Und nun die Nachrichten
Wunder über Wunder: BoD hat sich am 30. August doch noch bequemt, 13 Bücher zu verschicken. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet. Amazon hat offenbar aber die zwei Bücher, die es bekommen hat, gleich wieder weitergeschickt und keine auf Vorrat bestellt. Oder BoD wollte nicht alles auf einmal liefern. Keine Ahnung, ich verstehe diese Vereine alle nicht.
Ich selbst muss mich langsam wieder auf Klausuren vorbereiten. Und natürlich auch auf die Bürokratie rundherum, also die Anwesenheitsformulare, die vorher ausgefüllt werden müssen und die aus mir unbekannten Gründen unbedingt notwendig sind, um herauszufinden, ob ein Student in seiner Klausur genug weiß. Ich frage mich, wen ich für diese doofe Idee schlagen darf.
Richter sind oft zu milde, und wenn dann ein Unhold mit einem leichten Klaps auf den Hintern und zwanzig Sozialstunden belegt wird, die er auf einer Backe absitzt, ist die Gesellschaft oft gar nicht zufrieden. (Ich hatte mal von Jugendlichen geschrieben, die einen Hoppelhasen klauten und ihn anzündeten, und die Arschlöcher kamen trotz Vorstrafen mit Bewährung davon, anstatt ihnen die Wirbelsäulen zu brechen.) In den USA sind die Richter nicht solche Weicheier. Ein Kinderschänder wurde dort nun zu 4060 Jahren Gefängnis verurteilt, vierzigmal lebenslänglich. Theoretisch könnte er aber schon 3209 auf Bewährung freikommen, wenn er den Bewährungsausschuss davon überzeugt, dass er seine Lektion gelernt hat und das nicht noch mal macht, wenn er auf freien Fuß kommt. (Was nicht so schwierig sein dürfte. Vermutlich wird zur gleichen Zeit endlich Duke Nukem Forever veröffentlicht, und da hat er dann was anderes zu tun als kleine Mädels zu betatschen.) Ehrlich gesagt finde ich die Strafe aber schon etwas sehr überzogen - vierzigmal lebenslänglich für den sexuellen Missbrauch von drei Mädchen über den Zeitraum von zwei Jahren? Hätte einmal nicht gereicht? Und könnte einem Kinderschänder das vielleicht sagen, dass er lieber gleich fünf oder zehn kleine Mädchen ficken sollte statt nur drei, weil es irgendwo scheißegal ist, ob man zu 4000 Jahren oder zu 8000 Jahren verurteilt wird, zumal man als Kinderschänder im Knast vermutlich sowieso in den ersten vier Monaten umgelegt wird?
In Schweden kümmert man sich hingegen um ganz andere juristische Problemfragen, zum Beispiel was die Anwendung von Antidiskriminierungsregeln auf Kindergeburtstage angeht. Was abstrus klingt, ist auch so: Ein Achtjähriger schrieb für fast alle seine Klassenkameraden Einladungen zu seiner Geburtstagsfete, nur zwei Leute gingen leer aus. Eigentlich eine bemerkenswerte Leistung; ich schätze, den meisten von uns, die an ihre Grundschulzeit zurückdenken, fallen mehr als zwei damalige Klassenkameraden ein, die man ums Verrecken nicht auf seiner Party haben wollte. Die Schule jedenfalls hat eigene Antidiskriminierungsregeln, und in denen wird vorgeschrieben, dass das Verteilen von Geburtstagseinladungen auf dem Schulgelände nur erlaubt ist, wenn man die ganze Klasse einlädt. Also sammelte der Klassenlehrer alle Einladungen wieder ein, was der Vater des Geburtstagskinds so nicht akzeptieren wollte. Nun soll ein Justiz-Ombudsmann entscheiden. Ich frage mich, welche Knalltüte sich diese blöde Regel hat einfallen lassen. Wer möchte schon gezwungen werden, den Klassenarsch einzuladen, der einen immer auf dem Schulhof vermöbelt und das Essensgeld erpresst?
Apropos Einladen: Ich werde auf dem Weg zwischen Bahnhof und Uni immer wieder von paarweise auftretenden Nervensägen zu Bibelseminaren eingeladen, wobei ich den Verdacht habe, dass es nicht um kritische Bibellektüre geht, sondern um den Versuch einer christlichen Randsekte, leichtgläubige Menschen anzulocken. Mittlerweile habe ich einen Blick für diese Leute entwickelt, deren Leben offenbar nicht mehr Inhalt haben, als Jesus auf Knien zu Diensten zu sein, seine Wünsche zu befriedigen und seinen warmen Segen auf dem Gesicht zu spüren. Ich versuche ihnen auf den Weg zu gehen, aber dummerweise verhindert der Straßenverkehr oft, dass ich in Deckung springen kann. In anderen Religionen beschäftigt man sich wohl lieber mit sich selbst, um die Erleuchtung zu erfahren. So interpretiere ich jedenfalls das Verhalten eines buddhistischen Mönches in Taiwan, der sich genüsslich einen wegschrubbte, als er ein Museum besuchte und den weiblichen Tourguide vor sich sah. Die Polizei nahm ihn zunächst fest, ließ ihn dann aber wieder gehen. Anscheinend wollte der Mönch dann doch noch eine neue Bewusstseinsebene erreichen, indem er im Bus unter den Augen eines weiblichen Fahrgastes wieder anfing, fünf gegen Willi zu spielen. Das führte dann aber zu einer neuen Festnahme durch die offenbar nicht so spirituell aufgeschlossene Polizei und schließlich zur Verurteilung zu 80 Tagen Haft. Ich denke, im Gefängnis hat er viel Zeit zu... meditieren.
Selbstbefriedigung ist auch eine besonders tolle Beschäftigung, wenn man am Arsch der Welt wohnt, zum Beispiel in Dickson, Tennessee. Dort scheint wirklich überhaupt nichts zu passieren, weswegen der Dickson Herald seine Seiten mit so spannenden Meldungen füllt wie der Reise von drei Teenagern aus dem Nachbarort McEwen zur Eröffnung eines Burger-King-Restaurants in Dickson. Allerdings beinhaltet der Artikel trotz der oberflächlich banalen Begebenheit doch recht tragische Einsichten.
Punkt 1: Das Leben von drei 16-17-jährigen Jungs in McEwen ist so armselig, dass sie sich als selbsternannte Burger-King-Fans eine "große" Autotour zur Wiedereröffnung eines BK-Restaurants vornehmen.
Punkt 2: Sie tauchen um 5 Uhr morgens auf, fünf Stunden vor Eröffnung, weil sie die Öffnungszeit falsch mitbekommen haben.
Punkt 3: Sie warten tatsächlich die fünf Stunden mit Campingstühlen vor dem Fresstempel bis zur Eröffnung. Und nochmal: Sie wohnen nur 15 Kilometer entfernt und haben ein Auto.
Und last but not least Punkt 4, der die drei Jungs in den Augen der gesamten Weltbevölkerung endgültig zu Vollspacken macht: Sie bitten die BK-Angestellten tatsächlich immer, die Whopper zu zerteilen, weil sie ihnen sonst zu groß sind. (Ich bin ja selten in BK-Restaurants, aber zumindest bei McDonald's habe ich noch nie Messer gesehen. Gäbe es bei diesen Fastfood-Ketten dafür überhaupt Verwendung? Also abgesehen von der unwahrscheinlichen Situation, dass drei Weicheier kommen, die ihren Burger nicht schaffen?)
Kleiner sinnloser Fakt: Der Bugatti Veyron, Prestigeprojekt des Volkswagen-Konzerns und mit 1001 PS ein wahres Kraftpaket von Sportwagen, kostet in Deutschland etwa 1,3 Millionen Euro. Die tatsächlichen Baukosten für ein Auto betragen aber geschätzte 6 Millionen Euro. Wohl auch deshalb wird es von dem Auto nur 300 Exemplare geben.
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Ich hab den ganzen Eintrag gelesen und nicht nur den vorletzten Absatz. Ich bin so eine Rebellin.