Klopfers Blog

Nuff! Ich grüße das Volk. :hi:

Es ist schon eine ganze Weile her, dass die dritte Staffel von „Star Trek Discovery“ ihren Abschluss fand. Ich hatte unter dem Blogeintrag zu „Lower Decks“ in Aussicht gestellt, auch mal meine Meinung zu dieser Discovery-Staffel abzugeben. Begeben wir uns also auf eine Reise in eine Zeit, in der zuvor noch niemand im Star-Trek-Universum gewesen ist.

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Am Ende der zweiten Staffel war Michael Burnham in ihrem Wunderanzug in die ferne Zukunft gereist, die Discovery dicht hinter ihr, um das gesammelte Wissen, das im Schiffscomputer gespeichert war, vor dem Zugriff einer fiesen künstlichen Intelligenz zu schützen, die den geheimsten der Föderations-Geheimdienste übernommen hatte. Die Zurückgebliebenen erklärten die Discovery für zerstört, die wahren Umstände für ultrageheim, und die Föderation sollte in Zukunft nie wieder Probleme mit künstlichen Intelligenzen haben.

Am Anfang der neuen Staffel landet Burnham erst mal allein auf einem Planeten im Jahr 3188. Sie wird dort von einem Kurier namens Booker aufgelesen. Burnham erfährt, dass der Sektor von einem Verbrechersyndikat aus Orionern und Andorianern dominiert wird und die Föderation nur noch rudimentär existiert. Etwa 120 Jahre zuvor hatte sich nämlich auf einen Schlag fast sämtliches Dilithium in der Galaxie verändert und konnte nicht mehr die Antimaterie-Reaktion in den Warpantrieben der Raumschiffe kontrollieren, weswegen jedes Schiff mit einem aktiven Warpantrieb explodiert ist – der sogenannte „Brand“. Damit war nicht nur die Sternenflotte fast vollständig ausgelöscht, auch die anderen Großmächte wurden davon getroffen. In der Folge traten immer mehr Mitglieder aus der Föderation aus, mangelnde Wartung an den verstreuten Kommunikations- und Sensoreinrichtungen sorgte dafür, dass der Kontakt zwischen der Zentrale und den verbliebenen Außenposten abriss. Das wenige noch funktionierende Dilithium ist heiß begehrt, aber Reisen sind im Wesentlichen auf die unmittelbare Umgebung beschränkt.

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Die Discovery trifft erst ein Jahr später in der Zukunft ein und wird von der Rohheit der inzwischen herrschenden Verhältnisse überrascht. Burnham überlässt Saru ohne Gegenwehr den Captainsstuhl der Discovery, da sie nach einem Jahr mit Booker gegen den Rest der Welt selbst nicht so genau weiß, ob sie noch in diese Besatzung passt. Sie hat aber in dem Jahr Hinweise auf die Ursache des „Brands“ gesucht und will mit der Discovery (und Booker) zur Erde, um dort mit den Ressourcen der Föderation besser nach dem Grund für diese Katastrophe zu forschen. Aber ach: Die Erde ist auch nicht mehr Teil der Föderation und hat sich gegen Außenstehende abgeschottet.

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Das ist also die Ausgangslage der dritten Staffel. Ab jetzt gibt’s richtige Spoiler, während ich nach und nach diverse Punkte abarbeite, die mir aufgefallen sind.

Die Charaktere

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Saru: In der letzten Staffel hat man sich Mühe gegeben, Saru als so kompetent wie möglich darzustellen, um dem Publikum glaubhaft zu machen, dass er ein guter Kapitän sein könne. Die Autoren dieser Staffel haben freimütig zugegeben, dass sie diesmal dafür sorgen wollten, dass Burnham am Ende auf dem Sessel in der Mitte landet. Dafür mussten sie jetzt aber Saru wie einen Trottel aussehen lassen. Burnham wird wegen eines Alleingangs erst einmal vom Posten des Ersten Offiziers enthoben, Commander Nhan als logische Nachfolgerin wurde rausgeschrieben. Die nächste logische Besetzung wäre dann Lieutenant Nilsson (gespielt von Sarah Mitich, die bereits Airiam in der ersten Staffel von Discovery darstellte), da die auch vorher schon das Kommando übernahm, wenn Captain und Erster Offizier nicht da waren. Saru besetzt den Posten aber nicht logisch, er gibt ihn an Ensign Tilly, die überhaupt keine Kommandoerfahrung hat (anders als der ewige Ensign Harry Kim in Voyager). Saru zeigt sich plötzlich auch ziemlich trampelig, wenn es um das Wohlergehen seiner Crew geht, die alles zurückgelassen hat. Es ist, als wenn er einen großen Schritt zurück gemacht hätte, nur um keine Zweifel aufkommen zu lassen, dass Burnham der bessere Captain wäre.

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Burnham: Die Serie kann sich nicht davon lösen, die Michael-Burnham-Show zu sein, und ihre Rolle wird umso stärker, als dass sie durch ihr Jahr Vorsprung das wesentliche Bindeglied zwischen der Discovery-Crew und der neuen Zeit ist. Sie hat Booker an Bord gebracht, sie leitet die Bewährungsmission, die die neue Sternenflotte ihnen aufgetragen hat, sie bringt die Untersuchungen zum Brand voran, sie befreit Sklaven, sie zankt sich mit den Vulkaniern und und und. Sie heult nicht ganz so viel wie in der letzten Staffel und darf in der ersten Folge sogar mal kurz erfrischend albern sein, aber die Drehbücher lassen Sonequa Martin-Green weiterhin oft keine andere Wahl, als zum Overacting zu greifen, da die Plots zu schwach und die Dialoge zu unbeholfen sind. Gelegentlich wird’s auch echt unfreiwillig komisch, etwa als Burnham im Hauptquartier der Föderation erfährt, dass Vulkan nicht mehr in der Föderation ist (und inzwischen sogar einen anderen Namen hat). Ihre Reaktion ist ungefähr: „Das kann nicht sein, das würde Vulkan nie tun!“ Zu diesem Zeitpunkt weiß sie bereits, dass die Andorianer mit den Orionern einen auf Mafia machen und die Erde nicht mehr Mitglied der Föderation ist. Damit sind schon zwei der vier Gründungsmitglieder auf jeden Fall draußen – mit der Erde sogar das Mitglied, das das Bündnis erst initiiert hat. Die Überzeugung Burnhams, dass gerade die Vulkanier nicht die Föderation im Stich lassen würden, ist schon ein wenig seltsam, zumal sie ja aus eigener Erfahrung weiß, dass die Vulkanier gar nicht wenig rassistische Tendenzen haben und sich nicht so gerne mit anderen mischen. (Apropos schwaches Drehbuch: Die Serie möchte ihre leibliche Mutter gerne als strenge, aber wohlmeinende Mentorin darstellen, aber trotz einer Umarmung kommt sie am Ende doch nur als kaltherzige Zicke rüber.)

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Tilly: Für jemanden, der einen recht wichtigen Posten aufgedrängt kriegt, hat sie insgesamt relativ wenig in der Staffel zu tun, da das Spotlight auf anderen Charakteren ruht. Sie ist natürlich überfordert von ihren Aufgaben – und sie weiß das auch. Am Ende schlägt sie sich besser als erwartet (anders als bei Saru wollten die Drehbuchschreiber hier keine Sabotage betreiben), aber es ist klar, dass sie einfach noch nicht so weit ist.

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Culber: Eine positive Überraschung. Er ist jetzt wirklich mehr als nur „Freund von Stamets und nebenbei Arzt“, er übernimmt die Rolle des Schiffspsychiaters und bekommt dadurch mehr Tiefe. Der Schauspieler macht die Sache auch recht gut, man nimmt ihm den Seelendoktor zweifelsfrei ab.

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Detmer: Sie kriegt bei der unsanften Landung der Discovery in der neuen Zeit einen psychischen Knacks weg, was für die anderen erst dann wirklich offensichtlich wird, als sie bei einem Essen der Führungsoffiziere austickt. Aber alles nicht so schlimm: In einem späteren Raumkampf kann sie sich als Meisterpilotin beweisen und alles ist wieder in Butter, juhuu! Psychische Probleme sind halt ganz schnell zu bewältigen.

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Georgiou: Wie immer ein Lichtblick, weil sie nicht so naiv und damit gerade auf diese neue Wildwest-Periode der Zukunft besser vorbereitet ist als die restliche Mannschaft. Leider verlässt sie die Serie während der Staffel und fehlt schmerzlich in den späteren Folgen. Ihre eigene Serie wird wohl erst starten, wenn eine der gerade in Produktion befindlichen Serien ausläuft; ob es dann wirklich die ursprünglich angekündigte Sektion-31-Serie wird, ist inzwischen wohl auch ein Fragezeichen.

Daneben sind auch neue Charaktere hinzugekommen.

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Booker: Han Solo, also Haudegen mit nicht allzu sehr verstecktem Herz aus Gold, aber schwarz und mit Katze, die viel zu selten im Bild ist. Man kann nichts Schlechtes über ihn sagen, aber er hat mich auch nicht fasziniert, weil nichts an ihm überraschend oder geheimnisvoll ist. Ihn klischeehaft zu nennen, wäre zu negativ, aber im Prinzip ist er ein Held von der Stange.

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Vance: Der Flottenadmiral gefiel mir zunächst nicht so sehr, aber im Laufe der Staffel wurde klar, dass er nicht so ein Stinkstiefel ist, wie es zunächst schien. Je mehr Saru abbaute, desto mehr legte Vance an Sympathie und Kompetenz zu und ist inzwischen für mich einer der positivsten Punkte der Staffel.

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Kovich: Der Mann ist ein Geheimnis, aber er strahlt eine aus Erfahrung geborene Weisheit aus, und beides macht ihn spannend. Im Verhör mit Georgiou erweist er sich ihr als ebenbürtig – und gerade nach dem Weggang von Georgiou braucht die Serie so einen Charakter. Zum Glück wurde bereits bekanntgegeben, dass er auch in der nächsten Staffel auftreten soll.

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Adira Tal und Gray Tal: Adira dürfte der deutschen Synchrontruppe ganz schöne Kopfschmerzen bereitet haben, da sie sich nach einigen Folgen als „non-binary“ outet und im Original als Pronomen „they“ bevorzugt (was die Darstellerin Blu del Barrio kurz vor Drehbeginn auch im realen Leben tat). Im Deutschen wurde dann „dey“ draus gemacht, was ziemlich behämmert klingt, gerade wenn Stamets irgendwann einen schleimtriefenden Monolog über Adira ablässt. (Ich muss dazu sagen: Ich halte diese „Non-binary“-Identifikation für Quatsch und denke, dass in zwanzig Jahren kein Hahn mehr danach krähen wird. Insofern ist diese „dey“-Sache vermutlich etwas, was die Entstehungszeit der Serie noch offensichtlicher machen wird, als es die Miniröcke in der Originalserie taten.) Der Charakter selbst ist durchaus sympathisch, wenngleich es ein bisschen wundert, dass Trill-Symbionten plötzlich einfach mal so in Menschen überleben können, während es in den früheren Serien da oft Probleme gab. Aber vielleicht hat sich die Medizin ja sehr verbessert.

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Als bester/fester und gleichzeitig inzwischen imaginärer Freund fungiert Gray Tal, gespielt von Ian Alexander. Während Adira noch eine Funktion für die Story erfüllt, habe ich bei Gray wirklich nur das Gefühl, dass man ein Häkchen bei „Wir brauchen eine Transperson in der Besetzung“ machen wollte. Die Interaktionen von Gray mit den anderen (naturgemäß fast immer nur Adira) wirken aufgesetzt, für die Story bringt’s gar nichts, die emotionale Ergriffenheit will sich auch nicht so recht einstellen. „Ich bin gestorben, meine Freundin hat sich einen Wurm implantiert, der vorher in mir war, und nun wohne ich in ihrem Kopf“ ist so schon nicht leicht nachempfindbar (wir haben im Deutschen kein gutes Wort für „relatable“), und Ian Alexander hat mit gerade mal 17 Jahren (noch?) nicht die nötige schauspielerische Kompetenz, um dem Zuschauer so das Szenario nahezubringen, dass es ihn tatsächlich interessiert.

Die Story

Ach je, die altbekannte Achillesferse von Discovery. Die Geschichten werden in einem Autorenzimmer/Writer’s Room ausgearbeitet, und irgendwie schaffen sie’s einfach nicht, jemanden mit reinzusetzen, der die blödesten Ideen stoppt und Unlogisches auflöst. Aber um zuerst etwas Positives zu sagen: Die Terra-Firma-Episoden, die teilweise im Spiegeluniversum spielen, haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sie nicht zum Kanon der Folgen in der ersten Staffel passen.

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Gute Nachricht für die Presse: Zeitungen gibt's doch noch im 32. Jahrhundert!

Kleine Anekdote am Rand: Für die dritte Staffel hatte man den jüdisch-afroamerikanischen Kriminalautor Walter Mosley angeheuert. Der erzählte dann im Writer’s Room ein persönliches Erlebnis, bei dem ein Polizist ihm sagte, er würde die „Nigger“ in „Paddy“-Vierteln (also in irischen Vierteln) und die „Paddys“ in „Nigger“-Vierteln anhalten, weil die üblicherweise nur Ärger machten. Kurze Zeit später (er arbeitete gerade drei Wochen für Discovery) erhielt er dann eine Ermahnung von der Personalabteilung, weil ein Kollege sich bei denen über die Verwendung des N-Wortes im Writer’s Room beschwert hätten und er das Wort außerhalb von Drehbüchern nicht verwenden dürfe. (Seine Antwort war übrigens: „Ich BIN das N-Wort im Writer’s Room!“) Daraufhin kündigte er, weil er sich keinen Maulkorb anlegen lassen wollte.

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Die Discovery kriegt die Registrierung NCC-1031-A und wird kräftig aufgemotzt. Neben einer Tarnvorrichtung gibt es auch neue Warpgondeln, die nicht mehr die ganze Zeit am Schiff hängen.

Einen Vorgeschmack auf die mangelnde Sorgfalt der Autoren, was den letzten Schliff angeht, findet man etwa in der zweiten Folge der Staffel: Ein Schurke wird überwältigt, aber anstatt ihn (wie von Georgiou angeregt) umzulegen, lässt man ihn laufen (vorgeblich, um ihn erfrieren zu lassen, was natürlich sooo viel humaner ist). Und ich wusste genau, dass er zum Schluss wieder auf der Matte stehen und Stress machen würde. Natürlich ist er am Ende trotzdem tot, aber das verlangt mehr Opfer, als wenn man ihn einfach am Anfang umgenietet hätte. Klar kann man in einer Star-Trek-Serie nicht einfach zeigen, wie die Helden einen Bösewicht abknallen, bevor er eine zu große Gefahr wird, aber man kann stattdessen als Autor so eine Situation auch einfach vermeiden (indem etwa der Schuft vorher von selbst türmt) und so ein Szenario verhindern, in dem die Helden wie Trottel dastehen.

Einige Folgen später begibt man sich auf Bookers Heimatplaneten. Alien-Heuschrecken wurden nach dem „Brand“ aus ihrem ursprünglichen Habitat aufgeschreckt (höhö) und machen sich seitdem über die Ernten her, weswegen die Einwohner auf die Hilfe dieses orionisch-andorianischen Gangster-Syndikats angewiesen sind, um nicht zu verhungern. Die Lösung am Schluss? Booker und sein Adoptivbruder fragen die Heuschrecken telepathisch, ob sie sich nicht verpissen können, und die Heuschrecken sagen einfach ja. Da hätte man vielleicht mal ein Jahrhundert früher auf die Idee kommen können.

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Booker und sein Bruder beschwören Space-Insekten, und wir sind ungefähr auf dem Niveau einer Captain-Planet-Episode.

Das große Rätsel der Staffel ist natürlich: Was verursachte den „Brand“? Und ich gebe zu, als die Lösung dann kam, musste ich die Folge erst einmal für einige Stunden pausieren und verarbeiten, dass die Macher der Serie so einen Müll nicht nur geschrieben, sondern auch gedreht und ins Netz gestellt haben.

Der Ausgangspunkt des Brands ist ein kelpianisches Schiff, das auf einem Planeten voller Dilithium gelandet ist. Die Kapitänin hatte ein frisches Kind zur Welt gebracht, und bevor sie selbst den Löffel reichte, erschuf sie eine holografische Simulation für ihren Sohn – nicht nur mit Lehrern, sondern auch mit Monstern, denn fast alle Mütter in der Serie sind vollkommen geistesgestört. Der Sohn bekam dann einen psychischen Rappel, als seine Mama starb, und das war so intensiv, dass das Dilithium in der ganzen Galaxis beeinflusst wurde. Kurz: Ein Kind hat so dolle Fühls, dass das Universum bebt.

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Der größte Fan der Episode ist vermutlich Saru-Darsteller Doug Jones, der hier mal ohne Maske spielen durfte.

Da hat die Galaxie aber Glück, dass das nicht häufiger passiert. In der TNG-Folge „Brieffreunde“ lebt das kleine Mädchen Sarjenka auch auf einem sehr dilithiumreichen Planeten und hat riesige Angst, aber komischerweise war die Enterprise deswegen nicht in Gefahr. Und auch wenn junge Q ganz schön bockig und ungezogen sein können – bislang hat von diesen allmächtig scheinenden Wesen auch noch niemand aus Versehen oder mit Absicht die Überlichtantriebe in mindestens einer Galaxis zum Explodieren gebracht. Aber plötzlich kriegt das ein junger Kelpianer hin, der tausend Jahre zuvor vermutlich in der Wursttheke gelandet wäre. Da wird eine „Gefühle sind wichtiger als alles andere“-Haltung der Autoren deutlich, hinter der die Story zurückstecken muss.

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Sarjenka wurde übrigens gespielt von einer jungen Nikki Cox, die später in der Serie "Auf schlimmer und ewig" mit einem sprechenden Plüschhasen zusammenarbeitete und als eine der heißesten Frauen des Business galt (die Nähe zu Hasen bewirkt so etwas :soistdas: ). Inzwischen haben diverse unnötige Schönheitsoperationen dafür gesorgt, dass sie sich im Aussehen wieder etwas ihrer Sarjenka-Maske angenähert hat.

Bestimmt wollen jetzt einige lästern: „Höhö, der blöde Klopfer regt sich über mangelnden Realismus in einer Serie auf, in der Raumschiffe mit Pilzen durchs Universum springen und Gedankenübertragung über Lichtjahre hinweg stattfindet.“ Aber das Problem ist gar nicht mangelnde Nähe zur Realität, sondern die innere Konsistenz. In den 60er Jahren, als die erste Serie gedreht wurde, war man noch vergleichsweise locker (und konnte so eine Halloween-Spukschlossepisode drehen), aber ich bezweifle, dass selbst damals so ein „Wenn ein Kind traurig ist, heulen alle anderen auch“-Plot durchgegangen wäre. Sogar bei der TNG-Folge „Beverly Crusher vögelt einen Geist, der schon mit ihrer Mama und der Oma bumste“ dachte man sich eine pseudowissenschaftlich klingende Erklärung aus, die wenigstens innerhalb des ST-Universums plausibel genug war, um nicht zu überstrahlen, wie beschissen die Episode selbst ist.

Auch den Discovery-Machern scheint irgendwann aufgefallen zu sein, die bekloppt ihre Erklärung für den „Brand“ ist, denn nach der Enthüllung wird darauf nicht weiter eingegangen und man konzentriert sich lieber voll auf die endgültige Konfrontation mit der Hauptschurkin und ihren Lakaien, die gerne die Discovery mit ihrem Sporenantrieb erbeuten wollen.

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Osyraa ist ein Argument dafür, orionische Frauen zu versklaven (wenn sie nicht so knuffig sind wie Tendi aus "Lower Decks"), weil sie sonst aufmüpfig werden und Furcht und Schrecken verbreiten.

Vor einigen Monaten las ich ein Interview mit Akiva Goldsman, einem der Schöpfer der „Star Trek: Picard“-Serie. Seine Lehre aus der Produktion der ersten Staffel? Dass man sich schon überlegt haben sollte, wie die Staffel endet, bevor man mit dem Dreh so einer 10-teiligen Miniserie mit durchgehender Story anfängt, was man offenbar bei Picard nicht gemacht hatte. Ich war baff, weil das ja eigentlich offensichtlich ist. So eine Miniserie ist quasi ein Film mit längerer Laufzeit, und man fängt einen Filmdreh ja auch nicht an, bevor der Schluss geschrieben wurde, selbst wenn es noch kleinere Skript-Änderungen geben sollte. (Es sei denn, es sind die 70er Jahre und man dreht „Star Trek: Der Film“.) Aber schön, wenn das Picard-Team wenigstens jetzt die Lektion gelernt hat, und vielleicht sollten sie da auch mal ein Memo an die Kollegen von Discovery schicken.

Meine Hoffnung, dass sich die vierte Discovery-Staffel runder anfühlen wird, ist allerdings eher gedämpft. Der Drehbeginn dieser Staffel war im November 2020. Das letzte Skript für die Staffel wurde aber erst Mitte Mai 2021 fertiggestellt. Die Anzeichen sind also vorhanden, dass man den größten Teil der Dreharbeiten wieder im Blindflug hingelegt hat.

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Hoffentlich hat man wenigstens die Katze dann öfter im Bild.
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Auch Jett Reno und Lt. Nilsson würde ich in der nächsten Staffel gerne häufiger sehen, allerdings hat Reno-Darstellern Tig Notaro bereits gesagt, dass sie nur sporadisch auftreten wird, weil sie keine Lust hat, so viel Zeit in Toronto zu verbringen.

Eine Änderung steht aber schon fest: Nachdem im 3. Staffelfinale die Discovery-Crew die neuen grauen Sternenflottenuniformen bekam, werden die Besatzungsmitglieder in der 4. Staffel wieder andere tragen, die bunter sind. Denn erst beim Finale fiel den Machern auf, dass die grauen Uniformen sich zu wenig von den grauen Korridoren des Raumschiffs abheben. Und das ist schon wieder so typisch für die Mängel bei Discovery und Picard, dass ich gar nicht anders konnte, als darüber nur zu lachen.

Ich bin sehr gespannt auf die „Strange New Worlds“-Serie mit Captain Pike, die derzeit gedreht wird, und hoffe, dass der eher episodenbasierte Ansatz dabei hilft, die Story-Fehler zu vermeiden, die die anderen aktuellen Realserien so plagen. Wenn jede Folge eine unabhängige Geschichte erzählt, fällt es einem nicht nur schwerer, sich die Beine zu brechen und das erst fünf Folgen später zu bemerken, man kann sich auch schneller erholen, falls man mal eine richtig miese Episode produziert hat. Dass momentan die beste der neuen Star-Trek-Serien ausgerechnet die (vergleichsweise sicherlich eher günstige) Zeichentrick-Comedy „Lower Decks“ ist, ist schon ein bisschen peinlich. Also los, Captain Pike, zieh den Karren aus dem Dreck! :herdamit:

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Fickbändchen

Veröffentlicht am 28. September 2009 um 13:03 Uhr in der Kategorie "Belanglose Gedanken"
Dieser Eintrag wurde bisher 50 Mal kommentiert.
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Karteileiche
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Respekt, dass du den ganzen Quark immerhin bis zur dritten Staffel durchgehalten hast. Ich hab nach der ersten den Stecker gezogen, das war ja nicht auszuhalten.

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Geschrieben am
Klopfer
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Es gibt durchaus immer mal Höhepunkte, aber es ist oft eine etwas frustrierende Erfahrung, weil man durchaus sieht, dass da was richtig Gutes draus hätte werden können, wenn sie nur ein bisschen mehr Sorgfalt reingesteckt hätten. Ein oder zwei Überarbeitungen der Drehbücher mehr, etwas mehr Fokus auf Substanz statt plakativer Diversity, und ein Großteil der Kritikpunkte wären weg. Die haben gute Schauspieler, die Kulissen sind prima, die Effekte zumeist gut gelungen, aber die Skripte... Es ist wie eine Suppe mit den besten Zutaten, und dann schmeißt jemand ein verdorbenes Stück Fleisch in den Topf.

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Geschrieben am
Xaerdys
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Lang erwartet, vielen Dank.

SPOILERS ahead.
Ich muss dir im Hinblick auf Saru widersprechen. Er wird die meiste Zeit als derjenige dargestellt, der sich am ehesten in das Gefüge der Förderation in 31xx einfügen kann. Das ist nicht unbedingt inkompetent. Die Ernennung von Tilly zum FO ist allerdings ... in der Tat ... überraschend. Das ist allerdings auch einer Lücke in Star Trek an sich geschuldet, weil die entsprechenden Ränge immer schon seltsam funktionieren. Der erste Offizier ist anscheinend eine Position, die unabhängig vom Rang vergeben werden kann. Damit hat man dann eine Position, wo jemand im Rang von Ensign plötzlich jemandem vom Rang Commander vorsteht. Das ist an sich schon seltsam. Auf der anderen Seite kann der Schiffspsychiater ausgerechnet den Rang "Commander" haben, ohne irgendjemanden zu befehligen. Anscheinend rekrutiert man Captains wiederum aus den Commandern, indem man ihnen Beförderung und freies Schiff gibt.
Was mich aber vor allem genervt hat, ist die Tatsache, dass man sie nicht einmal befördert hat. Frei nach dem Motto, du bist so super, dass du den Captain vertreten kannst, aber wir haben leider gerade keine Planstelle. Frag einfach Harry Kim, der kennt das.
Dann scheitert sie bei der ersten Gelegenheit. Was genau sollte das? Sie wirkt wie ein kleines Kind, das überrumpelt wurde. Welchen dramaturgischen Zweck hatte das? Sarus Kompetenz kann es nicht sein, weil da ja niemand drauf Bezug nimmt. Er hätte auch ohne die ganze Story am Ende einfach ne Auszeit nehmen können. Zum Kotzen war dann auch, als Tilly ohne irgendeinen vernünftigten Grund darauf besteht, dass Super-Michael "Black Alert" sagen darf.

Coulber ist wirklich gut gewesen. Generell ist er im Hinblick auf die ziemlich emotionalen Charaktere, beruhigend ... naja ruhig. Er passt auch gut zu seinem Ehemann. Ich mochte auch die Tatsache, dass die beiden Adira Tal quasi schleichend adoptiert haben. Das einzige was mich wundert, ist dass er anscheinend immer noch gut als Arzt praktizieren kann, obwohl seine Ausbildung ja ca. 1000 Jahre zurückliegt.

Nahn rauszuschreiben war unverschämt, auch ggü. der Schauspielerin, wenn nicht mit ihr abgesprochen. Warum haben sie die Figur dann überhaupt in die Zukunft geholt? Und dann lassen sie sie gehen, indem Supermichael mit dem Typen aus ihrem Volk spricht, weil ... isso? Man konnte er herausgeschriebenen Figur nicht noch einen ordentlichen Auftritt gönnen?

Was den Brand betrifft, habe ich mit der Ursache an sich weniger ein Problem, als mit der Integration. Kleine Ursache, große Wirkung ist ein interessantes Konzept. Das Problem liegt gerade darin, dass die Serie es nicht anspricht. Der Brand hat die Galaxie für ca. 100 Jahre geprägt und keinen interessiert dieser Umstand? Wären nicht die nächsten logischen Erwägungen: gut--> wir kann ich die Galaxy davor schützen, dass wieder jemand alles Delithium über den Subraum kaputtschreit; böse --> wie kann ich das als Waffe nutzen; philosphisch --> so eine kleine Sache, so ein großer Schaden, denkdenkdenk, ich suche mir Hologramme von Kant und Picard um mit ihnen zu diskutieren.

Burnham auf dem Captainstuhl ist indiskutabel. Das wäre sie eigentlich mit ihrer Geschichte schon so. Aber wenn man sie unbedingt dort sehen will, dann sollte man ihr nicht auch ne Insubordination in die Story hineinschreiben. Sie ignoriert in einer Spanne von - wie lange?- vlt. Wochen mal eben die Anweisung ihres Captains und zugleich des Flottenadmirals und wird dann ausgerechnet auf einen Commandoposten befördert? Jemand zeigt seine Fähigkeiten indem er aus persönlichen Gründen Befehle ignoriert und kriegt dafür das Commando über anscheinend nicht replizierbare Technologie, hinter der der halbe Quadrant her sein wird bzw. schon ist, ganz zu schweigen von dutzenden tuer ausgebildeten Personal?

Die zweite Episode war mE die beste der ganze Staffel, wesentlich weil es eine Burnham-lite-Episode ist. Natürlich muss sie dann von allen Möglichkeiten im Universum wieder Retterin spielen.

Genauso bescheuert war das Auftauchen von ihrer Mutter auf Ni'Var. Man muss sich das dramaturgisch mal vorstellen. Eine Gruppe von Figuren, die in der Schwesterserie eingeführt wurde, erhält eine neue, von ihrer Einführung völlig unabhängige Aufgabe, und zufällig ist die Mutter unseres Hauptcharakters, obwohl sie ein Mensch ist und das ein Orden von Romulanern ist (~war), Teil des Ordens, sodass sie dann hübsch anreisen kann. An dieser Stelle hätte man ebenso schwierigkeitenlos einfach eine neue Figur schreiben können, das wäre nicht nur glaubwürdiger, sondern auch billiger.

Aber die Autoren der Serie haben offensichtlich nicht verstanden, was ein Hauptcharakter ist. Aus deren Sicht geht es nicht um eine Perspektive oder Reflektorfigur, sondern um einen stumpfen Heldenepos. Aber sogar Odysseus oder Herkules machen Fehler und diese Fehler haben Konsequenzen.

Die Die-hard-Sequenz in der letzten Episode war der gleiche Mist und das nicht nur wegen der Dr-Who-Turboliftszene. Sie ist ein Wissenschaftsoffizier, die anderen sind Söldner. Ein paar Schwierigkeiten sollte sie schon haben.
Und wieso zum Teufel lässt sich Osyraa erschießen? Sollte jemand aus der Zeit nicht wissen, ob diese programmierbare Materie jemanden erstickt oder nicht? Wieso streicht man die Figur überhaupt? Wieso muss Oysraa für Friedensgespräche mit der Förderation politische Gefallen eintauschen, aber wenn sie stirbt zerfällt die Kette einfach?

Was an der gesamten Serie nervt ist die Tatsache, dass die Story so eigentlich gar nicht funktioniert. Kein Verlagslektor und kein Agent, würden diese Geschichte annehmen, wenn jemand das Universum und die Figuren so in einem Buch erfunden hätte. Sowas kannst du nur durchbringen, wenn du ein etabliertes Franchise mit einem Namen hast, der Erfolge verspricht. Auch ich werde Staffel vier gucken, weil mich schlicht interessiert wie es mit diesem Universum weitergeht. Aber vermutlich werde ich mich mehr als einmal in die Couch krallen.

Picard fand ich zumeist sogar besser als ST:D, allerdings wohl nur deswegen, weil Stewart mit seiner Erfahrung viel wett macht. Außer in Episode 5. Dazu bräuchte man wirklich noch eine Erklärung. Picard krankt vor allem daran, dass sich die Crew eigentlich erst, und nicht gerade freiwillig, gefunden hat und dadurch viele Interaktionen unglaubwürdig wirken. Die verhalten sich oft, als würden sie sich seit Jahren kennen, obwohl sie sich eigentlich gerade ein paar Mal effektiv gesehen haben. Ich mein, Agnes hat jemanden ermordet und hat ein erkennbares Trauma dadurch, sowie durch eine Art Gehirnwäsche. Müsste die nicht eigentlich irgendwo im Knast oder so stecken? Wer fühlt sich denn wohl in ihrer Nähe?

Lower Decks ist bisher mit Abstand die beste Serie der drei. Punkt. Und das liegt nicht (nur) am episodischen Charakter, sondern vor allem daran, dass die Charaktere nachvollziehbarer gezeichnet sind, und das, obwohl es eine Comedyserie ist.

Hmpf.

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Geschrieben am
Klopfer
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Ich muss dir im Hinblick auf Saru widersprechen. Er wird die meiste Zeit als derjenige dargestellt, der sich am ehesten in das Gefüge der Förderation in 31xx einfügen kann. Das ist nicht unbedingt inkompetent.

Na ja, Saru war immer schon ein Paragraphenreiter (schon seit der ersten Folge), was nicht unbedingt von Vorteil für einen Sternenflotten-Captain ist. Insofern ist klar, dass er sich am ehesten einfügen kann: Er macht halt das, was die Vorschriften sagen. Aber in den letzten Staffeln hatte er immerhin genug Gespür für die Mannschaft, dass er wusste, wann er die Vorschriften ignorieren oder kreativ auslegen muss. Das Gespür ist ihm aber in der Staffel zu einem großen Teil abhanden gekommen. Er muss den Computer fragen, wie er die Mannschaft aufheitern kann, und später muss ihm Vance noch erklären, dass er sich als Captain doch manchmal mehr um das Schicksal eines einzelnen Crewmitglieds kümmern muss, wenn er das Vertrauen seiner Mannschaft behalten will. Das ist eine Lektion, die er eigentlich schon gelernt haben sollte.

Der erste Offizier ist anscheinend eine Position, die unabhängig vom Rang vergeben werden kann.

Bei TNG wurde ja gezeigt, dass es eine Art Kommandoprüfung gibt (die Troi dann abgelegt hat), und die ist die Voraussetzung, dass man überhaupt das Kommando übernehmen kann (ich nehme an, je nach Laufbahn an der Akademie ist diese Prüfung für einige Pflicht; ich denke nicht, dass z.B. jeder den Kobayashi-Maru-Test machen muss). Bei Tilly hab ich Zweifel, dass sie das schon alles durch hat, schließlich ist ihre Ausbildung durch den Krieg quasi unterbrochen worden. Und selbst Harry Kim hatte nur in der ruhigen Nachtschicht das Kommando.

Damit hat man dann eine Position, wo jemand im Rang von Ensign plötzlich jemandem vom Rang Commander vorsteht. Das ist an sich schon seltsam. Auf der anderen Seite kann der Schiffspsychiater ausgerechnet den Rang "Commander" haben, ohne irgendjemanden zu befehligen.

Ist beides auch in richtigen Armeen gar nicht mal so ungewöhnlich, zumindest in Fachabteilungen. Da kann ein Mannschaftsdienstgrad qua Expertise Leiter eines Teams aus jungen Offizieren sein. (Gilt natürlich nicht für solche Sachen wie 1. Offizier.) Und auch in der Bundeswehr haben Ärzte Offiziersränge, die sie jetzt aber nicht befähigen, im Gefechtsfall Kampftruppen zu befehligen. (Sieht man z.B. extremer auch bei MASH: Die Chirurgen sind alle mindestens Captain, selbst die per Wehrpflicht rekrutierten.)
Eine logische Wahl für den Posten als 1. Offizier bei Discovery wäre auch Jett Reno gewesen, aber da war klar, dass das (dank der Schauspielerin) nicht ging.

Anscheinend rekrutiert man Captains wiederum aus den Commandern, indem man ihnen Beförderung und freies Schiff gibt.

Manche kleinen Schiffe in der Sternenflotte werden auch von Lieutenants und Commanders befehligt (aber natürlich gebietet die Position dann trotzdem, dass man sie als Captain anredet). :kratz: Aber zumindest für die großen Pötte dürfte das stimmen, was du sagst.

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Geschrieben am
(Geändert am 24. Mai 2021 um 12:27 Uhr)
Ichse
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Ich hab bislang, irgendwann letztes Jahr, nur bis ich glaube zur mitte von Folge 5 geschaut, der wo sie zum ersten mal diese Föderationsbasis finden.

Entsprechend hab ich einen kleinen moment überlegt ob ich die Spoiler möchte, mich aber letztlich fürs lesen entschieden denn:
Wenn ichs nach nem halben Jahr oder so nicht geschaft habe weiter zu schauen, hat das einen grund, in diesem Fall: Ich fand sie nicht so toll.

Disco ist schon von anfang an für mich sehr schwierig, S1 ging erst so richtig gut los ab den Spiegeluniversum, S2 hat mich gut mitgerissen, fand sie aber etwas zu un-star-trek haft.

Bei S3 nerft mich glaub ich schon das Gesamtkonzept in dieser dubiosen Zukunft, das ist so weit ab von Star-Trek das man es problemfrei auch als eigenen franchise hätte verkaufen können.

Meiner Meinung nach krankt sowohl Disco aber auch Picard (Picard fand ich auch garnicht "so schlecht", sogar auch ganz mitreißend aber auch ... zu wenig Trek) daran sich zwischen verschiedenen Ideen zu zerreißen:

-> Den Canon von TOS, TNG, VOY, DS9, ENT nicht komplett über bord zu werfen
-> Sehr moderne, sehr dramatische und sehr Emotionale übergreifende Geschichten zu entwickeln
-> Sehr moderne, sehr dramatische und sehr Emotionale "pro-episode" Geschichten zu entwickeln
-> Auch platz für Action, Orpulente Schlachten e.t.c. zu bieten
-> Sehr komplexe, dramatische Charachtere zu entwerfen, ihnen und ihrer Backstory Raum geben und sie entwickeln
-> Noch ausreichend Raum für "Augenzwinkernd" e.t.c. für "Alte Fans" liefern
-> Diese alten Fans auch generell zufrieden stellen
-> In den o.G. modernen Geschichten hohe moralischen Ansprüchen genügen
-> In den o.G. Geschichten evtl. sogar noch raum für spannende philosophisch-moralische Fragestellungen lassen
-> Und das alles auf ein sehr sehr breites, internationales zurechtgeschnitten

Dazu kommt noch als unterfluss diese "Woke" geschichten, gegen die ich prinziepiell verm. weniger habe als du, die aber in so einem eh schon überforderten Konglomerat alles noch etwas schwieriger machen.

Für mich ist Lower Decks bislang auch die beste der neuen Geschichten, ansonsten ist "The Expanse" für mich die mit abstand beste aktuelle SF Serie, da kommt Picard oder Disco nicht mal in die nähe.

Villeicht hätte man sich auf:

-> Legacy Star-Trek
-> Ne gute Gesamtstory
-> Herausragende einzelepisoden

Konzentrieren sollen und nicht die Quadratur des kreises.

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Geschrieben am
Xaerdys
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@Klopfer: Ich dachte immer die Brückenoffiziersprüfung hätte sie gebraucht, um überhaupt Commander zu werdeb. Hm ...

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Geschrieben am
Klopfer
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@Xaerdys: Explizit wurde nicht gesagt, ob das für den Rang des Commanders grundsätzlich eine Voraussetzung in der Sternenflotte ist (insofern kann ich das auch nicht ausschließen), aber in der US Navy, von der die Ränge ja übernommen sind, ist das wohl auch nicht so, dass die Mediziner in der Truppe solche Kommandobefähigungen brauchen, um den Rang Commander oder Captain zu kriegen.

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Geschrieben am
Asgar
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Endlich die Klopfer-Besprechnug der 3. Staffel :adorable:

Ich stimme praktisch komplett zu. Besonders das Problem mit dem Ende und der Erklärung wie es zum Brand kam.
Ich konnte echt eine Weile nicht glauben, dass die das ernst meinen.

Mehr kann ich auch gar nicht dazu sagen, du hast es bereits auf den Punkt gebracht.
Mal gucken was die Zukunft bringt.
Momentan freue ich mich auch am Meisten auf neue Folgen Lower Decks.

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Geschrieben am
mischka
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Also ich muss kann darf Klopfer auch in allen Punkten zustimmen.

Es ist einfach nervig, dass in jedem Film/jeder Serie alles inklusiv sein muss. Jede noch so kleine Minderheit muss vertreten sein.

So schätzten sich etwa in einer repräsentativen Emnid-Umfrage aus dem Jahr 2000 nur 1,3 bzw. 0,6 Prozent der in Deutschland lebenden Befragten als schwul bzw. lesbisch sowie 2,8 bzw. 2,5 Prozent als bisexuell ein.
Quelle
Ich kann nun also 4,1% als oberre Schranke für offen homosexuell lebende annehmen.
Wenn ein Film also sagen wir mal 5 Hauptdarsteller hat, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass keiner dieser 5 schwul oder bisexuell ist, bei 81,11%. Stimmt das mit den heutigen Filmen überein? Tatsächlich werden Minderheiten überrepräsentiert. Nun habe ich da nichts gegen, aber oft wird ein Quotenschwuler eingebaut, der die Story vergeigt. Bei Transgender ist es noch krasser. Es betrifft 0,336% der Menschen, d.h. ich bräuchte 206 Quaraktere, damit die Chance wenigstens über 50% liegt, dass einer der Quaraktere Trans ist.
Wie gesagt, wenn es passt, hab ich nichts dagegen, Minderheiten zu inkludieren, was mich aber so richtig nervt, sind die vielen Fälle, wo Minderheiten aus einem inneren oder äußeren Zwang heraus herein gearbeitet werden, nur um so vogue zu sein.

Kürzlich wurde ich z.B. gezwungen den Film "Mann tut, was Mann kann" zu sehen.

Von den vielen Logikfehlern des Films mal abgesehen, was soll der Blödsinn mit der lesbischen Tochter des Hauptdarstellers.
a) Sie ist für die Handlung komplett irrelevant.
b) Sie ist lesbisch, ok, das ist eine Sache. Aber dann will sie mit ihrer Freundin in die USA ziehen, das ist etwas anderes. Es wird nun als Homophob dargestellt, dass der Stiefvater was dagegen hat.
Wenn ich eine 16!!!-jährige Tochter hätte, würde ich ihr den Umzug in die USA verbieten, und zwar unabhängig davon, ob sie dort mit einer Tussie zusammen ziehen will, oder mit einem Kerl, einfach weil sie mit 16!!! schlichtweg nicht alt genug ist, alleine in anderes Land zu ziehen. Das hat nichts mit Homophobie zu tun, sondern mit Verantwortungsgefühl.

*Würde ich über die vielen anderen Logikfehler schreiben wollen, wäre ich wohl morgen noch am tippen und noch lange nicht fertig.

PS: @Klopfer: Wäre der Film nicht perfekt für eine Lästerei?!?

1
Geschrieben am
(Geändert am 25. Mai 2021 um 12:38 Uhr)
Gast
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@mischka, immerhin ab 17 Darstellern erreicht man den Break-Even, ab da ist es wahrscheinlicher einen homosexuellen Charakter zu haben als keinen. Aber wenn Du das mit der Wachrscheinlichkeit monierst, denk an den Bechdeltest. Die Hälfte der Weltbevölkerung (grob) ist weiblich. Sind Filme zur Hälfte mit Frauen besetzt? Film bildet seltenst die Gesellschaft ab.

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Geschrieben am
mischka
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@Gast:
a) Man kann eine Ungerechtigkeit nicht mit einer anderen Ungerechtigkeit rechtfertigen.
Ich hatte mal einen Dialog mit einem Schüler:
Ich: Hast du die binomischen Formeln gelernt?
S: Ja.
Ich: Nenne mir die erste.
S: Die habe ich vergessen?
Ich: Dann die zweite.
S: An die kann ich mich nicht so gut erinnern, irgendwas mit Quadraten.
Ich: Und wie sieht's bei der dritten aus?
S: Wird schwer.
Ich: Was hast du denn gelernt?
S: Ab der vierten hab ich die gut gelernt, aber zur Zeit bin ich zu nervös um die zu rezitieren...

S (nach der Stunde): Haben Sie sich aufgeschrieben, wie gut ich die Formeln konnte?
I: Was glaubst du denn? Wenn jemand mit Mathematik Schwierigkeit hat, bin ich der letzte, der kein Verständnis hat. Wenn aber jemand einfach nur schlicht und ergreifend zu faul zum Lernen ist, geht mein Verständnis sehr schnell gegen 0. Egal wie schwer dir Mathe auch fallen mag, es kann nicht zu viel verlangt sein, wenn ich will, dass du ein paar Formel auswendig lernst.
S: Ich schwöre auf meine Mutter und den Koran, dass ich zu Hause die Formeln 4 bis 10 gekonnt habe.
I: Damit ist deine Hoffnung auf's Paradies aber gerade merklich kleiner geworden, es gibt nur 3 binomische Formeln.
S: Aber Tom [Name geändert] hat die auch nicht gekonnt, wenn der keine schlechte Note kriegt, will ich auch keine.
I: Es gibt aber keine Gleichheit im Unrecht.
S: Was?!?

Deswegen ist meine Kritik unabhängig vom Bechdeltest valide.

b) Überlegen wir mal kurz, was für Filme so produziert werden:
- Comedy -> Hier ist der Bechdeltest durchaus anwendbar.
- Liebesfilm -> I.d.R. kommen da auch Frauen vor.
- Kriminalfilm -> Über 70% der Polizisten in Deutschland sind Männer, vor 20 Jahren waren es noch 80%. Insofern ist hier eine männliche Überrepräsentation durchaus angemessen.
- Kriegsfilm -> Soldaten waren 2000 zu über 98% männlich, mittlerweile sind sie immer noch zu fast 88% männlich.
- Agententhriller -> Ich habe keine Zahlen gefunden, aber ich schätze, dass auch hier der Männeranteil erheblich über dem Frauenanteil liegt.
- Historienfilme -> Damals war es nun mal so, dass so gut wie alle relevaten Positionen von Männern bekleidet wurden. Soll man nun Adolf Hitler von einer behinderten queeren schwarzen Frau spielen lassen, weil es besser in unsere Zeit passt, obwohl es nun mal um die damalige Zeit ging?

Insofern sollte man beim Bechdeltest auch das Filmgenre einbeziehen, um herauszufinden, ob hier relevante Teile der Bevölkerung ausgespart werden, oder nicht.
Wenn ein Film über Frisöre gedreht wird, erwarte ich auch eher eine höhere Schwulenrate.

Wie gesagt, ich will nicht dafür plädieren, Frauen, Trans, Homosexuelle, schwarze, etc aus Filmen raus zu schreiben. Ich plädiere aber dafür, dass ein Film nicht kritisiert werden sollte, nur weil keine Frau, kein Homosexueller, kein Trans, etc vorkommt.

Nehmen wir beispielsweise den Film "The imitation game". Ich fand den recht gut. Es kommt nur eine relevante Frau vor, und soweit ich weiß redet sie nicht mit einer anderen Frau. Dennoch ist sie eine starke, kluge Frau, die ich im Film bewundert habe. Der Film hätte den Bechdeltest nicht bestanden, aber daraus abzuleiten, dass der Film Frauen irgendwie diskriminiert und deswegen nicht sehenswert sei, ist absolute Schwachsinn.

3
Geschrieben am
(Geändert am 25. Mai 2021 um 13:13 Uhr)
Klopfer
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Wie gesagt, wenn es passt, hab ich nichts dagegen, Minderheiten zu inkludieren, was mich aber so richtig nervt, sind die vielen Fälle, wo Minderheiten aus einem inneren oder äußeren Zwang heraus herein gearbeitet werden, nur um so vogue zu sein.

Genau. Wenn man einen Charakter nur einbaut, weil er eine gewisse Minderheit repräsentiert, dann kann das nur in die Hose gehen. Der muss abseits seiner Identität auch irgendwas beitragen können und was zu tun haben, und bei Discovery hat man sowieso das Problem, dass schon für die vorhandenen Charaktere eigentlich nicht genug zu tun bleibt.

b) Sie ist lesbisch, ok, das ist eine Sache. Aber dann will sie mit ihrer Freundin in die USA ziehen, das ist etwas anderes. Es wird nun als Homophob dargestellt, dass der Stiefvater was dagegen hat.
Wenn ich eine 16!!!-jährige Tochter hätte, würde ich ihr den Umzug in die USA verbieten, und zwar unabhängig davon, ob sie dort mit einer Tussie zusammen ziehen will, oder mit einem Kerl, einfach weil sie mit 16!!! schlichtweg nicht alt genug ist, alleine in anderes Land zu ziehen. Das hat nichts mit Homophobie zu tun, sondern mit Verantwortungsgefühl.

Erinnert mich an das "Gone-Home"-Spiel. Bzw. "Spiel".

@Klopfer: Wäre der Film nicht perfekt für eine Lästerei?!?

Müsste ich mir angucken, aber es gibt auch Filme, die sind zwar schlecht, aber auch so blutleer, dass man eigentlich nichts drüber sagen kann. Insofern würde ich da nichts versprechen. ^^

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Geschrieben am
Gast
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Man kann nicht jeden schlechten Film verreißen, ich schaue ab und zu SchleFaZ, das ist auch nicht bei jedem Film lustig. Ehrlich gestanden hat der Kalkhofe für mich auch etwas nachgelassen. Mattscheibe hat funktioniert, SchleFaZ nur noch bedingt.

@mischka, was ist denn Deien Kritik am Film? Dass gewisse Bevölkerungsgruppen überproportional repräsentiert werden? Film repräsentiert doch nie die Gesellschaft. Behidnerte kommen seltener vor als im echten Leben (ca. 8 Millionen, so 9% der Menschen in Deutschland sind schwerbehindert), Rentner auch eher selten... Und woher willst Du wissen, ob Schwule zu häufig vorkommen? Schaust Du alle Filme und zählst wie viele Menschen vorkommen und wie viele davon als schwul dargestellt werden?

Ich bin aber ganz bei Dir, wenn es nur die Funktion erfüllen soll "seht her, wir haben sogar einen Schwulen mit im Film", dann ist das Banane. Und man tut keinem einen Gefallen, weil so ein Charakter ja nicht auf Gegenliebe beim Publikum stoßen wird. Wenn die Erzählung stimmt udn der Charakter stimmig ist, ist es mir egal welche sexuelle Orientierung der hat.

Für mich muss Film nicht die Gesellschaft abbilden, ich will einfach für 90 bis 120 Minuten gut unterhalten werden manchmal. Den Alltag mal kurz vergessen, in den Film eintauchen. Bei Comedy herzhaft lachen, bei Action mitfiebern, bei Thrillern miträtseln usw.

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Geschrieben am
mischka
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@Gast: Dann liegen unsere Meinungen ja beieinander. Ich sehe das genau so. Ich habe mit der Überrepräsentierung nur ein Argument liefern wollen, warum halt nicht jeder Film einen Schwulen beinhalten muss.

Was mich halt stört ist, dass in fast den neuen Film und in jeder neuen Serie alle Minderheiten vertreten sind, obwohl es oft gar nicht passt und extrem konstruiert wirkt.

Nehmen wir hier als Beispiel den Film "Mann tut, was Mann kann".

Die Story ist schnell erzählt. Der Hauptcharakter, dessen Name ich vergessen habe, nennen wir ihn daher mal Idiot, führt ein lockeres Single Leben mit vielen One-Night-Stands. Um besser an Frauen ran zu kommen, will er einen Hund aus dem Tierheim adoptieren. Einen Rottweiler natürlich, weil sie so pflegeleicht sind. Dabei verliebt er sich in die Tierärztin des Tierheims. Die beiden wissen absolut gar nichts voneinander. Er weiß, dass sie Tierärztin ist und wie sie aussieht. Sie weiß, dass er den Hund zu sich nimmt und schneller als Dr Doolittle eine Beziehung zu dem Hund aufbaut. Und das reicht als Grundlage um ihren Verlobten zu verlassen. Weil sie Idiot so sehr liebt. Das ganze ist so kitschig und schwachsinnig, dass man es eigentlich kaum noch schlechter machen kann (die Handlung von Drecksack und Vollidiot, der beiden Freunde von Idiot ist noch absurder und dämlicher), aber seine Stieftochter macht es dennoch schlimmer. Die ist wie gesagt 16. Also dürfte sie gar nicht alleine in die USA ziehen. Sie hat sich aber in die Austauschschülerin namens Tussie verliebt, die zurück in die USA muss. Also wollen die beiden sich in den USA eine Wohnung nehmen. Der neue Mann der Exfrau von Idiot ist dagegen, also ist er homophob und wird von Idiots Exfrau dafür verlassen, die angelt sich stattdessen Drecksack, den besten Freund und Kollegen von Idiot.
Weil es so hip ist, das Idiots Stieftochter lesbisch ist, fragt keiner einer der folgenden Fragen:
- Wovon wollt ihr in den USA leben? Verglichen mit den USA sind die Mieten in Berlin ein Schnäppchen.
- Wie willst du eine Greencard erhalten?
- Meinst du nicht, daß du nicht vielleicht weiter zur Schule gehen solltest?
- Hast du schon mal drüber nachgedacht, das es auch andere Gründe, als nur Homophobie geben könnte, warum dein Stiefvater die Idee doof findet?
- Wie wäre es, wenn du erst mal erwachsen wirst und dann alleine das Land verlässt. Ich weiß, 16 jährige halten sich für erwachsen, sind es aber nicht glaub mir. Wie waren alle mal 16.

Es macht einen grottigen Film noch grottiger.

Und natürlich musste ich dann auch leiden, als Vollidiot allen ernstes sämtliche Internetseiten der Welt gehackt hat, sodass überall sein Heiratsantrag zu finden war. Das hat nichts mit der Lesbe zu tun, aber es war nah an Körperverletzung dran. In den Antrag war sein Foto auf allen Webseiten der Welt. Also ganz davon abgesehen, daß es unmöglich sein dürfte, das ganze Internet zu hacken, sodass auf jeder Seite nur noch der Heiratsantrag gezeigt wird, sollte das dennoch jemanden gelingen, dürfte nicht die Angebetete bei dem Hacker klingeln, sondern vielmehr das BKA. Für den scheiß würde der solange im Bau verschwinden, das seine Angebetete ihn nach dem Knast wohl nicht wieder erkennen dürfte (die Grundlage dieser Beziehung, die immerhin bis zum Altar führt war übrigens, daß er sie als Kellnerin gesehen hat und attraktiv findet. Er weiß absolut nichts von ihr, aber heiraten ist bestimmt ne gute Idee).

Alles in allem ein richtig beschissener Film, der durch die lesbische Tochter noch beschissener gemacht wurde.

Also ganz ehrlich, ich bin selbst so ein Typ, der eine tolle Frau findet und viel zu früh total verknallt ist. Ich male mir auch oft zu früh die Zukunft mit dieser Frau aus. Aber so bekloppt wie in den Film dargestellt ist hoffentlich kein Mensch auf diesem schönen kleinen Planeten.

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Geschrieben am
(Geändert am 26. Mai 2021 um 8:31 Uhr)
the_verTigO
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@mischka
Wenn ich das richtig verstehe, wurde der Film aber nicht schlechter, weil die Tochter lesbisch war, sondern weil sie doof war, oder?

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mischka
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@the_verTigO:
Stimmt auffallend. Das Problem ist meiner Meinung nach, das die ein Drehbuch hatten und dann jemand gedacht hat: Scheiße, wir haben keine Minderheiten dabei. Last uns die Stieftochter lesbisch machen und gegen Homophobie kämpfen, dann ist der Film voll modern. Und das hat den Film dann komplett bescheuert gemacht.

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Geschrieben am
Xaerdys
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@Mischka / Klopfer: Ich möchte mal kurz erwähnen, dass eben jener Aspekt Minderheit als Aushängeschild zum Beispiel in der sog. Transcommunity viele ankotzt. Es gab auf Quora gerade eine Diskussion bei der jemand gefragt hat, wie einen Trans-charakter in seinem Buch schreiben sollte. Der Konsensus ist, die Transidentität kann ein wichtiger Aspekt der Figur sein, er darf aber nicht der einzige sein. Das erscheint mir plausibel. Nannte man sowas nicht früher auch Tokenism?

Die Mischung bei STD ist dann vielleicht auch das Problem, nämlich dass durch den unbedingten Fokus auf die überladende Hauptfigur von den Charakteren nicht mehr übrig bleibt als ihre kulturelle oder sexuelle Identität. Wäre die Show eine Ensembleshow und man würde mehr über die Charaktere lernen, würde das vielen vielleicht gar nicht so aufstoßen.

Mit den Wahrscheinlichkeiten wäre ich vorsichtig. Das Scifi, multiple Völker, fern in der Zukunft etc. Die Wahrscheinlichkeit eine homosexuelles Paar an Board zu haben kann 3000 rum viel wahrscheinlicher sein, als jetzt im westlichen Bereich auf der Erdkarte.

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Geschrieben am
mischka
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@Xaerdys: Wie kommst du auf den Gedanken, das es in der Zukunft mehr Homosexuelle geben soll?

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Geschrieben am
Klopfer
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@Xaerdys: Erinnert mich an eine Autorengruppe bei Facebook, da fragt regelmäßig jemand, wie er $minderheit schreiben soll, weil er unbedingt so jemanden in seiner Geschichte haben will, da Repräsentation so wichtig ist. Man merkt aber schon an der Fragestellung, dass da nicht mehr als "Person ist trans/schwul/Missbrauchsopfer/schwarz/behindert" in die Überlegungen eingeflossen ist und kein Gedanke an die Funktion der Figur für die Geschichte verschwendet wurde.

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Geschrieben am
Generic Nickname
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Star Trek endete in 2005. Überzeugt mich vom Gegenteil.

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Geschrieben am
Klopfer
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Wenn du mit den neueren Sachen nichts anfangen kannst, dann ist das halt so, warum sollte man sich die Mühe machen, dich vom Gegenteil zu überzeugen? :schulterzuck: (Allerdings dürfte gerade "Lower Decks" sehr die alten Fans ansprechen. Wenn das aber ebenfalls nichts für dich ist, dann ist das auch okay.)

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Geschrieben am
Xaerdys
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@Mischka: Ich habe keinesfalls postuliert, dass es so wäre. Meine Präkognitionsfähigkeiten liefen leider auf WindowsVista-Basis. Aber der Prozensatz >kann< sich doch verschieben, insbesondere in einem Scifi-Universum in dem es auch andere Völker gibt. Was ich meinte ist: Das ist ein fiktives Universum. Ich könnte auch ne Geschichte schreiben, in der ausnahmlos jeder bisexuell ist und alle ständig knattern. Mein Universum, meine Regeln. :hehehe:
Soviel zumindest steht auch den (vielen) Autoren von Star Trek zu.

In Dr Who deutet Jack Harkness zum Beispiel auch an, dass die Grenzen in der Zukunft ein wenig verschoben sind.

@Klopfer: Ja genau, so etwas gibt es häufig, leider. Wobei ich meine, die Frage auf Quora könnte auch aus Vorsicht gestellt worden sein. Frei nach dem Motte "was sollte ich nicht schreiben, um mir nicht gleich die ... ähem ... sensitivere Leserschaft zu vergraulen" Der Fragesteller hat halt keine Details erklärt.

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Geschrieben am


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