Klopfers Neujahrsansprache 2022
Nuff! Ich grüße das Volk.
Das neue Jahr ist in einigen Teilen der Welt schon angebrochen, und wenn nicht gerade noch auf die letzte Minute irgendein Killer-Asteroid angeflogen kommt, wird auch bei uns das Jahr 2021 in Kürze ein Stück Vergangenheit sein. Das mit dem Killer-Asteroiden wäre natürlich schon deswegen sehr unschön, weil ich ihn gar nicht im Jahresrückblick berücksichtigen konnte.
Welche Gedanken weckt das alte Jahr in mir? In meiner letzten Ansprache habe ich das Gruppendenken beklagt, das fortwährend schärfere Gräben zieht und die Gruppeneinigkeit, die wir eigentlich bräuchten, immer mehr wegschiebt. Leider hat sich die Tendenz in diesem Jahr noch verstärkt. Es gibt mehr Gewaltaufrufe, entmenschlichende Herabwürdigungen, geradezu triumphal zur Schau gestellte Abscheu gegenüber denen, die eine andere Meinung als die eigene vertreten. Und keine Seite kann sich unschuldig zurücklehnen und mit dem Finger auf die anderen zeigen.
Ich glaube, dass sich das noch sehr rächen wird, und es wird auch lange dauern, die Wunden wieder zu heilen, die jetzt aufgerissen werden. Dabei warten neue und alte Herausforderungen auf uns, die ihre Wurzeln in Vor-Pandemiezeiten haben.
Heute werden drei der letzten deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet, und ich bin alles andere als zuversichtlich, dass die dadurch entstehende Lücke in Zukunft jederzeit problemlos gefüllt werden kann, wenn (sei es durch Witterung oder durch technische Probleme) andere Stromquellen hierzulande und anderswo ausfallen.
Cem Özdemir will das Essen teurer machen, und das in einer Zeit, wo viele sowieso schon dank steigender Mieten und Energiepreise den Gürtel enger schnallen müssen. (Ehrlich, wie behämmert muss man sein, so etwas ausgerechnet jetzt rauszuhauen, wenn die Inflation so hoch ist wie lange nicht?) Für viele ist das Essen eine der wenigen verbliebenen Freudenquellen, und so ein Vorstoß zeigt deutlich, wie weit entfernt man in der politischen Sphäre vom normalen Volk ist. Auf diese Weise befeuert man Populismus, statt ihm die Grundlage zu entziehen. Und später ist das Wehklagen groß, wenn die Bürger eine schlechte Meinung von der Politik haben.
Die Wertekonflikte mit fremden Kulturen und intoleranten Religionen werden sich in Zukunft ebenfalls verschärfen, je länger man sich davor scheut, klare Grenzen aufzuzeigen und durchzusetzen. Ebenso wird die Aufteilung von begrenzten Ressourcen (wie Wohnraum und leicht zugänglichen Arbeitsplätzen) weiterhin für Spannungen sorgen.
Für mich ist die Zukunft auch persönlich ungewiss. Meine Hoffnungen auf neue regelmäßige Einnahmequellen haben sich bisher nicht erfüllt, und wenn mein nächstes Buch auch nur so wenige Leser findet wie das letzte, wird es wohl keine weiteren mehr geben.
Noch versuche ich optimistisch zu bleiben, sowohl für die Welt und unser Land an sich als auch für mich selbst. Ich habe in der Vergangenheit oft ein bisschen Glück gehabt, wenn es sehr düster aussah, und vielleicht ist dieses Glück noch nicht ganz aufgebraucht.
Ich wünsche uns allen einen guten Rutsch und ein schönes neues Jahr mit einem kräftigen Silberstreif am Horizont.
Wir sehen uns auf der anderen Seite.
Euer Klopfer
PS: Ein Wunsch fürs nächste Jahr: Ich will in den sozialen Medien nicht mehr dieses peinliche „Boah geil, ich bin geimpft worden, juhuuu!“-Gejubel sehen, als hätte man einen Wettbewerb gewonnen. Ja, du hast ne Impfung bekommen, schön für dich, aber tu bitte nicht so, als wenn es geiler als Ficken wäre, eine Nadel in den Arm gestochen zu kriegen. Dieses Schmierentheater wird Impfskeptiker auch nicht überzeugen.
Mitglied
Wie wäre also mit „Boah geil, ich bin gefickt worden, juhuuu!“ Rufen? Bekennt Euch zum Koitus!
Neue Einnahmequellen? Vielleicht doch mal Twitch? Oder über Youtube nochmal was mit den Leuten mit Durchblick machen? Das war der Grund, warum ich damals Deine Seite überhaupt gefunden habe. In verteilten Rollen lesen und als Video einstellen? Eine männliche und eine weibliche Stimme (je nach Fragesteller) und natürlich die fiese Klopferantwort.