Klopfers Blog

Angela Merkel hat sich mit ihrer Bemerkung, dass das Internet für uns alle Neuland wäre, viel Spott und Häme eingefangen. Und zwar zu Recht. Natürlich krochen sofort wieder jede Menge Apologeten aus ihren Löchern, die pikiert darauf verwiesen, dass sie in ihrem Bekanntenkreis ja die einzigen wären, die im Internet unterwegs sind, und es somit ja wohl Tatsache wäre, dass das Internet für viele ein Neuland darstelle. Und – so motzte irgendeine SPD-Trulla auf Twitter – so wie wir uns verhalten, wollen wir wohl auch gar nicht, dass die 27 Millionen Deutschen, die das Internet nicht oder kaum nutzen, etwas daran ändern.

Affenkacke. Ich war bisher noch nie in Bulgarien. Trotzdem käme ich nie auf die Idee, es als Neuland zu bezeichnen, nur weil ich mich aus freien Stücken und mangels Interesse bisher nie aufgemacht habe, Bulgarien zu besuchen. Außerdem reden wir hier ja nicht von irgendeinem alten Muttchen, das irgendwann mit dem Aufkommen elektrischer Nähmaschinen aufgehört hat, die technologische Entwicklung weiterzuverfolgen, sondern von der Regierungschefin einer der größten Wirtschaftsmächte der Welt.

Einige der wertvollsten Unternehmen des Planeten sind Firmen, die ihr Geld zum großen Teil oder fast ausschließlich mit oder über das Internet verdienen. Schon vor zehn Jahren gewöhnte man sich daran, in fast jedem Werbespot einen Verweis auf eine Website zu finden. Das Platzen der Dotcom-Blase hat noch davor eine nette Wirtschaftskrise ausgelöst. Das Internet ist als Quelle und Kommunikationsmittel für nahezu jeden Journalisten inzwischen unentbehrlich. Klingt alles nicht nach diesem unerforschten Grenzland, das kaum Auswirkungen auf die Leute daheim hat und in dem man mit dem Stock in jedes Gebüsch pieken muss, um herauszufinden, ob es tatsächlich eine gute Idee ist, in unbekannter Umgebung in fremde Büsche zu pieken. Zudem sollte man sich daran erinnern, dass unsere Regierung noch vor wenigen Jahren Stoppschilder im Internet aufstellen wollte. Wenn die offizielle Politik der Bundesregierung für unbekannte Bereiche ist, erst einmal Verbote durchsetzen zu wollen, anstatt zu schauen, was man damit so alles anfangen könnte, bin ich froh, dass die Deutschen wohl nie eine bemannte Mondlandung hinkriegen werden. Statt einer Fahne müsste ein deutscher Raumfahrer vermutlich erst einmal im Auftrag der Regierung Verkehrsschilder aufstellen.

Und während wir inzwischen paradoxerweise gezwungen sind, einige Arten der Steuererklärung durch diese angebliche digitale Prärie ans Finanzamt zu schicken, wird in anderen Bereichen der Provinzialismus der Deutschen regelrecht zelebriert. Das Internet ist Neuland, da können wir doch nicht wissen, dass die Leute leicht angepisst darauf reagieren, wenn der Staat ihre Post liest. Das Internet ist Neuland, da kann doch keiner erklären, warum Deutschland es nicht packt, große Internet-Konzerne à la Google und Amazon hervorzubringen. Das Internet ist Neuland, da macht es doch nichts, dass wir beim Ausbau der Breitbandzugänge hinter solchen ökonomischen Giganten wie Ungarn und Rumänien liegen. Und weil das Internet auch so ein Neuland ist, ist es doch egal, dass man hierzulande eine Rundfunklizenz beantragen muss, wenn man vorhat, z. B. per Google Hangout ein Live-Streaming für mehr als 500 Zuschauer durchzuführen.

Es ist also ganz klar: Erst einmal muss dieser neumodische Kram sich überhaupt durchsetzen, dann kann unsere Regierung mal anfangen zu schauen, ob sich damit tatsächlich irgendwas Sinnvolles tun lässt. vogel.gif

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Veröffentlicht am 10. Juli 2007 um 20:16 Uhr in der Kategorie "Meine Sicht der Welt"
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Wie kann man Klopfers Web unterstützen?

Text veröffentlicht im
Klopfer erzählt, wie man helfen kann, Klopfers Web zu erhalten und besser zu machen - sowohl ohne als auch mit Geldeinsatz. [mehr]

Daepilin
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Das mit der rundfunklizenz find ich interessant oO

Gilt das auch, wenn man z.B. auch twitch tv rumstreamt? Gibts ja auch n paar deutsche mit mehreren tausend zuschauern bei jedem stream.

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Geschrieben am
Monsterkater
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Sehr schön Klopfer, genau auf den Punkt!

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Geschrieben am
Klopfer
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@Daepilin: Die Kriterien sind recht schwammig formuliert, aber wenn bei diesen Streams jemand kommentiert und sie tatsächlich live an eine nicht beschränkte Nutzergruppe gestreamt werden, dann spricht viel dafür, dass eine Rundfunklizenz nötig ist.

0
Geschrieben am
Tagtraum
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Ich glaube, was den Meisten (und scheinbar auch Klopfer) ein wenig entgangen sein dürfte, ist die Tatsache, dass Merkel sich auf die Risiken des Netzes bezogen hat und da haben wir definitiv mit den 20 Jahren Internetgeschichte ziemlich wenig Erfahrung. Wenn ich etwas über Bulgarien wissen will und ob es eine gute Idee ist, dort bestimmte Gesten oder Handlungen zu vollführen, kann ich auf mehrere hundert Jahre der Kulturgeschichte zurückgreifen und damit eine Menge an Erfahrungen. Das Netz aber ist eine vergleichsweise sehr junge und unerforschte Angelegenheit, quasi vergleichbar mit den ersten, wilden Jahrzehnten der Eroberung Südamerikas: Die Leute zogen los, plünderten und eroberten fröhlich drauf los und ein paar Gutgläubige bzw. weniger angepasste blieben auf der Strecke. Die Staaten dieser Menschen sahen Mangels Erfahrung zu, teilweise auch aus Altmodischheit (gibt es das Wort?) oder Ignoranz. In der Situation sind wir jetzt auch mit dem Netz und langsam fangen wir an, alles zu reglementieren und zu ordnen. Daher hat Merkel schon durchaus Recht, wenn sie von Neuland spricht. Die Konquistadoren stapften teilweise auch schon 20 Jahre durch die Pampa, trotzdem war das "Neuland".

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Geschrieben am
Goten
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Ich gebe dir in den Kernpunkten komplett recht, aber so ganz Unrecht hat die Merkel gar nicht. Sicher, sie hat es extrem blöd formuliert, wodurch die Kernaussage ein wenig ins Lächerliche abgedriftet ist. Es hätte eher lauten müssen: "Das Internet bleibt Neuland" bzw. "Das Internet bietet ständig Platz für Neuland".

Mal ehrlich. Digitale Medien und insbesondere Internet-Dienste verändern sich rasend schnell. Wer hätte vor 10-15 Jahren gedacht, dass Dienste wie Facebook oder Twitter den Alltag bestimmen, wir immer mehr Bezahlmodelle in die digitale Welt verschieben, über 50 % der Nicht-Lebensmittel-Einkäufe über das Internet getätigt werden und Internetfirmen zu Preisen veräußert werden, die einfach weltfremd sind.
Wer will da schon wissen, wie es in 5 Jahren aussieht.

Wie gesagt, die deutsche Politik bezüglich des Internets ist und bleibt unschön und dass Merkel solche Aussagen quasi nutzt, um Späh-Methoden wie Prism zu verteidigen, ist auch nicht toll. Aber ein Kern Wahrheit steckt drin.

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Geschrieben am
Klopfer
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@Tagtraum: Das ist ungefähr so, als hätten wir beim Farbfernsehen keine der Lehren aus dem Schwarzweißfernsehen verwenden können. Das Internet ist ein Medium, kein Wunderding, was plötzlich nach komplett neuen Regeln funktioniert.

@Goten: Facebook und Twitter haben nichts offenbart, was man nicht vorher schon sehen konnte. Die ersten privaten Websites waren Tempel der Selbstdarstellung; Provider wie Beepworld und GeoCities lebten davon, dass die Leute sich unbedingt selbst präsentieren wollten. Da muss man doch nicht konkret Twitter oder Facebook voraussehen, um zu wissen, dass die Menschen - Abbau evtl. technologischer Schwellen vorausgesetzt - genau das auch in Zukunft tun werden und dabei vielleicht auch Sachen offenbaren, die ihnen später peinlich sind. Was die Bezahlmodelle angeht, sind die Ideen dahinter auch nichts speziell Neues, was nicht bereits vorher gedacht wurde. Das meiste geht international im Netz sowieso immer noch über Kreditkarten, und da ist die Idee nicht wesentlich anders, als früher beim Bestellen per Telefon im Teleshop, wo die Leute dann auch ihre Kreditkartendaten genannt haben. Wirtschaftliche Blasen - auch das ist nichts Neues. Gab es vorher auch schon, das ist älter als das Radio.
Man musste 1950 ja auch nicht vorhersehen, welche Form Autos in Zukunft haben werden, um zu wissen, dass sie schneller sein würden.

Auch das Bespitzeln über das Netz ist im Prinzip nichts Neues. Siehe Echelon-Netzwerk, siehe verwanzte Telefone und abgefangene Briefe. Wer als Regierungschef so tut, als würde man da vollkommenes Neuland betreten und wüsste nicht so recht, wie man sich da verhalten sollte, der ist entweder total naiv oder belügt seine Bürger, um ihnen die Freiheiten zu versagen, die ihnen in den analogen Medien gewährt werden mussten. All das ist nur eine logische Weiterentwicklung, kein komplett neues Problemfeld.

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Geschrieben am
Phael
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Die eigentliche Aussage war ja: "Das Internet ist Neuland, deswegen gelten dort auch keine Rechte. Also dürfen wir euch auch abhören."

So muss man das glaub ich verstehen.

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Geschrieben am
Jan
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Das mit dem Außenposten ist gut. biggrin.gif Und nein, der Begriff kommt nicht im Text vor.

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Geschrieben am
Tagtraum
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Mensch Klopfer, der Vergleich hinkt doch gewaltig. Wenn es danach geht, gibt es keinerlei Neuland-Situationen, weil wir alles auf zwischenmenschliche Erfahrungen reduzieren könnten. Die Mondlandung wäre demzufolge auch kein Neuland, immerhin hatten wir ja Erfahrung mit dem Feuermachen und dem Luftanhalten. Und beim Autofahren kann man ja auf die Erfahrungen mit Streitwagen zurückgreifen. Nur weil etwas ähnlich ist, ist es nicht identisch. Kannst du etwa Violine spielen, nur weil sie mit der Geige die Saiten gemein hat? Oder zwischen verschiedenen Strategiespielen wechseln, nur weil beides Strategiespiele sind? Ich glaube, du machst es dir etwas leicht, insbesondere weil du alles aus der Jetzt-Perspektive beurteilst. Scheinbar konnte man das damals eben alles NICHT sehen, sonst wären nicht Heerscharen von Experten und Laien so überrascht gewesen.

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Geschrieben am
Turi
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@Phael:
Genau, das finde ich ebenfalls noch viel übler als die "Neuland"-Aussage an sich.
Hat aber Tradition, Bewohner von Neuland als Freiwild anzusehen.

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Geschrieben am
Klopfer
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@Tagtraum: Wovon redest du denn konkret? Was hat dich denn so überrascht?
(Geigen sind Violinen. kratz.gif Also wenn ich eines spielen könnte, könnte ich auch das andere Instrument spielen. Würde ich aber anfangen, Bratsche zu spielen, müsste ich dann aber ganz sicher nicht wieder bei Null anfangen, sondern könnte auf den Erfahrungen mit der Geige aufbauen.)

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Geschrieben am
Tagtraum
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Hab mich verschrieben, ich wollte Gitarren und Violinen vergleichen. Aber du hast ja verstanden, was ich meinte. Ein Beispiel: Ich habe jahrelang ein Quad gefahren, bevor ich den PKW-Führerschein gemacht habe. Obwohl beides Fahrzeuge sind und ähnlich funktionieren, konnte ich meine Erfahrungen nicht einfach übertragen. Der Großteil meiner Erfahrungen war wenig bis gar nichts wert, teilweise sogar schädlich. Ob es übrigens so klug ist, seine Violinen-Erfahrungen auf die Bratsche zu übertragen, müssten wir mal bei Experten nachfragen. Die Franzosen sind mit ihren Erfahrungen was Panzert angeht ja auch ganz übel auf die Fresse geflogen, als die Deutschen '40 damit ankamen. Weil es eine neue Situation war. Wie Online-Shopping eben Neuland ist (auch wenn es Tele-Shopping gab) oder auch soziale Netzwerke (obwohl es... ja was genau denn davor gab?).

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Geschrieben am
Klopfer
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@Tagtraum: Was ist denn für dich beim Online-Shopping so konkret Neuland? Hast du dir online jeden Plunder andrehen lassen, obwohl du bei Katalogen aus Papier oder den Teleshop-Spots schon genau wusstest, dass du da vorsichtig sein musst?
Auch bei sozialen Netzen sehe ich nicht wirklich, wo der große Fallstrick ist, den man nicht aus seinem normalen Leben her kennt. Jeder, der nicht gerade unumschränkter König in der Schule war, weiß, dass man aufpassen muss, was man so öffentlich sagt, weil einem manche Dinge ewig nachhängen. Heutzutage muss man zwar auch noch aufpassen, dass man nicht irgendetwas offenbart, was jetzige oder zukünftige Chefs missgünstig stimmen könnte, aber das ist ja nur eine Erweiterung, keine komplett neue Erkenntnis.

0
Geschrieben am
Tagtraum
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Klopfer, du versteifst dich ein wenig arg auf die wortwörtliche Bedeutung. Neues Land heißt nicht, dass es aus dem Nichts entstanden ist, sondern dass es bisher unbekannt war, wenig erforscht ist usw. Das Netz und seine Ausgeburten gibt es eben noch nicht sehr lange. Onlineshopping ist ein Phänomen, welches das Tele-Shopping nie war. Was daran neu ist? Sein globaler Charakter, die ständige Verfügbarkeit, die Dezentralisierung, die Masse an Angeboten, die enormen Recherche- und Vergleichsmöglichkeiten, das Verdrängen des Ladengeschäfts usw. Das ist "neu" und geschichtlich einmalig. Das mit den sozialen Netzen ist auch neu - gab es sowas vorher schon? Nein. Was dort drinnen passiert erreicht teilweise auch neue Qualitäten und hat die Lebenswelt der Menschen verändert, demzufolge etwas Neues geschaffen. Übrigens sollte man den Kontext "Cyper-Terrorismus" nicht vergessen. Das ist auch Neuland, oder findest du etwas nicht?

0
Geschrieben am
Skork
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ja... Merkel und ihre Formulierungen. Dabei gab es bereits 1991 die erste Website, zwar nich so schön wie jetzt mit z.B. CSS+xHTML aber naja NEULAND...

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Geschrieben am
maddi
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Selbst wenn man die Argumente gelten lässt, dann stellt sich die Frage, wie das in ihrer Position sein kann. Ich hab vor 20 Jahren mit meinem Vater einen Internetanschluß (noch mit: miep ratatat mieeeeep) geteilt. Und seinen Rechner (bzw. seine Verbindung) einfach von meinem aus abgeschaltet, wenn ich das Netz für mich wollte. Ich konnte auch damals schon gucken was er macht, oder seine Maus steuern...
20 Jahre später erzählt unsere Kanzlerin, dass solche Möglichkeiten Neuland sind? Das ist schon irgendwie völlig unbegreiflich.

0
Geschrieben am
Klopfer
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@Tagtraum: Was macht es denn für dich konkret so anders? Ist es für dich als Kunden tatsächlich relevant, wie dezentral ein Online-Händler organisiert ist? 24-Stunden-Bestell-Hotlines gab es früher auch. Größeres Angebot? Aber hallo, es hat seinen Grund, warum sich Supermärkte SUPERmärkte nannten, als sie sich von normalen Märkten abgrenzten. Einfluss auf Ladengeschäfte? Spul mal 20 Jahre zurück, und du hast die Beschwerden der Innenstädte über die Einkaufstempel auf der grünen Wiese. Eine gewisse Vergleichbarkeit hatte man schon früher in Zeiten von Warentestzeitschriften und mehreren Katalogen von OTTO, Neckermann und Quelle. Ist es eine Weiterentwicklung? Natürlich. Ist es Neuland? Nicht wirklich, man hat es schon in den 60er Jahren vorhergesehen, also warum tut man jetzt so, als wäre es so rätselhaft und unerforscht?
Auch soziale Netze sind doch nichts Geheimnisvolles, wir pflegen soziale Netze außerhalb des Internets jeden Tag. Was sich an neuen Dingen ergibt, ist doch auch nicht so wahnsinnig überraschend für diejenigen, die sich beruflich mit dem Verhalten von Menschen befassen - Psychologen.
Wir fangen doch nicht bei Null an. Wir haben kein leeres Blatt Papier, was die Regeln und Verhaltensweisen der Menschen im Internet angeht. Und wir sollten auch nicht so tun, als wäre das Internet etwas, bei dem alles komplett anders wäre als sonst.

Was Cyberterrorismus angeht: Auch nur eine Ausweitung von Sabotage aufgrund technologischer Entwicklungen. Es ist nichts, was man nicht vorhersagen konnte.

Stell dir mal vor, die Merkel hätte gesagt: "Handys sind für uns alle Neuland." Handys haben zweifellos viel verändert und großen Einfluss auf uns gehabt und sind für den Normalbürger auch nicht wesentlich früher erschwinglich gewesen als Internetzugänge. Denkt tatsächlich jemand, Handys wären Neuland? Bezweifle ich ganz stark. 20 Jahre sind heutzutage keine geringe Zeit, und so alt ist auch für einen Großteil der Menschen dieses angebliche "Neuland" Internet.

Noch ein Beispiel: Vor einigen Jahren kochten die Medien die Geschichte hoch, dass viele Kinder und Jugendliche mit ihren Handys Mobbingvideos drehen und ins Internet stellen. Prompt rätselten die ganzen Vollidioten: "Machen Internet, Spiele und Handys unsere Kinder brutal?" War natürlich Bullshit, gemobbt wurde immer, nur hatten die Kinder früher keine Möglichkeit, das zu filmen und zu verbreiten. Aber darauf kamen all die Schlauberger nicht, weil sie der Meinung waren, dass ja durch das Internet und Fotohandys alles anders als früher wäre und sich da jetzt ganz neue Verhaltensweisen auftun würden.

0
Geschrieben am
Kitschautorin
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Klopfer: Ich kann nichts anderes sagen, als dass ich dir voll zustimme.

0
Geschrieben am
Martin
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Ich finde auch man darf sich mal kurz über die ungeschickte Formulierung lustig machen, aber was da teilweise reininterpretiert wird ist doch etwas übertrieben.
Ganz sicher wird die Frau wissen was Internet ist und seit wann es das gibt und welchen großen Einfluss es hat. Ich denke es ist so wie der Veto-Kommentator hier begreiflich machen will.
Nichts für ungut.

0
Geschrieben am
Klopfer
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@Martin: Ich finde es bekloppt, was man damit erreichen will.
"Oh, wir haben ein Postgeheimnis, aber das INTERNET ist ja etwas ganz Neues, da gilt das ja nicht, gell?"
"Das INTERNET ist ganz neu und unerforscht, da verbieten wir mal lieber alles aus Gründen des Jugendschutzes, sicher ist sicher!"
"Dieses neumodische INTERNET ist für uns so eine unbekannte Größe, dass wir uns dabei zurückhalten, Investitionen in die Infrastruktur zu fordern."

0
Geschrieben am
Sam
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Also ein bisschen Vorsicht ist schon angebracht. Als ich gestern Nacht noch mal ins Bad musste, stand da ein dunkel gekleidetes Internet hinter der Tür und hat mich mit einem Knüppel niedergeschlagen. Ich habe nur überlebt, weil es dann plötzlich doch mehr Lust hatte, ein paar Kinder zu schänden und Brunnen zu vergiften. Warum tut denn keiner was?!

0
Geschrieben am
cynic
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Die Frau weiß was das Internet ist?

Zitat von Schäuble, wenn ich mich recht entsinne, "Ich habe jemanden der das Internet für mich bedient.".

0
Geschrieben am
Klopfer
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Wenn ich mich recht erinnere, war es Michael Glos, damals unser Wirtschafts- und (Achtung!) Technologieminister.

0
Geschrieben am
Kitschautorin
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Ja, es war Glos: http://de.wikiquote.org/wiki/Leute (unter D)

0
Geschrieben am
RhoSigma
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Woran diese ganze #Neuland - Diskussion im Moment vorbeigeht, ist doch der eigentliche Kontext dieses Zitats von Frau Merkel -> Zitat Regierungssprecher Steffen Seibert (@RegSprech) auf Twitter:

"Zur Neuland-Diskussion: Worum es der Kanzlerin geht - Das Internet ist rechtspolitisches Neuland, das spüren wir im polit. Handeln täglich."

Das rückt das ganze Neuland-Geflenne doch in ein bisschen anderes Licht. Im Grunde ist nämlich damit die Aussage nicht mehr "wir haben eigentlich vom Internet keine Ahnung", sondern "Sorry, wir haben jahrelang verpennt, uns ernsthaft Gedanken darüber zu machen, wie man juristisch mit den Vorgängen und Entwicklungen im Internet umgehen soll."
Ich finde, dieser Aspekt ist um einiges wichtiger, als wohlfeile Schmähkritik an einem aus dem Kontext gerissenen Satz zu üben. Diesen Zusammenhang sollte man sich nämlich erst recht mal auf der Zunge zergehen lassen, dann ist die ganze Aufregung wenigstens gerechtfertigt.

0
Geschrieben am
Christian
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Dann hätte Fr. Merkel das aber auch so sagen sollen bzw. müssen.
Nichts für ungut aber von einer Person die mit anderen Staatschefs redet und selber ganz oben ist erwarte ich ein wenig mehr Gelassenheit und Überlegung bevor ich meine Klappe aufmache.
Nicht das unsere Österreichischen Politiker viel besser wären, aber Merkel hat sich das jetzt eingebrockt und muss damit Leben das sie mal wieder durch den Dreck gezogen wird.

0
Geschrieben am
RhoSigma
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@Christian:
Nein! Dass die Formulierung Scheiße war, dessen bin ich mir genauso bewusst. Die Tatsache aber, dass *ein* aus dem Kontext gerissener Satz von der halben Netzgemeinde nachgeplappert wird, ohne dass sich irgendjemand darum schert, was denn jetzt der *Anlass* war bzw. welche Sätze zu dieser Aussage hinführen und welche ihr gefolgt sind, zeugt von einer reichlich oberflächlichen Denke. Was bleibt, ist allein "hehe, sie hat Neuland gesagt!", was gerade für eine Community, die so davon überzeugt ist, souverän mit Informationen und Daten umzugehen, und sich als weltoffen und tolerant bezeichnen möchte, m.M.n. ein Armutszeugnis ist.
Eine ernsthafte Diskussion über die Implikationen, die dieser Satz und die Umstände seiner Entstehung eigentlich hat, ist halt leider im Gegröhle und Gelächter untergegangen.

0
Geschrieben am
Christian
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@RohSigma

Das ihre Wortwahl einen ganz anderen Sinn hatte war mir nach 10 Sekunden klar als ich erste Meldung gelesen habe.
Aber so sehr ich dir auch Recht gebe,und im Grunde auch Fr.Merkel zustimmen muss von wegen Rechtslage usw. so sehr ist das Internet eine Heimat für Trolle,Kinder ( nix gegen Kinder ) und sonstige Subjekte die ihren Kopf net benutzen können.

Allerdings gilt das bedauerlicherweiße auch für vieles andere im Netz worüber sich sofort die Mäuler zerissen werden.
Nehmen wir nur den Beinahe Ekla von Merkle und Putin von wegen zurück gabe irgendwelcher Schätze.

Ich bin kein Freund von Putin, aber er hatte sehr recht mit dem was er sagte, wenn dann gleiches Recht für alle.

Merkle ist nunmal ne Lieblingszielscheibe im Netz. Und auch wenn sie es anderes meinte aber ihren "Ruf" denn sie hat wird sie nicht los.

0
Geschrieben am
Yvonne
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So sehr du mit deiner Argumentation Recht hast, Klopfer: Du bist einer der wenigen, der mich mit (s)einer Meinungsäußerung zur #Neuland-Geschichte gerade !nicht! zum Kochen bringt.

Hinz und Kunz kommen plötzlich aus ihren Löchern und haben JETZT auf einmal eine Meinung zu bzw. Ahnung von Politik. Jeden zweiten Twitter-User, der sich derzeit medial daran aufgeilt, wie viel schlauer er doch ist, würde ich am liebsten auffordern: Okay, dann erklär mir doch mal schnell die geplanten Änderungen in der Familienpolitik, die wesentlichen Unterschiede in den Wahlprogrammen der großen Parteien, und die Inhalte des Euro-Rettungsfonds.

Ein aus dem Kontext gerissener Satz einer minderbeliebten Kanzlerin, die sich unfreiwillig oft zum leichten Ziel macht, und schon ist es nicht mehr damit getan, beim Frühstück im Büro kurz zu schimpfen, dass die Politiker nur Mist bauen. Nein, plötzlich machen wir das geöffnete Fass gar nicht mehr zu und polieren pausenlos unser eigenes Ego, weil wir uns alle so viel besser mit der Welt auskennen als Person X.

0
Geschrieben am
Zeddi
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Es ist sogar noch schlimmer!

JEDER der unter 67 ist, kein Rentner und nicht gerade auf dem Bau arbeitet muss (Ausnahmen gibt es natürlich auch) heute beruflich das Internet nutzen. In der freien Wirtschaft noch viel mehr als behörden.
Sei es das "nur" email gemacht wird oder aber komplette Geschäftsprozesse dadrüber abgebildet werden.
Selbst unsere Versandabteilung muss das Internet inzwischen nutzen wenn sie Pakete verschicken möchte.

Viele Baken und Sparkassen drängen ihre Kunden ihre Bankeschäfte möglichst Online zu tätigen - das dürfte auch Privat einen erheblichen Teil der Menschen treffen.

Auch viele der Generation 40-55 nutzen munter Whatsapp (In meinem fall sogar meine Schwigermum mit 57) schreiben in Facebook und nutzen schon seit ewigkeiten email & flickr um ihre Urlaubsphotos zu verbreiten.

In meinem BF3 Clan spielt ein 50! Jähriger mit!

Was ich damit sagen möchte: Das Internet ist bereits seit einigen Jahren ein erheblicher Lebensbestandteil eines großteils der Bevölkerung sowohl Privat als auch Beruflich. Und das durchweg durch alle Altersschichten bis ins rentenalter. Es ist entsetzlich das unserer Kanzlerin das offenbar nicht so bewusst ist.

Hinzu kommt:
Im Wirtschaftlichen Bereich hat das Internet sogar eine noch viel viel höhere Bedeutung. Egal ob VPN das produktionswichtig ist zwischen Standorten, Kommunikation zwischen Abteilungen oder zur Recherche - vielen Betrieben hängen Wirtschaftlich vom Internet ab - und damit IST NICHT WIE MANCHE POLTIKER GLAUBEN DEREN WEBSEITE GEMEINT!

0
Geschrieben am
Praeriebaer
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Dass Merkel immer wieder Steffen Seibert vorschickt, um noch zu retten, was schon lange nicht mehr zu retten ist, ist übelst peinlich!!!

Ihr liegt nicht viel daran vom Volk akzeptiert zu werden, das wussten wir alle von der ersten Sekunde an. Aber eine erste Frau im Staate, die uns international vertreten soll und dann grade in diesem Kontext ihren Regierungssprecher vorschickt, weil ihr selbst der Mut fehlt damit klarzukommen, dass sie Mist gebaut hat...

Das Internet wird bislang als Medium unterdrückt, während das Fernsehen bereits vollkommen von der Politik ignoriert wird. Die großen Sender haben alle längst Narrenfreiheit und schwingen die Populismuskeule um die Lügen zu verbreiten, die politisch grade bequem sind. Die Zeitungen werden allesamt auch nicht besser, irgendwo ist der Wurm drin.

Das Internet an sich ist das Medium der Freiheit, und die Politik sollte sich da raushalten, wenn sie für Freiheit ist! Merkel ist gegen die Freiheit, und sieht großen Handlungsbedarf um das Netz zu regulieren.

Diplömatisch hätte Merkel zu Obama so etwas sagen sollen:
"Lassen sie uns die Eigenverantwortung im Internet stärken"

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Geschrieben am
Zielfinder
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Generell mal vorweg:
Es macht Spaß hier zu lesen. Sachliche Äußerungen die auch immer sehr durchdacht wirken.

Zum Thema selber...
Die Wortwahl unserer Kanzlerin war wohl ein wenig ungeschickt gewählt. Wie so oft werden halt nur diese Worte gesehen und nicht was sich dahinter verbirgt. Alles was danach gesagt wird, wird mit "Rechtfertigungen" und "Rettungsversuchen" abgestempelt und somit meist gar nicht mehr akzeptiert.
Hinzu kommt natürlich auch das wohl die meisten Leute den Begriff "Neuland" auf sich selber und ihren Umgang mit dem Internet projizieren.
Für uns ist das Internet das normalste von der Welt in unserem täglichem Leben. Wir wissen es uns darin zu bewegen, Onlineshops zu nutzen, uns zu präsentieren (wie Klopfer auf dieser Webseite), mit anderen zu kommunizieren...
Für die älterern Herrschaften wiederum - ich denke da an unsere Großeltern)- hat der Begriff (und damit auch das Internet) halt einen ganz anderen Stellenwert. Für die Neueinsteiger ins Internet ist es natürlich ein neues unbekanntes Terrain wo man erstmal lernen muss sich darin zu bewegen.
Wenn ich jetzt mal über Merkels Aussage in Bezug auf meine Überlegungen eingehe, dann hat sie in der Tat schon recht.
Es gibt vieles was für die Leute bei der Nutzung des INternets quasi "Neuland" ist.
Es geht nicht um die Bedienung des Mediums sondern auch viele Dinge die damit zusammenhängen.
Man kann schließlich einfach ne neue Webseite erstellen unf dort fröhlich Bilder veröffentlichen (Urheberrechtsverletzungen...).
Hier kommt dann für viele Leute auch erstmal "Neuland" auf sie zu. :-)

Ach ja, @Präriebaer:
Du hörst Dich wie einer an der fröhlich bei jeder ACTA-Demo in der ersten Reihe mitläuft.
Die Politik sollte sich natürlich NICHT aus dem Medium Internet raushalten.
Auch hier muss darauf geachtet werden das Gesetze eingehalten werden und ggf. neue auf das Medium Internet zugeschnittene Gesetze erstellt werden. Natürlich soll das alles vernünftig und überlegt ablaufen und nicht vorschnell wie bei einigen Überlegungen unserer Frau von der Leyen.

NAch Deiner Aussage klingt es im Moment nämlich so das es bei Facebook in Ordnung wäre jemanden zu mobben (Freiheit wie Du es nennst).
Ich finde es schon notwendig das de rStaat hier seine Hände im SPiel hat und damit auch Leute verknacken kann die zum Lynchen aufrufen (geht hier um das tote Mächen und dem verhafteten 17-jähringen Tatverdächtigen der es am Ende doch nicht war).

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Geschrieben am
Praeriebaer
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@Zielfinder: Ich gehe nie auf Demos und war bisher nur zufällig überhaupt erst einmal auf einer Demo(gegen rechts etc.) Ich fand mich da zeitweise sehr fehl am Platze, nicht weil dort für Dinge demonstriert worden hinter die ich nicht stehen würde, sondern weil die eingesetzten Mittel der Demonstranten nicht mehr mit meinem Demontrationsrechtsverständnis vereinbar waren.

Acta war dennoch einfach ein Produkt der Industrie und hatte weder Sicherheitsrelevante Aspekte, noch Gesamtgesellschaftliche. Es ist auch mittlerweile ausreichend erwiesen, dass das Urheberrecht und die ganze Patentsparte Netto bremst und weniger Geld einbreingt, als ohne diese ganzen Klauseln. youtube ist DAS Werbemittel der Musikproduzenten, nur dass es teils etwas besser verteilt wird.

Ich verstehe nicht so ganz, warum Cybermobbing son riesen Problem ist. Bevor es SchuelerVZ gab, war es für alle völlig normal, ausschließlich mit Pseudonym durchs Internet zu latschen. Wer seine reallife Freundschaften auch bei Facebook unter seinem Klarnamen pflegen will, ist doch selbst schuld. Bei Facebook kann man sich dann auch noch abmelden. Im Internet sind die Dinge selten verbindlich. Ich hatte früher kein Internet und hab mich daher mangels guten Kontakten oft tagelang mit NIEMANDEM unterhalten oder kommuniziert. In der Schule wurde ich trotzdem extrem verdrescht, das war aber egal, denn das musste sich ja niemand anhören.

Das Internet kann und wird NIEMALS an Grausamkeit auch nur annähernd an die Schule heranteichen!!! Deine Eltern zwingen dich ja nicht dazu ins Internet zu gehen und der Gestzgeber auch nicht. Es ist bestimmt schlimm im Internet gemobbt zu werden, ich wurde das aber noch nie und diejenigen, die das wurden, hätten im reallife wohl draufgehauen. Jeder, der sich einigermaßen höflich unterhält, auf den wird schon nicht die Community drauf losgehn. Im echtem Leben ist das anders-da musst du schon iwie ein Arsch sein, um klarzukommen.

0
Geschrieben am
Jan
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Ich denke nicht, dass die Aussage so sehr aus dem Zusammenhang gerissen wurde und jetzt nur als Anlass zum Kanzlerbashing genutzt wird (bzw. letzteres schon, aber zu Recht). Es ist wohl klar, dass damit nicht vorrangig gemeint war, dass Frau Merkel jetzt E-Mail und Social Networks ganz neu für sich entdeckt hat (ist ja auch Quatsch, der Regierungssprecher twittert ja nicht erst seit gestern). Ich frage mich aber, was genau jetzt am Internet "Neuland" für wen genau sein soll? Geht es um Urheberrecht? Ob ich nun ein Buch mit geklauten Textpassagen veröffentliche oder eine Website mit geklauten Bildern, ist doch einerlei. Cybermobbing? Ist das gleiche wie Mobbing im Real Life. Ich bestelle was und es ist kaputt? Das gleiche wie beim Homeshoping bei QVC oder per Telefon. Telefonleitungen werden seit eh und je bei Verdächtigen überwacht und es ist nur konsequent, das auch im Internet zu tun (ob das jetzt wünschenswert ist oder nicht sei mal dahingestellt). Mich überrascht das jedenfalls nicht. (Ich hab die Debatte zu PRISM jetzt nicht verfolgt, aber betrifft das überhaupt die Allgemeinheit oder greift das nur im Verdachtsfall auf Anfrage der Regierung, in etwa so wie eine Hausdurchsuchung auf richterliche Anordnung? Wenn ihr Dreck am Stecken habt, speichert sensible Daten halt nicht bei Facebook, Googlemail, Dropbox, etc. biggrin.gif Ist doch klar.)
Ich weiß einfach nicht, wo genau jetzt der Unterschied zum ananlogen Leben sein soll? Was ist neu am Neuland?

0
Geschrieben am
Fradreamer
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quote:
Klingt alles nicht nach diesem unerforschten Grenzland, das kaum Auswirkungen auf die Leute daheim hat und in dem man mit dem Stock in jedes Gebüsch pieken muss, um herauszufinden, ob es tatsächlich eine gute Idee ist, in unbekannter Umgebung in fremde Büsche zu pieken.
/quote

klopfer, danke für diesen satz, danke danke danke
gehört sprachwitzlich zum betsen was ich je lesen durfte smile.gif

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Geschrieben am
Winz
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hört mir auf mit dem Cybermobbing...

Cybermobbing ist doch schon wieder Schnee von gestern, oder um es mal anders auszudrücken, das war schon alt, da war das Internet noch Neuland.

Und Cybermobbing hatte sogar einen Vorteil gegenüber Real-Life Mobbing: Man hat seine Zähne behalten (vorrausgesetzt, man beißt nicht vor lauter Verzweiflung über die konzentrierte kognitive Inkompetenz in die Tischplatte) UND, und das vergessen die meisten, oder wissen es einfach nicht, aber wenns mich nervt mach ich die Kiste aus und gut ist. Vor einigen jahren gab es mal bei JauchTV (oder so) eine Sendung über ein Mädchen, dass sich wegen Cybermobbings umgebracht hat, wobei selbstverständlich das Internet schuld war, nicht vielleicht die Eltern die da mal hätten ein Auge drauf haben können.

Zum Thema #Neuland: selbst wenn sie damit meinte, dass es Rechtspolitisches Neuland ist, weil bisher der einzige Gesetzesentwurf war, irgendwelche Stoppschilder ins Internet zu stellen und sich sonst in 20 Jahren nicht viel getan hat, finde ich das noch schlimmer als die Tatsache, dass irgendwelche vollkommen techfremden, Korrupten, Lobbyfreundlichen Menschen die Gesetzeslage dafür in der Hand haben und letztenendes bestimmen können, was wir sehen dürfen und was nicht, auch im Internet (auch, wenn wir NOCH keine chinesischen Verhältnisse haben, die Stoppschilder waren immerhin der erste Versuch in die Richtung. Aber zum glück braucht es ja 20 Jahre, um auch nur irgendwas zu Reglementieren. Wir hatten in unserer Vergangenheit Staatsformen, die nicht so lange überlebt haben (glücklicherweise, wer weiß was der durchgeknallte Schnäuzerträger mit dem Internet angestellt hätte angsthasi.gif).

So long,
MfG Winz

0
Geschrieben am
Lurinil
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Ich glaube, viele stellen sich unter Cybermobbing was Falsches vor.. das Mädel hat sich umgebracht, weil sie im Real Life gemobbt wurde. Sie hat zigmal die Schule gewechselt, aber bei jedem Schulwechsel haben die alten Klassenkameraden die neuen übers Internet gegen ihre neue Mitschülerin aufgehetzt. Meines Wissens wird das Internet als Verstärker gebraucht, weil man eben durch Facebook, Youtube etc. mehr Leute an peinlichen Details oder Videos über jemanden teilhaben lassen kann. Früher ging das nur, indem man jemandem die Kamera direkt vor die Nase gehalten hat, was irgendwann langweilig wurde.

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