Ist halt die Frage, ob den Radikalen die Deutungshoheit überhaupt noch überlassen werden muss, bzw: Wer sie ihnen überlassen soll. Heutzutage brauchst Du ja nicht mehr die Erlaubnis irgendeines Verlages oder Senders, um Deine Meinung unters Volk zu bringen...
Im aktuellen Spiegel ist ein Artikel über eine Bewegung, die Werbung verbieten will, die Frauen ohne Zusammenhang mit dem Produkt "objektifiziert" (als Beispiel wird ein nackter Hintern auf einem Lieferwagen eines Rohrreinigers genannt. Gegenbeispiel: In Duschgelwerbung wären nackte Frauen durchaus ok)
Im Artikel geht es vor allem darum, dass diese Bewegung mittels Lobbyismus und einer geschickten Social-Media Kampagne mittlerweile ernsthafte Chancen auf Umsetzung ihrer Pläne hat.
Irgendwie beängstigend, denn ich vermute mal, ein großer Teil der Bevölkerung hat kein Problem mit solcher Werbung, aber eben auch nicht die Zeit, eine ausgefeilte Gegenkampagne zu starten.
(Allerdings ist das Thema vermutlich nur ein eher harmloses Beispiel dafür, wie viel Einfluss interessierte Gruppen mit dem entsprechenden Aufwand bekommen können...)
Genau das kreide ich den Feministen an. Denn es gibt ja Widerspruch gegen diese Radfems. Aber hauptsächlich eben von Leuten, die sich ausdrücklich nicht mit dem Feminismus identifizieren. Wo sind all die Vertreter der anderen oft zitierten Strömungen des Feminismus? Wo sind deren Blogs, wo sind deren Youtube-Videos, in denen sie gegen die Leute argumentieren, die ihre Bewegung mit ihrer Radikalität und ihren Widersprüchen in den Schmutz ziehen? Warum sind die Kommentarbereiche in feministischen Blogs solche Knuddelzonen, in denen sich alle nur gegenseitig gratulieren, weil sie dieselbe Meinung haben? (Ich weiß, da werden Kommentare schnell gelöscht, die nicht auf der Parteilinie sind, aber selbst das wird ja von anderen Feministen selten angeprangert.)