Was haben wir letzte Woche gelernt? - Teil 13
Schon wieder eine Woche rum, Donnerwetter. Die Tage, in denen ich in Kassel war, kommen mir im Nachhinein sehr kurz vor, zumal man auf Reisen ja immer ein bisschen von allem Aktuellen abgeschnitten ist. So habe ich zwar mitbekommen, wer im Promi-Big-Brother-Container ist (auch wenn ich über die Hälfte der Nasen nicht kenne), aber sonstige Neuigkeiten blieben mir verborgen. Also falls irgendeine Stadt gesprengt wurde, sagt mir Bescheid, bevor ich einen Witz über diesen Ort mache und dann als unsensibler Unhold gelte. (Ich kann durchaus ein unsensibler Unhold sein. Aber das möchte ich gerne bewusst entscheiden.) Wenn ihr hingegen wollt, dass irgendein Ort gesprengt wird, sagt das nicht in den Kommentaren. Ansonsten kommt die Polizei angeschissen, weil die alle keinen Spaß verstehen.
Was passiert ist:
Die Arbeit auf dem Land ist hart und steinig. Nicht umsonst haben Bauern es so schwer, Frauen zu finden, die sich die Strapazen des Bauernlebens antun wollen, und müssen sich schließlich an RTL wenden und demütigen lassen. Eine Bäuerin in Österreich hingegen hatte die ideale Lösung gefunden, um die dringend benötigten Hilfskräfte ohne finanziellen Aufwand anzuwerben. Sie schaltete eine Anzeige - als Domina auf der Suche nach Sklaven. Auf ihrem Hof würden die unterwürfigen Knechte mal ordentlich Disziplin lernen, natürlich gegen Bezahlung! Nackig Holz hacken, mit Fetischmasken mähen - das sollte eigentlich ein Traumaufenthalt sein. Allerdings wurden die knapp 15 Männer, die sich auf die Anzeige meldeten, nach einer Woche dann doch aufmüpfig und zeigten sie wegen illegaler Prostitution an. (Na super. Wenn sie die Kerle verdroschen hätte, wären die glücklich gewesen und es wäre ihnen scheißegal gewesen, ob das illegal war oder nicht. Außerdem: Prostitution ist in Österreich illegal? Tststs. Manche können doch nichts anderes, wie sollen die sich denn selbst verwirklichen? ) Jetzt können wir aber auch mal überlegen, ob die Welt nicht langsam irre wird, wenn selbst die devoten Stiefelknechte aufmüpfig werden.
Für den Weltfrieden plädiert man wohl selten so oft wie bei einer Misswahl. Die Damen müssen zeigen, dass sie gut aussehen und sich nicht allzu blöde anstellen, wenn man ihnen ein Mikro vor die Schnute hält, also sagt man dabei am besten die Sachen, die ungefähr so kontrovers sind wie die Sauerstoffatmung. Und was gibt es nicht alles für Veranstaltungen? Miss Universum, Miss International, Miss Intercontinental, Miss Earth und nicht zuletzt Miss World (nebst unzähligen weiteren). Für diese internationalen Veranstaltungen schickt jedes Land traditionellerweise die Dame, die in einem nationalen Miss-Wettbewerb die Krone errungen hat. Derzeit soll in Indonesien die Miss World gefunden werden. 131 Länder haben ihre Vertreterinnen geschickt. Oh, nein, sagen wir lieber, es waren 130. Denn in Usbekistan hat niemand eine Ahnung, wieso zur Hölle Rachima Ganijewa ihr Land vertritt. Usbekistan hat nicht einmal einen Miss-Wettbewerb, in dem so eine Kandidatin bestimmt werden könnte. Die Usbeken werden sogar richtig garstig, der Sprecher einer usbekischen Model-Agentur versichert, man hätte bei einer Wahl ein viel hübscheres Mädel gefunden. Nun ist die 18-Jährige alles andere als hässlich; so manche deutsche Vertreterin der letzten Jahre hätte da schon eher Kritik verdient. Bisher wurde das Model nicht disqualifiziert. Ich würde ihr ja den Titel wünschen - nur um zu sehen, ob den Leuten in ihrer Heimat nicht die Worte im Hals steckenbleiben.
Links aus Klopfers Twitter-Feed:
Ein niesendes Baby-Häschen. Wer das nicht ultraknuffig findet, hat kein Herz.
Weltbild vor Insolvenz? Das wundert mich nicht, die haben nämlich meine Bücher nicht mal im Online-Sortiment. (Gut, sie verkaufen die E-Book-Versionen von "Sexpanzer und Babytod" und "Mein Weg zur Weltherrschaft - Phase 2", aber nicht die gedruckten Versionen.) Weltbild gehört der katholischen Kirche in Deutschland, deswegen verkauft man dort auch Dan Browns Sakrileg nicht. Dafür werden aber allerlei andere Schinken verscherbelt, die nach dem Gefühl diverser Bistümer nicht mit dem christlichen Selbstverständnis vereinbar sind, daher wird schon länger ein Verkauf angestrebt. (Und auch deswegen, weil die Verlagsgruppe derzeit Geld verliert, und nicht zu knapp.)
Monty Python and the Holy Grail. Wenn "Die Ritter der Kokosnuss" heute herauskäme, würde vermutlich so ein Trailer in den Kinos laufen.
So, Mittwoch gibt's dann den nächsten Eintrag mit alten Bravo-Werbungen. ^^
Gast
Bie Weltbild habe ich auch schon das eine oder andere Buch - meine Frau Nippes - erworben. Wäre schade, wenn die verschwinden würden, auch wenn sie sich als die "Tempelritter des Buchhandels" sehen (jetzt verstehe ich auch, warum die noch nie den Pfaffenspiegel im Sortiment hatten)
Der Trailer zu den Rittern der Kokosnuss (ich liebe Monty Python) ist nett gemacht. Genau so würde der Film heute beworben werden.