Nuff! Ich grüße das Volk.

Lange nicht gesehen! (Außer, ihr habt fleißig in der LLD mitgelesen.)
Einen Teil der Zeit habe ich damit verbracht, für den neuen Text zu recherchieren, ihn zu schreiben, darüber zu laborieren, ob ich ihn wirklich veröffentlichen sollte, ihn anzupassen, noch mehr Quellen zu finden und zu lesen... Na ja, wegschmeißen wollte ich ihn dann nicht, also ist er jetzt hier: "Was ist an Wokeness eigentlich so schlimm?" Der Text spricht nicht mal alle Probleme an, die in Wokeness und Identitätspolitik gründen, aber ich habe versucht, mich einigermaßen auf greifbare Phänomene zu beschränken und weniger auf das allgemeine Unwohlsein einzugehen, welches bei vielen der Themen, die von der Wokeria infiziert werden, bei vielen Menschen auftritt, weil es einfach gegen ihre persönlichen Überzeugungen geht (was oft auch nicht irrational ist). Ebenfalls ausgespart habe ich das Transthema, was selbst in der Buchstabencommunity die Leute spaltet, auch wenn das ergiebig wäre, aber der Dreck, mit dem man dann beschmissen wird, wenn man nicht vehement nur die Ansichten einer Seite vertritt, ist es mir nicht wert.

Ein beträchtlicher Teil der vergangenen Monate ging auch dafür drauf, mich durch die Spezifikation für ZUGFeRD zu wühlen. Das ist ein Datenformat für elektronische Rechnungen, im Prinzip Rechnungsangaben im XML-Format, die üblicherweise in PDF-Dateien gesteckt werden, damit die Rechnungen auch programmgesteuert auslesbar sind. Warum interessierte mich das?
Weil das Wachstumschancengesetz ab nächstem Jahr beginnen wird, elektronische Rechnungen im Geschäftsverkehr zwischen Unternehmern vorzuschreiben. Und mit elektronischen Rechnungen sind nicht einfach PDFs oder Word-Dokumente gemeint, sondern tatsächlich Rechnungen, in denen die Angaben (auch) in Formaten wie ZUGFeRD (oder verwandten Formaten) eingebettet sind. (Irgendwann möchte Papa Staat dann, dass man seine Umsatzsteuererklärungen macht, indem man einfach die Rechnungen hochlädt und der Computer beim Finanzamt daraus die entsprechenden Daten berechnet.) Papierrechnungen oder PDFs ohne solche Angaben sind dann einfach "sonstige Rechnungen".
Für den Versand von E-Rechnungen gibt's eine Übergangsfrist, die für kleine Unternehmen noch mal einige Jahre länger dauert, wenn der Geschäftspartner einverstanden ist. Da darf man dann also noch "sonstige Rechnungen" schicken. Aber man muss ab 2025 bereit für den Empfang von E-Rechnungen sein. Das ist ein bisschen doof, weil man dann auch sicherstellen soll, dass die E-Rechnung nicht nachträglich geändert werden kann. Der Bund könnte das ziemlich leicht sicherstellen, indem er ein Web-Portal zur Verfügung stellt, mit dem man PDFs mit einem Zertifikat des Bundes signieren kann. Da wäre eine nachträgliche Änderung schwierig. Aber das scheint nicht geplant zu sein, nur ein Portal zur Erstellung von E-Rechnungen hat man wohl in Aussicht gestellt.
Nun bin ich ein kleines Unternehmen, das Ausstellen von E-Rechnungen betrifft mich also eigentlich vorerst nicht, aber man will ja für alle Eventualitäten vorbereitet sein. Also habe ich, um mich damit vertraut zu machen, erst einmal eingebaut, dass ich die Rechnungen aus dem KW-Shop als E-Rechnungen erstellen könnte. (Das ist aber derzeit hier nicht aktiv, das war ein Test auf meinem PC.) Das sind zwar keine Rechnungen zwischen Unternehmern, aber da die Rechnungen automatisch aus den Bestellungen erstellt werden, bot sich das System als Grundlage für das Experiment an. Um es für meine sonstigen Rechnungen zu verwenden, ist zwar noch einiges an Arbeit nötig, aber wenigstens muss ich mich da nicht beeilen. Eine kleine Bestandsaufnahme bei mir hat übrigens ergeben, dass mir bisher noch gar kein Unternehmen E-Rechnungen geschickt hat, also die ganze Sache tatsächlich erst durch das Gesetz ins Rollen kommen wird.

Was hab ich noch gemacht? Ich experimentiere gerade mit einigen Anpassungen des Designs von Klopfers Web, um die Lesbarkeit zu erhöhen (insbesondere geht's um eine Begrenzung der Zeilenlänge). In diesem Zug habe ich mich auch wieder rangesetzt und am Dark Mode gearbeitet. Ich bin noch nicht fertig damit (alles lebt bisher also nur auf meinem PC und nicht online) und ich werde es sicherlich für einige Wochen dann noch ausprobieren, um festzustellen, ob es mir selber gefällt oder nicht. Falls ihr Wünsche oder Vorschläge habt, schreibt sie bitte in die Kommentare.
Nebenbei gibt's einige Bugfixes (die schon online sind) und die Zahl der Websites, deren Inhalte in der LLD eingebunden werden, ist auch etwas gestiegen in den letzten Monaten, zum Beispiel mit dem Twitter-Konkurrenten BlueSky und der Videoseite Odysee. Bei vielen Video-Seiten werden jetzt auch die Vorschaubilder korrekt geladen. (Es ist fast etwas schade, diese Funktion bei dem Programmieraufwand, der dahinter steckte, nur in einem kurzen Absatz zu würdigen.)

In der Nacht zum Donnerstag wurde ich dann auch noch unangenehm überrascht von einer enormen Spam-Attacke. Irgendein Angreifer hat es geschafft, die Spamschutzmaßnahmen (Googles ReCaptcha) zu überwinden und binnen kurzer Zeit über 1600 Kommentare im Blog abzugeben und über 250 Fake-Bestellungen zu tätigen. Außerdem hat er versucht, über die Suchfunktionen und das Registrierformular auf der Seite die Datenbank zu hacken (was ihm nicht gelungen ist). Ich habe seine IP dann gesperrt, den Spam gelöscht und einige zusätzliche Maßnahmen implementiert, um so einen Massenspam in Zukunft zu verhindern. Erstaunlicherweise stammte die IP-Adresse nicht aus irgendeinem fremden Schurkenstaat, sondern aus einem Microsoft-Rechenzentrum in Frankfurt/Main. Ich vermute, dass da jemand eine Azure-Cloud-Instanz benutzt hat, um KW anzugreifen.

Eine dicke Enttäuschung gab's in der Zeit auch: Die VG Wort, die an Autoren im Internet Teile der Kopierabgabe ausschüttet, hat die Mindestklickzahlen extrem erhöht. Vor Jahren hatte die VG Wort einen beträchtlichen Teil meines Jahreseinkommens ausgemacht. Im letzten Jahr gab's für 2022 unter 200 Euro, das war schon sehr enttäuschend; dieses Jahr gibt's für 2023 gar nichts. Das tut schon weh und hat mich ziemlich deprimiert.

Zu ein paar weiteren Sachen, die ich vorbereitet habe für die KW-Zukunft, möchte ich noch nichts sagen, aber da kocht was.

Ach ja, wo ich die Seite oben erwähnt habe: Ich habe jetzt auch einen BlueSky-Account. Und einen für Threads. Ich gebe mir Mühe, meine Twitter-Beiträge auch auf diesen Plattformen zu posten; bei Retweets und Antworten auf Tweets ist das natürlich plattformübergreifend nicht möglich. Und wer mir was spendieren will: Neben meinem Amazon-Wunschzettel gibt's auch die Wunschliste auf Throne. Letztens hat die Liste jemand gefunden und war sehr spendabel, vielen vielen Dank!

In weiteren Nachrichten: Der Fachversand für Geek-Bedarf GetDigital hat seine Website neu gestartet, dabei ist auch das Partnerprogramm neu aufgelegt worden. Die alten Partnerlinks gelten nicht mehr; ich habe versucht, zumindest alle Links in der Navigationsleiste, im Footer und bei YOGTZE anzupassen; außerdem alle Links auf die GetDigital-Startseite. Alte Links auf einzelne Produkte funktionieren zwar vermutlich noch in dem Sinne, dass sie auf die jeweilige Produktseite führen, aber ich kriege dafür dann keine Provision mehr.

Danke übrigens an alle, die mich bisher unterstützt haben, das hilft mir wirklich viel! Es wäre schön, wenn ihr das weiterhin tun könntet, unter anderem über Amazon, GetDigital und Humble Bundle. (AliExpress geht auch, aber da habe ich momentan Schwierigkeiten, das Geld auf ein Konto zu übertragen, ohne dass alles durch Gebühren aufgefressen wird.) Ganz besonders helft ihr mir natürlich über Premium-Mitgliedschaften und Buchkäufe.

Puh, wow. Ich hab's echt vermisst, Blogeinträge zu schreiben. Sollte ich vielleicht doch wieder häufiger machen, auch wenn ich nichts zu sagen habe.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Bis zum nächsten Mal!