6 Bravo-Fakten zu OnlyFans
Nuff! Ich grüße das Volk.
Menschen, die noch nicht gezeugt wurden und vorhaben, in der westlichen Welt geboren zu werden, kann man für ihre Zukunftsperspektive eigentlich nur eins raten: Werdet Mädchen. Denn die haben die besten Chancen auf eine ertragreiche Karriere. In einigen Ländern (wie Deutschland) werden sie an Schulen für die gleiche Leistung besser benotet, mit größerer Wahrscheinlichkeit eher zu Job-Interviews eingeladen, haben auch bessere Chancen im akademischen Bereich und wenn alles nicht klappt, können sie als Erwachsene die Klamotten weglassen und ein bisschen Geld mit OnlyFans verdienen. Als Kerl sind da die Verdienstmöglichkeiten eher gering, sonst wäre ich da auch schon zu finden.
Die Jugendzeitschrift Bravo hat sich Ende 2020 ein Herz gefasst und ihre Leser über diese besondere Verdienstmöglichkeit informiert, auch wenn die Zielgruppe größtenteils nicht alt genug sein dürfte, um dieses Wissen unmittelbar gewinnbringend umzusetzen. Dennoch möchte ich euch die "6 Fakten zu OnlyFans" nicht vorenthalten: Ihr seid ja bestimmt alle schon alt genug. Vielleicht nicht reif, aber erwachsen. So wie ich. Was mich am meisten erstaunt hat: Belle Delphine wurde in dem Text gar nicht erwähnt, obwohl sie vermutlich die Person ist, die OnlyFans am gekonntesten für sich ausgenutzt hat (und vor wenigen Tagen nach längerer Zeit wieder Bilder und Videos gepostet hat). Ich nehme an, die Bravo ist neidisch, weil die Britin geschätzt zigmal mehr Abonnenten hat als die Zeitschrift.
Genug der Vorrede, lesen wir den Text!
Das neue Instagram
OnlyFans gibt's bereits seit 2016, und inzwischen haben sich rund 24 Millionen Menschen registriert. Nach der Anmeldung legt man sich ein Profil an, postet Bilder und kann anderen Nutzern folgen. Klingt wie Instagram? Nicht ganz. Es gibt zwei große Unterschiede: Während Insta nackte und sexuelle Inhalte verbietet, geht es auf OnlyFans in erster Linie genau darum. Stars, Influencer und alle „Normalos" können sich so freizügig darstellen, wie sie wollen. Deshalb wird die Plattform auch häufig als „Porno-Instagram" bezeichnet. Wer den Content sehen will, muss allerdings dafür zahlen. Für jedes Profil schließt man ein monatliches Abo ab, quasi wie auf Netflix. Deshalb ist OnlyFans für viele Promis zu einer neuen Einnahmequelle geworden. Den Preis legen sie selbst fest: Von 5 bis 50 Euro pro Profil ist alles drin.
Es gibt auch kostenlose Profile von Damen, die dort eher zahmere Bilder posten und damit Werbung für ihre kostenpflichtigen VIP-Accounts machen. Aber mit der Erwähnung der Abo-Kosten wird die Bravo vermutlich bei den Lesern eher Interesse geweckt haben, selbst Inhalte zu produzieren, als sie kostenpflichtig zu abonnieren.
Und natürlich stimmt's, dass OF in erster Linie für nackte und sexuelle Inhalte ist, aber erinnern wir uns kurz daran, dass OnlyFans im Oktober 2021 fast Selbstmord begangen hätte mit dem Verbot sexueller Inhalte. War allerdings auch eher die Schuld von Visa, Mastercard und Paypal, die es echt schwer machen, für Pornografie zu bezahlen. Man ruderte nach kurzer Zeit zurück.
Diese Stars sind mit dabei
Bella Thorne, die bereits auf Insta mit halb nackten Pics polarisiert, zählt zu den bekanntesten OnlyFans-Nutzern. 20 Dollar (ca. 17 Euro) pro Monat verlangt sie und verspricht dafür heiße Video-Clips, private Nachrichten und Webcam-Auftritte. Nach nur einer Woche soll die 23-Jährige fast zwei Millionen Euro verdient haben! Einen Teil der Summe spendet der Ex-Disney-Star, heißt es. Rapperin Cardi B berechnet für ihre Nacktfotos nur fünf Euro im Monat. Im Gegenzug gibt's intime Einblicke in ihren Alltag. Reality-TV-Star Georgina Fleur (25 Euro/Monat) richtet sich nach den Wünschen ihrer Fans und schickt auf Anfrage auch Fotos im Privat-Chat - die extra kosten!
Ich kenn die Bilder von Georgina Fleur nicht, aber die OF-Bilder von Bella Thorne, die geleakt wurden, könnten vermutlich allesamt auch auf Instagram gepostet werden. Sie ließ sich im Bikini oder in Reizwäsche ablichten, ab und zu konnte man unter dem Spitzen-BH auch mal einen Nippel vermuten, aber sie zog sich nie den Schlüpper runter oder ließ ihre Hupen frei schwingen. Ich glaube, es wird kaum jemanden geben, der zufrieden war mit dem, was er für seine 20 Dollar im Monat bekam. Inzwischen hat sich Bella Thorne aber wohl auch wieder von der Plattform zurückgezogen.
Cardi B zeigte sich auch nicht wirklich frei und meistens bloß in Unterwäsche, aber immerhin deutete sie mal nackte Brüste oder einen nackten Arsch an. Allerdings ist sie nicht mein Typ, weswegen ich dafür auch nie zahlen würde, selbst wenn ich das Geld hätte. Sollten junge Damen diese eher zahmen Bilder als Beispiel nehmen, was man für Inhalte posten kann, um damit viel Geld zu verdienen, ist Enttäuschung vermutlich vorprogrammiert. Übrigens hat sich auch Cardi B wieder von OnlyFans verabschiedet.
Die Bravo zeigt in Bildern neben Bella Thorne, Cardi B und Georgina Fleur übrigens auch noch den Schauspieler Tyler Posey und den Sänger Aaron Carter. Letzterer dürfte aber ziemlich sicher nicht mehr auf OnlyFans aktiv sein. Wenn doch, wäre das ein Fall für die Ghostbusters.
Zutritt erst ab 18
Um OnlyFans nutzen zu können, muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Das wird auch kontrolliert: Sobald man Fotos teilen will, muss man ein Foto seines Personalausweises sowie ein Pic von sich selbst hochladen, um Alter und Identität zu bestätigen. Diese Maßnahme ist sehr wichtig, um Minderjährige zu schützen.
Ergibt Sinn, allerdings habe ich das Gefühl, dass in Zukunft noch viel bürokratischere und teurere Anforderungen auf uns zukommen werden, um solche Ferkelseiten auch nur angucken zu dürfen. (Das wird übrigens nicht nur von den Jugendschützern forciert, sondern auch von der deutschen Pornoindustrie, die hofft, so die unliebsame Konkurrenz aus dem Ausland loswerden zu können.)
Viel Kohle in kurzer Zeit
YouTuberin Kelly MissesVlog hat ein OnlyFans-Experiment gewagt. Um herauszufinden, wie viel Geld sie damit verdienen kann, hat die 27-Jährige sexy Fotos von sich knipsen lassen und sich dann angemeldet. 25 Euro verlangte Kelly für ein Abo. „Manche kommentieren, dass das Abzocke ist, aber diesen Preis habe ich für mich festgelegt", erzählte sie im Video. Ihr Kontostand nach nur drei Tagen: rund 7.500 Euro. Krass! Es stimmt also, dass man schnell viel Geld verdienen kann. Aber: Kellys Fotos landeten auch auf Twitter. Was auf OnlyFans gepostet wird, bleibt also nicht nur dort.
Ich kenn die eigentlich nicht, ich hab nur mal ein sehr kurzes Video gesehen mit einem Audioschnipsel, wo sie rumgeheult hat: "Ich hab einfach keinen Bock, so sexualisiert zu werden. Das ist so ekelhaft!", und dabei wurden dann lauter Selfies von ihr schaumbedeckt in der Badewanne, in Unterwäsche oder im Badeanzug eingeblendet. Und nun erfährt man, dass sie von sich sexy Fotos gemacht, bei OnlyFans reingestellt und binnen drei Tagen 7.500 Euro verdient hat. Die Dame tut mir natürlich voll leid. 25 Euro pro Monat sind natürlich schon sehr happig, und "diesen Preis habe ich für mich festgelegt" ist nun gleichbedeutend mit "weil isso" und total nichtssagend. Also ist die Frau vielleicht einfach geistig nicht so gut zu Fuß.
Aber der Eindruck für die unbedarfte Leserin bleibt natürlich: Menschenskind, man kann ja richtig fetten Reibach mit OnlyFans machen.
Alles kann, nichts muss
Die Social-Media-Plattform ist deshalb so beliebt unter den Stars und Influencern, weil diese selbst bestimmen können, wie viel nackte Haut sie zeigen wollen. Kein Fotograf oder Werbepartner, der ihnen Vorschriften macht. Ob man also „nur" Bikini-Fotos postet oder mehr zeigt, bleibt einem selbst überlassen. Umgekehrt entscheiden Follower genauso, wem sie folgen wollen und wem nicht. Man zahlt nur für die Inhalte, auf die man auch Lust hat.
Nur blöd, wenn man als Follower beim Abschluss gar nicht weiß, was für Bilder oder Videos man bekommt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Leute, die (nicht ganz zu Unrecht) für relativ happige 25 oder 20 Dollar im Monat erwarten, auch ein bisschen Promi-Scheide zu sehen zu kriegen, dann doch recht enttäuscht das Abo kündigen werden. Ist vielleicht wirklich nicht klug, bei den Leserinnen die Erwartung zu schüren, dass sie mit schnöden Bikini-Fotos 20 Euro pro Abonnent verdienen könnten.
Kein Schutz für Nutzer
Nacktbilder gegen Geld anzubieten sehen viele sehr kritisch. Damit ist die schwierige Frage verbunden, wie viel der eigene Körper „wert" ist. Zwar entscheidet man selbst, was und wie viel man zeigt, aber gerade junge User können sich von den Wünschen ihrer Fans und Follower unter Druck setzen lassen und womöglich später etwas bereuen. Laut OnlyFans sind die Fotos vor unerlaubtem Download geschützt. Trotzdem kann jeder Abonnent die Inhalte kopieren und im schlimmsten Fall auf eine Porno-Seite stellen. Wer sich anmeldet, riskiert, dass Nacktfotos im Netz verbreitet werden. Wie das Beispiel von MissesVlog beweist: Plötzlich landen die privaten Bilder auf Twitter, wo sie jeder sehen kann. Auch Freunde und Familie. Es gibt keinen Schutz - dessen muss man sich bewusst sein.
Oha, die Bravo kommt doch noch drauf, dass nicht alles so rosig sein könnte als OnlyFans-Model. Jetzt finde ich es zwar etwas albern, extra darauf hinweisen zu müssen, dass wenn man Bilder oder Videos auf einer Internetseite veröffentlicht, sie tatsächlich öffentlich macht und das dann auch Leute zu sehen kriegen könnten, die zum persönlichen Umfeld gehören. Aber es gibt ja viele Dinge, die eigentlich selbstverständlich sind und trotzdem für einige Leute in Großbuchstaben und einfacher Sprache ausgedrückt werden müssen, um die Chance zu haben, in ihr Gehirn zu gelangen. Dennoch habe ich den Verdacht, dass die Sache bei interessierten Leserinnen eher die Reaktion "Ach, wenn ich sowieso nur mit Bikini-Fotos auf 2500 Dollar pro Tag komme, steck ich das schon weg, wenn Freunde und Familie die Bilder sehen" hervorrufen könnte.
Fazit:
FAZIT: Für viele - inklusive Stars — ist OnlyFans ein lukratives Geschäft. Auf dem Netzwerk geht's überwiegend um Inhalte mit sexuellem Hintergrund. Das lockt zum einen zwielichtige Gestalten an, wie einige User z.B. auf YouTube berichten - zum anderen wird einsamen Usern, die hier Nähe suchen, oft eine Art „Beziehung" vorgespielt. Es hat also seine Gründe, weshalb die Plattform für Erwachsene ist!
Ernsthaft, Bravo? Für dein Fazit erwähnst du zwei Negativpunkte, die du vorher gar nicht erwähnt hast, und lässt dafür den unter den Tisch fallen, den du angesprochen hast? Was sagen die Leute auf Youtube über zwielichtige Typen? Ich hab das Gefühl, die Person, die den Text geschrieben hat, ist selber daran interessiert, das spärliche Redakteurssalär mit OnlyFans aufzustocken, und hat daher nur halbherzig die negativen Punkte recherchiert.
Ich kann mir nicht helfen: Ich denke, wenn ich vorher nichts über OnlyFans gewusst hätte und immer noch ein Teenager wäre, hätte ich durch den Artikel jetzt echt Bock bekommen, mich für Bilder zu entblößen, um Geld zu scheffeln. Die etwas laschen Warnungen vor negativen Seiten sind eher Hintergrundrauschen. Die Realität für OnlyFans-Models sieht natürlich ganz anders aus. Das monatliche Durchschnittseinkommen eines OnlyFans-Creators liegt bei 150 bis 180 US-Dollar im Monat, und das wird natürlich nach oben verzerrt durch die wenigen Stars wie Belle Delphine oder Amouranth, die monatlich Millionen einstreichen (selbst abzüglich der 20 Prozent, die OF als Gebühr einbehält), aber vorher langwierig über Jahre Fans angesammelt haben, etwa über Youtube, Instagram oder Twitch, und zwar wirklich (wie die Bravo im Fazit andeutet) als Frauen, die sich flirtend als virtuelle Freundin präsentieren, nicht einfach durch das stumpfe Posten gelegentlicher Bikini-Fotos.
Wenn ich stichprobenartig geleakte OnlyFans-Accounts auf coomer.su anschaue, finde ich allerlei Profile, bei denen die spärlichen Einnahmen offenbar gänzlich die Lust an OnlyFans verdorben haben. Während einige gar nichts mehr posten, sind andere nur noch dabei, Werbung für weitere OnlyFans-Profile zu machen. "Schaut euch meine Freundin @blakeks an!", natürlich mit frivolem Foto der so beworbenen Person. Sowohl die Werbe-Posts als auch die beworbenen Profile wirken bei all den Accounts so gleichförmig, dass man den Verdacht nicht wegschieben kann, dass hier eine oder mehrere Agenturen am Werk sind. Dabei sollte OnlyFans ja eigentlich unabhängigen Models ein Einkommen verschaffen.
Jetzt brauchen die meisten Menschen ja doch noch etwas Überwindung, bevor sie ihren Leib unverhüllt präsentieren. Leider hat die Bravo hier versagt, denn erst Anfang 2022 kümmerte sich das Doktor-Sommer-Team darum, die Schüchternen mental auf eine OnlyFans-Karriere vorzubereiten:
Aber das ist vielleicht etwas für einen anderen Eintrag.
Was denkt ihr über OnlyFans (und ähnliche Angebote wie Fansly)? Wäre das für euch reizvoll (vorausgesetzt, die Leute würden euch sehen wollen)? Viele Pornosternchen gewinnen ja durch OF ein beträchtliches Nebeneinkommen, bei manchen so viel, dass sie gar nicht mehr für professionelle Produktionsfirmen arbeiten und lieber selbst bestimmen, was und mit wem sie es tun; vermutlich hat das bei nicht wenigen Pornostars auch das Escorting als Zweitbeschäftigung abgelöst. Findet ihr das schade, weil deren Inhalte nicht mehr so leicht kostenlos im Netz zu finden sind? Und wie bewertet ihr die Informationen, die die Bravo ihren Lesern über die Plattform präsentierte? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
Schamlose Werbung: Solltet ihr schon erfolgreich bei OnlyFans sein, habt ihr sicher unheimlich Lust, euer Geld auch sinnvoll auszugeben, zum Beispiel für eine Premium-Mitgliedschaft bei Klopfers Web oder für ein paar von Klopfers Büchern.
Falls ihr dort aber schon gut ausgestattet sein solltet und lieber andere Sachen auf Amazon kauft, wäre es schön, über meine Suchleiste auf Amazon zu gehen: Diesen Monat kriege ich offenbar etwas höhere Provisionen für eure Einkäufe dort.
Und ansonsten gibt's ja immer noch die Sparpakete bei HumbleBundle, bei denen ihr selbst den Preis bestimmt, den ihr zahlt: Für Japanophile hat HB zum Beispiel ein E-Book-Bundle über japanische Kultur, Sprache und Reisen geschnürt, aber sicher findet ihr auch unter den anderen Bündeln spannende Angebote, die euren Interessen entsprechen, ob ihr jetzt lieber spielt, programmiert, designt oder häkelt. Vielen Dank für eure Unterstützung!
Das war's für heute, bis dann!
Premiummitglied
Und man verschweigt natürlich auch, dass sie ja von YouTube bereits eine gewisse Bekanntheit erreicht hat und somit natürlich schnell einige Abonnenten gefunden hat. Für Otto-Normal-Dame ohne vorherige Medienpräsenz wird das vermutlich ungleich schwerer sein. Da muss sie schon aussehen wie die Sexgöttin höchstselbst.
Buhu, jemand heult auf YouTube rum, wie böse diese Welt doch ist... etwas ganz Neues und noch nie vorgekommen...
Der ganze Artikel ist doch nur schwach. Und warum berichtet man über ein Portal, auf das der Großteil der eigenen Leser nicht wirklich zugreifen kann, weil die eigene Zielgruppe nach meiner Erfahrung 16 und jünger ist? So nach dem Motto, heute schon anspitzen, damit du in 2-6 Jahren reif für die Pornoindustrie bist?