Der brutale Torpedo der Wahrheit
Ich freu mich: Es wurden jetzt offiziell über 400 Exemplare von "Sexpanzer und Babytod" verkauft. Juhuu! ^^ (Nicht genug übrigens. Aber ich überlege momentan noch, wie ich den Rest der Menschheit davon überzeugen kann, das Buch ebenfalls zu kaufen.) Erstaunlicherweise war das Buch nie BoD-Bestseller, anders als "Böses Hasi!" und "Mein Weg zur Weltherrschaft - Phase 2", obwohl sich von letzterem Buch bisher weniger Exemplare verkauft haben. (Die Kolumnensammelbände zählen allerdings als Belletristik, "Sexpanzer" als Sachbuch, es sind also unterschiedliche Listen.)
Ich warte übrigens immer noch auf die Überweisung des letzten Bestellers, der die Bücher bei mir direkt kaufen wollte.
Davon abgesehen darf ich auch eine neue Manga-Serie betreuen, die ab Herbst bei EMA in Deutschland erscheinen soll. (Den Namen darf ich an dieser Stelle noch nicht verraten. Es ist jedenfalls nicht die Neuausgabe von Sailor Moon, die ebenfalls im Herbstprogramm startet.) Aber vorher: Update! Also wenn ich endlich damit fertig werde. o_o (Na gut, Uni fängt wieder an. Da hab ich ja jede Menge Zeit zum Schreiben. ^^; )
Als ich jünger war, wollten mir einige Menschen dauernd beibringen, immer mit erhobenem Haupt herumzulaufen. So soll man Selbstbewusstsein ausstrahlen. Nur nicht erlauben, dass die Augen auf einen Punkt unterhalb des Horizonts zeigen, immer die Nase in die Luft und so weiter. Diese Leute rochen meistens nicht sehr gut, weil sie dauernd in Hundescheiße gelatscht sind und das nicht mitbekommen haben. Deswegen habe ich dann doch meistens einen recht wachsamen Blick auf den Bürgersteig, was sowohl meine Umgebung als auch meine Turnschuhe freut. Die Geschichte hat jetzt keine Moral oder so, aber ich musste heute spontan daran denken, als ich beim entspannten Spaziergang durch die Gegend viele breitgelatschte Exkremente von Kaniden bewundern durfte. Dabei gibt's hier sogar Aufsteller, die mit "Hundetoilette" beschriftet sind, aber ich glaube, dass die Hunde das erstens nicht lesen können und zweitens mit ihrem Hintern nicht an die Öffnung des Behälters kommen. Dafür stopfen viele Menschen ihre alten Zeitungen und Fastfoodtüten in diese Dinger, was wohl heißt, dass sie auch nicht lesen können. Das sind wiederum gute Nachrichten für RTL2: viele potenzielle "Frauentausch"-Kandidaten.
Habt ihr eigentlich mal eine Folge "Undercover Boss" auf RTL gesehen? Ich hab mir vorher mal englische und amerikanische Folgen angeguckt, und die deutsche Variante hält sich genau ans Drehbuch der US-Version. Herrlich: Der Chef verklickert seinen engsten Lakaien auf dramatische Weise, dass er "undercover" geht, lässt sich dann einen Dreitagebart stehen und setzt eine Brille auf, um unerkannt zu bleiben, und tingelt dann jeweils für einen Tag durch die Einstiegsjobs seines Unternehmens, um da eben zu putzen, zu servieren, Kacke aus dem Rohr zu pulen oder sonstwelchen Kram zu machen. Natürlich stellt er sich dabei etwas ungeschickt an, damit man sich als Sofabrocken daheim über diese unfähigen Managertypen lustig machen kann, und die echten Mitarbeiter erzählen dem vermeintlich Arbeitssuchenden später in der Pause ihre persönlichen Leidensgeschichten. Die gehören aber fast alle in die folgenden Kategorien:
1. Ein körperliches Leiden, welches man aber tapfer ignoriert und Überstunden leistet, weil man sich so für das Wohl der Firma einsetzt.
2. Die Kinder sind behindert, und das ist eine emotional so schwere Last, dass es einem fast das Herz bricht, wenn man seine Überstunden leistet.
3. Man kümmert sich in seiner Freizeit ehrenamtlich um Alte oder Jugendliche, aber hat dauernd Probleme, weil der entsprechenden Einrichtung die Knete fehlt, um alle mal ins Disneyland auszuführen. Aber es ist ja ein guter Ausgleich zu den Überstunden in der Firma.
Nebenbei gibt es dann gerne mal so kleine Sachen, die nicht ganz rund laufen, die der kleine Arbeiter dem Fremden mit dem Kamerateam im Nacken mal deutlich erklärt. Hier fehlt mal ein Ventilator, da ein Pausenraum, dort gibt's kein Klo, was zumindest die weiblichen Mitarbeiter übel stört, weil sie schlecht in die Büsche gehen können. Abends sitzt der Boss dann im Hotelzimmer vor dem Camcorder und redet davon, wie toll die Mitarbeiter sind und wie hart sie arbeiten und wie sehr sein Respekt gewachsen ist, während das Kamerateam ebenfalls im Zimmer steht und ihn dabei von der Seite filmt.
Nach einer Woche ist alles vorbei, und der nun wieder gewaschene und rasierte Chef (Kurt Beck wäre stolz) lädt die Arbeiter, mit denen er die letzten Tage verbracht hat, in sein Hauptquartier ein. Da wird denen dann Honig um den Bart geschmiert ("Sie haben mich wahnsinnig beeindruckt. Sie sind fantastisch, ein Vorbild für alle, und außerdem habe ich gerade einen Steifen." ), jeder kriegt n Bonus oder ne Spende, vielleicht noch einen Urlaub, und der Boss darf zeigen, dass er was gelernt hat, indem er Ventilator, Pausenraum und Dixi-Klo für die Betroffenen beschafft. Am Ende gibt es dann vor einer größeren Belegschaft eine Präsentation über die Undercover-Aktion, damit alle noch mal über den unfähigen Chef lachen können, der ja viel zu blöd ist, ihre Arbeit zu machen, und das aber mit Humor nimmt. Und alles ist dann supertoll, die Firma ist fit für die Zukunft, weil sich im Laufe der Woche ja gezeigt hat, dass das Management alles richtig macht, wenn man mal von Ventilator, Pausenraum und Damenklo absieht. Die vier Leute, die gefilmt wurden, können sich über ihre Boni freuen, die paar tausend anderen armen Schweine, deren Lebensgeschichte zu fade war, um ins Fernsehen zu kommen, ackern weiterhin ohne Anerkennung. Fantastisches Programm. Ich guck jedenfalls weiter.
(Ach ja: Momentan wird das Kamerateam den Mitarbeitern so erklärt, dass man eine Doku über einen drehen würde, der wieder einen Job finden will und deswegen Einstiegsjobs testet. Die Ausrede haben sie auch in Großbritannien und in den USA in der ersten Staffel benutzt. In der zweiten Staffel wurde als Ausrede ein Wettbewerb genommen: Zwei Leute konkurrieren angeblich um einen Arbeitsplatz, und die Kollegen sollen am Ende ihre Stimme abgeben, wer besser geeignet ist. Falls ihr also in eurer Firma mal so etwas hört: Euer Chef macht bei "Undercover Boss" mit.)
Gast
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"Aber vorher: Update! Also wenn ich endlich damit fertig werde. o_o (Na gut, Uni fängt wieder an. Da hab ich ja jede Menge Zeit zum Schreiben. ^^; )"
Also irgendwie kommt mir dieser Abschnitt vor wie ein "Finde den Fehler"-Satz x'D
Ansonsten: Ich hasse mich dafür, immer noch nicht deine Bücher bestellt zu haben. Nächsten Monat dann aber, versprochen!