Schnauze voll und andere Nachrichten
Nuff! Ich grüße das Volk.
Ich plane seit einiger Zeit, den Newsletter wiederzubeleben, aber das muss gerade noch ein bisschen warten, weil die Kosten derzeit nicht zu rechtfertigen wären, solange nicht mal "Bob & Linda" aus den roten Zahlen ist.
Ich möchte aber zumindest ein paar der bemerkenswerten Nachrichten, die ich gesammelt habe, in Blogeinträgen verwerten, damit sie nicht zu angegammelt sind, sobald es den Newsletter dann doch gibt. Also dann: Was ist in den letzten Monaten in der Welt passiert?
Den Anfang macht eine Frau, die mit vollem Körpereinsatz im slowakischen Bratislava einen Tankstellenräuber aufhielt. Der Schurke marschierte an einem Januarmorgen in den Tankstellenshop, schlug einen Angestellten und zwang einen anderen, ihm den Inhalt der Kasse auszuhändigen. Eine Frau - ob sie dort ebenfalls angestellt oder nur Kundin war, ist nicht bekannt - schaffte es aber, den Ganoven aufzuhalten. Als der Räuber in einem Hinterzimmer versuchte, einen Safe zu öffnen, lenkte sie ihn mit ihren weiblichen Reizen ab und nahm den Mund ganz schön voll. Als die von dem geprügelten Angestellten alarmierte Polizei endlich eintraf, fand sie die beiden unbekleidet auf dem Boden des Zimmers. Der Mann war offenbar ziemlich standhaft, denn die Frau seufzte den Beamten erleichtert zu: "Übernehmt ihr ihn, ich kann nicht mehr!" Ich bezweifle allerdings, dass die Polizei die Behandlung auf die gleiche Art fortführte.
Youtuber zu sein, ist nicht leicht: Man muss ständig für neue Inhalte sorgen, um seine Zuschauer bei Laune zu halten. Dabei sollte man allerdings nicht über die Stränge schlagen, und das nicht nur, um nicht die Gunst der wankelmütigen Werbegötter von Google zu verlieren. Das ist allerdings ein Tipp, der für einen Youtuber aus Nashville zu spät kommt. Der 20-Jährige gehörte offenbar zum überflüssigsten Geschmeiß der Influencer-Szene, denn anscheinend filmte er gerne Streiche, für die arglose Passanten als Opfer herhalten mussten. Sein letzter Streich wurde aber zum Bumerang: Zusammen mit einem Kumpel wollte er vor einem Shopping-Center Leute erschrecken. Dabei rannten sie auf ihre Opfer zu und fuchtelten dabei mit Fleischermessern herum. Das ist gerade in den USA allerdings eine herzhaft dusslige Idee: Einer der überraschten Leute zog eine Pistole und erschoss den vermeintlichen Räuber. Der 23-jährige Schütze gab an, sich nur selbst verteidigt zu haben, da er von einem echten Überfall ausging. Die Behörden haben Ermittlungen aufgenommen, aber bislang keine Anklage erhoben. Und ich frage mich gerade, ob der Darwin-Award eigentlich noch vergeben wird.
Schulden müssen bezahlt werden, es sei denn, man heißt Donald Trump. Das fand offenbar auch ein Arzt im indischen Bundesstaat Punjab, in dessen Krankenhaus das Kind eines armen Pärchens zur Welt kam. Das Paar sah sich allerdings außerstande, die Rechnung dafür zu bezahlen. Großzügig bot der Arzt an, den frisch geschlüpften Jungen in Zahlung zu nehmen und weiterzuverkaufen. Da das Paar aber nicht bereit war, auf diesen Deal einzugehen, zeigte der Doktor tatkräftig, dass das Angebot als nicht verhandelbare Forderung zu verstehen war: Er schnappte sich den Knaben und verscherbelte ihn. Das Paar beschwerte sich bei der Polizei, das Krankenhaus wurde von der Polizei gestürmt und der Arzt verhaftet. Bleibt eigentlich nur die Frage: Wie können die Inder bei solch rauen Sitten so viele werden?
Viele Pädagogen auf der Welt sind sich sicher, dass Unterricht praxisorientiert sein müsse, um effektiv zu sein. Allerdings sollte der Unterricht vielleicht nicht zu realitätsnah sein, ansonsten geht es einem so wie 30 Taliban in Afghanistan. Die wollten sich terroristisch mal so richtig professionell fortbilden und haben deswegen an einem Bombenbaukurs in einer Moschee teilgenommen. Das Resultat: Für die Wirkung gab es eine 1+, für den Zeitpunkt eine 5-. Eine Bombe ging hoch und brachte die Kursteilnehmer um. Unter den Toten waren auch sechs Ausländer, allerdings konnte man aus den Fetzen nicht mehr ihre Identität ablesen. Ich applaudiere den Teilnehmern für den gelungenen Abschluss und hoffe darauf, dass sich viele ihrer Kollegen ein Beispiel nehmen.
Der Einsatz künstlicher Intelligenz in den sozialen Medien hat uns in den letzten Jahren in erster Linie eins beigebracht: Intelligenz ist dafür ein sehr schmeichelhaftes Wort. Dass insbesondere beschränkende Maßnahmen durch K.I. ergriffen werden, ohne dass ein (halbwegs fähiger) Mensch mal drüberschaut, beschert vielen Nutzern immer wieder Kopfschmerzen, erst recht, wenn die Mitarbeiter der Internetfirmen offenbar so zum Bückstück des Computers geworden sind, dass es kaum zeitnah möglich ist, die Strafen zurückzunehmen und solche Schnitzer für die Zukunft auszuschließen. Der britische Fotograf Mike Hall kann ein Lied davon singen, denn Facebook sperrte eine ganze Reihe seiner Werbe-Bilder auf der Plattform mit absurden Begründungen. Das Foto einer Kuh wurde als "unverholen sexuell" bemängelt, ebenso wie ein Foto eines Hochhauses, ein Bild eines Feuerwerks würde angeblich Waffen anpreisen und Wellen auf einem Teich beanstandete man als Werbung für "Erwachsenenprodukte". Schließlich wurde dem gesamten Account von Mike Hall verboten, Werbung auf Facebook zu schalten. Der Versuch, mal jemanden bei Facebook zu kontaktieren, der tatsächlich atmet, schlug fehl - erst als die BBC sich bei Facebook erkundigte, reagierte man.
Natürlich ist auch die Youtube-K.I. das digitale Äquivalent eines zertifizierten Vollidioten. Kürzlich kam ein weiteres Musterbeispiel in der stetig wachsenden Liste der geschossenen Böcke dazu - und betraf ausgerechnet einen Schachkanal, der wegen angeblicher Hassrede gesperrt wurde. Der Grund: Die Youtube-K.I. hatte auf Begriffe wie "schwarz", "weiß", "Angriff" und "Bedrohung" reagiert. (Im Prinzip müssten dann aber viele Kanäle der Woko Haram auch gesperrt werden, die sich nur daraus speisen, vermeintlichen oder ausnahmsweise auch mal tatsächlichen Rassismus anzuprangern. ) Die Sperrung des Schachspielers wurde nach 24 Stunden wieder aufgehoben, aber natürlich gibt es nichts, was eine erneute Sperrung verhindern würde. Klar könnte Youtube einprogrammieren, dass bestimmte Kanäle erst nach menschlicher Bestätigung gesperrt werden könnten. Macht Youtube aber offenbar nicht.
Ich denke, jetzt seid ihr rundum informiert.
Premium-Mitglieder dürften übrigens seit einer Woche eine neue Foto-Lovestory namens "Nachts im Museum" durchlesen, in der mal wieder sowohl die Jugendlichen als auch die Erwachsenen versuchen, sich gegenseitig an Unfähigkeit zu überbieten.
Kleiner technischer Hinweis: Mein Serverprovider hat mich informiert, dass der KW-Server noch in diesem Monat auf eine neue Hardware umziehen muss. Ich werde das vermutlich in der Nacht zwischen Sonntag und Montag anstoßen, kann aber nicht sagen, wann es dann tatsächlich passiert (kommt drauf an, wie lang dann gerade die Warteschlange für den Prozess ist) und wie viel Zeit das in Anspruch nehmen wird. Ihr müsst euch dann neu einloggen, aber ansonsten solltet ihr (abgesehen von der Downtime) nichts davon merken. Falls es länger dauert oder Probleme gibt, werde ich Infos zum Status auf Twitter veröffentlichen.
Premiummitglied
Juhu, endlich wieder seltsame Nachrichten, die habe ich vermisst. Danke fürs sammeln!