!"? Denn dies war seine ursprüngliche Aussage.
Um etwas bewerten/beurteilen/einschätzen zu können, muss man es vergleichen. Entweder mit theoretischen Szenarien oder tatsächlichen Vorfällen.
Und verglichen mit Tschernobyl fällt mir, ohne es zu verharmlosen nur "glimpflich" ein. Dir?

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Geschrieben am
Xeledon
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Ich bleibe dabei, dass "glimpflich" in jedem Fall eine verbale Verharmlosung des Geschehens ist. Das ist meine Meinung und ich sehe keinerlei Grund, da nachgiebig zu werden. Warum auch? Es darf mir ja gerne jeder widersprechen, ich möchte nur klarmachen, warum mich der Begriff in diesem Kontext so stört. Man kann eben schlecht die überzogenen Horrorszenarien kritisieren, die von den Medien zu den Folgen eines Reaktorunglücks aufgebaut wurden, wenn man dann selbst bei einer Beurteilung der Situation genau diese als Bewertungsmaßstab heranzieht. Da bleibt dann nicht nur der journalistische Ehrgeiz, sondern bereits das grundlegene Handwerkszeug auf der Strecke.

Was in Fukushima passiert ist, war nach allen gültigen Maßstäben katastrophal. Wenn es in einem Atomkraftwerk zur Kernschmelze kommt und das direkte Umland auf absehbare Zeit verseucht und damit unbewohnbar wird, ist das eine Katastrophe, die ganz allgemein als "Größter Anzunehmender Unfall" bezeichnet wird. Und genau das ist hier passiert.
Wenn wir eine Fläche von der Größe eines deutschen Landkreises haben, die kontaminiert ist, dann mag man vielleicht enttäuscht darüber sein, dass der Weltuntergang ausbleibt. Wenn man sich dann aber mal vorstellt, was es bedeuten würde, wenn genau das vor der eigenen Haustüre passiert wäre, dann bin ich hoffentlich nicht der einzige, der es zynisch und verharmlosend fände, wenn daraufhin vom anderen Ende der Republik ein achselzuckendes "halb so schlimm, insgesamt haben wir doch Glück gehabt, Berlin/München/Köln/Hamburg/[beliebigeanderedeutscheGroßstadt] steht doch noch" ertönte.

Der Vergleich mit Tschernobyl greift dabei überhaupt nicht. Das ist so, als würde man den Afghanistan-Krieg als "harmloses Scharmützel ohne nennenswerte Opfer" bezeichnen, weil er gegen den Zweiten Weltkrieg ja nicht mal ansatzweise anstinken kann.

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Geschrieben am
Lea
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Und da ist sie schon, die erwartete Atomkraftdiskussion. biggrin.gif

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Geschrieben am
Niye
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Ich liebe Grundsatzdiskussionen... niemand weicht von seiner Seite ab und sucht beim anderen klitzekleine sprachliche Fehler, auf denen man dann rumhacken kann. Denn die Argumente der Gegenseite kennt man ja schin zu genüge ^.

Juche!

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Geschrieben am
Opacor
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Also zu der Wortwahl mit "glimpflich":
Ich denke, dass die zu rechtfertigen ist, wenn man weiß, was hätte passieren können.

Natürlich ist in Fukushima nach allen denkbaren Standards eine Katastrophe geschehen. Und ebenso natürlich ist ein Kreis mit 20km Radius immer noch verdammt groß, nämlich rund 1200km². Selbst wenn man bedenkt, dass davon etwa die Hälfte im Meer liegt ist das immer noch mehr, als die meisten deutschen Landkreise als Fläche aufweisen.
Und all das ist die Schuld von TEPCO und den Genehmigungs- und Überwachungsbehörden, die die TEPCO-Führung haben gewähren lassen. Schon Block 1 überhaupt so zu bauen war unverantwortlich aber spätestens mit Block 2 wurde es kriminell. (Zur Erklärung: Block 1 wurde von GE für die großen Seen in Amerika entworfen und in Japan verkleinert aber mit gleicher Leistung , was zu Kühlproblemen führen kann, ohne einen Tsunamischutz aufgebaut. Die Blöcke ab 2 waren japanische Nachbauten die bei gleicher Größe wie Block 1 sogar die Leistung nochmals verdoppelt hatten.) Und das Krisenmanagement spottete jeder Beschreibung.

Aber was hätte denn so passieren können? Es gab in einem, zwei oder drei (je nach Lesart, bevorzugt wird wohl insgesamt die zwei) von sechs Reaktorblöcken eine teilweise Restwärmeschmelze. Diese konnte aber in beiden Fällen eingedämmt werden, bevor der Reaktorkern wirklich durchgeschmolzen war und zu heftigen Reaktionen (Dampfexplosion) mit Grundwasser gekommen wäre. Die Konsequenz solcher Reaktionen wären wirklich tschernobylartig geworden. Ist aber nicht so gekommen. Wenn man bedenkt, was ein realistisches Katastrophenszenario war, dann war es wirklich noch glimpflich.

Und zur generellen Frage mit der Kernkraft:
Kernkraft ist eine gefährliche Technologie. Keine Frage. Aber die Effekte der Kernenergie werden immer wieder deutliche dramatisiert.
Außerdem ist Kernkraft eine nützliche Technologie. Keine Frage. Aber die Effekte der Kernenergie werden immer wieder deutliche dramatisiert.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn ich auf einem Anti-Kernkraft-Plakat lese „Tschernobyl(Fukushima) ist überall“, dann wird mir schlecht vor lauter Polemik. Da wird dann mal eben was durcheinandergeworfen, was gänzlich verschieden ist. Fukushima hatte, trotz aller Baumängel, keinen positiven Dampfblasenkoeffizient, weil der Reaktortyp im Grundprinzip schon um einiges sicherer war.
Auch der Unterschied zwischen dem Durchschmelzen eines Reaktors im Leistungsbetrieb (Tschernobyl) und einer Restwärmeschmelze (Fukushima) wird selten bis nie erklärt. Und dann gibt es hier auch noch Behauptungen wie „Frankreich ist als nächstes dran, denn bei denen ist noch nichts passiert und die sind ja großer Kernkraftnutzer“. Dass es auch in Frankreich schon 1969 und 1980 je eine partielle Kernschmelze gab (beide übrigens in Saint Laurent) wird dabei dann wohl einfach mal ignoriert. Und – oh Wunder – Deutschland ist beide Male kaum betroffen worden.
Wenn man Kernkraft braucht, dann braucht man sie eben. Dann muss man auch entsprechend damit umgehen. Und wenn mich jemand fragen würde, ob ich Probleme hätte, wenn in ein paar Kilometern von meinem Wohnort ein geeignetes Endlager gefunden würde, dann ist die Antwort „Nein“. Aber man sollte mit der Kernenergie, wie mit jeder anderen Energie auch, vorsichtig umgehen. Das bedeutet, dass zum Beispiel alle Küstenkraftwerke ohne Tsunamischutz abgeschaltet gehören, alle Kernkraftwerke mit positiven Gasblasenkoeffizienten ebenso und natürlich alle ohne mehrstufiges Containment.
Wie teuer dabei die Kernenergie ist, das ist dann noch eine weitere Frage, die sicherlich auch einer genauen Prüfung bedarf. Aber hier spielen ja sogenannte Umweltschützer und Atomlobby immer schön das gleiche Spiel: Beide Seiten haben an echter Information der Bevölkerung kein Interesse, weil das ja ihre schöne, ideologisch geprägte Weltsicht kaputt machen könnte.
Und das ist meiner Meinung nach das wirklich Traurige.

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Geschrieben am
sathomaso
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@ Leo Hammer
Du schreibst:
"Lieber nen AKW als 2 oder 3 Kohle oder Gaskraftwerke die so richtig schön die Luft verpesten (...)"
= Totschlargument.
@ Opacor
Was passieren hätte können rechtfertigt nicht das was passiert ist. Und im Zweifelsfalle (sprich Unglücksfall vor Ort) sind mir persönlich technische Unterschiede oder Feinheiten ziemlich wurst. Durch all dieses Beschwichtigen oder Schönreden verhindert man mMn seit mindestens 25 Jahren einen vernünftigen, also ökologisch sinnvollen, Ausstieg bzw. zieht ihn immer weiter hinaus.
Ich möchte mal wissen (eigentlich nicht), wie argumentiert wird, wenn hierzulande so etwas passieren würde und auf einmal ein Gebiet sagen wir so groß wie Berlin auf Dauer unbewohnbar und unnutzbar wäre, (und sich dieses Gebiet ggf. in einem Ballungszentrum befinden würde). Da finde ich das Argument "hätte größer sein können" einen schwachen Trost. Zumal ich sowas als bereits betroffener Japaner nicht lesen wollen würde. Wieviel solcher Gebiete kann sich die Menschheit denn "leisten"?

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Geschrieben am
SaschaP
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@Klopfer: Nein, für mich ist eine Krise noch nicht überstanden, wenn der Reaktor noch nicht als gesichert bezeichnet werden kann (das gilt er nunmal erst, wenn man ihn entweder einbetoniert hat oder aber das radioaktive Material entsorgt hat) und immer noch in der Region 80k Menschen in Notunterkünften wohnen dürfen, jetzt zum ersten Jahrestag in Strahlenschutzanzügen in ihr Dorf gehen mussten, um dort den Toten (des Tsunamis) zu gedenken. Dass diese Menschen nicht ihre Städte wieder aufbauen können, liegt nicht am Tsunami, sondern allein am AKW.

Nebenbei sind auch schon erste Anzeichen zu erkennen, die sehr Tschernobyl ähneln: Unkontrollierbare Nasenblutenanfälle bei Kindern, Anstieg der Down-Syndrom-Geburten und Fehlgeburten. Sprich die Bevölkerung hat jetzt schon was abbekommen anscheinend (Strahlung ist ja ein Hund, weder bestimmte Dosierungen noch Stoffe usw. können dir sagen, ob du Langzeitschäden hast oder nicht.)

Und von wegen "Klar lässt TEPCO keine Journalisten rein, wegen dem Strahlenschutz". Da arbeiten tausende Menschen am Reaktor, ohne zu sterben. Sagst du doch selbst. Und es gibt viele Journalisten im In- und Ausland, die das Risiko höherer Verstrahlung jederzeit eingehen würden, um mal eigene Bilder und Eindrücke vom Gelände und den Gebäuden zu liefern. Das ist nunmal der Job als Journalist, Kriegsjournalisten gehen auch in gefährliche Gebiete (und kommen dort sogar mal um). Wenn ich z.b. in Japan Korrespondent wäre, würde ich das Risiko eingehen, vor allem wo ich dank meiner Schilddrüsenfehlfunktion nicht mal Jod-Tabletten nehmen müsste. Von den Arbeiten von Tschernobyl wurden auch viele Aufnahmen gemacht und später veröffentlicht, da wurden sogar trotz kaltem Krieg schnell westliche Journalisten und Kontrolleure an die Reaktoren gelassen, weil die Russen nach dem Kommunikationsfauxpas am Anfang dann versuchten, möglichst offensiv zu sein.

@Jemand: Weisst du was noch fahrlässiger war als einen umfunktionierten Mark I an der Küste einer Erdbebenspalte zu bauen? Einen NICHT umgebauten Mark I direkt darauf. Wer hats gemacht? GE im Becken von LA! Nebenbei die einzige Region am paz. Feuerring, die noch kein schweres Erdbeben in den letzten 5 Jahren erlebt hat. Rein statistisch also hochgefährdet. Und dort hat Obama echt die Laufzeit dieser Reaktoren von 45 auf 60 Jahre erhöht!

Und mal was zu den Kernschmelzen: Von denen gabs einige, in Bayern in Gundremmingen z.b. ist Block 1 1977 davon betroffen gewesen, allerdings sind Tschernobyl und Fukushima eben KEINE Gaus, sprich größte Auslegungsunfälle, sondern Supergaus. Super Gaus sind nach der IAEO Reaktorunfälle, bei denen das Kontainment undicht wird und große Mengen radioaktiver Mengen in die Umwelt gelangen.

Nur als Vergleich: Bei einer Kernschmelze der Stufe 4 oder 5 sterben nur dann Menschen, wenn sie sich zum Zeitpunkt der Schmelze im Reaktorkern befinden. Also eher unwahrscheinlich, da würde ja jeder Mensch rauslaufen wenn er noch kann. Der einzige 6er hat auch direkt kaum Menschenleben gekostet und die Gegend wo er auftrat war eh schon radioaktiv verseucht (die russische Uranfabrik Kraynik). Bei den beiden 7ern bisher sind eine Region von 30 kmh unbewohnbar (Opacor, vergess nicht, dass auch für Städte im 30-Km-Bereich und tw. sogar darüberhinaus Evakuierungs"empfehlungen" bestehen, was soviel heißt wie: "Wir holen euch nicht raus, aber wenn ihr sterbt, weil ihr dort bleibt, interessiert es uns nicht"wink.gif und in rund 100kmh Umgebung stiegen die Anzahlen der Fehlgeburten, Down-Syndrome-, Krebsfälle (vor allem Schilddrüsenkrebs und Blutkrebs bei Kindern) signifikant (das heißt, nicht 25, sondern zb. 26% der Menschen starben an Krebs, was hier sehr viel ist, da sogar in Regionen mit stark erhöhter natürlicher Strahlungsexposition die Zahl der Krebstoten nicht um 1% steigt.)

und nein, wir brauchen die Kernkraft nicht. Wir brauchen sie a. derzeit nicht, denn wir können im Notfall Energieengpässe schneller und mit kürzeren Langzeitfolgen mit Gas schließen. Gas, in Deutschland und Westeuropa produziert. Wir brauchen die Kernkraft nicht in Zukunft, wo dank Energiesanierung, Solar- und Windenergie und Geothermie als Grundlasttechnologie wir autark von großen Stromkonzernen und anderen Staaten sein können. Ja, es ist schön, Stromexporteur zu sein. Aber es ist noch schöner, wenn geringere Mengen an Strom überhaupt erst über lange Wege transportiert werden müssen. Wenn wir nur die Dächer der öffentlichen Gebäude in den Großstädten mit Solarpanels ausstatten würden, könnten wir alle Atomkraftwerke einsparen. Mit Windenergie auf dem Land und Geothermie hätten wir nie Probleme, denn irgendwo weht es immer (und wenn nicht, scheint wahrscheinlich die Sonne) und die Erde in 5 km tiefe wird wohl die nächsten 200 Mio jahre nicht kühler werden.

Dass das Setzen auf Atomkraft Schwachsinn hoch 3 ist, haben doch diesen Winter erst die Franzosen gezeigt: Deutschland musste denen mit Strom aushelfen, weil deren AKWs wegen Niedrigwasser nicht liefen... und die Franzosen weder wissen, was eine Gasheizung ist (wie kann man nur mit Strom heizen, das ist absolut ineffizient) noch wie man Styropor an die Hauswand klebt (Stichwort Wärmeisolierung). Die Moral der Geschichte: Deutschland durfte mit Ökostrom den Franzosen aushelfen, weil deren Setzen auf eine einzige Technologie sie verletzbar macht.

Und das obwohl Südfrankreich ideal wäre für riesige Solarkraftwerke, die mehr MW produzieren könnten als der EPR in Finnland.

Ach so, und von wegen neue Technologien: Der Schnelle Brüter ist KEINE neue Technologie. Sondern ist noch störungsanfälliger und teurer als die Generation II Reaktoren. Der schwere Brüter in Japan kostete 24 Mrd. Euro. Und lief in 25 Jahren genau 1h, weil jedesmal 30min nach Inbetriebnahme irgendwas im Reaktor abbrach und Betonplatten dadurch den Reaktorkern zerstörten... In Deutschland wurde er zum Glück nie in Betrieb gesetzt und auch vom Brennstoff her ist er gefährlicher, da dort normal MOX-Brennstoff verwendet wird. Genau der Kram, der in Reaktor 2 von Fukushima doch soviel Ärger machte.

Und: Kugelbrennstoffreaktoren sind auch nicht gut, das hat man in Hamm gemerkt, dort wurden die Graphitkügelchen von den Steuerstäben zerdrückt und das Wasser dadurch kontaminiert. Und Kernfusion mag eine schöne Sci-Fi sein, nur leider gilt ja das physikalische Absolutum: "In 50 Jhren haben wir rentable Fusionsenergie." Fusionsenergie mag sehr viel Energie freisetzen. Leider muss dafür anscheinend exponentiell mehr Energie reingesteckt werden.

@sathomaso: Joa, ich finds auch absolut krass... nur mal wirklich eine Frage an die AKW-Befürworter hier: Wohnt ihr in einem 30km Umkreis um ein AKW (ich hab in HH sogar in 50 km Umkreis um 2 AKWs gewohnt, Brokdorf und Krümmel, Brunsbüttel und Unterweser auch nicht weit weg), außer Krümmel alles in Hauptwindrichtung Richtung HH)? Wenn ja: Stellt euch einfach mal vor, ihr müsstet eure Heimat für immer verlassen. Nur weil im nahen AKW es einen Störfall gab, der eben nicht durch das Containment aufgehalten werden konnte. Es muss nicht ein Erdbeben sein, Biblis A und B hatten sogar schon mal einen gleichzeitigen Stromausfall und außer 2 Notgeneratoren (nicht die Hauptgeneratoren, sondern die zweite Sicherheitslinie) sprang nix an. Also: Lebt ihr gern in der Gefahr, dass es ein "Restrisiko" gibt, dass ihr nicht mehr nach hause zurückkommen könnt, aber auch keinerlei Andenken mitnehmen durftet?

So, wenn ihr euch die Situation vorgestellt habt, denkt dran: So ging es den Menschen von Pripjat vor 26 Jahren, so ging es den Menschen von Fukushima Higashi letztes Jahr!

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Schens
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@Opacor: "Auch der Unterschied zwischen dem Durchschmelzen eines Reaktors im Leistungsbetrieb (Tschernobyl) und einer Restwärmeschmelze (Fukushima) wird selten bis nie erklärt."

Damit tust du dich jetzt aber auch nicht gerade hervor. Du behauptest einfach, in Fukushima hätte es eine "Restwärmeschmelze" gegeben ohne zu erklären, was das eigentlich ist, obwohl du genau das monierst.

In Fukushima gab es Kernschmelzen in drei Reaktorblöcken. Punkt, aus. Das dann als "Restwärmeschmelze" zu betiteln, ist mE ein billiger Versuch, das eben nicht beim Namen zu nennen. Mal ganz davon abgesehen, daß Google bei der Suche nach dem Begriff "Restwärmeschmelze" exakt einen Treffer findet - und das ist ein Navy-CIS-Forum...

"Und wenn mich jemand fragen würde, ob ich Probleme hätte, wenn in ein paar Kilometern von meinem Wohnort ein geeignetes Endlager gefunden würde, dann ist die Antwort „Nein“."

Wie schön, daß das nicht der Fall ist. Ich möchte die ganze "Ich habe kein Problem damit, neben einem Endlager zu wohnen"-Fraktion mal hören, wenn denn tatsächlich ein geeignetes Endlager in ihrer Nähe gefunden würde. Hätte, wenn und würde sind ja so schöne Begriffe, man muß sich halt nicht festlegen (schon gar nicht, wenn die Möglichkeit utopisch ist), aber ich behaupte einfach mal, daß mindestens 90% derer, die das sagen, den Schwanz einziehen würden, wenn es denn tatsächlich so käme.

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Geschrieben am
SaschaP
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@Schens:

1. Das interessante ist ja, dass Tschernobyl keine Kernschmelze im Leistungsbetrieb hatte biggrin.gif Da hat Opacor nicht so ganz aufgepasst, die Kernschmelze passierte durch einen Graphitbrand + einer extremen Hitzereaktion beim Versuch der Notabschaltung mit ungeeigneten Regulierstäben (wieso haben die eigentlich Graphit an die Spitze der Borstäbe gemacht?), nachdem getestet wurde, wie weit man den Reaktor HERUNTERFAHREN kann, ohne dass die Reaktion abklingt.

In Tschernobyl entstand das Curium (sprich die Kernschmelze aus Zirkonium, Uran und Abfallstoffen) erst, als der Graphitkern nach der Exposition mit der Luft in Brand geriet und die Temperatur soweit anstieg, dass die Kerne zerschmelzen konnten.

Ich glaube es gab bisher noch nie eine Kernschmelze im Regelbetrieb, sondern immer nur wenn die Reaktoren aufgrund von Störfällen abgeschaltet werden mussten und die Notkühlung nicht funktionierte oder versagte. "Restwärmeschmelze" ist ergo schon darum ein schlechter Begriff, da es im Normalfall immer die Restwärme ist, die den Kern schmelzen lässt, denn die automatischen Sicherheitseinrichtungen reagieren schon dann, wenn die Kernschmelze noch lange nicht beginnt.

Und Schens, vor allem wo "Endlager" nicht bedeutet, dass das Zeug sofort in der Erde landet. Die Castoren in Gorleben müssen noch 40 Jahre oberirdisch lagern, ehe sie überhaupt kalt genug sind, dass sie in den Salz abgesenkt werden können. Solange strahlt der Atommüll schön ins Wendland.

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Geschrieben am
Annalein
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Philosophie des Menschlichen Daseins:
CO2? Ach mir scheißegal! Bisses so weit is, dass die Hautkruste unter der Sonne schön springt, bin ich eh 10 Meter tiefergelegt!
AKWs? Ach bisher klappts doch noch so gut, machen wir weiter wie bisher, damit ich noch schön meinen billigen Strom bekomme!

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Geschrieben am

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